Ich habe Logic X nun auch seit gestern installiert. Meine bisherigen Eindrücke:
Habs auch gestern installieren müssen, meine Eindrücke sind ähnlich.
Hier mein praktischer Kurztest, der keinesfalls alle Anwendungsgebiete umfasst.
Bin aber kein echter Logic User gewesen bisher (immer nur bei Kollegen mit gearbeitet) also hab ich es nie vorher installieren und einrichten müssen.
Komischerweise habe ich sehr lange und ein Youtube Video (siehe unten) gebraucht, meine DAW-Midicontroller passend für Logic einzurichten. Wenn man es geschnallt hat, kein Problem, aber zB erschloss sich für mich erstmal nicht, das man die DAW Steuerung für Transportfunktionen nicht mit den Controllerzuweisungen, sondern mit der Konfiguration der erweiterten Tastaturkürzeln erledigt.
Ich hatte schon die gesamte "alte" Logic Lib dank Mainstage2 auf der Festplatte, nach der Installation holte Logic nochmal 2 GB vom Appleserver. Später kamen dann noch 13GB erweiterte Lib hinzu. Keine Ahnung was ich jetzt alles doppelt habe, muss wohl mal radikal aufräumen.
Den Drummer finde ich auch äußerst praktisch und passend im musikalischen (Rock) Kontext. Lustig sind die Beschreibungen der personifizierten Drummer: Der eine zB hat ein Problem das er mit seiner klassischen Ausbildung in Rockkreisen nicht ganz ernst genommen wird. Der Workflow ist prima und macht Spass.
Der gute alte Ultrabeat ist aber auch noch da und dank der neuen zusammengefassten Parameterauswahl noch einfacher zu bedienen als früher. Ansonsten wurde das "interne" GUI des Ultrabeat einen leichten Facelifting unterzogen, so das er in Vergrößerungen "150%" nicht mehr ganz so pixelig wirkt.
Diese "internen Guis" zu finden ist innerhalb der vorgefertigten Library Instrument Presets erst gar nicht so leicht. Der Trick ist, das mit Orderspuren und entsprechenden Unterkanälen gearbeitet wird. Klappt man diese auf, klappt es auch mit dem Plugin GUI.
Ja und die Instrument Library: Die hat einige Jahre auf dem Buckel und ist weniger als 23 Euro wert (soviel kostet nämlich Mainstage3 im Appstore, das die gesamte Logic Library incl aller Jampacks beinhaltet). Aber im Grunde genommen reicht diese Lib aus für anhörbare Skizzen, manches mag ich sogar sehr. Die Logic Sample Instrumente wirken trotz ihres Alters immer noch sehr musikalisch und lassen sich gut ins Arrangement einfügen. Und allemal besser, hochwertiger und vielfältiger als die gesamte StudioOne Library!
Den neuen Synth hab ich auch angespielt, nix überragendes, aber guter Produktionsstandard. Wie überhaupt viele virtuelle Instrumente die mitgeliefert werden, die einfach richtig gut sind wie Orgel, Epiano und der Sampler - es reicht nicht ganz an NI Komplette, aber bedenken wir hier mal den Preis.
Insgesamt finde ich, hat sich recht wenig gegenüber 9 geändert, außer das die Codebasis auf modern gemacht wurde. An mancher Stelle kommen jedoch die guten alten Logic 9 Dialoge hervor.
Da ich auch mit Final Cut X und Motion arbeite, finde ich mich in Logic X sofort zurecht. Habe heute Nacht zum Testen drei völlig unterschiedliche Songskizzen gemacht. Dabei bemerke ich, das ist mir schon öfters aufgefallen, das man mit Logic schnell ans Ziel kommt. Es klingt irgendwie gleich alles recht gut, es gibt soviele sinnvolle Presets für Channelstrips, das man nur noch ein paar Anpassungen vornehmen muss.
Einen leichter Touch "Garageband" ist auch mit eingeflossen, aber das ist mE sehr sinnvoll für die Zugänglichkeit, zumal alle Pro Features weiterhin verfügbar sind, die muss man aber manchmal erstmal suchen.
Auch die Anpassung an Eingabegeräte wie das MagicPad ist hervorragend gelöst. Ich konnte noch nie bei einer DAW so schnell zoomen und scrollen. Die bekannten Gesten funktionieren.
Ein paar nervige Beachballs und Abstürze hatte ich aber schon, zum Teil weil ich herumgefuhrwerkt habe, zum Teil wohl weil es doch noch ein paar ernstzunehmende Bugs gibt. Schön ist jedoch, das immer fleißig im Hintergrund gespeichert wird und das Projekt in der Regel wieder hergestellt wird, selbst wenn man nichts selber gepeichert hatte. Ich hatte den Eindruck, das Logic X nicht so zickig ist wie Logic 9 und etwas runder läuft.
Mein Testrechner: iMac 27' , i7, 16GB Ram mit Focusrite Saffire Pro 24 DSP. Ich habe ohne zu sehr auf Details einzugehen mit virtuellen Instrumenten, echten Gitarren und Stimmen gearbeitet. Das Feature, die Tonhöhen von Audiodateien zu ändern habe ich nicht gefunden bisher und entsprechend nicht genutzt. Flex? Muss ich mal das Manual lesen.
https://help.apple.com/logicpro/mac/10/#lgcp8836920c
FAZIT:
Logic X ist auf jedenfall eine gute und moderne DAW mit gefälligen Design und ultraproduktiven Workflow zum Knallerpreis. Man hat im Grunde alles erstmal und kann sofort loslegen auf hohen Niveau professionell zu produzieren. Die Adaption von Garageband-ähnlichen Bedienelementen macht das ganze sogar sehr Einsteigerfreundlich. Für ambitionierte Einsteiger ein Grund, zB einen Mac Mini zu kaufen. Eine echte auch preisliche Alternative zum PC mit Cubase etc. mit dem Vorteil das man von Windows wegkommen kann. Allerdings erfordert Logic auch eine gewisse Lernkurve, die man kriegen muss, sonst kann es nerven.
Logic Updater werden sich sofort zurechtfinden, nichts vermissen und dankbar über die neuen Features sein. Logic hat sich damit als zuverlässige Plattform erwiesen, die auch nach einem radikalen Redesign die bekannte Arbeitsumgebung bietet. Und wenn der Content nicht reicht: Meine paar U-he AU 64bit Plugins liefen natürlich auch bestens.
Ich würde sagen, ich mag Logic X. Ein gelungenes Update.
Wie man zB das APC20 oder jeden anderen Controller für Logic (X) einrichtet:
http://youtu.be/mj3tgsQccyM
