Mixen im Alter?

[Gast92251]

... das Problem mit Tambourine und Konsorten hängt bei mir allerdings auch mit einem sehr extremen linksseitigen Tinnitus zusammen, der diese Kernfrequenzen überlagert.

Steffen, seit wann hat sich denn dein Tinnitus bemerkbar gemacht? kam dies ggf. schleichend? oder gar seit der Kindheit? ein Musikerkollege (Drummer) hat sich diesen bedauerlicherweise selbst geholt, weil er keinen angemessenen Hörschutz trug. Tinnitus ist ein Graus! ich bekomme das in Stresssphasen, geht aber (glücklicherweise!) wieder weg. Ich muss aber dennoch aufpassen.

 

[holgi]

Gestern abend sass ich mit meiner Frau auf dem Balkon, ich sagte zu ihr: "schön wie die Grillen zirpen", sie darauf: "Grillen? Ich hör nix".

Ich höre besser als gedacht Ich bin 47.

Mischen im Alter (was ja erst noch kommt) macht mir keine Sorgen, eher das mit....aber egal, gehört hier nicht hin

 

[Gast92251]

Ja, auch im Sommer kann man Grillen....






















...zirpen hören.

 

[m4d3raIn]

Gestern abend sass ich mit meiner Frau auf dem Balkon, ich sagte zu ihr: "schön wie die Grillen zirpen", sie darauf: "Grillen? Ich hör nix".

Ich höre besser als gedacht Lächeln Ich bin 47.

Mischen im Alter (was ja erst noch kommt) macht mir keine Sorgen, eher das mit....aber egal, gehört hier nicht hin Lächeln

Tontechniker und Musiker haben eine sehr detaillierte Wahrnehmung.
Evtl. spielte ihr auch ihr Wahrnehmungsfilter einen Streich.

Kenne ich von meiner Freundin her auch...

 

[BasisM]

In dem Zuge möchte ich Euch den guten alten Klassiker nicht vorenthalten:

-wk

Ich hoffe, daß ich nichts elbst irgendwann so bin (auch wenn das sicherlich schon ein tolles Alter wäre)


P.S: So eben festgestellt - Hurra die 3000er Punkte-Grenze erreicht. Gibts ein Neumann zu gewinnen nun oder so? ))

 

[stoman]

... das Problem mit Tambourine und Konsorten hängt bei mir allerdings auch mit einem sehr extremen linksseitigen Tinnitus zusammen, der diese Kernfrequenzen überlagert.

Steffen, seit wann hat sich denn dein Tinnitus bemerkbar gemacht? kam dies ggf. schleichend? oder gar seit der Kindheit?

Ich kann das nicht mehr genau zurück datieren, aber ich hatte auf jeden Fall schon als Student damit zu tun. Wahrscheinlich auch schon früher.

Ich habe nie laute Musik gehört, davon kann es also nicht kommen. In meiner Jugend waren Kassen-Walkmans in Mode, so ein Ding hatte ich natürlich auch (das habe ich sogar heute noch - fiel mir gestern beim Ausmisten in die Hände. ). Aber auch damit habe ich immer nur sehr leise (abends im Bett) Musik gehört.

Ich vermute eher, dass meine Hörprobleme erblich bedingt sind, da mein Großvater in meinem jetzigen Alter bereits komplett taub war. Solche Geschichten überspringen ja oft eine Generation.

Ciao,
Steffen

 

[stoman]

Also ich hab jetzt mal in die ersten drei Lieder auf deiner Seite reingehört...
Sind obenrum tatsächlich bischen spitz, jetzt nicht überdramatisch, aber schon. Find ich jetzt.

Aber trotzdem Respekt wie du das machst, wenns bei dir ab 1khz bergab geht

Danke, freut mich, dass es nicht ganz vermurkst klingt.

Dass die Höhen etwas zu sehr aufgedreht sind, kann (bzw. wird ziemlich sicher) an der Summenbearbeitung liegen, da ich dort in letzter Zeit immer den Määg EQ oder den Luftikus drauf habe, um den "Air"-Bereich ordentlich anzuheben. Vielleicht muss ich da wieder etwas zurückrudern.

Irgendwann werde ich auch mal eine meiner Mischungen an einen Mastering-Menschen geben, um das Ergebnis mit meinem eigenen Versuch zu vergleichen. Das könnte vielleicht eine gute Referenz für zukünftige Arbeiten sein.

Ciao,
Steffen

 

[KoolKolle]

Hurra die 3000er Punkte-Grenze erreicht.

Pah! Du Küken!

