Low Latency Monitoring mit Pro Tools 9

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katerkarlo

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Mit dem neuen Pro Tools 9 ist der Umstieg von Cubase auf PT endlich auch für mich (finanziell) in Greifnähe. Die Features sind für meine Zwecke völlig ausreichend, aber eine Frage stellt sich trotzdem: die des Monitorings.

Als Richtgrösse finde ich maximal 5ms Gesamtlatenz für das Monitoring akzeptabel. Für normale Sessions konnte ich zwar mit meinen RME-Wandlern (Multiface 2 + ADI8) ohne Probleme mit 64 Samples Latenz Softwaremonitoring betreiben (entspricht etwa einer Gesamtlatenz von 4 ms). Ich habe mich aber entschieden, das Monitoring über TotalMix von RME zu betreiben, damit ich auch dann keine Probleme bekomme, wenn ich z.B. VST-Instrumente in einer Session habe, die ich nicht deaktivieren will.

Wenn ich Pro Tools 9 richtig verstehe, kann ich damit aber leider nicht auf vernünftige Weise Direct Monitoring betreiben, da ich das Softwaremonitoring nicht deaktivieren kann. (Es gibt keinen "manuellen" Monitor-Modus wie im Cubase, sondern eine Spur, die scharf geschaltet ist, wird immer mitgehört.)

Sehe ich das richtig? Gibt es trotzdem eine Möglichkeit für Low Latency Monitoring auch in Sessions mit VST-Instrumenten oder Plugins, die Latenz verursachen?

Zusatzfrage: Wie sieht es im Pro Tools HD Native aus? Wenn ich das richtig verstanden habe, kann man dort einen Monitoringweg für Direct Monitoring definieren, aber eben nur EINEN.
 
du kannst immer die spur einfach auf mute schalten beim recorden... kein problem also
 
Das ist eine Notlösung. Erstens ist es mühsam, immer mute ein und auszuschalten, zweitens hört so ein Musiker bei einer Punch-In-Aufnahme seine Performance bis zum Punch-In-Punkt nicht (ausser ich drücke record und mute immer zusammen, was noch mühsamer ist).

Ich sage nicht, dass es unmöglich ist, so zu arbeiten, aber ich finde, das Deaktivieren des Softwaremonitoring ist ein relativ simples Feature, das Avid ins neue PT integrieren sollte, wenn sie schon stolz verkünden, dass man jetzt auch mit Hardware anderer Hersteller (wie RME) arbeiten kann.
 
Ich mach das so: Auf der Spur, in die gepuncht werden soll, nehm ich einen offenen ADAT Kanal auf (Stille), die eigentliche Aufnahme kommt gleichzeitig auf eine stumme Spur eins tiefer. Nach der Aufnahme zieh ich diese einfach eins nach oben, sodaß die Aufnahme auf der Zielspur landet.

Damit kann man super punchen und hört die Aufnahme beim Aufnehmen trotzdem nicht doppelt.
 
Jaaa ... aber das ist genauso eine Notlösung! Auf die Dauer ist das kein Arbeiten.
Stell Dir vor Du willst nur einzelne Passagen oder Wörter reinpunchen....
Jedesmal: "Hey wart mal ich muß mal die Teile erst rauslöschen die wir punchen wollen!"
Also wirklich .... So macht man bei den Kunden keine gute Figur !!
 
Tja es scheint, dass sich Direct Monitoring wirklich nicht so einfach realisieren lässt mit Pro Tools 9. Da muss ich wohl abwägen, ob mir die Vorteile, die Pro Tools bietet (ich liebe Playlists!) wichtiger sind als komfortables Monitoring.

Irgendwie bedenklich finde ich, dass es nicht mal für Pro Tools HD Native (was ja doch ein paar Tausend Euro kostet) eine gute Direct Monitoring Lösung gibt. Ein (1) Monitorweg??? Ist doch nicht professionell, so was.
 
