Kopfhörer: Wie Gear abhängig ist ein guter Mix? Oder reicht Können?

  • Ersteller lovemakemusic
  • Erstellt am
Wäre interessant, wie das die Kopfhörerspezis so wahrnehmen.
Ich habe noch nicht reingehört, aber ich bin sowieso nicht der Mensch der alles auf die Goldwaage legt.
Mir ist wichtiger das ein Mix sich gut anfühlt.
Ob jetzt eine Gitarre 0,7dB zu leise oder eine Stimme bei 1,875kHz 0,34 dB zu viel hat ist für mich persönlich nicht so wichtig.
 
Da stimme ich zu, aber genau für dieses endgültige Wohlfühlen fehlt mir halt was, und ich würde mich über Eure Meinung freuen, weil es für mich ev. Rückschlüsse auf die Kopfhörer zulässt.
Und gerade der Keller ist mMn entscheidend bzgl. „anfühlen“.
 
Da stimme ich zu, aber genau für dieses endgültige Wohlfühlen fehlt mir halt was, und ich würde mich über Eure Meinung freuen, weil es für mich ev. Rückschlüsse auf die Kopfhörer zulässt.
Und gerade der Keller ist mMn entscheidend bzgl. „anfühlen“.
Wenn ich wüsste um welches Lied es geht?
Dann würde ich heute Abend reinhören, hier wurde sehr viel You Tube gepostet.
 
"Zeitgeist"

Genau darum geht es doch? Betonung auf "Geist", im negativen, widersprüchlichen Sinne.

Das dann schön zu reden ... ja ... solche a"Fachleute" kann man tatsächlich nicht ernst nehmen.
Hohler als heute war der Zeitgeist nicht oft, das gilt für alle gesellschaftliche Bereiche. Wir nähern uns dem Ende einer disintegrativen Phase...

Wer meint, als Erwachsener noch dem (vermeintlichen) Zeitgeist hinterherrennen zu müssen, dem sei hiermit mein aufrichtiges Beileid ausgedrückt.
 
Hier mal ein aktueller Song der überall funktioniert, egal ob Auto, diverse KH oder Lautsprechersysteme inkl. Boomboxen.
Das Drumbeispiel aus dem Anfangspost kann ich mir nicht wirklich erklären. Ich habe hier z.B. die Koss Pro Wireless die ich für Hörbücher und Podcasts nutze. Die sind sehr höhenarm und im Gegenzug sehr basslastig. Wenn ich darüber Musik höre, hört man aber trotzdem, ob der Song an sich auf der hellen oder dunklen Seite unterwegs ist. Wichtig ist halt auch Referenzhören.
Bei den Pros kommt dann halt noch Gehörbildung dazu und die kennen ihre Systeme und Referenzen in und auswendig.
Bei denen läuft das automatisch ab, deshalb kommen die halt bei Interviews mal desöfteren ins Straucheln und können gar nich so richtig erklären, warum sie das so und so gemacht haben. Die machen es einfach, weil sie es instinktiv wissen und schon tausen Mixe hinter sich haben.

View: https://www.youtube.com/watch?v=ZDrlmlzY7cE


Ja, der Mix funktioniert. Aber jetzt hör Dir mal "Billie Jean" von CD (ursprüngliches Master, nicht die sukzessive kaputteren Remaster) dagegen an. Die neuere Produktion klingt rundgeschliffen, homogenisiert, flach und distanziert im Vergleich.
 
Wer meint, als Erwachsener noch dem (vermeintlichen) Zeitgeist hinterherrennen zu müssen, dem sei hiermit mein aufrichtiges Beileid ausgedrückt.
Mischer sind Dienstleister.
Die können für nichts
 
Ich muß sagen, der Purple Mix haut mich jetzt im Vergleich auch nicht so komplett aus den Latschen, aber funktioniert sehr gut.
Kommt mir ev. einen Tick zu stumpf vor im Sinne Brillianz, aber manch anderer würde das dann vielleicht auch schon als Krissel empfinden ,hehe
Und ja, etwas indirekt /weich / rundgeschliffen kann ich ansatzweise nachvollziehen, das würde ich aber tatsächlich unter die Geschmacksaspekte einordnen.

