Logic Pro X - Match EQ für die Summe

[BasementBluesBoy]

Hallo zusammen,

nutzt ihr den Match EQ schon mal auf der Summe, um das Equing eines Referenzsongs auf Euren Song zu überragen?

bbb

 

[stefangeidel]

Nö.

Wenn ich Musik hören will, die wie die von jemand anderem klingt, hör ich Musik von jemand anderem.

 

[BasementBluesBoy]

@stefangeidel

Na ja,
Referenzsongs, die von Pros gemixt und gemastert worden sind nutzt Du aber doch auch, wenn Du bei einem fertigen Mix die Summe bearbeiten willst, um festzustellen wie weit Du von einem Pro-Mix entfernt bist - oder nicht?

bbb

 

[stefangeidel]

Ich hör mal quer, wenn ich mir sehr unsicher bin, ob es gut klingt - das ist richtig.

Aber ich gehe nicht so weit, mir die gleichen Farben wie van Gogh anzumischen in der Hoffnung, dass ich dann auf einmal malen kann...

 

[EC2]

Machen kann man das schon, der Match EQ ist ja nicht umsonst als Linear Phase ausgelegt.

Am besten ziehst du in einem frischen Projekt den Referenzsong per Drag & Drop aus dem Finder auf die Template Learn Fläche und dann deinen Stereobounce ebenfalls per Drag & Drop auf Current Learn.

Die resultierende EQ-Kurve kann dir unter Umständen Anhaltspunkte geben, wo du im Mix in deinen Einzelspuren optimieren kannst, um der Referenz näher zu kommen. Dies finde ich wesentlich effektiver und lehrreicher, als das Ding einfach nur auf die Summe zu klatschen.

 

[SOS]

dafür gäbe es auch analyzer mit snapshot funktion... hofa, glisseq etc.

 

[AWF]

Ich benütze den nur wenn Takes unterschiedlich klingen. Beispiel:

Heute wurde der Gesang im Wohnzimmer aufgenommen und morgen in der Abstellkammer. So etwas gibt es leider zu oft, aber auf der Summe macht es für mich wenig Sinn.

 

[BasementBluesBoy]

Ich habe das so ähnlich gemacht wie von EC2 geschildert und dann über die Parameter entsprechend angepasst. Man merkt schon, dass sich der eigene Song dem Referenztrack nähert. Das fand ich eigentlich ganz hilfreich, insbesondere, wenn man nicht so sicher im Frequenzspektrum unterwegs ist.

bbb

 

[MountainKing]

Danke für den Hinweis auf den Match EQ. Ich hab den noch nie verwendet.

Wie funktioniert das konkret? Man lässt ein "Frequenzverlauf-Abbild" des Referenztracks erstellen, dann das Gleiche mit dem eigenen Track. Dies führt sozusagen zu einem Delta. Es wird also Stellen geben, wo die Frequenzkurve des eigenen Tracks unter der der Referenz liegt - dann muss ich bei geeigneten Spuren die entsprechenden Frequenzen anheben - und andere Stellen wo es umgekehrt ist, wo man also bei den passenden instrumenten etwas absenken muss.

Ist das im Groben so richtig?

Müssen die Songs dazu auch im Pegel auf gleichem Niveau sein?

 

[EC2]

Vollkommen richtig. Man kann mit dem Teil auch sehr schön ein negatives Delta für subtraktives EQing produzieren. D.h. dass du einen auditiven "Abdruck" deines Referenzmaterials erstellen kannst, um dessen charakteristische Frequenzen auf einem anderen Signal abzusenken - natürlich vorausgesetzt, dass du den EQ auf die entsprechende Spur manövrierst. Dazu gibt es bestimmt diverse Tuts auf YT. Richtig Spaß macht das, wenn man das dann noch automatisiert. Man kann natürlich auch die empfohlene Frequenzkurve mit einem anderen, klanglich genehmeren EQ nachbasteln.

 

[BasementBluesBoy]

@MountainKing

also ich habe den Match EQ auf der Summe angewendet. Dazu habe ich den Referenzsong aus dem Finder auf Template gezogen. Danach den eigenen Song durch anklicken von Current analysieren lassen. Der MatchEQ stellt dann die Differenzen da, wenn Du auf das Symbol Match gehst. Der Match EQ liegt bei mir dann auf der Summe meines Songs, so dass ich da nichts nachbasteln muss, sondern das macht der MatchEQ.

Aber unter Apply habe ich den MatchEQ etwas zurück genommen so auf ca. 50% auch habe ich die Kurve z.T. über smoothing etwas stärker bzw. weniger stark gerundet.

Mit dem anderen Regler kannst Du die Match EQ noch auf den rechten und linken Kanal unabhängig von einander anwenden.

Um meinen Mix und den Referenztrack in etwa gleich laut zu bekommen, habe ich den Adaptive Limiter und den Multipressor aus Logic verwendet.

Im Moment habe ich dem Match EQ, der meinen Song an die Referenz anpaßt noch den Logic linear Phase EQ nachgelagert, um Frequenzen z.T. noch etwas besser herauszuarbeiten.

Als Refernzsongs dienten: Nickelback, Foo Fighters und Theory of a Deadman. Den Song stell ich demnächst mal ins Feedbackforum und dann wahrscheinlich ins Voting. Ist natürlich Rock, was sonst .

Gruß

bbb