Logic Pro X ist da

..nun vom Aussehen her kann man keine Handhabung oder Wirkungsgrad einer DAW erkennen.
Cubase sieht aus wie ein Gameboyspiel und viele andre DAW lassen einen erblinden , das gibt sich alles nichts.
 
Ich habe Logic X nun auch seit gestern installiert. Meine bisherigen Eindrücke:

- läuft flüssig
- die Oberfläche ist aufgeräumt und wirkt edel
- kleine Detailverbesserungen ermöglichen einen noch schnelleren Workflow, dazu gehört z. B. das Anzeigen der Gain-Reduction im Kanalzug
- die Möglichkeit, sich eigene Oberflächen für die Plug-ins zu basteln, dürfte auf die Dauer auch zu einem schnelleren Workflow führen. So kann man aus mehreren Plug-ins die wichtigsten Bedienelemente zusammenführen und aufrufen, ohne jedes Plug-in einzeln aufrufen zu müssen.
- "Drummer" ist ein tolles Arrangement-Tool. Die Ergebnisse sind hervorragend und wesentlich besser zu handhaben als die Apple Loops.
- "Retro" klingt sehr gut und die wichtigsten Sounds, die man im Alltag so braucht, sind damit möglich.
- alle von mir eingesetzten 64 Bit Plugins liefen bisher tadellos
- die neue Tonhöhenkorrektur ist eine sinnvolle Erweiterung und Logic schließt somit wieder zu Studio One auf. Ob es genauso gut wie Melodyne funktioniert, bleibt aber noch abzuwarten.
- die MIDI-Plug-ins sind eine tolle Sache. Ich bin schon auf die JavaScript Möglichkeiten gespannt.
- die Logic Remote auf dem iPad läuft ohne Verzögerungen und genauso flüssig wie ich es von StudioLive und VSL kenne.
- die neuen Ordner-Funktionen vereinfachen das Arbeiten.

Was mir nicht gefällt:

- einige Shortcuts, an die man sich gewöhnt hat, sind nicht mehr vorhanden und müssen erst wieder eingerichtet werden.
- kein Channelstrip Plug-in
- kein Charakter-Schmankerl, wie z. B. eine Tape-Simulation oder eine Röhrenvorstufe
- keine CD-Mastering Tools wie bei Waveburner
- keine integrierter Autosampler 2 (dabei haben sie die Firma doch gekauft und das Tools aus dem App Store entfernt)
- die mitgelieferten Samples bleiben nach wie vor hinter den Synths zurück. Hier hätte man sich mehr Mühe geben können. Das reicht nur für Skizzen.

Fazit:

Logic X schließt zur Konkurrenz auf, hält aber keine großen Überraschungen bereit. Wer Logic liebt, so wie ich, wird nun einen Grund haben, dort zu bleiben. Wer auch mit anderen Tools wie Studio One leben kann, der ist dort mindestens genauso gut aufgehoben. Preislich betrachtet wäre meine Rangfolge:

1. Logic X
2. Studio One
3. Cubase
4. Ableton Live
5. ProTools

Wobei sich der Preis von Studio One aufgrund des integrierten Melodyne schnell relativiert und man die den PreSonus Produkten beiliegende Artist-Version zum Preis von Logic X auf die größte Version updaten kann.
 
Ich habe Logic X nun auch seit gestern installiert. Meine bisherigen Eindrücke:

Habs auch gestern installieren müssen, meine Eindrücke sind ähnlich.

Hier mein praktischer Kurztest, der keinesfalls alle Anwendungsgebiete umfasst.

Bin aber kein echter Logic User gewesen bisher (immer nur bei Kollegen mit gearbeitet) also hab ich es nie vorher installieren und einrichten müssen.

Komischerweise habe ich sehr lange und ein Youtube Video (siehe unten) gebraucht, meine DAW-Midicontroller passend für Logic einzurichten. Wenn man es geschnallt hat, kein Problem, aber zB erschloss sich für mich erstmal nicht, das man die DAW Steuerung für Transportfunktionen nicht mit den Controllerzuweisungen, sondern mit der Konfiguration der erweiterten Tastaturkürzeln erledigt.

Ich hatte schon die gesamte "alte" Logic Lib dank Mainstage2 auf der Festplatte, nach der Installation holte Logic nochmal 2 GB vom Appleserver. Später kamen dann noch 13GB erweiterte Lib hinzu. Keine Ahnung was ich jetzt alles doppelt habe, muss wohl mal radikal aufräumen.

