LUFS Fragen

[one_hit_wonder]

Ich hätte gern, dass auch Hard Rock und Heavy Metal Songs nicht ihre ganze Spieldauer lang gleich laut sind.

Das ist aber bei vielen Songs in diesem Genre der Fall.

Wenn dem aber so ist, darf nach meinem Empfinden gern auch eine Ballade an einer lauten Stelle mal lauter sein - ja.

OK.
Gehen wir mal davon aus, du hörst dir ein Album einer HM Band durch und auf diesem Album gibt es genau eine Ballade. Macht es Sinn, das die lauten Stellen in der Ballade (und ich rede jetzt nicht von Momentary sondern Short Term) wesentlich (!) lauter sind als die anderen Songs auf dieser Platte?

Bei einem -23 oder -13LUFS integrierten Song?

Das ist ja dann fast egal. Was dann noch an Momentary dazwischen passiert ist meist eh nicht weltbewegend.

Nicht unbedingt.
Deine +5LU entsprechen -18LUFS und stechen damit den -13LUFS integrated Wert aus.

Dass die Streaming Dienste ihre Ausrichtung auf -13 oder -14LUFS von der EBU inspiriert nehmen ist unwahrscheinlich , es gibt ja auch die AES, die für Material das zur mobilen Wiedergabe gedacht ist, -16LUFS empfiehlt. Warum man allerdings überhaupt ohne max LRA und max short term oder momentary Lautheitsstandards festlegt - auch für Rundfunk - ist auch mit inhaltlich unbegreiflich. Zu viel Dynamik bewirkt eben auch unangenehme Lautheitssprünge zwischen Titeln, das stimmt.

Deswegen ist es wichtig zu dem integrated auch den, in wesentlich kürzeren Beiträgen als Film, nahe liegenderen short Term mit einzubeziehen.
Wenn sich da ein Dienst wie spotify nur auf stumpfe Algorithmen verlässt ist das Lautheitstechnisch ein genau so grosses Chaos wie vorher.
Und, was es noch schlimmer macht: Ein Album, welches vorher mit penibelst genauen Lautstärkeabstufungen innerhalb ihrer Songs künstlerisch angeglichen wurde, wird stumpf in einer Lautheit wiedergegeben, die danach sogar eine inverse Abstufung zum Original aufweisst.

 

[rocking.xmas.man]

ne, ich mein - wenn man schon einen Stream nur aus Stücken zusammenbaut, die entweder alle auf -23LUFS gemacht sind, oder alle auf -16 oder -13 oder wie auch immer, dann ist doch bei short Term mit 5 LU drüber immer gleich viel lauter, nur dass eben bei -16 noch etwas mehr Luft für Momentary ist als bei -13. Kann ich mir grade nicht vorstellen, dass das dann groß einen Unterschied macht. Da kann ich aber auch falsch liegen, keine Ahnung - eine Deckelung der short Term Loudness wäre ja schonmal ein schöner Schritt.

Wegen der Sache mit der Ballade - ja, ich denke schon, dass es Sinn machen kann, wenn lautere Stellen eine Ballade auch lauter sind, als das Grundniveau eines rockigen Liedes. Ich meine auch, dass das z.B. bei Manowar "warriors of the world" mit Nessun Dorma zwischendrin so war. Letztlich sind das ja inhaltliche Entscheidungen - und wenn du eben in einem Song einen größeren Dramaturgischen Bogen erzählen willst, dann ist das ja ok. Ich finde viel Bedenklicher als die lauten Stellen, dass das Grundniveau bei einer Ballade viel leiser sein wird. Da macht man automatisch lauter und schwupps fliegen einem im Laufe des Songs die Augen raus vor Lärm. Sowas könnte man mittels begrenzung der LRA ja eindämmen.

 

[one_hit_wonder]

Ich finde viel Bedenklicher als die lauten Stellen, dass das Grundniveau bei einer Ballade viel leiser sein wird. Da macht man automatisch lauter und schwupps fliegen einem im Laufe des Songs die Augen raus vor Lärm. Sowas könnte man mittels begrenzung der LRA ja eindämmen.

Naja, aber das ist doch genau das was ich sage: Eine Begrenzung der LRA mittels M Wert hebelt in den meisten Fällen den I Wert aus.
Ober sticht Unter.
Zur Lautheitsabstimmung wird ja nicht begrenzt (Limitiert) sondern normalisiert (Dynamik soll ja erhalten werden).
Und wenn dann ein maximaler M Wert in´s Spiel gebracht wird ist der I Wert hinfällig.
Ausser du hast ne leise Ballade, die den M max Wert nicht erreicht, dann wird der Song unerträglich laut gezogen.

 

[rocking.xmas.man]

Naja, aber das ist doch genau das was ich sage

na klar! wir sind uns ja weitgehend einig, gucken nur von unterschiedlichen Enden aufs gleiche Problem.

RX Loudness Correct und NUGEN LM correct 2 setzen auf transparente Over-all-compression, um ggf. die integrated und short-term bzw. momentary Ziele einzuhalten. Das ist eigentlich super - da das offline passiert klingt das auch wirklich sehr problemfrei oder gibt eine Fehlermeldung aus, wenn nicht einhaltbar.

 

[one_hit_wonder]

RX Loudness Correct und NUGEN LM correct 2 setzen auf transparente Over-all-compression, um ggf. die integrated und short-term bzw. momentary Ziele einzuhalten.

