Midi-Latenz minimieren - Kaufberatung Audio-Interface + Setup

[Hunters]

Hallo liebe Community

,

nach langer Zeit möchte ich wieder mit dem Musikmachen starten. Auf diesem Forum habe ich schon viel hilfreiche Informationen gefunden, habe mich aber jetzt einmal angemeldet um auch mal eine Frage zu stellen, da ich mittlerweile beim Wälzen der verschiedensten Threads und Googlen irgendwie nicht mehr sicher bin und nicht Geld für die falschen Sachen ausgeben möchte.

Ich möchte mir ein kleines "Aufnahmestudio" zusammenstellen mit dem ich hauptsächlich nacheinander

- Gitarre/Bass einspielen kann
- Gesang aufnehmen kann
- per Midi-Keyboard / Midi-Controller Beats und Klavier einpielen kann...ich werde mir dazu die Maschine MK2 von NI holen + ein MidiKeyboard (tbd)


Ich habe:

- ein PC mit AMD PhenomII X4 965, 8GB RAM, 4 Jahre altes "120 EUR"-Gigabyte MainBoard, X64 Win7
- Großmembran Mikro
- Studioprojects Mikrofon-Vorverstärker


Meine Fragen:

1. Was brauche ich zusätzlich an Equipment (oder was muss getauscht werden) um Drums/Synths/Keys mit Maschine oder Midi-Keyboard möglichst latenzfrei einzuspielen (also 200 EUR mit (USB ggf. zu langsam ?)
- Asio4All als Treiber
- Midi Eingang im Interface (USB ggf. zu langsam?)

2. Reicht das? Wenn ja, welches PCI-/PCIe-Interface würdet ihr einem ambitioniertem Einsteiger empfehlen? (Hauptaugenmerk Latenz beim Midi einspielen)
3. Muss ich meinen Rechner auch noch aufbohren? z.B. aktueller Prozessor, mehr RAM, anderes MB? wenn ja, was ist hier "need to have" und was "nice to have"?
4. Und zu guter Letzt: Macht die Wahl der DAW auch einen Unterschied oder ist das kein wirklicher "Latenz-Hebel"?


Tausend Dank schonmal an alle im Forum, die sich die Zeit nehmen ein bißchen Licht hinters Dunkel für mich zu bringen.

Viele liebe Grüße,
...Hunters

 

[DieSeelen]

Ich habe:

- ein PC mit AMD PhenomII X4 965, 8GB RAM, 4 Jahre altes "120 EUR"-Gigabyte MainBoard, X64 Win7

Vollkommen ausreichend für deinen Anwendungsfall.

USB ggf. zu langsam ?

Nein. Vollkommen in Ordnung.

Asio4All als Treiber

Ich würde eher die zur Soundkarte zugehörigen Treiber installieren.

2. Reicht das? Wenn ja, welches PCI-/PCIe-Interface würdet ihr einem ambitioniertem Einsteiger empfehlen? (Hauptaugenmerk Latenz beim Midi einspielen)

Der Einfachheit-halber würde ich ein USB-Interface im Preisbereich 100-200 holen.
Ich habe z. B. ein altes ESI 46se und kann damit locker mit knapp 10ms Latenz einspielen.
Übrigens die Latenz ist nur beim Sound. Die MIDI-Daten sind tight.
Und beim Playback ist der Sound dank DAW-Latenzausgleich auch tight.

3. Muss ich meinen Rechner auch noch aufbohren?

Nö. Passt.

4. Und zu guter Letzt: Macht die Wahl der DAW auch einen Unterschied oder ist das kein wirklicher "Latenz-Hebel"?

Nö. Passt.

 

[BasisM]

Hallo und

Das was Du mitbringst klingt doch schon absolut und mehr als ausreichend...

Besser geht immer - aber erstmal schauen ob du überhaupt an Deine Grenzen mit "use that u have" kommst.

Hinsichtlich der Midi-Latenz und USB würde ich mir heutzutage nicht so den Kopf machen.

Letztlich würde ich mir ein Midi-Keyboard Deiner wahl aussuchen und ein USB-Interface mit Midi-Anscjhluß zulegen - fertig erstmal aus die Laube

Ideen und Vorschläge für interface und Keyboard gibt es einige - da werden sich aber garantiert die anderen Kollegen hier noch weiter zu melden.

Hisnichtlich der DAW:

Die gängigsten sind bei Windwos wohl:

Cubase, Studio One, Ableton Live oder Reaper.Jedes hat sein Vor-und Nachhteile.

