Klavier lernen

[Ill_Al_Snatch]

Hallo zusammen,

ich mache seit einem Jahr Hip Hop/Electronic/Experimental Beats und möchte mich nun musikalisch weiterbilden, indem ich mein erstes Instrument lerne!
Ich werde von Null anfangen, da ich musiktheoretisch nur von der DAW gelernt habe
Dienstag hatte ich meine erste Probestunde im Klavierspielen und mein Lehrer sagte mir, dass ich nicht darum herumkomme, mir ein E-Piano oder ein Klavier zuzulegen, um zuhause üben zu können. Jedoch habe ich kein Geld übrig, um mir ein solches Instrument zu kaufen und an Platz mangelts auch ein wenig, da WG-Zimmer. Ein Keyboard hält er für Schrott.

Mir geht es allerdings nicht darum möglichst schnell ein komplexes Musikstück spielen zu können. Tatsächlich lerne ich das Klavier, um meine Musik zu verbessern, die ich am PC mache und um Musiktheorie, Komposition und Improvisation zu erlernen. Ich will kein Konzertpianist werden!

Meine Frage an euch: Ist es in Hinblick auf mein Ziel nicht besser zuhause an einem Keyboard zu üben als überhaupt nicht? Während des Unterricht sitze ich an einem Klavier.

Wie ist eure Meinung dazu?

Danke und Gruß!

 

[magnazeon]

Jo, Keyboard ist besser als gar keins, oder Blockflöte.
Letzteres ist fürs Kla4spielen eher ungünstig.

Außerdem ist es ja die Frage, wie lange du den Unterricht durchhältst.
Tägliches üben will erstmal gemacht sein.

Ich wünsche Dir viel Erfolg.

 

[musicdevil]

Ein Keyboard hält er für Schrott.

Mir geht es allerdings nicht darum möglichst schnell ein komplexes Musikstück spielen zu können. Tatsächlich lerne ich das Klavier, um meine Musik zu verbessern, die ich am PC mache und um Musiktheorie, Komposition und Improvisation zu erlernen. Ich will kein Konzertpianist werden!

Der erzählt dir Blödsinn, bzw. geht überhaupt nicht auf dich ein = schlechter Lehrer.
Du brauchst kein Klavierunterricht, sondern Keyboardunterricht.
Klassischer Klavierunterricht unterscheidet sich da doch recht enorm und ist in etwa so, als
wenn jemand E-Gitarre spielen will, aber auf der Konzertgitarre klassische Stücke klimpern soll.
Das funktioniert so nicht wirklich.

 

[Tom81]

Für Klavierunterricht brauchst du ein Klavier oder E-Piano. Punkt.

Aber du suchst ja gar keinwen klassischen Klavierunterricht. Sag' deinem Lehrer, dass du Musiktheorie, Harmonielehre usw. lernen willst und dich auf der Klaviertastatur besser zurechtfinden möchtest. Er muss dann den Unterricht entsprechend anpassen. Wenn er das nicht kann oder will, ist er der falsche Lehrer.

Und dafür reicht auch ein Keyboard!

 

[Pleytoon]

Da schließ ich mich Tom81 voll und ganz an. Ich habe selbst ca. 20 Klavierschüler und ziehe bei keinem irgendein Standardprogramm durch, sondern achte darauf, was sie wollen und wo ihre Motivationen und Ambitionen liegen. Wenn es jemandem wie dir um die Theorie geht, mit dem Ziel, Musik zu produzieren, dann ist das etwas komplett anderes als wenn jemand daraufhin arbeiten möchte, irgendwann mal Chopin spielen zu können.
In deinem Fall würde ich auch sagen, dass es nicht unbedingt ein E-Piano mit Holztasten und Hammermechanik sein muss. Um die Tastatur kennenzulernen und zu lernen, was es beispielsweise mit dem Quintenzirkel auf sich hat, reicht auch ein schöner Controller (z.B. ein Axiom) mit 49 bis 88 Tasten. Den kannst du dann auch gleich dafür verwenden, deine Ideen umzusetzen, die aus dem resultieren, was du im Klavierunterricht lernst.

 

[redglass]

Hallo zusammen,

ich mache seit einem Jahr Hip Hop/Electronic/Experimental Beats und möchte mich nun musikalisch weiterbilden, indem ich mein erstes Instrument lerne!
Ich werde von Null anfangen, da ich musiktheoretisch nur von der DAW gelernt habe
Dienstag hatte ich meine erste Probestunde im Klavierspielen und mein Lehrer sagte mir, dass ich nicht darum herumkomme, mir ein E-Piano oder ein Klavier zuzulegen, um zuhause üben zu können. Jedoch habe ich kein Geld übrig, um mir ein solches Instrument zu kaufen und an Platz mangelts auch ein wenig, da WG-Zimmer. Ein Keyboard hält er für Schrott.

Mir geht es allerdings nicht darum möglichst schnell ein komplexes Musikstück spielen zu können. Tatsächlich lerne ich das Klavier, um meine Musik zu verbessern, die ich am PC mache und um Musiktheorie, Komposition und Improvisation zu erlernen. Ich will kein Konzertpianist werden!

Meine Frage an euch: Ist es in Hinblick auf mein Ziel nicht besser zuhause an einem Keyboard zu üben als überhaupt nicht? Während des Unterricht sitze ich an einem Klavier.