Den Drummer finde ich auch äußerst praktisch und passend im musikalischen (Rock) Kontext. Lustig sind die Beschreibungen der personifizierten Drummer: Der eine zB hat ein Problem das er mit seiner klassischen Ausbildung in Rockkreisen nicht ganz ernst genommen wird. Der Workflow ist prima und macht Spass.

Der gute alte Ultrabeat ist aber auch noch da und dank der neuen zusammengefassten Parameterauswahl noch einfacher zu bedienen als früher. Ansonsten wurde das "interne" GUI des Ultrabeat einen leichten Facelifting unterzogen, so das er in Vergrößerungen "150%" nicht mehr ganz so pixelig wirkt.

Diese "internen Guis" zu finden ist innerhalb der vorgefertigten Library Instrument Presets erst gar nicht so leicht. Der Trick ist, das mit Orderspuren und entsprechenden Unterkanälen gearbeitet wird. Klappt man diese auf, klappt es auch mit dem Plugin GUI.

Ja und die Instrument Library: Die hat einige Jahre auf dem Buckel und ist weniger als 23 Euro wert (soviel kostet nämlich Mainstage3 im Appstore, das die gesamte Logic Library incl aller Jampacks beinhaltet). Aber im Grunde genommen reicht diese Lib aus für anhörbare Skizzen, manches mag ich sogar sehr. Die Logic Sample Instrumente wirken trotz ihres Alters immer noch sehr musikalisch und lassen sich gut ins Arrangement einfügen. Und allemal besser, hochwertiger und vielfältiger als die gesamte StudioOne Library!

Den neuen Synth hab ich auch angespielt, nix überragendes, aber guter Produktionsstandard. Wie überhaupt viele virtuelle Instrumente die mitgeliefert werden, die einfach richtig gut sind wie Orgel, Epiano und der Sampler - es reicht nicht ganz an NI Komplette, aber bedenken wir hier mal den Preis.

Insgesamt finde ich, hat sich recht wenig gegenüber 9 geändert, außer das die Codebasis auf modern gemacht wurde. An mancher Stelle kommen jedoch die guten alten Logic 9 Dialoge hervor.
Da ich auch mit Final Cut X und Motion arbeite, finde ich mich in Logic X sofort zurecht. Habe heute Nacht zum Testen drei völlig unterschiedliche Songskizzen gemacht. Dabei bemerke ich, das ist mir schon öfters aufgefallen, das man mit Logic schnell ans Ziel kommt. Es klingt irgendwie gleich alles recht gut, es gibt soviele sinnvolle Presets für Channelstrips, das man nur noch ein paar Anpassungen vornehmen muss.

Einen leichter Touch "Garageband" ist auch mit eingeflossen, aber das ist mE sehr sinnvoll für die Zugänglichkeit, zumal alle Pro Features weiterhin verfügbar sind, die muss man aber manchmal erstmal suchen.

Auch die Anpassung an Eingabegeräte wie das MagicPad ist hervorragend gelöst. Ich konnte noch nie bei einer DAW so schnell zoomen und scrollen. Die bekannten Gesten funktionieren.

Ein paar nervige Beachballs und Abstürze hatte ich aber schon, zum Teil weil ich herumgefuhrwerkt habe, zum Teil wohl weil es doch noch ein paar ernstzunehmende Bugs gibt. Schön ist jedoch, das immer fleißig im Hintergrund gespeichert wird und das Projekt in der Regel wieder hergestellt wird, selbst wenn man nichts selber gepeichert hatte. Ich hatte den Eindruck, das Logic X nicht so zickig ist wie Logic 9 und etwas runder läuft.

