Lemo-XLR-Kabel für Schoeps-Mikros selbst löten

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Hallo,

hat jemand Schoeps CCM-Mikros oder den neuen CMC 1L und dafür selbst ein Kabel konfektioniert? Das mitgelieferte Kabel von 5m ist für meine Zwecke zu lang; es gibt ein 50cm-Lemo-Kabel mit offenem Ende, welches mir wiederum zu kurz ist. Mich würde interessieren, welchen Stecker genau Schoeps verwendet hat und ob es machbar ist, einen solchen selbst anzulöten oder ob es aussichtslose Fummelarbeit ist. Wenn da jemand einen Tipp hat, wäre ich sehr dankbar.
 
Ich kann leider nicht helfen. Diese Lemos sind auch schwer zu bestimmen. Auf der Schoepsseite gibt es dazu so gut wie keine Angaben.
 
Wieso schreibst Du nicht den Support von Schoeps an?
 
Wieso schreibst Du nicht den Support von Schoeps an?
Für den Part der Frage „welcher Stecker ist das“ kann ich das machen. Für den übrigen Teil der Frage interessieren mich Erfahrungswerte der Nutzer hier.
 
Für den übrigen Teil der Frage interessieren mich Erfahrungswerte der Nutzer hier.
Hi,
ich kenne den Stecker im Detail nicht, aber ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass jemand, der nicht allzu grobmotorisch veranlagt ist und mit Seitenschneider, Messer und Lötkolben umgehen kann, in der Lage sein sollte ein Kabel an einen LEMO Stecker zu konfektionieren. Diese Aussage beruht auf meinen Erfahrungen, denn ich habe das mal eine Weile beruflich gemacht.
Ich bin mir aber nicht sicher, ob man als Privatmensch so ohne weiters LEMO Stecker beziehen kann, daher die Frage: Warum machst du das 5m Kabel nicht einfach kürzer und lötest den XLM Stecker an das abgeschnittene Ende ?
 
Für den übrigen Teil der Frage interessieren mich Erfahrungswerte der Nutzer hier.
Ich bin mir aber nicht sicher, ob man als Privatmensch so ohne weiters LEMO Stecker beziehen kann, daher die Frage: Warum machst du das 5m Kabel nicht einfach kürzer und lötest den XLM Stecker an das abgeschnittene Ende ?
Aus einer gewissen Ehrfurcht vor dem Preis dieses Kabels ;)
Ja, natürlich könnte ich das machen. Aber wenn dabei irgendwas schiefgeht, müßte ich das Kabel schlimmstenfalls neu kaufen.
Was ich natürlich machen kann, ist das hier kaufen: https://www.shop-ftt.de/de/schoeps-ccm-41-l-kompaktmikrofon-superniere-inkl-sgc-inkl-k5lu-holzetui
und dann anstückeln. Aber das ist sicher die schlechteste Lösung.
 
Aber das ist sicher die schlechteste Lösung.
Man kann durchaus tauglich anstückeln - man muss eben beim Schirm usw. sorgfältig sein und auf eine gute "Wundversorgung" mit Schrumpfschlauch achten .. aber so ein Kabelschwanz für 40 Öre, - ne, das ist meines Erachtens "teurer Murks" ...
 
Das Beschaffen und Selbstanfertigen kann in diesem Fall ein harter und auch teurer Weg werden.

TIPP: Das bereits oben erwähnte Lemo-Kabel mit offenem Ende "3pol-CCM" von Kortwich Filmtontechnik Berlin kann ich sehr empfehlen, es ist hervorragend verarbeitet, das Kabel ist erheblich flexibler und wickelfreundlicher und Kortwich liefert diese Alternative in nahezu BELIEBIGEN Längen, nicht nur in 50 cm!
Das ist keinesfalls "teurer Murks", nee, nee, da muss ich RudeRudi energisch widersprechen!
Von wegen "40 Öre" – zu teuer für so einen "Kabelschwanz"?
Es ist eher verwunderlich, dass das Kortwich-Kabel aktuell (10/2024) nur 42,05 brutto kostet, wo schon ein(!) Lemo-Stecker bei Einzelkauf 41,31 EUR netto kostet!


Das Kortwich-Kabel vernuddelt längst nicht so nervig wie das Original von Schoeps (K5LU). Dafür ist das von Schoeps verwendete Kabel aber fast "unkaputtbar". Das K5LU fertigt Schoeps auf Anfrage auch in anderen Längen, ein 3-Meter-Kabel heißt dann K3LU*. Schoeps bietet das Kabel auf Anfrage auch mit offenem Ende an, also ohne den EMC-XLR-Stecker an (Neutrik NC3MXX-EMC), der tatsächlich sehr besonders vor Mobilfunkeinstrahlungen schützt.
* Bei Schoeps hat übrigens fast alles eine logische Bezeichnung:
K=Kabel, 5=5m Länge, L = Lemostecker, U = unified / universal plug (= XLR Cannon plug) – ergo K5LU

Die "unkaputtbarkeit des Schoepskabels bereitet wiederum erhebliche "Zugangsschwierigkeiten", wenn man das Originalkabel selbst kürzen will, das weiß ich aus eigener leidvoller Erfahrung. Selbst mit teuren Abisolierwerkzeugen (bis ca. 100) EUR ist es fast unmöglich den äußeren Mantel abzutrennen, ohne den Schirm oder sogar die Isolierung der Innenleiter zumindest leicht zu beschädigen. Also: Lasst es lieber. Die müssen noch speziellere, genau auf die Materialdicke abgestimmte Spezialwerkzeuge haben.

