Macht es Sinn, einen Linear Phase EQ im Masterkanal zu verwenden?

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Matthgenhorn

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Ich bin der Meinung, dass es keinen Sinn macht in einem Masterkanal einen Linear Phase EQ einzusetzen, weil meiner Meinung nach die Phase auf einer Stereosumme egal sein kann. Ich habe aber schon von einigen Mastering Engineers gesehen und gehört, dass sie solche einsetzen. Darum meine Frage: Warum sollte ich einen Linear Phase EQ auf einer Stereosumme einsetzen?
Grüße
M
 
Ich bin der Meinung, dass es keinen Sinn macht in einem Masterkanal einen Linear Phase EQ einzusetzen, weil meiner Meinung nach die Phase auf einer Stereosumme egal sein kann. Ich habe aber schon von einigen Mastering Engineers gesehen und gehört, dass sie solche einsetzen. Darum meine Frage: Warum sollte ich einen Linear Phase EQ auf einer Stereosumme einsetzen?
Grüße
M

linearphaseige haben einen etwas anderen sound als minimalphasige.
in den bässen würde ich fast immer minimalphase vorziehen, in den mitten und höhen kannst du je nach material und geschmack entscheiden, was dir besser gefällt. die klanglichen unterschiede sind dabei meist relativ klein.
 
um zu entscheiden, obs sinn macht, hilft es auch die arbeitsweise zu verstehen:
- minimum phase EQ (quasi "normaler" EQ mit phase): hat post-ringing
- linear phase EQ (keine phasenveränderung): hat pre & post ringing
- maximum phase EQ: hat nur pre-ringing

das video von tony beschreibt die effekte klanglich einleuchtend.
 
was ist dennmit ringing gemeint?
 
Ringing meint hier das Ausschwingen einer Kurve...

Pre-Ringing führt dazu, dass der Bassbereich einer Bassdrum VOR dem Kick schwingen kann.

Post-Ringing ist dann ein verzögertes Nachschwingen...
 
Nimm mal einen Drumloop (oder auch einfach ein einzelnes Snare/Bassdrum-Sample), pack nen EQ drauf, und stell einen sehr schmal-bandigen hohen Boost mit einem Glockenfilter ein.
(Frequenz je nach Sample ... musst nur irgendwas treffen.)
Dann wird das Ringing sehr offensichtlich.

Man hat Ringing allerdings auch dann, wenn man es nicht als solches wahrnimmt. Das tritt bei Audiofiltern Prinzip-bedingt immer auf.

Je tiefer der Frequenzbereich und je schmalbandiger man filtert, desto höher das Ringing.
 
Je tiefer der Frequenzbereich und je schmalbandiger man filtert, desto höher das Ringing.

Wie ist das eigentlich genau...
Bell Filter... sowohl beim verstärken als auch beim dämpfen?
 
Je tiefer der Frequenzbereich und je schmalbandiger man filtert, desto höher das Ringing.

Wie ist das eigentlich genau...
Bell Filter... sowohl beim verstärken als auch beim dämpfen?

Ja. Sowohl als auch.

Es ändert sich jedoch die Phasenlage des Nachschwingers.

Gerade nochmal probiert.
Der Cubase KanalEQ bricht nach 3 Wellenzügen ab, der Reaper EQ zum Beispiel nicht :)
Zumindest wenn man mit einem 1-Sample Spike füttert.
 
das heisst das für ne kick oder bass der linear phase modus am besten ist und nicht der maximum? ich nutz immer den maximum vom fabfilter eq.
hab immer gedacht das der miximum modus immer der bessere wäre.
 
Lol ...
Sorry, aber das finde ich gerade schon wieder lustig:
"hab immer gedacht das der miximum modus immer der bessere wäre."

Pro-Tipp:
Benutze deine Ohren!


Bei vielen (um nicht zu sagen den meisten) Eingriffen sind die Unterschiede sehr klein bis nicht wahrnehmbar. Bei Geschichten im Bass-Bereich kommen dann teils deutliche Unterschiede rein.
Man sollte dabei vor allem so ein bisschen darauf lauschen, wie sich die Energie verteilt, und ob es sich am Ende noch "tight" anfühlt ... also ob der Bass-Druck vor oder nach den eigentlichen Schlägen oder direkt drauf kommt.