Mein Testrechner: iMac 27' , i7, 16GB Ram mit Focusrite Saffire Pro 24 DSP. Ich habe ohne zu sehr auf Details einzugehen mit virtuellen Instrumenten, echten Gitarren und Stimmen gearbeitet. Das Feature, die Tonhöhen von Audiodateien zu ändern habe ich nicht gefunden bisher und entsprechend nicht genutzt. Flex? Muss ich mal das Manual lesen.
https://help.apple.com/logicpro/mac/10/#lgcp8836920c

FAZIT:

Logic X ist auf jedenfall eine gute und moderne DAW mit gefälligen Design und ultraproduktiven Workflow zum Knallerpreis. Man hat im Grunde alles erstmal und kann sofort loslegen auf hohen Niveau professionell zu produzieren. Die Adaption von Garageband-ähnlichen Bedienelementen macht das ganze sogar sehr Einsteigerfreundlich. Für ambitionierte Einsteiger ein Grund, zB einen Mac Mini zu kaufen. Eine echte auch preisliche Alternative zum PC mit Cubase etc. mit dem Vorteil das man von Windows wegkommen kann. Allerdings erfordert Logic auch eine gewisse Lernkurve, die man kriegen muss, sonst kann es nerven.

Logic Updater werden sich sofort zurechtfinden, nichts vermissen und dankbar über die neuen Features sein. Logic hat sich damit als zuverlässige Plattform erwiesen, die auch nach einem radikalen Redesign die bekannte Arbeitsumgebung bietet. Und wenn der Content nicht reicht: Meine paar U-he AU 64bit Plugins liefen natürlich auch bestens.

Ich würde sagen, ich mag Logic X. Ein gelungenes Update.



Wie man zB das APC20 oder jeden anderen Controller für Logic (X) einrichtet: http://youtu.be/mj3tgsQccyM
 
Es klingt irgendwie gleich alles recht gut, es gibt soviele sinnvolle Presets für Channelstrips, das man nur noch ein paar Anpassungen vornehmen muss.
Ernsthaft?

Ich konnte noch nie bei einer DAW so schnell zoomen und scrollen
Ernsthaft?

Die Adaption von Garageband-ähnlichen Bedienelementen macht das ganze sogar sehr Einsteigerfreundlich.
Ernsthaft?

Es gibt immer noch 8 (!!!) verschiedene Spurtypen anstatt eines universellen. Soviel zur Einsteigerfreundlichkeit. Können diese bahnbrechenden *hust* Wrapper-Tracks wenigstens inzwischen automatisches Submixen?

Meine paar U-he AU 64bit Plugins liefen natürlich auch bestens.
Das wiederum wundert mich nicht.
 
Es klingt irgendwie gleich alles recht gut, es gibt soviele sinnvolle Presets für Channelstrips, das man nur noch ein paar Anpassungen vornehmen muss.
Ernsthaft?

Ist so mein doch recht oberflächlicher Eindruck, auch nach Abhören am nächsten Tag. Ich werde aber keine Hörproben hier posten!

Zumal geben diese Channelstrip Presets einen Eindruck, was die internen Audio Logic Plugins so können. Ich bedauere auch nicht, das exzessiv vom Convolution Reverb gebrauch gemacht wird in den AUX Kanälen. Es ist um schnell Skizzen zu machen alles sehr sinnvoll: Der erfahrene Anwender wird jedoch sich eigene angepasste Presets basteln. Was ist das Problem?
Ich konnte noch nie bei einer DAW so schnell zoomen und scrollen
Ernsthaft?
Ja, ernsthaft.
apple-magic-trackpad.jpg

Die Adaption von Garageband-ähnlichen Bedienelementen macht das ganze sogar sehr Einsteigerfreundlich.
Ernsthaft?
Weil diese keineswegs die guten alten Wege versperren und dem Einsteiger zeigen können, wie es gemacht wird.
Es gibt immer noch 8 (!!!) verschiedene Spurtypen
Ja, aber es ist so einfach mit der Tatsache umzugehen, das man es im Alltagsgebrauch gar nicht bemerkt.

;)
 
Ähm, gibt es keine Demoversion von dieser DAW?



Oder wie kann man sich am besten einen Einblick verschaffen?
smil59.gif
 
Mein erstes Mucker-Programm war micro-Logic und habe alles bis zum Windows-Cut mitgemacht und mir natürlich L8 nach meinem Apple-Switch zugelegt. Nach ein paar Wirrungen mit Cubase, Live und ProTools bin ich nun bei meiner "simplen" DAW hängengeblieben und alles andere ver-eBayed.

