Ich bin weiterhin der Meinung, dass 8 (6) Inserts für 95 Prozent aller Anwendungsfälle ausreichen. Können.
Klar, es gibt immer mal Beispiele, wo fürs Sounddesign und Klangformen mehr nötig ist. (Beispiele gab´s hier ja schon)
Aber seien wir doch mal ehrlich:
diese kleinen Nuancen, welche man da mal mit weiteren EQs, die 3. Sättigung, noch den 4. Kompressor hintendran und noch einen 2. Limiter, usw. usw. anhängt - das hört man meist noch nicht mal im Gesamtkontext eines Songs... Das ist ja nun auch nicht unwahr.
Und wenn dann der Song auf YT hochgeladen wird oder als MP3 vorliegt, fallen gerade diese feinsten Nuancen umso weniger auf, werden teilweise verdeckt oder gar komplett eliminiert, welche man vorab über Wochen auf seinen hochwertigen Studioabhören gefeilt hat.... So traurig es sich jetzt anhört, aber einige werden diesen "Effekt" bestens kennen. Klar, man kann man sich schon mal Tage/Wochenlang an nur einer einzigen Spur aufhalten - wenn man viel Zeit hat.
Und darin mag es auch begründet sein, dass auf Pro Tools aktuell "nur" 10 (5) Slots zur Verfügung stehen - die Profis brauchen halt nicht mehr. man konzentriert da sich aufs Wesentliche.
Hier hat ja mal einer geschrieben, dass die meisten Profis eben sehr hochwertig aufs "Band" gehen. d.h. von Anfang an guter Aufnahmeraum, hochwertige Mikros, passende Mic Position, Amps, PreAmps, vor allem gute Musiker beim Einspielen (!) usw. - und daher von vornerein schon mal weniger Plugins im späteren Mix-Prozess fahren. Und hier muss es nun mal schnell gehen, da Zeit Geld bedeutet. Die Profis halten sich nicht lange mit einer einzigen Spur auf. Das ist so.
Ich habe früher auch für jede Spur etliche FX eingesetzt, aber hielt mich damit viiiiiel zu lange auf. So weit, bis ich Spuren und Songs nicht mehr hören konnte. Das kennen sicher einige hier auch.
Dann habe ich testweise einmal nur sehr wenige Inserts verwendet und quasi das nachgebaut, was ich mit 10x so vielen FX zuvor gemischt habe - der Unterschied war so marginal, gerade im Gesamtsongkontext, dass ich jetzt seit einigen Jahren nur noch wenige hochwertige FX im Mix einsetze. So bin ich auch viel schneller mit der gesamten Produktion und habe viel mehr Output als noch vor Jahren.
Das hat auch Vorteile, wenn man hier mal abspeckt:
so wurden Ressourcen bei mir frei, welche ich nun in meine Komposition, Sampling, Synthfrickeleien, und sogar mehr Live/Bühnen Bandsessions, stecke. Auch nicht übel.
Das sind halt so meine persönlichen Erfahrungen mit diesem Thema.
Dass ich mir mindestens eine Verdopplung, oder von mir aus auch eine Erweiterung auf unendliche Slots, wünsche und sehr gut vorstellen kann, das sollte klar sein. Aber genau das wird ja laut Steinberg auch kommen.
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