Aber gerade die Jackson Sachen als Referenz immer....na, wenn, dann tatsächlich von der CD. Ist nicht das erste mal, daß mir das begegnet (kannte mal einen producer hier in Hamburg im !Chateau du Pape" damals, der immer die Jackson Platte danach über die Mains in irrer Lautstärke abspielte, und man solle doch sowas machen.....anfang mitte der 90er in Deutschland, is klar....) , und man könnte auch sagen, der Erfolg gibt ihm eh recht, dem Bruce, aber ich finde bei weitem auch da nicht alles so golden, ist halt eine komplett andere Mix Ästhetik alter Schule. Die allerdings definitiv auch funktioniert! Keine Frage.
 
Mischer sind Dienstleister.
Die können für nichts

Nicht nur. Wenn du die Mucke nicht verstehst, kannst du sie nicht mischen. Es gibt viele Styles, nur muss die auch auf geschmacklicher Ebene und auf inhaltlicher Ebene verstehen. Ich achte auch auf den Text. So ein mechanischer Dienstleister, was soll der machen, wenn der den Spirit und die Stimmung nicht einfangen kann. Gilt auch für Retrostyles.
 
Nicht nur. Wenn du die Mucke nicht verstehst, kannst du sie nicht mischen. Es gibt viele Styles, nur muss die auch auf geschmacklicher Ebene und auf inhaltlicher Ebene verstehen. Ich achte auch auf den Text. So ein mechanischer Dienstleister, was soll der machen, wenn der den Spirit und die Stimmung nicht einfangen kann. Gilt auch für Retrostyles.
Dienstleister ist nicht mit mechanischer Dienstleister gleichzusetzen. Dienstleister heisst, er leistet einen geforderten Dienst. Wenn der Kunde das wie XY klingend haben möchte, dann liefert das der Diensleister indem er diesen Dienst leistet.
 
Dienstleister ist nicht mit mechanischer Dienstleister gleichzusetzen. Dienstleister heisst, er leistet einen geforderten Dienst. Wenn der Kunde das wie XY klingend haben möchte, dann liefert das der Diensleister indem er diesen Dienst leistet.
Klar, wenn die Musik eher weniger Individualität besitzt.
Normerweise würde man meinen, müßte jeder Song oder Album auf seine Art gemischt werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Klar, wenn die Musik eher weniger Individualität besitzt.
Normerweise würde man meinen, müßte jeder Song oder Album auf seine Art gemischt werden
Ob das zu tun ist, ist vom Kunden zu bestimmen. Das ist nicht die Entscheidung des Mischers, deshalb ist er Diensleister. D.h. aber auch, das viele Kunden ankommen werden und den aktuellen Sound haben wollen werden. Und da lief glaube ich Silents Kommentar bzgl. des Dienstleisters drauf hinaus.
 
Ich staune gerade wieder über den Mix / die Produktion von "Smooth Criminal" von Michael Jackson (originales CD Master aus den 80ern von Bernie Grundman). Der Analyzer zeigt über die meiste Zeit einen nahezu perfekt linearen Frequenzverlauf, fast wie weißes Rauschen, von 25 bis 16000 Hz und dennoch klingt es voll, warm, stressfrei und transparent.
 
Hardware... Hardware.... Hardware
 
Der Analyzer zeigt über die meiste Zeit einen nahezu perfekt linearen Frequenzverlauf, fast wie weißes Rauschen, von 25 bis 16000 Hz und dennoch klingt es voll, warm, stressfrei und transparent
damals hatte man noch analoges Equipment benutzt und hatte große Regie mit großem Sofa und Gear Türmen... alleine diese Geartürme zerstreuen schon so gut und brechen den Sound. Man braucht Geartürme, damit die Raumakustik wie bei den Profis klingt...