Doch zurück zur eigentlichen Frage:
Die Lemo-Teilenummer müsste nach langer Recherche diese hier sein (aber ohne Gewähr!):
FVN.00.650.KLAC31Y bzw. FVN.00.650.KLAC31 aus der 00.650 Serie

Hier im Katalog https://web.lemo.com/img/resources/catalog/ROW/UK_English/Coax_triax_mixed_en.pdf
ist es auf den Seiten 12 und 13 beschrieben, auf Seite 12 mittig rechts ist der uns bekannte Schoeps-Lemostecker FVN auch abgebildet. Bei gutem Licht kann man auf den CCM-Lemosteckern auch die eingeprägte Aufschrift FVN 00 lesen.

FYN = Threaded latching model, straight plug with cable collet, black chrome-plated outer shell
(Modell mit Gewinde und Überwurfmutter, gerader Stecker mit Kabelspannzange, schwarze chrombeschichtete Außenhülse)

00 ist die "Typklasse" dieser und ähnlicher Außenhülsen mit zahlreichen verschiedenen Befestigungsvarianten und Materialien.

650 steht für den triaxialen Aufbau des Inserts, das Insert gibt es nur in der Ausführung mit 50 Ω Wellenwiderstand (ist aber eher für Hochfrequenzsignale wichtig zu wissen, damit es da keine Fehlanpassungen gibt).

K = brass black chrome (Gehäusematerial und Farbe)
L = Isolationsmaterialtyp PEEK = Polyetheretherketon. Hier gibt es aber ohnehin nur diesen einen Isolationsmaterialtyp,
A = male (Pin in der Mitte) mit (winziger) Lötfahne
C = cable collet clamping (Kabelspannzange)
31 = Kabeldurchmesser 3,1 mm (es gibt Varianten für Kabeldicken von 1,1 mm bis 3,5 mm, die genaue Dicke ist wichtig, damit die Kabelspannzange das Kabel auch wirklich hält

Y = Standard-Variante der Spannzange ("collet")
Z = Variante der Kabelspannzange mit Mutter zur Besfetigung eines Kabelknickschutzauslasses ("nut for fitting a bend relief").

Das erste Problem ist, dass es diese Stecker nur bei Großdistributoren für Elektonikteile gibt (z.B. bei MOUSER), die eigentlich nur die gewerbliche Großkunden beliefern und mitunter auch Mindestabnahmemengen haben. MOUSER würde den auch einzeln verkaufen, hat diesen Stecker derzeit aber nicht vorrätig, Lieferzeit aktuell 17 Wochen. Außerdem kostet ein einzelner Stecker netto schon 41,31 EUR zzgl. Versandkosten und MwSt. (Stand 10/2024). Dazu käme noch Kabel + der Neutrik NC3MXX-EMC

Das zweite Problem sind die notwendigen filigranen Abisolier- und Lötarbeiten am Kabel und am Lemo-Stecker, da müssen die Abisolierlängen auf den Zehntelmillimeter genau stimmen, sonst gibt's leicht Kurzschlüsse, was bei beim Phantomspeisung (P48) böse für alle Beteiligten inkl. der Ohren des Nutzers enden kann.
 
Zuletzt bearbeitet:

"Um einen möglichst geringe Baugröße zu erreichen, wird beim CCM statt dem wuchtigen XLR-Stecker eine Lemo-Buchse mit nur 8 mm Durchmesser verwendet (Version CCM--L). Das 5 m Adapterkabel auf XLR 3M (K 5 LU) ist im Lieferumfang enthalten.
CCM_U_01.png

Ich würde erstmal diesen Adapter kaufen und mit einem Kabelprüfer nachsehen, wie die Kontakte belegt sind. Wenn du die Nadeln an die Kontakte hälst, kannst du durch piepen feststellen, wie sie belegt sind.
Du brauchst auf jeden Fall diesen Adapter, um überhaupt zu bestimmen, welcher Lemo Typ das ist. Erst dann kannst du dir einen passenden Lötstecker kaufen.
Dieser hier vielleicht?
 
Der Beitrag von Kwaku ist inhaltlich leider ziemlicher Unfug; ich vermute, Kwaku hatte noch nie ein Schoeps-Kompaktmikrofon in der Hand.
Ich würde erstmal diesen Adapter kaufen und mit einem Kabelprüfer nachsehen, wie die Kontakte belegt sind. Wenn du die Nadeln an die Kontakte hälst, kannst du durch piepen feststellen, wie sie belegt sind.
Du brauchst auf jeden Fall diesen Adapter, um überhaupt zu bestimmen, welcher Lemo Typ das ist. Erst dann kannst du dir einen passenden Lötstecker kaufen.
Dieser hier vielleicht?

