Meine kleine Welt

[MamaMuuht]

 

[NinaEins]

@MamaFettig: Gänsehaut pur.

Erst eben im TV beim Tatort/Polizeiruf... und jetzt DAS hier!!!??? Hammer. Dein Text ist atmosphärisch sehr dicht und plastisch, ohne dabei abzudriften. Jede Zeile ist wichtig, jede Zeile erzeugt ein Bild. (besonders mag ich: "ein lautes, blaues Lichtermeer")
Jörg, du bist mal wieder umwerfend, bzw. dein Text.

Vielen Dank dafür
liebe Grüße
Nina

 

[Teestunde]

Ein typischer MamaFettig-Text: leichtfüßig und tiefgründig. Ich wünsche dir viel Erfolg damit. LG T.

 

[Emilia84]

@MamaFettig: vielen Dank für diesen krassen Text. Ich musste ihn zwar 3x lesen, bis ich alles verstanden habe (hoffentlich habe ich es auch verstanden ), aber dann war ich ziemlich angetan, auch wenn es eigentlich schrecklich ist.

Ich finde es toll, dass du dich an so ein Thema heranwagst und mag wie du es angehst. Ohne Melodramatik. (allerdings weiß ich nicht, wie das dann tatsächlich als SOng funktionieren könnte. Hast du eine Vorstellung, welche Stilrichtung dazu passen würde? eine Vertonung fände ich daher extrem spannend.)
@Nina: den Tatort habe ich nicht gesehen. Leider.

LG, Emilia

Ps: Nur das Bild mit der Sandburg fand ich etwas zu gewollt. ist aber nur meine persönliche Meinung, was sonst

 

[Haha]

Sehr guter Songtext, finde ich, erinnert mich auch sehr stark an den Polizeiruf mit Charly Hübner. War das die "Vorlage"?
Einen Vorschlag wegen des Verses über den Sandkasten, ich würde folgendes besser finden:

Hinter Fenstern dröhnt ein TV,
im Sessel sitzt ein Mann mit Bier.
Im Sandkasten ist alles grau,
es ist genau wie hier bei mir.

 

[holgi]

Sehr gut.

 

[NinaEins]

@Alle: ich dachte schon, es schlafen alle seit gestern abend



Liebe Grüße

Nina

 

[MamaMuuht]

Erstmal Danke für euer Lob.
Tja, und den zweiten Teil der Sandkastenzeile finde ich tatsächlich auch noch nicht ganz gelungen. Mir ging es darum ein Bild zu kreieren, das die fehlenden Kinder thematisiert, ohne das es theatralisch oder melodramatisch wirkt. Genau das Gefühl beschleicht mich aber jetzt auch ein wenig. Zwar sind die zerstörten Sandburgen schon ein Sinnbild für das ,was gerade passiert ist. Aber es wirkt tatsächlich etwas überhöht. Und es bringt die Assoziation zu den Kindern auch etwas zu schwach rüber. Im Moment tendiere ich zu folgender Zeile:

"Im Sandkasten zwei Kinderstiefel"

Was meint ihr?

 

[helge1973]

So, mal spontan ist mir genau das genau dazu eingefallen.

Die vielen Fehler im Klavierspiel und Gesang (beides 2. Take) bitte ich zu entschuldigen, Mix selbstverständlich nix, alles rough.

Ich hoffe, es gefällt irgendjemandem auf diesem Planeten

Hab mich des letzten Parts angenommen.

Ab dahin!

@MamaFettig:
Gran-DI-OS!

Hat mich tief getroffen!

P.S.: Nächsten Samstag "Titanic 2" steht?
Ich bring die Tempos und die Nachos mit - Du bitte die KäseSahneHose



https://app.box.com/s/i66v7iuqygbldsv9py91

 

[TGud]

Hi Jörg,

habe den Tatort nicht gesehen . Ich finde, der Text wirkt noch sehr "frisch". Da sind noch Ecken und Kanten.


als solche empfinde ich z. B.:

der Müll ist richtig gut sortiert. - Vorschlag: Der Müll so gut sortiert.


die Polizei läuft hin und her - das ist mir zu einfach. Vorschlag: Derer Du schon lang nicht Herr.


wie der Beton auf dem Balkon. - Beton/Balkon - hm,...

Meine kleine Welt im Fernsehen
und auch die halbe Nachbarschaft.
Interviews und dann Livebilder.
Gewissenlos gewissenhaft.

Das finde ich sehr stark!

Hinter Fenstern dröhnt ein Bildschirm, - Bildschirm dröhnt nicht. Vorschlag: Hinterm Fenster dröhnt die Glotze.