@stoman: Sehr interessant was du zu dem Thema beigetragen hast! Im grunde genommen fühle ich mich dadurch bestätigt. Die Größe des Hörumfangs hat nichts mit den Mischfähigkeiten zu tun.

Ich pack dann mal meinen Penis wieder ein.... Ja jeder hat sein Päckchen zu tragen.

Dann trainier ich mal weiter - also mein Gehirn versteht sich! Auf dass ich 111 werde und noch dümmeres Zeuch brabbele!

 

[LM18]

Gestern abend sass ich mit meiner Frau auf dem Balkon, ich sagte zu ihr: "schön wie die Grillen zirpen", sie darauf: "Grillen? Ich hör nix".

Ich höre besser als gedacht Ich bin 47.

Mischen im Alter (was ja erst noch kommt) macht mir keine Sorgen, eher das mit....aber egal, gehört hier nicht hin

In bin 57 und mische genauso schlecht oder manchmal gut wie vor 30 Jahren.
Die schlechten Ergebnisse sind zumeist eher meinem experimentellen Gemüt geschuldet als einem abgebauten oder geschädigten Gehör.

Aber ja, ich höre nicht mehr so gut aber immer noch genauso gerne

 

[octay]

wegen den Alter, dachte immer ihr seid mindestens gensauso taup wie isch es bin, drum postete ich meinen Müll ins songvoting ohne fettbeck zu holen, mit der Hoffnung dass ihr es sowieso nicht raushört wenn was falsch klingen sollte. Weil ich es ja auch nicht höre.

bis 15 khz aha ... wozu haben meine doofen Boxen dann 20khz wo isch es eh nicht raus hören kann?

OT:
komm mir vor wie n scheiss repper
doofe isch bezogenheit

 

[Illusion]

Wie siehts denn mit Hörgeräten aus? Können diese das nicht bis zu einem bestimmten Grad korrigieren?
In der Regel nimmt doch das Hörvermögen fliessend ab und nicht "zack" und alles über 5 kHz ist weg. Dann müsste man kritische Bereiche ja auch wieder verstärken können.
Einem Blinden wird eine Brille nichts nutzen, aber bei Kurzsichtigkeit usw., da kann man ja auch was machen.
Gibts vielleicht sogar schon Kopfhörer/Monitore, welche sich an das zuvor gemessene Hörvermögen der Person anpassen? Utopie?

Hi!

Bei Hörgeräten ist das so eine Sache...

Erstmal prinzipiell sind HG darauf ausgelegt, Hörverlusten von Menschen entgegenzuwirken, die laut Verordnung des Ohrenarztes Anspruch auf Bezuschussung der Geräte durch die Krankenkasse haben.

Dieser Anspruch wird grob gesagt nach dieser Faustregel ermittelt:
"Wenn bei der Audiometrie der Luftleitungsschwelle mindestens ein Messpunkt zwischen 500Hz und 4kHz einen Wert von >30dB(HL) erreicht, hat der Patient Anspruch auf ein Hörgerät (bzw. bekommt den Regelsatz von seiner Krankenkasse).

Da nun aber der klassische Hörverlust immer mit einem rapiden Wegfall des Hörvermögens der hohen Frequenzen einhergeht, hat jemand der z.B. bei 4kHz einen Verlust von 30dB hat, "in der Regel" (!) bei Frequenzen die darüber liegen noch größere Probleme.
Messpunkte bei 8kHz die bei 60-70dB über der Normalhörschwelle liegen sind absolut keine Seltenheit.

Daraus ergibt sich aus Herstellersicht leider nicht die Notwendigkeit die Hörgeräte überhaupt in Frequenzbreichen über 8kHz übertragen und verstärken zu lassen.

Salopp gesagt:
"Wer im Alltag ein Hörgerät braucht, kann mit Frequenzen über 8kHz sowieso nichts mehr anfangen."


Dass das hier eine grobschlächtige Verallgemeinerung darstellt, muss ich hoffentlich nicht extra aufführen... Aber auf dieser Basis wird natürlich eine Produktpalette von Hörgeräteherstellern entwickelt.
Diese Geräte werden unter der Vorgabe entwickelt, Hörverluste im Hauptsprachbereich auszugleichen um Kunden wieder am (Hör-)Leben teilnehmen lassen zu können.
Frequenzbereiche über 10kHz spielen da (leider) kaum eine Rolle.


