Mischpult richtig verkabeln und in DAW einbinden

[Soundshelter]

Hallo alle zusammen.
Ein Freund und ich haben vor längerem ein älteres Tonstudio übernommen.
Dort steht ein altes Dda Pult welches wir zur Zeit zum Aufnehmen und den Monitormix benutzen.
Aktuell ist das ganze wie folgt verkabelt:
Aus dem Aufnahmeraum gehen wir in den Mikrofoneingang des Pultes von da über den Line Out in den Line Eingang vom Interface.
Während der Aufnahme ist in der DAW kein Ausgang ausgewählt.
Um nach der Aufnahme die Spuren abzuhören war der Plan in der DAW pro Spur jeweils aus dem Interface in einen Line vom Pult zu gehen.
Das Pult kann entweder auf Line oder auf Mic geschaltet werden.
Das Problem ist das wir uns so sporadisch Rückkopplungen einfangen.
Außerdem ist es so das sich wenn wir die Fader bewegen die Eingangslautstärke am Interface ändert.
Folgende frage stellt sich jetzt.
Kann man die genannten Probleme über eine andere Verkabelung lösen?
Brauche ich ein Interface mit Preamps?
Wie kann ich externe Preamps nutzen ohne ständig umstöpseln zu müssen.

Falls ich irgendwas vergessen habe gerne Nachfragen.

Allerbeste Grüße
Soundshelter

 

[RudeRudi]

Hi,
was genau habt ihr denn vor ?

So ein Pult ist doch prima, da hast du vermutlich schöne Mic-PreAmps, kannst evtl. schon bei der Aufnahme etwas EQen.
Mit Hilfe des Pultes (evtl. noch ein kleines externes Hallgerät dazu) hast du super Möglichkeiten für einen schönen verzögerungsfreien Monitormix und du kommst über LineIn mit wenig Interfaceaufwand die Signale in die DAW.

Ich würde in deinem Fall nun den Mix (und den Playback MonitorMix) komplett ein der DAW machen, somit reicht dir doch ein einfacher Stereokanal bzw. der linke/rechts Monokanal vom LineOut des Interfaces in LineIns am Pult und du kannst super arbeiten.

Möchtest du denn nun alle Playback-Einzelkanle auch als Ausgang wieder durchs Pult schleifen ?
Wenn ja, dann würde ich (je nach Anzahl der vorhandenen Kanäle am Pult) dafür eigene Kanalzüge nehmen ...
D.h. z.B Kanal 1-10 Eingänge und Kanal 11-20 Playback - ich würde den Aufwand aber vermutlich nicht betreiben.

Vielleicht hilft dir das ja, - wenn ich dein Anliegen komplett falsch verstanden haben, dann bitte mein Geschreibsel einfach ignorieren.

Gruß
Rudi

 

[Soundshelter]

Hallo Rudi.
Wir möchten am liebsten während der Aufnahme so wenig wie möglich in der DAW machen das liegt zum einen daran das wir Latenzen vermeiden möchten und zum anderen das alles was Monitormix betrifft schwierig mit unserem Interface zu regeln ist.
Das mit den eigenen Kanalzügen für jede Spur haben wir bisher auch schon öfter gemacht, da kommen wir nur leider mit der Anzahl der Kanäle irgendwann an unsere Grenzen.
Am liebsten wäre uns wenn es möglich wäre das Signal nach dem Preamp und vielleicht sogar dem Eq abzugreifen in die DAW zu bringen und zum Abhören wieder auf das Pult zu geben. Einfach um schon während der Aufnahme einschätzen zu können wie es klingt. So wie es jetzt ist dürfen wir ja während der Aufnahme keinen Fader bewegen und hören im Prinzip alle Signale gleich Laut und können dadurch viele Dinge nicht beurteilen.
Vielleicht schaffe ich es die Tage mal Bilder vom Pult zu machen, vielleicht gibt es ja irgend eine Möglichkeit das Signal vor dem Fader abzugreifen und ins Interface zu schicken.
Da bliebe nur noch das Problem mit den Rückkopplungen die ich mir nicht erklären kann.
Trotzdem schonmal vielen Dank für deine Antwort.