Genau so sehe ich das auch! Man ist - wie bei Pro Tools schon immer - gezwungen die Top version zu kaufen um in den Genuß der grundlegendsten Features, die andere DAWS schon seit Jahren haben, zu kommen. Würde ich diese Sofware, was Audio Editing u. Mixing angeht nicht so lieben, hätte ich schon längst alles Digidesign u. AVID Zeugs über den Jordan geschickt!
 
Und wie genau schaltet man mit dem Focusrite Plugin das Softwaremonitoring zum Aufnahmebeginn aus? Woher weiß das Plugin, wann genau die Aufnahme anfängt? ???

Ich hab' mir mal das Video http://www.soundonsound.com/news?NewsID=13345 angeschaut, und sie sagen, daß es ein Mixknopf wie an der Original Mbox - nur in Software - ist. An der Mbox kann man mit dem Knopf auch nur zwischen Softwaremonitoring und Software-Hardwaremonitoring (doppelt) drehen.

Okay - via Automation könnte man die Punchstelle steuern, aber das hilft wohl auch eher nicht weiter...
 
Hm .... das einzige was mir jetzt noch einfällt wäre zum Beispiel ein kleiner DAW-Controller wie das "Alpha Track" von Frontier auf dem man REC u. MUTE gleichzeitig drücken kann!
Ein bischen pervers sowas, aber vielleicht gehts!
Hat hier jemand vielleicht ein solches Teil der das mal ausstesten könnte?
Wäre super!
 
... Irgendwie bedenklich finde ich, dass es nicht mal für Pro Tools HD Native (was ja doch ein paar Tausend Euro kostet) eine gute Direct Monitoring Lösung gibt. Ein (1) Monitorweg??? Ist doch nicht professionell, so was.

Echt? Das gibts doch nicht! Hatte noch gar nicht Zeit mir das genauer anzuschauen ... bin aber davon ausgegangen daß diese Sache mit DSP Karte kein Thema wäre!

Du sagst also, es ist mit HD Native nicht möglich für mehrere Musiker unterschiedliche latenzfreie Cues zu fahren ... also ich meine unabhängige Kopfhörermixes auf verschiedene Outputs ...
Das wäre in der Tat schlimm ....
 
Bei Pro Tools HD gibt es nur eine winzige Latenz, solange man nur TDM Plugins in der Session benutzt, weil diese von den DSP Karten berechnet werden. Sobald man aber ein RTAS-Plugin mit Latenz in der Session hat (z.B. einen Softwaresynth) hat man auch ein Latenzproblem beim Monitoring und muss deshalb entweder die RTAS-Plugins deaktivieren oder die Instrumentenspuren zuerst in Audiospuren umrechnen.

Pro Tools HD Native benutzt keine DSP-Karten und keine TDM-Plugins, sondern nur RTAS, deshalb hat man immer ein Latenzproblem. Mit den Wandlern von Avid kann man in einem "Low Latency" Modus arbeiten. Dazu definiert man einen Monitorweg als "low latency" cue channel. D.h. alles, was keine Latenz haben soll, wird über den gleichen Stereo-Monitorweg abgehört.

Pro Tools HD Native ist darum nicht wirklich komfortabler als Pro Tools 9, was das Monitoring betrifft.

Eine Alternative zu der Mute/unmute Geschichte wäre vielleicht, die Input-Fader aller Spuren, die aufgenommen werden sollen, ganz runterzuziehen. Wenn die Input- und Playback-Fader unabhängig voneinander sind (kann man einstellen) hört man so eine Spur automatisch nicht mehr, sobald sie scharfgeschaltet ist.

Gibt es jemand, der so arbeitet? Würde mich noch interessieren...
 
Dankeschön für die Aufklärung Katerkarlo!
 
Pro Tools HD Native benutzt keine DSP-Karten und keine TDM-Plugins, sondern nur RTAS, deshalb hat man immer ein Latenzproblem. Mit den Wandlern von Avid kann man in einem "Low Latency" Modus arbeiten. Dazu definiert man einen Monitorweg als "low latency" cue channel. D.h. alles, was keine Latenz haben soll, wird über den gleichen Stereo-Monitorweg abgehört.