Und damals gab es weniger Massenware: Alles klang damals einfach gut. Von der Tape Machine bis zum Neumann U47. Mittlerweile gibt es so viel Mist und Massenware.... all das sorgt für Müllsound! Und warum ist das so? Weil Konzerne heute voll auf Gewinn ausgelegt sind: Das Geld ist weniger wert als früher einmal! Es wurde zu viel Geld gedruckt von den Zentralbanken und in der Folge sinkt der Wert des Geldes. Also braucht man besonders viel davon... auch der Preisdruck und der globale Wettbewerb spielt rein.

Und es gab keine Wandler: Tape und fettig. Noch heute klingt Vinyl oder auch Tape einfach besser. Es sei denn man steht auf diesen Cleanen und Toten digitalen Sound. Die meisten, die drauf stehen, kennen den analogen Sound auch nicht mehr ;)

zb der Silentwarrior... der packt ein analoges Plugin auf die Summe und denkt sich: Boah... nö...klingt ja scheiße! ;)
 
Im Gründe müsste er nur mal eine Plattenspieler kaufen und eine LP zur CD vergleichen. Das sind Welten. Allein was die Dynamik angeht und die reine Hörfreude. Bei der LP hört man einfach viel lieber und länger zu...
 
damals hatte man noch analoges Equipment benutzt und hatte große Regie mit großem Sofa und Gear Türmen... alleine diese Geartürme zerstreuen schon so gut und brechen den Sound. Man braucht Geartürme, damit die Raumakustik wie bei den Profis klingt...

Und damals gab es weniger Massenware: Alles klang damals einfach gut. Von der Tape Machine bis zum Neumann U47. Mittlerweile gibt es so viel Mist und Massenware.... all das sorgt für Müllsound! Und warum ist das so? Weil Konzerne heute voll auf Gewinn ausgelegt sind: Das Geld ist weniger wert als früher einmal! Es wurde zu viel Geld gedruckt von den Zentralbanken und in der Folge sinkt der Wert des Geldes. Also braucht man besonders viel davon... auch der Preisdruck und der globale Wettbewerb spielt rein.

Und es gab keine Wandler: Tape und fettig. Noch heute klingt Vinyl oder auch Tape einfach besser. Es sei denn man steht auf diesen Cleanen und Toten digitalen Sound. Die meisten, die drauf stehen, kennen den analogen Sound auch nicht mehr ;)
"Bad" wurde digital aufgenommen, ob Tape oder Festplatte spielt da keine Rolle. Natürlich wurde es auf einem analogen Pult gemischt, und die Wandler im Sony DASH 3324 hatten aufwendige analoge Filter und verwendeten ein völlig anderes Funktionsprinzip als heute üblich. Für Massenproduktion, Miniaturisierung, niedrigen Stromverbrauch oder niedrige Kosten völlig ungeeignet. Und bei einigen üblichen Messwerten klar schlechter. Aber klanglich für meine Ohren vorzugswürdig.
 
Im Gründe müsste er nur mal eine Plattenspieler kaufen und eine LP zur CD vergleichen. Das sind Welten. Allein was die Dynamik angeht und die reine Hörfreude. Bei der LP hört man einfach viel lieber und länger zu...
Heute wird wieder alles mögliche auf Vinyl gepresst und teuer verkauft. Der Sinn erschließt sich nicht, da es sich ja fast ausschließlich um digitale Ausgangsquellen handelt. Man hört also den DAC aus dem Presswerk/Masteringstudio + die Klangverfärbung von der Platte.
 
Sind wir jetzt also bei der Esoterik angekommen + früher war alles besser. Schade.
 

Oft gelesene Themen

Zurück
Oben