live end - dead end Prinzip ?!?

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Hi Homerecordler,

wollte fragen ob mir jemand das Live and Dead Prinzip genauer erklären kann?!

Vom Grund her weiss ich was das ist, würde es aber gern mal im Detail wissen.


Ich wollte auch noch Fragen was bei der Auswertung von Regieräumen zu beachten ist ( ETC,Watterfall Diagramm usw.). Auf was muss ich da achten und wie werte ich das aus?!

Auf was für Kennwerte sollte da ein Regieraum kommen?!



mfg

threadtitel geändert
 
"Auf was für Kennwerte sollte da ein Regieraum kommen?! "

kommt drauf an was genau in der Regie passieren soll (Musik, Film/TV-Vertonung...) und ist zudem auch von der Raumgröße und anderen Faktoren (Schalldämmung nach/von draussen) abhängig.
 
Musik Regieraum soll es werden, gibt es da keine Kennwerte die erreicht werden sollten um das "saubere" Abhören zu realisieren?!
 
Was gibt es zu beachten beim auswerten des ETC, Watterfall Diagramm wenn es um Regieräume geht !?

Auf was für Messungen muss ich sonst noch achten!?
 
Wenn du dich im Internet danach erkundigen willst, wird dir u.U. helfen, nach LEDE oder Live End Dead End zu suchen. (Das soll jetzt wirklich nicht klugscheißerisch gemeint sein ;) )
 
Habe ich da finde ich aber nix genaues da gibt es nur kurze Erklärungen (zumindest habe ich nur dies gefunden)


Um zum Thema auswerten von ETC,Watterfall und Frequenzgang in Regieräumen habe ich gar nix hilfreiches gefunden.


Deshalb kann mir jemand bitte weiter helfen?!

mfg
 
es nennt sich "live end - dead end" & bedeutet soviel wie: erstreflexionen (d.h. alles im vorderen bereich) absorbieren (dead), hinteren bereich diffus gestalten (live).
bezügl. nachhallzeit & ETC ändert sich eigentlich nix
- nachhallzeit: im bereich 0.2 - 0.4s
- ETC: sollte das typische "gap" von 15-20ms haben & der "diffusbereich" (alles nach dem gap) keine "spitzen" aufweisen.
 
die Definition von "Live End - Dead End" besagt dass im vorderen Teil des Raums alles absorbiert, dafür im hinteren Teil des Raums alles reflektiert werden soll.
Eigentlich ist LEDE überholt, die Ansätze die damit erreicht werden sollten nicht.
Die Weiterentwicklung zu LEDE ist RFZ. Dabei soll (mittels Geometrie oder geziehlte Absorbtion) erreicht werden, dass in den ersten 15-20ms der Pegel der Reflexionen mehr als 20dB kleiner als der Direktschall sein soll. Wie es karumba bereits sagte, sollte danach ein "Semi-diffuses" Schallfeld, mit einem Anfangspegel von ca. -10dB langsam und gleichmäsig ausklingen.
Wie im Bild weiter unten (Seite 34, Acoustic Absorbers and Diffusors - Cox + D'Antonio).

Im Waterfall sieht man die Abklingzeit. Diese sollte über den ganzen Nutzbereich gleichmäßig lang sein. Was im Bass nicht einfach zu erreichen ist. Ein Beispiel wie ein WF aussehen kann findest Du im Sticky.

Der viel zu oft gemachte Fehler ist das Überdämpfen der Höhen bei fast unbehandeltem Tiefbass.

LG
 

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- ETC: sollte das typische "gap" von 15-20ms haben & der "diffusbereich" (alles nach dem gap) keine "spitzen" aufweisen.


---> Hm das habe ich nicht nicht ganz verstanden könnt ihr mir das bitte genauer erklären


Ein Beispiel wie ein WF aussehen kann findest Du im Sticky ?!?
 
hier zwei Bilder von konkreten REW-Messungen.
Im ersten ETC-Bild wurde die Reflexion bei 11,2ms identifiziert (entsprechend 3,86m).
Der Trick mit der Schnur zeigt dass diese von der entgegengesetzten Seitenwand kommt.
Im zweiten ETC-Bild sind die besagten Reflexionen nicht mehr zu sehen, da an der Stelle ein Absorber angebracht wurde.

So können nach und nach alle Reflexionen in den ersten 15-20ms identifiziert und beseitigt werden.

