ein clipping klingt bis zu einem gewissen grad wie ein attack. weil du quasi einen transienten durch eine kurze zerrung ersetzt.
Falsch. Clipping hat nichts mit ISPs zu tun weil ein Clipping das Abschneiden einer Wellenform ist.
deswegen klingt bei vernünftiger anwendung oft ein vor dem letzten limiting leicht geclipptes signal "punchiger" und insofern ironischerweise weniger plattgemastert als wenn man dieselbe menge an pegelreduktion ausschliesslich mittels sauberem limiting durchführt.
Bezieht sich leider wieder nicht auf ISPs sondern auf klangformende Maßnahmen vor dem eigentlichen Mastern, sprich Endlimiter.
muss man natürlich dazu sagen: das kippt sehr schnell ins hässliche, wir reden hier also ausdrücklich von vorsichtigen dosierungen. andererseits...wenn man sich so anhört was da über die jahre speziell in der angloamerikanischen RnB- und sprechgesangsecke so rausgehauen wurde...gerne auch mal in unvorsichtiger dosierung
aber da bin ich dann raus. ich mags nur in der sparsamen anwendung.
Um es mal genau zu sagen: Daß ist genau die Art von Klang, den man eigentlich immer als "digital" bezeichnet und Viele nach "analog" rufen lässt.
muss man aber auch nochmal unterscheiden, z.b. kommts sehr drauf an, auf was für einer schlagzeugbasis der song steht - harte elektronische drums können je nach wahl der samples mit clipping umgehen bis kurz bevor der arzt kommt. naturdrumkits klingen hingegen nahezu sofort scheisse
Versuch mal das Signal eines Flügels zu clippen.
So eine Herangehensweise lässt sich eigentlich eh nur bei Musik machen, wo die Instrumente so wie so aus der Dose kommen oder künstlich erzeugt werden.
Und jetzt mal wirklich zu ISPs und deren hörbaren Auswirkungen:
Es ist vollkommen richtig, daß bis in jüngster Zeit CDs auf dem Markt kamen die immense ISPs hatten und keiner (fast keiner) hörte es: DA Wandler haben genügend analogen Headroom um die ISPs einigermaßen gut darzustellen.
In den Anfangszeiten der CD gab es Player, deren Wandler nicht so gut waren bzw. es war den Herstellern nicht so bewusst, daß man HR lassen sollte und deswegen gab es eine Verpflichtung von Philips/Sony, bei CD Master einen gewissen HR zu lassen um diese Verzerrungen zu vermeiden.
Mit besseren DA Wandlern hat sich dieses Problem gelöst und der MI war es egal oder sogar Recht, daß bei gerippten (mp3) CD sogar Verzerrungen auftraten.
Da aber inzwischen die MI, ich kenne die Zahlen nicht, genauso viele digitale Distributionen wie CDs verkauft, ist ihnen natürlich daran gelegen, diese genau so gut klingen zu lassen als wenn natives PCM vor liegt.
Die Wandlung von PCM in datenreduzierte Audiofiles erzeugt immer Artefakte (ich schreib deswegen Artefakte weil die Auswirkungen je nach Codec unterschiedlich ausfallen) wenn ISPs enthalten sind.
Bei iTunes+ reicht ein ISP freies Signal vollkommen aus, bei mp3 z.B. muss man immer noch mindestens 1db Headroom lassen um Artefakte vollkommen auszuschliessen.
Die Hörbarkeit: Sie lässt sich demnach nicht nachvollziehen.
Wenn im Masteringstudio mit reinem PCM gearbeitet wird und, wie üblich, mit high end DA Wandler abgehört wird ist, im Normalfall nichts zu hören.
Der Laie denkt sich: ISPs? Was soll´s, klingt doch alles gut!
Der Profi weiß, daß das Signal noch bei Apple oder einer anderen Agentur auf ein datenreduziertes Format gewandelt wird und sorgt vor.
Es gibt zwar ein schönes Tool von Sonnox
https://www.sonnox.com/plugin/fraunhofer-pro-codec , daß auch hervorragend funktioniert, in dem es die Qualität der einzelnen datenreduzierten Signale hörbar macht aber das geht nur so lange gut, so lange auch der gleiche Codec in Verwendung ist.
Und um aus zu schliessen, daß beim Kunden etwas anderes ankommt als im Masteringstudio abgehört wird, bleibt als einziges Mittel ein ISP freies Master abzugeben.
