Multibandmastering mit analoger Kette

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Was gefällt besser?

  • Singleband

    Stimmen: 3 75,0%
  • Multiband

    Stimmen: 1 25,0%

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    4
bartman4ever

bartman4ever

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Normalerweise mastert man ja eigene Sachen, wenn man es denn überhaupt selbst erledigt, in Singleband Arbeitsweise. Analoge Kompressoren und EQs werden entweder L/R oder M/S eingesetzt. Letztens habe ich mal getestet, ob Multiband Vorteile bringt. Dabei wollte ich aber keine Fehler im Mix korrigieren sondern testen, ob es anders (besser) klingt.

So habe ich im Projekt an den Ausgang einen Multiband-Komp gesetzt. Kompression habe ich nicht verwendet, sondern nur die Filter. Die Bereiche <150 Hz; 150-2.5K; >2.5K habe ich einzeln ausgespielt und in der Kette bearbeitet. Vorher habe ich eine Singleband-Version als Guide-Track angefertigt, um die spektrale Verteilung vergleichen zu können, denn ich wollte vermeiden dass sich dort etwas verändert. Immerhin habe ich die Einzelsignale unterschiedlich bearbeitet und im Nachhinein die einzelnen Bereiche anhand des Guidetracks angepasst.

Die Höhen wurden mit dem Tegeler VTC komprimiert (max 3 dB GR) und die Mitten/Bässe mit dem Warm Audio Buscomp. Das Ergebnis hat mich schon überrascht. Zunächst mal musste ich die den Höhen-Track etwas absenken. Der Tegeler hat ja keinen Threshold, sondern man muss das über den Input regeln. In der Multiband-Version klingen für mich die Höhen sauberer und klarer. Der Sound ist mehr 3D. Gedoppelte Gitarren haben eine feste Position wie in Stein gemeisselt. Die Singleband-Variante (mit VTC) klingt verwaschener und etwas schmieriger. Bei Chören laufen die Stimmen leicht auseinander. Es ist im Prinzip wie bei den Gitarren.

Was mich bei Singleband auch immer stört. Die Tiefbässe werden wegen des HP nicht komprimiert. Bei Multiband sitzen die wie in Beton. Ein Nebeneffekt, mit dem ich nicht gerechnet habe ist, dass die Multiband-Version wirklich laut ist. Ich dachte, wenn die Signale addiert werden, dann ergibt das die Lautheit der Singleband-Version. Die Singleband-Version ist 3,8 dB leiser. Bei der Multiband-Version macht der abschliessende Limiter nur noch 2 dB.

Die angehängten Schnipsel sind instrumental. Ich will euch ja nicht den Sonntag versauen. Nach dem ersten Eindruck sind die Unterschiede nicht so deutlich. Man muss schon recht genau hinhören. Bei der Singlebandversion ist der Tiefbass einen Tick lauter, weil unter 60 dB nicht komprimiert wurde. Die Parallelbearbeitung habe ich nicht mit exportiert, damit man die Unterschiede besser hört.

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  • multi.wav
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ich kann gerade nicht abhören ... alle Rechner auseinandergebaut auf dem Tisch :-( (Hoffentlich bin ich morgen wieder am Start... :) )
Aber Multiband geht natürlich schon.. Aber die alten Multibandgeräte waren echt "schwierig" weil sie halt mit einer klassischen, analogen, minimalphasigen Weiche gearbeitet haben; und das ist natürlich schon "schlimm" Da gibt es dann besonders in den Übernahmefrequenzen richtig viel Matsch (durch Addition nicht linearer Phasengänge; und das ist halt auch fast nicht vorhersehbar, was da rauskommt). Für mich ist Multibandkompression / -Saturation) im Master einfach ein Werkzeug, das in manchen Problemfällen hilft. In vielen anderen Fällen macht es halt aber auch viel kaputt. Gesetzt den Fall, dass man phasenlineare Bänder hat, gibt es immer noch das Thema Preringing, das man wahrscheinlich in 90% der Fälle nicht hört, aber es verändert eben auch sehr schnell die musikalische Balance des Mixes. Deswegen aus meiner Sicht: wenn man weiß, was man tut und es das Material braucht --> klar, warum nicht. Aber eben nicht als Default....
 
Ich hatte vergessen zu erwähnen, dass ich einen phasenlinearen Multiband für die Filter einsetze. Das klingt deutlich besser als so ein Standardteil. Da kommt dann nämlich der Matsch an den Frequenzpunkten raus. Was mich wirklich wundert ist diese wahnsinnige Lautheit. Der Mix springt einem quasi in die Fresse. Ich tue mich generell auch schwer, etwas als Default anzusehen. Aber der Vergleich mit der Einzelbearbeitung des Tegeler VTC klingt deutlich besser.
 
Kurze Ergänzung. Ich habe heute eine neue Singleband-Version mit dem Buscomp gemacht. Das klingt schon mal fetter als der Tegeler. Und dann habe ich den Höhenbereich der MB-Version auch mit dem Buscomp bearbeitet. Das klingt jetzt mal richtig geil. Der VTC ist schon nice aber er ist halt ein Weichmacher und ist für Rockmaster nicht so geeignet. Trotzdem ein geiler Komp. Aber SSL-Style ist für das Mastering zumindest in meinen Ohren satter und klingt irgendwie genau richtig. Ein Neve 33609 würde mir auch gefallen aber 4K ist leider keine Option für mich.
 
Geht nicht der Heritage Successor in die 33609er Richtung? Der wäre deutlich günstiger.
 
Geht nicht der Heritage Successor in die 33609er Richtung? Der wäre deutlich günstiger.
Der geht eher in die Richtung 2254. Ich hatte ja lange 2 GAP Comp54. Der Sound war gut aber auch eher weich. Der 33609 hat irgendwie einen eigenen Sound. Kann man schwer beschreiben.
 
Der geht eher in die Richtung 2254. Ich hatte ja lange 2 GAP Comp54. Der Sound war gut aber auch eher weich. Der 33609 hat irgendwie einen eigenen Sound. Kann man schwer beschreiben.
Ah okay, das wusste ich nicht. Dann bliebe noch der Klon von Stam Audio...
 
Ah okay, das wusste ich nicht. Dann bliebe noch der Klon von Stam Audio...
Wusste gar nicht, dass die den noch im Programm haben. Wäre sicher eine Option. Heritage hat ja auch einen 33609 im Programm. Von den Testfiles hat mich aber die AMS-Variante überzeugt.
 
Also auf dem Macbook hier klingt die Singleband besser, entspannter. Multiband hat was dröhnendes, angestrengtes. Ist aber wie gesagt nur Macbook..wobei ich da Sound oft ziemlich gut bewerten kann :)
 
Wurde leider nicht über die Antwort informiert. Danke dafür. Ich finde bei Multiband liegen gerade Chöre sehr gut im Mix. War hier im Beispiel ja nur ein Instrumental. Wenn mein Neve 33609 kommt werde ich das nochmal testen. Bei 5.1 Mixen mache ich auch nur Singleband und das passt dann schon.
 

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