LG
 

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Hi Homerecordler könnt ihr mir bitte den Trick mit der Schnur genauer erklären habe das noch nicht ganz verstanden wie ich das dann halten muss?!?


mfg
 
ok, dann nochmal:
nehmen wir als Beispiel die Messung etc_davor.
Anmerkung: ETC Messungen sollten immer nur mit einem Monitor gemacht werden! In diesem Fall der rechte Monitor.
Da sieht man die Reflexion bei 11,24ms. REW sagt uns auch dass der Weg über den diese Reflexion den Abhörplatz erreicht um 3,86m länger ist als die direkte Weg vom Monitor zum Mikro.
Ich nehme jetzt an das Mikro ist immer noch aufgestellt.

Binde jetzt am Hals des Mikro ein Ende der Schnur an. Spanne die Schnur bis zum Hochtöner des rechten Monitors. Binde an dieser Stelle einen Knoten. Die Entfernung des Knotens zum Mikro bildet dann den direkten Weg. Nehmen wir an diese Entfernung ist 1,6m.

Abgehend von diesem Knoten misst Du dann weiter die og. 3,86m und bindest dort einen zweiten Knoten. Also sollte die Schnur vom Mikro bis zum zweiten Knoten 1,6m plus 3,86m = 5,46m haben. Dass wäre dann der Laufweg der og. Reflexion.

Die Schnur ist immer noch am Mikro fest gebunden. Jetzt bitte Deine(n) Freund(in) den zweiten Knoten vor dem Hochtöner fest zu halten. Du nimmst jetzt die Schnur etwa in der Mitte, spannst diese und versuchst eine Wand (oder Decke) zu erreichen.
Meine Erfahrung sagt mir dass diese Reflexion von der dem Monitor gegenüberliegenden Seitenwand kommt.
An der Stelle wo die Schnur die Wand berührt sollte die Mitte des Seitenabsorbers platziert werden.

Die Messung etc_danach zeigt klar dass der so platzierte Absorber die Reflexion bei 11,2ms wirksam absorbiert hat.

Auf gleicher Weise sollte auch die Reflexion bei 6,3ms behandelt werden. Kommt die vielleicht von der Decke ... ?
So sollten nach und nach alle frühen Reflexionen behandelt werden.
Die selbe Prozedur auch mit der Messung für den linken Monitor durchlaufen.

Bei einer Raumlänge von 4,9m sollten die Reflexionen von der Rückwand in etwa bei 17ms kommen. Also sollten alle Reflexionen früher als 17ms gedämpft werden.
Die Reflexion von der Rückwand dagegen sollte mittels mehrere Diffusor gestreut und nicht gedämpft werden.

LG
 
Ah ich denke jetzt hat es Klick gemacht, echt super wie du das erklärst!!!!


Danke !!!


mfg
 
gerne.

LG
 
ich sehe gerade: das was ich markiert habe ist ja teil der "diffusschall-optimierung". dir gings ja um das "gap". also müsste in dem bild quasi "side wall, floor" + "ceiling" reduziert werden. rolanded hats aber schon toll erklärt!
 
----> Rolanded also irgendwie steh ich echt auf der Leitung wie meinst du das ?


-----------> Soweit ist alles klar aber wie meinst du das:

Die Schnur ist immer noch am Mikro fest gebunden. Jetzt bitte Deine(n) Freund(in) den zweiten Knoten vor dem Hochtöner fest zu halten. Du nimmst jetzt die Schnur etwa in der Mitte, spannst diese und versuchst eine Wand (oder Decke) zu erreichen.
 

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die Länge der Schnur, bis zum zweiten Knoten bildet den Laufweg des Schalls vom LS über die Wand (die für die Reflexion verantwortlich ist) bis zum Mikro.
Also bleibt die Schnur am Mikro gebunden (ein Ende des Laufwegs) und der zweite Knoten wird vom Freund am Hochtöner (am Anfang des Laufwegs) fest gehalten.
Es ist jetzt nicht mehr wichtig wo der erste Knoten ist, also ignorieren.

Du nimmst die Schnur irgendwo (etwa in der Mitte) und versucht eine Wand (oder Decke) zu erreichen, so dass dabei die Schnur vollständig gespannt wird. Dabei müssen Deine Finger sich warscheinlich der Schnur entlang bewegen - also nicht fest an nur einer Stelle bleiben.

Hoffe es jetzt verständlicher erklärt zu haben.

LG
 
Du nimmst die Schnur irgendwo (etwa in der Mitte) und versucht eine Wand (oder Decke) zu erreichen, so dass dabei die Schnur vollständig gespannt wird.


---> Diesen Punkt verstehe ich echt nicht ich stehe total auf der Leitung

-------> Und wieso brauchen wir den ersten Knoten reicht da nicht eine Länge ohne Knoten?!


Rolanded kannst du mir bitte eine Skizze machen?!?
 

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