Der abgebildete vermeintliche "Adapter" ist ein vollständiges Schoeps-Kompaktmikrofon, nämlich ein CCM 4 K (K-Variante mit "angewachsenem" Kabel XLR / fixed cable version with XLR) für ca. 1700 EUR.


Diese Variante hat weder Lemobuchse noch ein ansteckbares Lemokabel, das Kabel ist bei dieser Variante fest im Mikrofon angelötet. Das hat also nichts mit der Fragestellung zu tun. Wollte man da überhaupt vom XLR-Stecker bis zur gegenüberliegenden Seite etwas durchmessen, müsste man das teure Mikrofon schon auseinandernehmen und weiß hinterher genauso wenig wie vorher über die Lemo-Pinbelegung

Wie in meinem vorherigen Beitrag geschrieben, handelt es sich um eine triaxiale Lemoverbindung, d.h. es gibt einen mittleren Pin, drumherum einen Ring, der innen einen Kontakt und außen einen weiteren Kontakt hat.
FVN.00.650.KLAC31Y bzw. FVN.00.650.KLAC31 aus der 00.650 Serie

Das ist also keiner der Lemostecker mit drei Pins.

Die Belegung dieser Lemoverbindung ist auch kein Hexenwerk:
innerer Pin bzw. innere Buchse = Signal in Phase ("positive phase", "hot")
Ringkontakt innen = Signal mit invertierter Phase ("negative phase", "cold")
Ringkontakt außen = Masse / Schirm ("Ground", "GND")

Bilder folgen in Kürze
 
So sieht die Lemo-Buchse auf der Unterseite eines CCM L aus, hier am Beispiel eines CCM 4V Lg:
Schoeps_CCM_4_V_Lg_bottom_view_pict02.jpg
 
Und so sieht der Lemo-Stecker FVN.00.650.KLAC... am Ende des Lemo-XLR-Kabels Schoeps K5LU aus:
Schoeps_Lemo_male_plug_@KL5U_pict01.jpg
 
Man erkennt den Aufbau in drei Achsen (triaxial):

Am Mikrofon mit Lemo-Buchse ist der Innenkontakt eine Buchse für das Signal in Phase ("hot", "positive", "+"),
an der Hülse um die Buchse ist der ringförmige Kontakt für das Signal mit invertierter Phasenlage ("cold"),
Der größere Zylindering hat wiederum innen Kontaktstreifen für die Masse (GND).

Beim Lemo-Stecker ist in der Mitte der Pin für das Signal in Phase ("hot", "positive", "+"),
die Hülse drumherum hat innen den Kontaktring für das Signal mit invertierter Phasenlage ("cold", "negative", "-")
und außen den dritten Kontaktring für die Masse / den Schirm (GND); letzterer ist beim Stecker nicht zu erkennen, da minimal versenkt liegt und von der hervorstehenden schwarz beschichteten Hülse verdeckt wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Triax-Stecker, gerade in der Bauform, sind schon ne ziemliche Fummelarbeit. Da sollte man ein paar cm Kabel fürs eventuell nötige Neukonfektionieren übrig haben und eine hohe Frustrationstoleranz mitbringen. Ich empfehle regelmäßig den Durchgang und insbesondere auf Kurzschlüsse zu prüfen.

Die letzten Triax-Stecker, die ich unterm Lötkolben hatte, verfluche ich heute noch. Und die waren deutlich größer.

Wenn das jemand für einen zum halbwegs akzeptablen Preis macht (siehe Link oben), nimm das Angebot an.
 
Genau so isses: Hier ist vom Selbstbau abzuraten! Einzige Ausnahme: Man hat jahrelange Routine und das nötige Werkzeug zum Abisolieren und Löten mit Genauigkeiten im Zehntelmillimeterbereich sowie extrem gute Beziehungen zu großen Elektronik-Distributoren. Aber selbst dann: Angesichts der Tatsache, dass der Lemo-Stecker einzeln brutto schon teurer ist als das fast fertige Kortwich 3pol-CCM mit genau diesem originalen Lemostecker, lohnt sich der Selbstbau auch einfach nicht!

Also: Entweder ein sehr robustes, recht zähes Schoeps-Kabel KxLU, das ganz sorgfältig gewickelt werden will, um nicht zu vernuddeln, direkt bei Schoeps in der gewünschen Länge x bestellen
oder das Kabel 3pol-CCM (Lemo zu offenem Ende) von Kortwich, das etwas flexibler ist und sich leichter wickeln lässt, und das auf Anfrage auch in anderen, nahezu beliebigen Längen erhältlich ist.
Man kann sich von Kortwich auf Anfrage auch einen geeigneten XLR-Stecker, vorzugsweise den Neutrik NC3MXX-EMC, anlöten lassen.
 
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