 

[derspencer]

Die Feedbacks entstehen vermutlich durch das Softwaremonitoring in deiner DAW, schau mal ob das bei den koppelnden Kanälen eingeschaltet ist.
Ich würde über die Inserts raus gehen, die sind in der Regel direkt nach dem Preamp.
Wenn das unsymmterische Inserts (also nur eine Klinke) und die Inserts nicht schaltbar sind musst du noch eine Brücke zwischen Tip und Ring löten, damit das Signal weiter durch den Kanal geht.

Im Idealfall hast du ein RME oder vom Routing her vergleichbares Interface.
Dann gehst du aus dem Insert vom Pult raus in das Interface und routest es im Interfacemixer direkt wieder raus auf einen Ausgang und gehst von dort zum Insert Return.
Dann kannst du Recorden und Mischen ohne umzustecken.

 

[LKW-Fahrer]

Wir haben früher sehr oft DDA Pulte verbaut, wenn du mir das Modell sagen kannst finde ich vielleicht noch ein Service Manual und kann dir sagen ob es möglich ist den direct out von Post auf Pre Fader umzustellen (löten)

Das Problem ist das wir uns so sporadisch Rückkopplungen einfangen.

Normalerweise verwendet man entweder einen Inline Kanal oder einen ganz anderen Kanal um den Ausgang der DAW abzuhören.
Dadurch, daß du den Ausgang der DAW über den Line Eingang auf das Pult zurück routest passiert es, wenn die DAW auf Record oder Input Monitoring steht, daß du dir eine Rückkopplungsschleife baust.

 

[LKW-Fahrer]

Vielleicht findest du ja schon auf der Seite was du brauchst:

DDA | Audio Mixing Consoles. Better by Design

DDA audio mixing consols support site. DDA are no longer in production, please refer to www.midasconsoles.com for the worlds finest mixing consoles

www.njohnson.co.uk

 

[Soundshelter]

Wir haben früher sehr oft DDA Pulte verbaut, wenn du mir das Modell sagen kannst finde ich vielleicht noch ein Service Manual und kann dir sagen ob es möglich ist den direct out von Post auf Pre Fader umzustellen (löten)

Normalerweise verwendet man entweder einen Inline Kanal oder einen ganz anderen Kanal um den Ausgang der DAW abzuhören.
Dadurch, daß du den Ausgang der DAW über den Line Eingang auf das Pult zurück routest passiert es, wenn die DAW auf Record oder Input Monitoring steht, daß du dir eine Rückkopplungsschleife baust

Es ist ein d series 24 Kanal Pult.
Ich bin zwar der Meinung das ich Inputmonitoring ausgeschaltet hatte aber ich kann mich auch irren. Aber selbst wenn das das Problem gewesen ist wäre es trotzdem viel schöner schon während der Aufnahme die Fader und vielleicht sogar den Eq nutzen zu können

Im Idealfall hast du ein RME oder vom Routing her vergleichbares Interface.
Dann gehst du aus dem Insert vom Pult raus in das Interface und routest es im Interfacemixer direkt wieder raus auf einen Ausgang und gehst von dort zum Insert Return.
Dann kannst du Recorden und Mischen ohne umzustecken.

Wir haben aktuell ein 24 i/o interface von motu. Ich glaube nicht das es überhaupt irgendeine Möglichkeit gibt Routinggeschichten einzustellen.
Welches Interface würde dir denn einfallen das solche Routingmöglichkeiten hat? Sollte aber mindestens 24 Ein und Ausgänge haben.

 

[derspencer]

Welches Interface denn genau ?
Mein letztes Motu ist schon mehr als 10 Jahre her, aber auch damit konnte ich Eingänge beliebig auf Ausgänge routen.
Ansonsten kann das jedes RME Interface.

 

[derspencer]

Wenn du keine Lust auf löten hast, kannst du die Inserts auch über eine Patchbay abgreifen, hinten steckst du die Insertkabel auf das Pult, vorne gehst du über A in die Eingänge zu deinem Interface.

