Längere Kabelwege über unsymmetrische Kabel ohne Klangverlust

[oleg78]

Hallo,

Da ich gerade dabei bin meine Verkabelung zu optimieren, bin ich über folgendes Problem gestolpert:

Ich habe an meinem RME Fireface UCX zwei Instrumenteneingänge (Hi-Z). An diesen Eingängen sind je ein 3-Meter und ein 10-Meter Instrumentenkabel (unsymmetrisch) angeschlossenn.

Leider hat das Gitarrensignal (passive Pickups), das über das 10-Meter Kabel geht, deutlich weniger Höhen. Ich bräuchte mal ein paar Tipps, wie sich längere Kabelwege über unsymmetrische Kabel ohne Klangverlust realisieren lassen.

Ist ein Buffer die Lösung? Soweit ich es verstanden haben, macht der Buffer aus einem hochohmigen Signal ein niederohmiges Signal, was weniger störanfällig ist. Brauche ich dann überhaupt noch den Hi-Z Eingang?

Ist eine DI-Box die Lösung? Soweit ich es verstanden habe, symmetriert die DI-Box das unsymmetrische Signal, und ich könnte zwischen Interface und DI-Box ein symmetrisches Kabel verwenden. Brauche ich dann überhaupt noch den Hi-Z Eingang?

Danke & viele Grüße, Holger

 

[Signalschwarz]

Eine DI-Box symmetriert das Signal und führt eine Impedanzanpassung aus. Das Signal wird danach klassischerweise in einen Mikrophoneingang geführt.

 

[Entone]

Im Prinzip führen beide Wege nach Rom. Buffer und DI-Boxen können aber durchaus auch einen Einfluss auf das Signal haben. DI-Signal geht in den Mikropreamp, s. Signalschwarz.

 

[oleg78]

Eine DI-Box symmetriert das Signal und führt eine Impedanzanpassung aus. Das Signal wird danach klassischerweise in einen Mikrophoneingang geführt.

Danke. Leider sind beide Mikrofoneingänge bereits belegt. Ich bräuchte also eine Lösung, bei der ich weiterhin den Instrumenteneingang verwenden kann.

 

[oleg78]

Wäre denn folgende Idee sinnvoll?

1. die Gitarre geht mit einem kurzen unsymmetrischen Kabel in eine passive DI-Box (z.B, Palmer PAN 01)

2. die DI-Box geht mit einem langen symmetrischen Kabel in eine passive Reverse-DI-Box (z.B. Palmer PDIR 01)

3. die Reverse-DI-Box geht mit einem kurzen unsymmetrischen Kabel in den Instrumenteneingang des Fireface

Gitarre -- unbalanced --> PAN 01 -- balanced --> PDIR 01 -- unbalanced --> Fireface

 

[Signalschwarz]

Ja, das geht.
Passive DI-Boxen sind klanglich betrachtet unkritischer als aktive, wenn Du also etwas günstiger als mit den Palmer-Produkten fahren möchtest, weil Geld nicht auf den Bäumen wächst, wäre das durchaus auch möglich. Passive DI-Boxen kann man übrigens auch einfach "falsch herum" als Reamping-Box bzw. für das was Du vorhast benutzen.

 

[one_hit_wonder]

Passive DI-Boxen sind klanglich betrachtet unkritischer als aktive...

Net wirklich.
Besonders bei passiven Pickups haben aktive DIs die Nase vorne.
Wenn, dann würde ich an der Gitarre eine Aktive verwenden (mit Batterie weil da dann keine Phantomspeisung mehr funktioniert) und an der Amp/Interface Seite eine Passive (weil´s da Wurst ist mit der Impedanz und eine aktive Reverse Lösung keinen Vorteil bringt).
Wenn allerdings der Amp impedanzmässige Soundunterschiede macht wird´s eh schwierig.

 

[Signalschwarz]

Besonders bei passiven Pickups haben aktive DIs die Nase vorne.

Bezogen auf Pegel und/oder Frequenzspektrum?

 

[one_hit_wonder]

Impedanz.

