Hi,
MIDI-Solo funktioniert. Habe es gerade mal getestet: Logic Drummer im Mehrkanal-Modus geöffnet, Bass Drum selektiert und Solo/Mute benutzt. Funktioniert einwandfrei und ohne Verzögerung.
Das Verhalten, das Sonnie beschreibt, konnte ich auch in Logic Pro X nachvollziehen. Es passiert allerdings wirklich nur dann, wenn der Solo-Button in der Transportleiste benutzt wird. Das Track-Solo im Mixer ist immer "instant".
Warum das so ist? Keine Ahnung. Hättest Du nicht darauf hingewiesen, wäre es mir vermutlich nie aufgefallen, weil ich immer den Kanal im Mixer auf Solo/Mute schalte.
Wahrscheinlich hängt das mit dem Pre-Buffering zusammen. Logic schickt wahrscheinlich beim Region Solo noch Daten aus dem Buffer an die einzelnen Plug-ins und Instrumente, so dass diese noch für zwei bis drei Beats weiterlaufen, auch wenn die betreffenden Tracks schon stummgeschaltet sind. Beim Track Solo wird dann sicher nach den Plug-ins stummgeschaltet, weshalb dieses Solo dann "instant" ist. Ich vermute mal, dass das dem sehr guten MIDI-Timing geschuldet ist, welches Logic intern und extern besitzt. Mit irgendeiner Form von Buffering wird man da wohl arbeiten müssen und das wirkt sich dann eben auf das Solo aus.
Die Funktion, die Du im Video in Logic 9 zeigst, scheint übrigens in X nicht zu existieren. Konnte das Menü jedenfalls bisher nicht finden.
Persönlich finde ich das jetzt nicht so tragisch, weil es mir, wie gesagt, bisher noch gar nicht aufgefallen ist, da ich immer den Track auf Solo schalte und nicht die Region. Ich finde jetzt aber auch die kleine Verzögerung nicht sonderlich schlimm.
Insgesamt bleibe ich bei meiner Aussage, dass Logic Pro X wesentlich flüssiger reagiert als Logic 9. Ich habe es auch auf meinem iMac noch nicht an die Belastungsgrenze gebracht, während die gleichen Projekte unter 9 dieses öfter mal zum Aussetzen gebracht haben. Also scheint hier doch die Audio Engine effektiver zu sein.
Ich finde es müßig, die einzelnen DAWs miteinander zu vergleichen, da jede DAW ihre Vorzüge und Nachteile hat. Ich finde Cubase z. B. fürchterlich, was den Workflow angeht. Die Plug-ins gefallen mir auch nicht und das MIDI-Timing empfinde ich als grenzwertig. Aber das ist halt meine subjektive Meinung. ProTools war bisher für MIDI gar nicht zu gebrauchen und früher habe ich ProTools als bessere Bandmaschine verwendet. Heute ist ProTools ein erstklassiges Aufnahme- und Mixing-Tool. Für komplexe Arrangements möchte ich es in der Produktionsphase allerdings nicht verwenden müssen, schon gar nicht, wenn Software Instrumente im Spiel sind. Dann lieber erst Logic und später dann alle Audio Daten ins ProTools überspielen.
So hat halt jede DAW ihre Arbeitsschwerpunkte. Alle können irgendwie (fast) alles, aber nur bestimmte Dinge richtig gut. Das ist doch auch normal. Der fette BMW oder AUDI ist genauso ein Auto wie ein Kleinstwagen. Sicherlich sehr komfortabel und liegt gut auf der Straße. Trotzdem hat er das Nachsehen, wenn ich einen Parkplatz suche oder viel im Stadtverkehr unterwegs bin, weil der Verbrauch immens ist. So ist es auch mit den DAWs. Jeder muss sich für seine Arbeitsweise die entsprechende DAW suchen. Für den einen ist es Logic, den anderen Reaper und wieder andere nehmen Cubase, Digital Performer oder ProTools. Wichtig ist, was am Ende dabei heraus kommt. Schlechte Musik wird mit allen produziert. Gute Musik auch.