Wenn man das noch weiterspinnt, könntest du dann in der Mixsitutation über den B (der graue) die Ausgänge deines Interface auf die Patchbay stecken und hättest dann den Rechner auf dem Pult, das hat nur den Nachteil, dass die PFL Pegelanzeigen vom Pult evtl. nicht funktionieren wenn sie direkt am Preamp abgegriffen werden.In hübsch wären das 2 Patchbays, eine für das Pult, eine für das Interface, vorne 24 Patchkabel je nach Situation, bei der Interface Patchbay müsste grau dann nach hinten zeigen.

 

[LKW-Fahrer]

Es ist ein d series 24 Kanal Pult.

Soweit ich das am Schaltplan gesehen habe ist es nicht vorgesehen den Direct Out Pre/Post Fader schaltbar zu machen.

 

[Soundshelter]

Welches Interface denn genau ?
Mein letztes Motu ist schon mehr als 10 Jahre her, aber auch damit konnte ich Eingänge beliebig auf Ausgänge routen.
Ansonsten kann das jedes RME Interface.

Motu 24 i/o. Habe in der Anleitung geschaut. Es ist wirklich möglich die Eingänge direkt auf die Ausgänge zu routen.

Wenn du keine Lust auf löten hast, kannst du die Inserts auch über eine Patchbay abgreifen, hinten steckst du die Insertkabel auf das Pult, vorne gehst du über A in die Eingänge zu deinem Interface.

Wenn man das noch weiterspinnt, könntest du dann in der Mixsitutation über den B (der graue) die Ausgänge deines Interface auf die Patchbay stecken und hättest dann den Rechner auf dem Pult, das hat nur den Nachteil, dass die PFL Pegelanzeigen vom Pult evtl. nicht funktionieren wenn sie direkt am Preamp abgegriffen werden.In hübsch wären das 2 Patchbays, eine für das Pult, eine für das Interface, vorne 24 Patchkabel je nach Situation, bei der Interface Patchbay müsste grau dann nach hinten zeigen.

Danke für deine Mühe!

Also ich gehe ganz normal in den Mikrofoneingang mit meinen Mikros rein, greife das Signal am send out ab gehe auf die Patchbay und von Ausgang A auf das Interface und Ausgang B in den return vom Pult.
Dann könnte ich Faderschubsen und EQen ohne das ich mir die Aufnahmepegel am Interface zerschieße.
Beim Abhören des aufgenommenen Signals kann ich dann einfach in den Line in gehen oder muss ich da über die Patchbay zurück?

Soweit ich das am Schaltplan gesehen habe ist es nicht vorgesehen den Direct Out Pre/Post Fader schaltbar zu machen.

Das ist natürlich schade. Siehst du noch eine andere Möglichkeit die umsetzbar ist?


Vielen Dank für die Hilfe

 

[derspencer]

Also ich gehe ganz normal in den Mikrofoneingang mit meinen Mikros rein, greife das Signal am send out ab gehe auf die Patchbay und von Ausgang A auf das Interface und Ausgang B in den return vom Pult.
Dann könnte ich Faderschubsen und EQen ohne das ich mir die Aufnahmepegel am Interface zerschieße.
Beim Abhören des aufgenommenen Signals kann ich dann einfach in den Line in gehen oder muss ich da über die Patchbay zurück?

ja du kannst so mit EQ und Fadern agieren.



Das hängt von der Auslegung des Line In ab, kann man den Schalten ? Wenn nein, liegen dann Mikrofon - und Line In gleichzeitig am Kanal an oder "overrided" der Line In den Mikrofoneingang ? In beiden Fällen müsstest du dann beim Recording alle Klinken und beim Mixen evtl. alle XLR Kabel rausziehen.

Wenn man den Line In schalten kann hat die Variante viele Vorteile, analoger Trim, wenn er symmetrisch ist eine symmetrische Signalführung aus dem Interface, allerdings sind weiterhin Feedbacks möglich.
Nachteil: du musst dir die Gains aufschreiben, wenn du oft zwischen Recording und Mixing oder "reinhören" hin und her springst.

Wenn dein Interface jeden Eingang auf einen jeweils eigenen Ausgang routen kann wäre das die eleganteste Variante, ist auch die einzige wo du beim Aufnehmen hören kannst, was im Interface ankommt, allerdings auch hier Feedbacks möglich.