"Maximum Phase" hat maximales Pre-Ringing, was >wenn es als solches hörbar wird< maximal unnatürlich klingt, und dir den Impact/Punch in einem Song kaputt machen kann.
Meistens klingt "Minimum Phase" eh am besten. In manchen Fällen kann "Linear Phase" oder "Maximum Phase" (oder irgendetwas dazwischen) auch mal besser daher kommen.
("Irgendetwas dazwischen" geht z.B. mit dem LP10 von DDMF.)
 
ich meine ja nur von den linear modis das da der maximum im bassbereich am besten ist.ich wende den wenn dann nur auf kick oder bass an.
ich frag mich grad ob wir überhaupt das selbe meinen. im fabfilter eq heissen alle modis leniar phase. diese haben dann nur unterschiedliche latenzen. (minimum bis maximum). ist damit automatisch maximum phase gemeint? schon oder?
nur um das mit den hören nochmal richtig zu stellen,
ich habe alle modis an hand einer kick mal durchgehört und bei der kick hat mir der maximum modus am besten gefallen. das ich bei jeder kick mal alle modis durchhören muß war mir nicht bewusst.habe halt mich deswegen dann wenn es problme gab immer auf den maximum modus eingestellt.
 
Post-Ringing ist dann ein verzögertes Nachschwingen...
Klingt schon fast so als könne man damit eine Bassdrum künstlich anfetten ... von wegen den 'Bauch' ein bisschen pimpen :D

Normalerweise sollte man aber doch im Masterchannel gar nicht mehr so krasse Einstellungen vornehmen, dass das Ringing zum Problem wird, oder?
 
Normalerweise sollte man aber doch im Masterchannel gar nicht mehr so krasse Einstellungen vornehmen, dass das Ringing zum Problem wird, oder?
Naja. Viele machen auf dem Master ja einen LowCut im Tiefbass-Bereich. Und gerade der erzeugt ziemlich starkes Ringing. Dieses Ringing wird in aller Regel nicht als solches wahrgenommen, aber man kann die Unterschiede zu einem MP EQ in aller Regel ganz deutlich fühlen (Tightness im Bassbereich).
Meistens klingt ein MP EQ besser, aber ich hatte auch schon Fälle, in denen LP besser funktionierte.

ich frag mich grad ob wir überhaupt das selbe meinen. im fabfilter eq heissen alle modis leniar phase. diese haben dann nur unterschiedliche latenzen. (minimum bis maximum). ist damit automatisch maximum phase gemeint? schon oder?
Achso.
Ne. Das sind dann nur unterschiedliche breite (Zeit-)Fenster in denen der Filter arbeiten kann. Solange man nicht an die Grenzen eines solchen Fensters stößt, klingen die Modi auch komplett gleich.

Wenn man jedoch einen LP EQ so einstellt, daß das Pre-Ringing eigentlich länger wäre als das vorgegebene Fenster (das ist logischerweise durch die Latenz beschränkt), muss es irgendwie verkürzt werden (z.B. einfach abschneiden).
Das Resultat ist am Ende, daß man nicht die Filterkurve bekommt, die man eigentlich eingestellt hat. Meist werden steile Stellen dann weniger steil und/oder man bekommt so lustige "Wellen" im Frequenzgang des EQs.
 
Post-Ringing ist dann ein verzögertes Nachschwingen...
Klingt schon fast so als könne man damit eine Bassdrum künstlich anfetten ... von wegen den 'Bauch' ein bisschen pimpen :D

mache ich bewusst manchmal, steiler hochpass mit viel resonanz und dann hochfahren, bis die kick schön nachschwingt - kann die lösung sein auf etwas biederen drumaufnahmen.

Auf Kicks mag ich es nicht.
Aber immer auf Toms und öfters auf der Snare.

Ich gucke mir den Schlag mit dem Offline-Analyzer an und stelle dann Hz-Genau den Hochpass auf den Grundton.
 
@ kuno
danke für die aufklärung.
 
Hi
Interessantes Thema.

Würdet Ihr einen kompletten Track ohne Phasenverschiebungen produzieren ?

Oder kann das besser klingen, mit leichten Verschiebungen ?

(Bin noch dabei den ganzen Thread zu analysieren)

Soweit begriffen hab ich, das Phasenverschiebungen nur bei konkurierenden Signalen ein Thema sind.

@ TonyPizza

Was nutzt denn der Herr von FMNxMusic in dem "Equalizer 2 Tutorial" für einen Phasen Analyser ?

(Steht zwar Vengeance und Keilwerth drauf, aber ich konnte leider nix finden)

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich war schon auf der Seite von Vengeance.
Da steht nix über einen Phase Analyser.

edit

Hab auch die Producer Suite´s von Vengeance gecheckt... nichts...
 

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