 

[Ash-Zayr]

Die Frage ist ja erstmal weniger die Wahl des konkreten Interfaces denn des angedachten Routings und Anzahl der zu interkonnektierenden Geräte...z.B.: wie wird abgehört, und wie wird das alles untereinander verstöpselt?
Erst wenn man genau ermittelt hat, wie viele welcher Art Inputs/Outputs man braucht, sollte man nach passendem Interface suchen und sich überlegen, ob man noch einen Klein-Mixer dazunimmt, um alle Lautstärken rund um Playback und Monitoring komfortabel regeln zu können.

Als reiner Interface Tipp im mitteleren Bereich sehe ich weiterhin die ESI Juli@ XTe als Favorit..die habe ich, und letztlich habe ich das gleiche Anwendungsprofil wie der Threadstarter....1 Mann Show, die alles nacheinander aufnimmt und einspielt und dann in Ruhe mischt...meinen Kleinmischer hatte ich kürzlich verkauft, und diesen durch einen passiven Monitor Controller + Mic-Preamp (mit Hi-Z auch für Bass/Gitarre) ersetzt....gibt viele Möglichkeiten, wobei ich im Nachhein meinen Mischer vermisse, denn das jetzige Setup hat Rückschritte in Sachen flexiblem Monitoring/PLayback...

Ash

 

[BasisM]

@ash : wie kommst du denn jetzt auf ein Kleinmixer?

Bei den Minimal-Anforderungen würde ich definitiv nicht zu einem Kleinmixer tendieren...
Ein interface benötigt er so oder so....

Hunters:

Reichen dir 4 silmultane Eingänge? Was hälst du z.B davon:

https://www.thomann.de/de/focusrite_scarlett_2i4.htm?gclid=CKPQ4t_wmb4CFQeWtAodlCIAsw

Beim Keyboard wird es allerdings schwieriger - hier würde ich auch eher empfhlen selber in den laden zu gehen und entsprechnd austesten

 

[Ash-Zayr]

Er hat nicht erwähnt, in was er Bass/E Gitarre einspielen will....da ich die ESI im PC stecken habe, kann ich nicht wirklich direkt hinten in die Input/Outputs geben, was auch nicht geht, wenn ich z.B. mit einem XLR Eingang eines Mikros komme, Phantomspeisung brauche...daher bin und war ich auf eine Mischerfunktionalität angewiesen...und wie gesagt...Playback abspielen, sein live Monitoring beim Einspielen zu hören, dass alles in ein regelbares Verhältnis setzen zu können, auch über Headphones, und dann je nach Art und Anschlussart der Abhöre kommt schneller der Bedarf an einem Kleinmischer auf als man denkt, bzw. einfache Interfaces stoßen da schnell an ihre Grenzen...rückwirkend auf mich gesehen würde ich auch einem bescheidenen Anfänger raten, nicht zu klein zu planen und dann bald doppelt kaufen zu müssen. Daher: Konzept gut planen...was geht aslles wo rein und raus, welche Stecker- und Signal-Arten sind beteiligt, und dann gezielt kaufen....das hatte ich damals im Rausch der neuen Materie nicht gemacht und bin mit meiner Hardware Kombi trotz Umtrüstungen irgenwie immer noch nicht zufrieden...würde am liebsten alles komplett rauswerfen, tabula raus und bei Null neu anfangen zu planen und zu kaufen...ein Luxus, denn der Threadstarter noch hat!

Ash

 

[cherry50]

ash_Zayr meit

Die Frage ist ja erstmal weniger die Wahl des konkreten Interfaces denn des angedachten Routings und Anzahl der zu interkonnektierenden Geräte...z.B.: wie wird abgehört, und wie wird das alles untereinander

Nein, denn ein flexibles Interface hat heutzutage alles unter der Haube was der TE braucht, und ein Kleinmixer kommt da so ganz und garnicht in Frage.

Du beschäftigst Dich hier mit Fragen, die sich so eigentlich gar nicht mehr stellen, weil das alles in einem mit dem Interface gelöst wird.
Scarlett wurde schon genannt, Presonus AudioBox 22VSL oder Steinbergs neueste Karten sind sehr flexibel. Und so weiter, und so weiter

Ash, wieso gehst Du immer von Dir aus, hier geht es um den TE, was willst Du immerzu mit dem Mixer?