Pro Tools HD Native ist darum nicht wirklich komfortabler als Pro Tools 9, was das Monitoring betrifft.

Eine Alternative zu der Mute/unmute Geschichte wäre vielleicht, die Input-Fader aller Spuren, die aufgenommen werden sollen, ganz runterzuziehen. Wenn die Input- und Playback-Fader unabhängig voneinander sind (kann man einstellen) hört man so eine Spur automatisch nicht mehr, sobald sie scharfgeschaltet ist.

Gibt es jemand, der so arbeitet? Würde mich noch interessieren...

Hm ... ist also die Karte beim PT HD Native also nur dazu da die Interfaces zu bedienen?
Soviel ich verstanden habe gibts bei der Benutzung mit dem Omni doch noch eine Cue-Software, die nahezu latenzfrei arbeitet, oder?

Was die unabhängigen Fader betrifft, das geht natürlich.
Aber Du hast dann immer noch das Problem, daß der Musiker bei einer Punch-In-Aufnahme seine Performance bis zum Punch-In-Punkt nicht hört !

Das Einfachste wäre dieses gottverdammte Input Monitoring zu deaktivieren ... und gut is !
Ich fürchte aber, daß AVID dieses Feature aus Marketinggründen schön bleiben lassen wird !
 
Hmm einfach ne extra aufnahme spur und ne Spur für Fertige stücke zu machen kommt nicht in Frage?

Wobei die Aufnahme Spur dann natürlich stummt bleibt und das Monitoring über die Hardware erfolgt.
 
Sowas kannste vielleicht mit EINER Spur machen ... aber:
Was machst Du denn wenn du eine Band hast mit z.B 20 Kanälen ?
... viel Vergnügen!
 
Um nochmal auf die Eingangsfrage mit dem Softwaremonitoring zurück zu kommen.
Das habe ich noch nicht so richtig verstanden.

Um welches Monitoring ging es denn dabei, auf das Monitoring des schon vorhandenen Materials, oder des Monitoring des Inputs was man einspielt?

Standardmäßig hat PT ja ein Auto Input Monitoring. Im Punch Betrieb bleibt dabei das Input Monitoring bis zum Punch-In automatisch aus und es wird nur das vorhandene Material abgespielt. Erst beim Punch In wird das Input Monitoring eingeschalten und das vorhandene Material nicht mehr gespielt.

Dieses Verhalten kann man aber auch auf "Input Only Monitoring" (Option+K / Alt+K) umstellen. Dabei wird dann das vorhandene Material in einem Track nicht mehr abgespielt, sondern nur noch das Input Signal.

Man kann auch einen Audiotrack so einstellen, dass er sobald man in scharf schaltet, er keinen Ton mehr von sich gibt. War es vielleicht das was hier gewünscht war?
Also weder Input noch Playback Monitoring gemacht wird. Also gewissermassen Monitoring für einen Track komplett abschalten, sobald man ihn Record Enable. Dazu nimmt man sich einfach zu Hilfe, dass der Fader unterschiedlich zwischen Playback und Record agiert. Man hat gewissermassen 2 Fader in einem Track, einen für Record Enabled und einen nur für Playback.
Das muss man aber ggf. in den Setup Preferences bei Operating einschalten. Dazu deaktiviert man "Link Record and Play Faders".
Schaltet man nun einen Track auf Record, wird der Fader rot. Zieht man ihn nun ganz runter ist die Spur stumm und es findet auch kein Software Monitoring mehr statt. Schaltet man den Record Modus wieder aus, springt der Fader wieder zurück auf den Playback Mode. Jedesmal wenn man nun den Track für Aufnahme scharf schaltet, geht der Fader wieder automatisch nach unten.
Was diese Methode allerdings nicht berücksichtigt, sind irgendwelche Punch-In oder Out. Es ist eher nützlich, wenn man beispielsweise Loop-Recording mit Auto-Playlist betreibt und keinerlei Softwaremonitoring will.

Gruß
Markus
 

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