 

[olligurtschmann]

Ich denke mit nem vernünftigen Buffer solltest du das in den Griff bekommen. Schau dir mal die Folge über Buffer von That Pedal Show an, da hört man das Phänomen ganz deutlich. Aber wie wäre es denn, einfach ein kürzeres Kabel zu nehmen? Brauchst du wirklich 10m und 3m? Oder gingen auch kürzere Längen?



Ansonsten wie @Signalschwarz schon richtig gesagt hat, wäre die übliche Lösung halt ne DI-Box an den Pre-Amp.

 

[oleg78]

Aber wie wäre es denn, einfach ein kürzeres Kabel zu nehmen? Brauchst du wirklich 10m und 3m? Oder gingen auch kürzere Längen?

Die 10m müssen leider sein. Die 3m machen keine Probleme.

 

[oleg78]

Vielen Dank erstmal für den Input. Ich werde es zunächst mal mit aktiver DI-Box an den Pickups und passiver DI-Box (alternativ Reverse DI-Box) am Interface probieren.

Ich frage mich nun, ob die Unterschiede zwischen den günstigen Palmer und den teuren Radial wirklich so groß bzw. wahrnehmbar sind, so dass es den Preisunterschied rechtfertigt. Hat da jemand Erfahrungswerte?

 

[olligurtschmann]

Hat da jemand Erfahrungswerte?

 

[oleg78]

... da bin ich auch gerade drüber gestolpert. Hat auch genau die richtige Länge, um es mal eben auf der Arbeit zu schauen Die Unterschiede sind wirklich nicht groß.

 

[Signalschwarz]

Die Unterschiede sind wirklich nicht groß.

Naja, über YouTube bei einem Video mit max. 480p auf Arbeit mit Brüllwürfeln abgehört wahrscheinlich eher nicht.

 

[one_hit_wonder]

Ich werde es zunächst mal mit aktiver DI-Box an den Pickups und passiver DI-Box (alternativ Reverse DI-Box) am Interface probieren.

Sagen wir mal so, wenn du eh nicht in einem Amp sondern in ein Interface gehst, warum gehst du dann nicht von der aktiven DI in einem Mic Input (XLR) und sparst dir die Wandlung auf unsymmetrisch?

P.S.: Weder Radial noch Palmer, nimm eine BSS.

 

[oleg78]

Naja, über YouTube bei einem Video mit max. 480p auf Arbeit mit Brüllwürfeln abgehört wahrscheinlich eher nicht.

Ist ja klar. Erneutes hören in der heimischen Umgebung ist Pflicht.

Sagen wir mal so, wenn du eh nicht in einem Amp sondern in ein Interface gehst, warum gehst du dann nicht von der aktiven DI in einem Mic Input (XLR) und sparst die die Wandlung auf unsymmetrisch?

Momentan sind beide Mikrofoneingänge in Verwendung (fest verkabelt). Aber tatsächlich wäre das noch eine Überlegung wert. Die Konstruktion mit unsymmetrisch auf symmetrisch und wieder auf unsymmetrisch fühlt sich irgendwie wie ein Hack an.

 

[olligurtschmann]

Ich werde es zunächst mal mit aktiver DI-Box an den Pickups und passiver DI-Box (alternativ Reverse DI-Box) am Interface probieren.

Puh, ich glaub ich hätte zuerst die einfachere Variante mit dem Bonafide Buffer von TC Electronic probiert.

 

[Entone]

Ich werde es zunächst mal mit aktiver DI-Box an den Pickups und passiver DI-Box (alternativ Reverse DI-Box) am Interface probieren.

Puh, ich glaub ich hätte zuerst die einfachere Variante mit dem Bonafide Buffer von TC Electronic probiert.

genau das.

 

[oleg78]

Puh, ich glaub ich hätte zuerst die einfachere Variante mit dem Bonafide Buffer von TC Electronic probiert.

Ich habe mittlerweile umdisponiert. Gitarre und Bass werden nun über eine aktive DI-Box an einen der Mikrofoeingänge angeschlossen.
Dazu muss ich zwar neu verkabeln, aber am Ende hat das sogar Vorteile in meinem Setup.

Danke für die Tipps & Hinweise.