Bei der Variante mit der Patchbay sind Feedbacks unmöglich und du musst nur an der Patchbay umverkabeln und kannst relativ einfach weiterhin Geräte insertieren,allerdings hast du hier, falls gewünscht, keinen analogen Trim und unter Umständen keine PFL Anzeige pro Kanal.

Zu beachten ist noch, das bei allen Varianten die Signalführung für das Recording unsymmetrisch ist, setzt also gute Kabel und kurze Kabelwege voraus, oder hattest du jetzt send und return für inserts separat am Pult ?

 

[LKW-Fahrer]

Das hängt von der Auslegung des Line In ab, kann man den Schalten ?

Ist, wie bei jedem DDA, schaltbar.

Zu beachten ist noch, das bei allen Varianten die Signalführung für das Recording unsymmetrisch ist, setzt also gute Kabel und kurze Kabelwege voraus...

Nicht ganz so wichtig da Line Pegel.

 

[derspencer]

Nicht ganz so wichtig da Line Pegel.

je nachdem , wie weit weg das Interface steht, es gibt ja tatsächlich Studios mit "Maschinenraum".

 

[derspencer]

Ist, wie bei jedem DDA, schaltbar.

bei den zuletzt unter dem Markennamen gebauten waren sie ziemlich sicher nicht schaltbar.

 

[recording-man]

Also mal ernsthaft: Wenn er die DAW als reines Aufnahmemedium (Bandmaschine) nutzen will sollte er es auch so verkabeln. Bei nem 24 Kanal Mischer (ausser es handelt sich um nen Inlinemischer) sind bei korrekter Verkabelung nur 12 Kanäle gleichzeitig möglich: 12 zu aufnehmen und 12 zum mischen.
Bei nem Inline Mischer 24 raus in‘s Interface und mit 24 Kanälen aus dem Interface in die Tape Returns. Dann gibt‘s auch keine Rückkopplungen.

 

[LKW-Fahrer]

je nachdem , wie weit weg das Interface steht, es gibt ja tatsächlich Studios mit "Maschinenraum".

Solange er das Multicore nicht über eine Starkstromleitung oder einen Trafo legt gibt es da absolut keine Probleme.
Potentialtrennung könnte allerdings Eines werden.

bei den zuletzt unter dem Markennamen gebauten waren sie ziemlich sicher nicht schaltbar.

Ich muss zugeben, daß ich nur Erfahrung mit den Studiopulten habe, von den Live und Kleinstpulten von DDA hab ich keine Ahnung.
Aber darum handelt es sich bei diesem Pult ja auch nicht.

 

[derspencer]

Also mal ernsthaft: Wenn er die DAW als reines Aufnahmemedium (Bandmaschine) nutzen will sollte er es auch so verkabeln. Bei nem 24 Kanal Mischer (ausser es handelt sich um nen Inlinemischer) sind bei korrekter Verkabelung nur 12 Kanäle gleichzeitig möglich: 12 zu aufnehmen und 12 zum mischen.
Bei nem Inline Mischer 24 raus in‘s Interface und mit 24 Kanälen aus dem Interface in die Tape Returns. Dann gibt‘s auch keine Rückkopplungen.

das löst weder sein Problem des Monitorings noch die Aufgabenstellung 24 Kanäle...

 

[recording-man]

das löst weder sein Problem des Monitorings noch die Aufgabenstellung 24 Kanäle...

Wohl noch nie ne Bandmaschine an nem Pult betrieben, was…!?
Das ist der gängige Weg und das Monitoring wird da über das Pult betrieben. Am Besten dann noch Outboards ran und die DAW als reine Bandmaschine betreiben.
Und kein umstecken, kein löten und garantiert keine Rückkopplung!
Entweder man hat ne Konsole wo das her gibt oder man lässt es bleiben und arbeitet ITB bzw. man besorgt sich ne 48 Kanal Konsole oder nen entsprechenden 24/48 Inline Mischer.

 

[derspencer]

Nein, ich habe noch nie mit einer Bandmschine gearbeitet, mein Vater hatte mal eine, die war aber immer kaputt.


Aber bei einer konkreten Frage sich nicht eine Lösung zu überlegen, sondern gleich zu sagen das geht so nicht, macht keiner so, kauf dir was anderes ist nicht hilfreich sondern langweilig.