Des Weiteren verstärken Hörgeräte die aufgenommenen Signale nicht richtig linear, sondern der ausgegebene Ton wird nach verschiedenen spezifischen Anpassformeln berechnet und von der Art der Übertragung (Schallschlauch oder Ex-Hörer, Otoplastik ja/nein, Größe der Zusatzbohrung ect.) beeinflusst.

Sich bei einem Hochton-Verlust also ein Hörgerät an das Ohr zu setzen und zu hoffen "das macht jetzt ab 4kHz alles 20dB lauter" wird leider nicht pauschal funktionieren.

Dass ein vom Akustiker gut eingestelltes (!) Hörgerät Hörverluste so ausgleichen kann, dass die Arbeit mit Musik wieder erleichtert wird, möchte ich hiermit nocheinmal ausdrücklich betonen. Aber es ist leider nicht mit "kaufen: und ich höre wieder alles" getan.





Zum Thema "Mischen im Alter" oder eher "Mischen mit Hörverlust" (denn das MUSS nicht miteinander einhergehen!) wäre meine Überlegung folgende:


Der klassische Hörverlust mit zunehmendem Alter ist ein schleichender Prozess, bei dem die Haarsinneszellen in der Cochlea (Hörschnecke, Innenohr), vorzugsweise im Hochtonbereich, langsam den Geist aufgeben.

Dieser Prozess dauert durchaus viele Jahre.
Im laufe dieser Jahre verschiebt sich also die Hörschwelle bei bestimmten Frequenzen hin zu höheren Pegeln.

Dieser Hörverlust führt nun natürlich unweigerlich dazu, dass Töne erst bei höheren Pegeln gehört werden.
(Beispiel Hörtest: Hier wird bei bestimmten Testfrequenzen gemessen, wie laut der Messton sein muss, um vom Kunden gehört zu werden. Das Ergebnis wird mit der "Normalhörschwelle" (0dB-HL, Hearing-Level) verglichen, und so ergibt sich z.B. ein Hörverlust von 40dB bei 2kHz...der Ton muss bei der Testperson 40dB lauter gemacht werden als bei einem Normalhörenden um wahrgenommen zu werden.

Diese individuelle Hörschwelle begleitet uns aber nun über all die Jahre durch unseren Alltag, wir hören unter diesen Aspekten Musik und mischen vll auch mit "unserem" (individuellen) Gehör.

Das "was wir hören" ist also nun für uns "normal". Wir hören Referenz-Songs unter diesen Aspekten und bearbeiten unsere eigenen Projekte ebenfalls in Relation zu unserer eigenen "Normalhörschwelle".


Ich würde also nicht pauschal davon ausgehen, dass eine Person mit einem Hochtnverlust von 40dB
die Cymbals in diesem Bereich nach Gutdünken 40dB lauter machen würde als ein Normalhörender.

Der Höreindruck und die Wahrnehmung dessen was "normal" ist, verändert sich ebenfalls mit einem schleichenden Hörverlust.
Deswegen würde ich mich bei der Beantwortung dieser Frage nicht unbedingt auf die Normalhörschwelle von 0dB(HL) berufen.


Gruß
Illusion

 

[Nachtschicht]

also laut der tabelle hört man ja bis ins hohe alter den wirklich relevanten bereich. obenrum noch bisschen auf den analyer schauen, dann passt das schon. zumal man im alter sowieso immer mehr lernt, in den höhen nicht gross rumzudaddeln sondern sich auf die qualität der grundabnahmen zu verlassen.

und wenn man zunehmend denkt es klingt zu dumpf, kann man sich ja auch bisschen an referenzmixen entlanghangeln sonst. passt schon.

 

[ModulationMatrix]

Der Höreindruck und die Wahrnehmung dessen was "normal" ist, verändert sich ebenfalls mit einem schleichenden Hörverlust.

Interessanter neuer Aspekt.

 

[synthpark]

Als ich noch 18 khz hören konnte, da hab ich mal einen Test gemacht und ein lautes 18 khz SIgnal erzeugt,

Das kommt derart gebündelt raus, ach du meine Güte, wie ein Laserstrahl aus dem Hochtöner! Total schmaler Winkel. Ist das wichtig? Und ist es praxisrelevant?

Damals hatte ich auch Genelec 8050, die waren so ultraaggressiv im Airbereich

Da hab ich die Musik unterschieden nach Homerecording und professionell, einzig wie der Airbereich klang.

Wenn das Becken schon sticht im Ohr ist die Produktion "billig" in den Höhen.
Weiss nicht, ob ich das jetzt noch in der gleichen Art und Weise kann, hab auch andere LS.

Mischen geht bis ins hohe Alter, no Problem., aber Mastern wohl eher nicht!