Steck den Revolver in die Tasche - ist so plump. Vielleicht: Steck die Wut/den Frust/das verpfuschte Leben in die Tasche.

Ist aber nur meine Meinung. Und was weiß ich schon.


Gruß

Thorsten

 

[MamaMuuht]

@ Helge 1973

Wow! Du bist ja schneller als der Schall! Ich finde die Idee sehr gut! Vielleicht sogar wirklich als Pianonummer, das könnte gut funktionieren. Allerdings denke ich , das bei dem Song weniger Emotion in der Stimme mehr wäre. Was meinen andere?

Samstag klappt! Ob ich in der Käsesahnehose kommen kann weiß ich noch nicht. Die ist gerade in der Wäsche......

 

[NinaEins]

@hellgay: wie cool ist das denn? und ich habe mich schon gefragt, warum DU hier noch nicht deine Meinung kund getan hast.

Alles klar... also wenn das rough schon so Hammer ist... wie dann erst, wenn es final sein wird?!!! Hallo?!
Mit anderen Worten: auf diesem Planeten gefällt es auf jeden Fall schon mal mir... und damit bleibe ich nicht allein. sch schwöre, nä!

Ganz liebe Grüße, lieber hellgay
Nina

Ps: und Jörg, das ist wirklich ein Hammer Text.

 

[TheButcher]

Das ist sehr schön, Helge.

Und nun, gib dem Stück die Zeit zu reifen eine tolle Skizze bis hier hin.
Der langsame, etwas zurückhaltendere Part am Anfang hat es mir besonders angetan; aber ich bin ja auch so n Softie.

Peace

 

[MamaMuuht]

@TGud

Ne, der Text ist nicht frisch. Saß da schon länger dran und ich wurde gestern ermutigt, ihn JETZT einzustellen. Weil der Polizeiruf und die anschließende Jauchsendunf genau das zum Thema hatte,

 

[TGud]

@Helge: Wow, aber am Mix musst noch arbeiten .

Da könnte ich mir auch gut was Traditionelles-Rockiges-Balladiges vorstellen.

Deine Stimme kommt aber schonmal gut.

 

[artname]

Hallo Jörg,

Sprachlich, wie gewohnt, weit über dem hiesigen Durchschnitt. Ich finde (mit MEINER Perspektive) viele kleine Leckerli:

der Müll ist richtig gut sortiert.

ein lautes, blaues Lichtermeer.

[Dokudramafilmkulisse

- wobei hier "Doku, Drama, und Kulisse für einen Film..." auch ginge (2xFilm hintereinander jefällt mir nich so dolle)

Dramaturgisch isset raffiniert... oder noch in Arbeit.

ich wage mich mal ans Interpretieren:

Einem einsamen Menschen verschwimmen Realität und TV. Die mir sympathischere Variante: Das LI ist aktiv betroffen. SEIN Haus ist umstellt und ES steht vor dem Showdown. Draußen werden Augenzeugen interviewt. Die Polizei bereitet sich auf den Sturm des Gebäudes vor. Es kann das alles im Fernsehen verfolgen. In jeder Beziehung Bankrott bereitet es sich auf die letzte Schießerei vor.

Variante B: Das LI ist passiv. Es sieht letztlich nur einen Krimi und kann (will) nicht mehr zwischen Fiktion und Realität unterscheiden.Ob es sich nur bis zum Schluß mit dem gebeutelten Täter identifiziert oder (plötzlich) selber zum Täter wird, ist unklar.

Wie auch immer. Der Text scheint bewußt mehrdeutig geschrieben worden zu sein. Das ist natürlich, besonders HIER , etwas ganz Ausgefallenes (für dich allerdings durchaus typisch) . Vielleicht drückt diese schizophrene Perspektive die Situation vieler Menschen aus, die heutzutage nicht mehr fest in der Realität verankert sind.

Eine 1:1 Vertonung (authentische Popmusik) fiele mir hier nicht ein. Eher eine schräge Vertonung. Aber mehr Pink Floyd als Tom Waits. Ich war ja vor einigen Monaten an einer deutschen Produktion von "Mad world" beteiligt. Diese Atmo könnte ich mir auch gut vorstellen.

Du siehst schon. Ich drücke mich vor einer abschließenden Bewertung, denn ich denke, die Hauptlast hat hier der Komponist zu trage. Aber dein Angebot ist schon eine echte Herausforderung

So wie ich den Text verstehe, ist er artifiziell. Mal schauen, ob das ein Musiker in meinem Sinne schultert.