LG Cherry50

 

[Hunters]

Hallo Leute,

vielen Dank schonmal für die Antworten! Ich werde mir die genannten Interfaces mal genauer anschauen.

Gleichzeitig mehrere Instrumente aufnehmen werde ich wohl nicht... daher reicht ein Line-in / XLR-in wahrscheinlich aus...

@ BasisM:
Hat es wirklich gar keine Auswirkung, ob ich mir eine PCI/e-Karte oder ein USB-Interface hole? Ich würde gerne viel FingerDrumming Sachen machen mit Maschine und peile da schon so die 5ms Latenz an (also "Gefühl wie standalone drum-computer" oder ist das unrealistisch?), da ich sonst immer das Gefühl habe, nicht mehr richtig tight einspielen zu können bei schnelleren Passagen...

Falls das so ist, ist ein externes Interface wohl besser, weil das ja gleich auch eine Art "Break-out" Box darstellt, die ich mir sonst ja noch holen müsste (bzw. einen Mixer)...

Eine letzte Frage noch:
Ist die Latenz spürbar wenn man eine E-Gitarre play-along mit dem Song-projekt aufnimmt und gleichzeitig das prozessierte Gitarrensignal (VST wie z.B. GuitarRig) direkt mithört?

Danke Euch schon mal und viele Grüße
...Hunters

 

[tubeless]

Hat es wirklich gar keine Auswirkung, ob ich mir eine PCI/e-Karte oder ein USB-Interface hole?

Hat schon. Man sagt jedenfalls den PCIe-Interfaces nach, dass sie schneller sind, weil sie sich nicht mit dem USB-Protokoll rumschlagen müssen.
Ausnahme ist da RME, da isses am Ende egal.
Kannst Du hier mal gucken gehn:
http://www.dawbench.com/audio-int-lowlatency2.htm

Andererseits sind externe Geräte oftmals besser zu handeln wegen der besseren Anschlussmöglichkeiten, jedenfalls mal, solange die PCIe-Karte keine Breakoutbox dabei hat.

Ist die Latenz spürbar wenn man eine E-Gitarre play-along mit dem Song-projekt aufnimmt und gleichzeitig das prozessierte Gitarrensignal (VST wie z.B. GuitarRig) direkt mithört?

Das hängt von dem VST ab, das da läuft. Aber auch von den Treibern der Karte. Schnelle Treiber sind immer gut. RME rulez!....

 

[AndiPaulo]

Andererseits sind externe Geräte oftmals besser zu handeln

wenn du sie mal mobil mit nem Laptop verwenden willst.

 

[Ash-Zayr]

Die Antwort von tubeless beschreibt meine Motivation, verehrter cherry, warum ich meinen Rat auf mich und mein Equipment bezog. Da ich als legetime Möglichkeit die ESI PCIe Karte angeraten habe, habe ich natürlich gleichfalls darauf hinweisen müssen, dass eine Karte im Rechner keine praktikablen Anschlüsse bietet, und sofern keine Break Out Box Philosophie existiert, wie bei RME der Fall, bei ESI nicht, mündet es meist in den Bedarf eines Kleinmischers als Routingzentrale.
Da der TS jetzt noch selbst anmerkt aufgrund seines Anforderungsprofiles, dass eine PCIe Sinn machen könnte, schliesst sich ja der Kreis zu der von mir vor Augen gehaltenen Konfi-Möglichkeit - eine Möglichkeit von hunderten natürlich. Das hat nichts mit Selbstdarstellerei zu tun, wie von Dir unterschwellig vorgeworfen, sondern wer in Sachen Kaufberatung berät, macht dies doch zum großen Teil natürlich auf Basis seiner eigenen Erfahrungen, bzw. hier Equipment. Alles andere wäre für mich auch nur gefährliche Theorie, wenn mich jemand mit Tipps zuschwallert, von denen er selbst nie was besessen oder gesehen hat. Dann lieber aus erster Hand verschiedene Möglichkeiten darlegen, und wählen lassen. Mir geht es sicher nicht darum, alle Homerecordler derart zu missionieren, dass sie am Ende all meine Einheits-Ash-Konfi zu Hause haben..

Ash

 

[cherry50]

Nein Ash-Zair, wenn Du da unterschwellig etwas wahrgenommen hast, dann nimm es einem alten Gnadderkopp nicht übel .

Ich bin bei meinen Darstellungen ebenfalls von meinen Erfahrungen ausgegangen, weil ich auch schon eine ganze Weile Home Recording mache.

Alles gut

LG Cherry50