Aber Kompression verändert wieder die Dynamik des Songs, auch wenn es nur ein Leveller ist, was ja so nicht beabsichtigt ist.
Möchte wissen wie Apple das schafft (jedenfalls bei Mfit) die Lautstärkeabstufungen innerhalb eines Albums zu erhalten.
Ich denke mal da ist doch etwas Handarbeit im Spiel.

 

[rauschkiller]

Hi zusammen

Puhh... Was eine Diskussion über Zahlen, wer ist ein Arsch und wer nicht.... Mann mann mann

Einfach mal hören....
Wer unter der den Anwesenden hier Spotify hat.
Einmal kurz abchecken mit " Gleiche Lautstärke für alle Titel festlegen "...

Norah Jones mit " The Sun doesn't Likes you "

und

Bring me the Horizon mit " Avalanche "
oder
Starset mit " My Demons "

Der Rest erklärt sich dann alleine und derjenige kann berichten


Nachtrag:
@one_hit_wonder:

Wenn du die Pegelunterschiede ( wenn es sie denn gibt ) von Track 01 zu Track 10 auf einer CD / Album meinst. Ist das ne Tag- Geschichte wo unterschieden wird, ob ein Track einzeln ( unsortierte Playlist ) abgespielt wird oder als Albumreihe ( Albumplaylist ).

Das mit den Dynamiken der einzelnen Songs ist ne andere Geschichte... Da wird gerne schon mal auf CD, einfach ein Track stumpf nach unten normalisiert, wenn de ME mal wieder zu faul war einen neuen Abzug zu machen. Wie sich das dann bei Mfit auswirkt, weiss ich nicht.

 

[one_hit_wonder]

Wenn du die Pegelunterschiede ( wenn es sie denn gibt ) von Track 01 zu Track 10 auf einer CD / Album meinst. Ist das ne Tag- Geschichte wo unterschieden wird, ob ein Track einzeln ( unsortierte Playlist ) abgespielt wird oder als Albumreihe ( Albumplaylist ).

Es geht nicht um die Pegelunterschiede, die dürften wohl alle den selben dbfs Wert haben, sondern die Lautheit der einzelnen Songs, die ja innerhalb eines Albums auf den nächst folgenden Song angepasst sind.
Ich mache mir da mit der Band und dem Produzenten immer sehr viel Mühe, das das stimmig ist.
Bei iTunes gibt es da meist keine Probleme.

 

[rauschkiller]

Hi one_hit_wonder

Problem Nr. 1:
Die nackten Zahlen eines Albums mit 10 Songs sind nicht immer die gleichen, TP vielleicht noch, wenn die gleiche Maschinerie für alle Songs im Einsatz war.

Problem Nr. 2:
Die Lautheit... Wenn bei allen Songs die Instrumentierung gleich ist, sagen wir mal 6 - 8 Instrumente ( inkl. Stimmen ).
Mag die Lautheit der Tracks annähernd gleich bleiben, mal Tonartenschwankungen aussen vor.
Wenn aber innerhalb des Albums Songs auftauchen, die z.B. nur 4 oder 5 Sounds haben und diese Songs auf das gleiche Level ( nackte Zahlen ) wie die anderen Songs gebracht werden, klingen sie lauter ( Das Arrangement spielt da auch mit rein ). Alleine schon deswegen sind die nackten Zahlen selten gleich.
Und da habe ich persönlich schon bei CD Analysen gesehen, das zu laute Tracks einfach runter normalisiert wurden... 3 oder 4dB PEAK Luft z.B.

Knackich wird die Geschichte, wenn Filmscoreähnliche Stücke, neben Industrial und "Kammermusik" auf eine CD soll... Und das verteilt auf 21 Tracks auf 2 CD,s
Von wegen Lautheit untereinander und Gesamtpegel.

Hah....stimmt das Album wollte ich ja mal auf Spotify checken, wie es unter den neuen Richtlinien so funzt...

 

[one_hit_wonder]

Und da habe ich persönlich schon bei CD Analysen gesehen, das zu laute Tracks einfach runter normalisiert wurden... 3 oder 4dB PEAK Luft z.B.

Ja, das ist die qualitative Ausnahme: Man bekommt bei einer Kompilation ein paar Mixes von selbsternannten Produzenten die als Presswurst abgegeben werden und sich weigern eine unlimitierte Version nachzuliefern.
Da bleibt einem nichts anderes übrig als ein paar db von dem Qualitätsmachwerk abzuziehen so das es zum Rest passt.
Shit in, shit out.

Knackich wird die Geschichte, wenn Filmscoreähnliche Stücke, neben Industrial und "Kammermusik" auf eine CD soll... Und das verteilt auf 21 Tracks auf 2 CD,s
Von wegen Lautheit untereinander und Gesamtpegel.

Die Lautheit untereinander ist da das geringste Problem, die ist Mess und Nachvollziehbar. Das eigentliche Problem sind dabei die unterschiedlichen Abhörbedingungen: Verschiedene Genres erscheinen auf verschiedenen Boxen einfach unterschiedlich laut. Dieses Problem wird man aber nie lösen können.

Nichts desto trotz sollte man versuchen Genreübergreifend eine einheitliche Lautheit einzuhalten die die feinen Abstufungen innerhalb der künstlerischen Kette beibehält.

Wie gesagt: iTunes kein Problem, mal sehen ob spotify den gleichen Aufwand betreibt.