@ Helge,

So gesehen, muß man warten, wie sich Deine Komposition entwickelt. Aber deine Stimme mag ich schon mal Obwohl sie mir in diesem Falle zu energiegeladen erscheint. Aber das ist ja alles weiter nichts als...Ansichtssache.

Lg

 

[MamaMuuht]

@artname

Erst einmal Danke für Dein Lob. Ja, die Kulissenzeile werde ich ändern, du hast völlig recht. Interessant ist, das ich und einige Menschen die den Text vorher gelesen haben nicht auf diese Lösung gekommen sind. Bei mir kann ich das in soweit verstehen, weil ich ganz begeistert von diesem Wortungetüm Dokudramafilmkulisse war... Es sind diese Stellen , wo ich dann selber merke, wie sprachverliebt ich auch bin.Was ja durchaus auch seine Vorzüge hat. Verliebt zu sein fühlt sich einfach toll an....So lebendig. An dieser Stelle hat sie allerdings mal wieder nur Verwirrung gestiftet. Fast wie im richtigen Leben.... Danke!
Musikalisch ist das sicher eine Herausforderung. Und Emilia fragte ja, was ich mir dazu für eine Musik dazu vorstelle. Ehrlich gesagt, keine Ahnung. Ausschließen kann ich Schlager. Glaub ich jedenfalls.
Vermutlich gibt es mehrere gute Lösungen.
Gehört habe ich beim Schreiben sehr viel die neue CD von Niels Frevert. Und Gisbert zu Knyphausen.......

Liebe Grüße

Jörg

P.S. Was meinst du denn zur Sandkastenzeile? Ich bin da hin und her gerissen....Den Sandkasten sehe ich so plastisch in meinem Songfilm, der kann nicht wirklich weg. Aber WAS ist da zu sehen?
Kinderstiefel? Gummistiefel? Kinderspielzeug? Die Schuhidee gefällt mir gut, weil ich sie so körperlich finde....Aber vielleicht gibt es da noch andere Ideen?

P.P.S.
Ich hatte erst die Zeile " Im Sandkasten verfallene Burgen" Hatte ich wegen der vermeintlichen schlechteren Singbarkeit verworfen. Aber inhaltlich gefällt mir das sehr gut. Es ist weniger dick, bzw. theatralisch und passt auch gut zu den Rissen im Beton des Hauses....

 

[Teestunde]

@Mama: Tritt bei den letzten beiden Zeilen nicht eine leichte Sinnverschiebung ein? Plötzlich wirkt es, als bezöge sich das "gewissenlos gewissenhaft" auf das Ich in Großaufnahme. Das passt nicht und ist sicher auch nicht so gemeint, oder? LG T.

 

[MamaMuuht]

@Teestunde

Doch, das ist genauso gemeint....Denn wer ist gewissenlos gewissenhaft? Die Presse? Oder der Protagonist? Oder beide? Oder der Zuschauer, der sich das bis zum Ende ansieht? Das soll also so....

 

[artname]

Hallo Jörg,

Bei der Sandkastenzeile hab ich tatsächlich geschmunzelt. Ich glaube mich zu erinnern, dass die Sandburg nicht zum ersten Mal in deinen Texten auftaucht. So hat jeder Dichter seine Lieblingsbilder.

Ich habe einen Komponisten-Kollegen, der bei jeder Gelegenheit betont, dass er nur Sandburgen baut. Wenn ihm DIE jemand zertritt, baut er eben sofort wieder eine neue Burg. Ein tröstliches Bild, das mir sehr hilft, ohne großes Drama immer wieder neu in die Spur zu gehen.

Inhaltlich gefällt mir dieses Bild "zerstörte Sandburg" sehr gut. Es innert daran, dass das Träume aus ganz nichtigen Gründen brutal zerstört werden können... aber auch wieder ersetzt werden können. Insofern wäre mir "verfallen" nur ein Sonderfall des launischen Lebens.

Lg

P.S.: Sprachverliebt ist für mich eher etwas Problematisches. Oft sagen meine Partner zu sprachverliebten Konstruktionen: "wie jetzt?!" - Und zwingen mich zu einfacheren Aussagen. Beim (erfolgreichen) Ändern bemerke ich dann aber dankbar, dass mit dem Zugewinn an Klarheit oft auch ein Zugewinn an Wahrheit einher geht.

Das ist wohl auch der Grund, warum viele Poetiken empfehlen, mit abgekühltem Gefühl zu schreiben, bzw generell beschriebene Gefühle tendenziell "runter zu kühlen".