Jetzt sehe ich das neue Logix und hatte mich aus nostalgischen Gründen gefreut. Mein Kommentar nach einem mehr oder weniger intensiven Blick ins Manual : NSLog("%@","Schrott");

So, nun lädt der restlichen Content, werde das nächste Projekt mal parallel mit Studio One machen, hab ja Zeit ;)
 
Man kann Loops noch immer nicht in sync vorhören, ohne sie vorher zu AppleLoops zu konvertieren. Dieses Feature sowie allgemein schnellere Ansprache hätten mir gereicht und ich wäre zu Logic zurück. So war's das wohl leider endgültig :( Schade drum.
 
Mahlzeit...

Mal 'ne Frage! Auf der Musotalk Seite war ja so'n kleiner Check vom neuen Logic. Der Nichterich hatte da den Eindruck, dass da in der aktuellen Version noch die gleiche Soundengine werkelt wie schon bei Logic 5. Weiß da jemand mehr zu?
 
die gleiche Soundengine werkelt

Den Eindruck hat man schon, wie ich oben schon beschrieb, die Oberfläche wurde zwar erneuert aber das alte Logic schaut hier und da noch durch. Das ist nicht so konsequent umgeschrieben worden wie bspw Final Cut. Allein der optionale "Low Latency" Modus erinnert einen an Logic 7/8/9. Wobei man aber sagen muss, das die Verbindung zu CoreAudio sich für mich stabiler anfühlt, als würde da etwas verbessert sein: Aber im Grunde genommen alles beim alten in der Tiefe.
 
Ich hab mich jetzt durch dieses Muso-Talk-Interview durchgequält...

Man, was der Nicht-Erich für nen Müll schwafelt, das ist ja nicht zum aushalten...
 
Engine hin oder her,bei mir werkelt LX wesentlich runder als L9, und die Arbeit macht wieder Spass !
Die neue Funktionen sind auch nicht ohne vor allem Flex Pitch,Smarts Control,Drummer u.Bass Amp Designer,aber auch geniale Autosave ,die nach provozierten Abstürzen,bringt der letzte Stand perfekt zurück
 
Oh Gott Musotalk,

Wie die sich freuen das Logic X jetzt SmartControls und Midi Plugins hat.

SmartControls = QucikControlls (Cubase) gab es doch schon in Version 5 soweit ich das noch weis.

Und solange es Logic nur fürn MAC (Insel-Lösung) gibt ist es eh nicht wirklich Konkurenz fähig bzw vergleichbar.
Fast jeder andere DAW gibt es für PC und MAC.


PS:
Hatte gerstern mal die gelegenheit mit das Logic X beim Kollegen mal näher anzugucken und daran herumzuspielen.
Irgendwo hab ich das etwas herum geklickt und hab es geschaft Logic X abzuschießen.

Von wegen bei Apple stürtzt nichts ab.
 
Irgendwo hab ich das etwas herum geklickt und hab es geschaft Logic X abzuschießen.

Von wegen bei Apple stürtzt nichts ab.
Och, wenn ich irgendwelchen Kram falsch drüber installier und dann wild drin rumklicke, bekomm ich es auch zum abstürzen...

Oder irgendwelche schlecht programmierten 3rd Party AUs...

BTW: Morgen hol ich mir dann endlich Logic X... :)
 
Hab überwiegend nur mit den neuen Funktionen in Logic herumgespielt.
Wenn dann möchte man ja genau diese Neuheiten mal austesten.

Aber nach dem dritten Absturz beim benutzen von FlexTime war das Thema für mich durch.
 
hatte da den Eindruck, dass da in der aktuellen Version noch die gleiche Soundengine werkelt wie schon bei Logic 5. Weiß da jemand mehr zu?

Was wäre wenn, was wenn nicht?


lg...
 
Was wäre wenn, was wenn nicht?

Nix wäre,wenn nicht.

Nur das würde vielleicht auch erklären, neben einigen anderen Punkten, warum Logic Pro X die Konkurrenz preislich unterbieten kann. Weniger Programmier- und Entwicklungsaufwand eben.
 
Ich habe mich bislang auch nicht getraut zu fragen, aber was würde denn eine neue Engine ändern?
Vermisst jemand was, außer dem Statussymbol "Ey geil, ey! Ich hab jetzt ne viel neuere Sound Engine als Cubase haben tut!"

Im Ernst: Was brächte es denn?
 
mich würde mal interssieren welche eurer lieblings-plug-ins momentan noch nicht unter Logic X laufen werden da nur 32-Bit - Versionen existieren, ich habe da irgendwie keinen Überblick ....
 

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