Wozu ist Mastering sonst da? Da fragen Leute nach mastering bla bla, hier ist die Antwort.

 

[m4d3raIn]

Was heißt denn eigentlich hohes Alter?

Wenn ich mal auf die 60 zu gehe wäre ich über einen Dozentenjob sehr glücklich!

 

[Manoloco]

Mischen geht bis ins hohe Alter, no Problem., aber Mastern wohl eher nicht!

Das glaube ich eher nicht und denke dabei an die zahlreichen Senior Mastering Engineers. Ich kann keine Namen nennen, da müssten jedoch etliche zu nennen sein, welche die 50 Lenze schon passiert haben und sehr erfolgreich im Business sind.

Was überhalb 17-18kHz passiert, ist auch nur ein mMn sehr kleiner (wenn auch wichtiger) Teilaspekt. Tendentiell wird wohl unbedacht zu scharf gemastert und der Konsument setzt mit angehobenem Treble nochmals einen drauf... jetzt ganz unabhängig wo die Anhebung ansetzt. Für mich ist 'obenrum scharf' schlicht eine falsche Gewichtung, vielleicht der letzte peinliche Entscheid vor Abgabe? Beeinflusst durch den Kunden?
Die wichtigsten Komponenten sitzen unterhalb 17kHz und diese werden nach wie vor durch die Erfahrung und Komponenten der Seniors bestens bedient. Auch die viel genannte Schärfe dürfte weit unterhalb der 17kHz stattfinden.

Edith ... oh ich lese gerade, man spricht von 70-80 jährigen Ja wer ist denn da knapp davor und interessiert das?! Ansonsten einfach machen, as long man was hinkriegt. Ihr macht euch einen Kopp

Was das Mixing betrifft, hat das solche wohl am wenigsten mit einem 'funktionierenden Hochtongehör' zu tun.

 

[Amerikaner]

Für mich entsteht hier bischen der Eindruck, als ob es da einen 90° Hicut gibt, der sich im Leben langsam nach unten schiebt..

Hatte mal ne Akustiker Fortbildung und die Kurve des Hörverlustes ist eher flach als steil.
Ist also 12khz weg, kann sich das schon bis 6khz hinziehen...

Hab mal nen Böller in die Kapuze bekommen, seitdem gehts links ab 4khz bergab.
Kann man aber prima ausgleichen mit nem linksseitigen EQ am Master.
Da kann man sich vorübergehend selber eine Krücke bauen, also kein Stress

 

[Manoloco]

Da kann man sich vorübergehend selber eine Krücke bauen, also kein Stress

Hab mal nen Böller in die Kapuze bekommen, seitdem gehts links ab 4khz bergab.
Kann man aber prima ausgleichen mit nem linksseitigen EQ am Master.

Hier stellt sich mir folgende Frage ... kann das Hirn diese Mankos nicht ausgleichen? Ich hüte einen EQ zwischen Kette und mir, was Geschmacksausgleich (und HörDefizite) betrifft wie der Teufel das Weihwasser. Einen solchen MasterEQ kann man nicht rumtragen, da alle Umgebungen und Ketten individuell sind. Auch was die persönliche Auffassung von funktionierenden Frequenzbildern betrifft ... das sollte man sich doch antrainieren, statt ausgleichen. Oder sehe ich das falsch? Falls Thema abdriftet, einfach ignorieren.

 

[Marc1610]

Ich habe jemanden kennengelernt der hört seine Umgebung wie durch Watte wie er sagt, der haut euch ne Mischung um die Ohren die sehr nahe an CLA reichen.
Er hat aber auch gefühlte 100 Jahre in immer guter Umgebung seine Mischungen gemacht.

Somit gleicht die Erfahrung, das verinnerlichen, Gefühl den Hörverlust aus.

 

[cherry50]

Im übrigen gilt, wenn ich ein guter Musiker bin, und mein Handwerk beherrsche, geht das bis ins hohe Alter
und so mancher Jüngling kriegt das Staunen mit offenem Mund.

Er wird es aber meistens nicht für sich tolerieren, weil so alt, ist doch total uncool.

Alt wird aber jeder einmal, und das geht soooo schnell.

Gilt übrigens auch für alle anderen Handwerke.

Ich bräuchte eigentlich gar nicht mehr. Tue aber trotzdem mit meinen 70 Lenzen noch tüchtig mucken,
live und im Studio, und bekomme sogar bezahlt dafür.

Wie heißt es doch, Musik hält jung. Und das zumindestens im Herzen, Geist und Seele.

LG Cherry50