Der Track im Video ist schon von Anfang an so gemacht, dass sich die Bässe gegenseitig den Raum lassen, da kann man sich echt eine Scheibe abschneiden.
So sieht´s aus - und so sollte es eigentlich auch sein. Das Sounddesign sollte von Anfang an den Weg ebnen. Mixing sind dann die letzten paar Prozent.
Das wichtigste beim Bass sind eh die Frequenzen über 100 oder 200Hz bis oben offen. Obenrum erhält der Bass seinen Druck und seinen Charakter. Da sollte es stimmen und als "krass" wahrgenommene Bässe sind meist in den Obertönen stark. Das ist ein beliebter Fallstrick - den Bass mächtiger machen wollen und ihn dabei nur immer mumpfiger machen.
Eine richtig boomige Kick zusammen mit einem boomigen Bass funktioniert sowieso nicht richtig. Man muss sich für eins von beiden entscheiden oder sie schlicht nicht gleichzeitig spielen lassen. Im DnB z.B. hat die Kick meist überhaupt kein Fundament. Untenrum wird alles vom Bass übernommen. DnB Kicks werden unter 100Hz oder so abgeschnitten, teilweise auch unter 200Hz. In der 4/4 Tanzmusik ist das natürlich anders aber auch hier gibt es Stile, bei denen die Kick fast kein Fundament hat.
Wichtig ist es, von Anfang an für ein "richtiges" Zusammenspiel zu sorgen. Weder Kick noch Bass MÜSSEN für sich genommen schon fett sein, sondern erst im Zusammenspiel. Sich also ´ne Stunde hinsetzen und die geilste Kick der Welt basteln macht nicht unbedingt Sinn, bzw. nur wenn man danach alles andere diser Kick unterordnet. Danach aber den geilsten Bass der Welt zu basteln und zu hoffen, dass dieser dann zusammen mit der Kick funktioniert, dürfte in die Hose gehen.
da man ja sicher schon vorab einiges für ein schönes Lowend tun kann.
Na klar,
bei meinen wenigen Versuchen Tanzmusik zu machen, bin ich dem Problem einfach aus dem Weg gegangen und habe Bass und Kick einfach zeitlich getrennt. Also 4/4 Kick und OffbeatBass z.B. - wenn sie nicht zusammen spielen, kommen sie sich auch nicht ins Gehege. Ganz einfache Lösung.
Sowas würde ich dir auch empfehlen. Wenn man von bestimmten Dingen keinen Plan hat, geht man ihnen aus dem Weg und macht trotzdem Mucke.
In den allermeisten basslastigen Stilen wird das so gemacht, oder der Bass hat eindeutig Vorrang vor der Kick ( wenn sie denn eben zusammen gespielt werden ). Die Kick braucht kein Fundanent, wenn der Bass dieses schon setzt. Das kann ich eigentlich immer so hören - dicker, boomiger Bass = eher kurze "klickende" Kick, dicke bauchige Kick = schmaler, unten beschnittener Bass.
------------
Nur zur Sicherheit: So gehe ich da halt ´ran und überlege mir vorher ( oder es ergibt sich halt ), welches der beiden Elemente untenrum dominiert. Ich versuche ein ästhetisch ansprechendes Zusammenspiel zu erzeugen ( natürlich auch zusammen mit dem Rest ) und dünne Bass oder Kick gnadenlos aus, wenn es sein muss. Solche Konflikte untenrum umgehe ich weiträumig und kann mir einen Kopf um die wichtigen Sachen machen.
Wie gesagt, so mache ich das - bin aber auch nur für meine eigene Mucke verantwortlich.