Wie ist eure Meinung dazu?

Danke und Gruß!

Ich unterrichte Dich gerne in Keyboard- oder Klavierunterricht. Meld' Dich einfach wenn Du in Berlin wohnst!

LG, Bastian

 

[Ill_Al_Snatch]

Danke für eure tollen Antworten. Ihr habt Recht, wahrscheinlich bräuchte ich doch eher Keyboardunterricht. Den habe ich aber leider noch nicht in der Umgebung hier gefunden. Ich werde die Thematik nochmals bei meinem nächsten Unterricht ansprechen und wenn es nicht hinhaut, suche ich mir einen anderen Lehrer, der mich auch ohne Konzertpianist-Ambitionen unterrichten möchte

Nochmals Danke!

Ich unterrichte Dich gerne in Keyboard- oder Klavierunterricht. Meld' Dich einfach wenn Du in Berlin wohnst!

LG, Bastian

Leider wohne ich nicht in Berlin, dennoch danke fürs Angebot!

 

[AndiPaulo]

Ich finde Klavierunterricht sogar ein wenig kontraproduktiv für das was du vorhast. Klavierspieler sind es gewöhnt daß der Ton ausklingt, deshalb klimpern sie dauerhaft rum. Ein Klavierspieler würde nicht auf die Idee kommen nen Akkord 20 Sekunden lang zu halten weil der Ton bei einem Klavier dann schon lange weg ist.

Keyboard und Klavier sind 2 verschiedene Baustellen.

 

[musicdevil]

Wobei ich nie richtigen Unterricht hatte, weder am Keyboard/Piano, noch an der Gitarre oder andere Instrumente welche ich spiele.
Leider geht das Selbststudium meiner Meinung nach nur bis zu einem gewissen Grad, allerdings konnte ich bisher mit meinem wenigen "Können" durchaus all das umsetzen, was ich auch wollte.

Im Prinzip ist es ja auch gar nicht sooo viel, was man da lernen muss, um einigermaßen gut spielen zu können.
Ich muss mich halbwegs mit der Harmonielehre auskennen, also Tonarten und passende Skalen kennen, die Akkorde inclusive den Umkehrungen greifen können und mit der rechten Hand auf der passenden Skale zuspielen können...vieeeeel mehr ist das ja eigentlich nicht. Klar, noch Taktarten, Rhythmik und so nen Kram, aber ist auch nicht schwer.
Im Prinzip genügt schon eine simple Tonart wie C-Dur/A-Moll und Rest kann man transponieren.
Feinheiten wie Modulationen in andere Tonarten usw. muss man nicht unbedingt können, bzw. kann man auch noch später alles lernen.
Will man nach Noten spielen, muss man natürlich auch diese zumindest lesen können, aber ist ja auch nicht immer der Fall, vor allen nicht, wenn man meist selbst komponiert.

Unterrichtsmaterial wie DVD`s und Programme usw. gibts ja auch mehr als genug.
Also zb. Keyboard und Gitarre kann man sich durchaus heutzutage auch selbst beibringen.

 

[clemenserwe]

@ Musicdevil:
Das was Du beschreibst, ist vielleicht der typische Keyboardunterricht.
Handhaltung, Spieltechnik, Bewegungsabläufe, Unabhängigkeit von rechter und linker Hand, Fingersatz, Trainieren und Ausgleichen von "schwachen Fingern" - das wären Beispiele, für die ich jedem Tastenspieler - egal ob Klavier oder Keyboard - einen guten Lehrer ans Herz legen würde.

Ich bemerke z.B., dass Schwächen am Instrument (verursacht durch Selbstunterricht ohne Kontrollen) Grenzen in der spieltechnischen Weiterentwicklung setzen. Da sollte man schon den Anfängen wehren, um sich nicht in eine Sackgasse zu manövrieren. Da muss dann Erlerntes erst wieder abgewöhnt werden, was dem Schüler meistens als ein Rückschritt vorkommt.

Vielleicht klingt das nach zu hohen Ansprüchen. Aber vielleicht will der TE irgendwann mal mehr machen - und wenn dafür ein solides Fundament besteht, geht es sehr viel leichter aufwärts.

Keyboard und Klavier sind 2 verschiedene Baustellen.

In der Theorie schon.
In der Praxis gibt es so viele Gemeinsamkeiten, dass man nie von Kontraproduktiv sprechen kann. Keyboardschüler erhalten bei mir eine Art Piano-Grundausbildung, um z.B. einen Akkord sauber und gleichzeitig greifen zu können. Ob der dann eine Viertelnote oder eine halbe Stunde lang gehalten wird, ist egal, aber dass er präzise anfängt ist sehr wichtig.

Ein Keyboard hält er für Schrott.

Ich würde ganz offen mit dem Lehrer sprechen. Du willst Keyboard lernen, also übst Du zuhause an einem Keyboard. Dafür sollte der Lehrer offen sein oder direkt sagen, dass er dieses Instrument nicht unterrichten will. Dass er Keyboards für Schrott (vermutlich eher als Instrument für sich selbst) hält muss nicht bedeuten, dass er Dich nicht dafür unterrichten kann.

Clemens

 

[musicdevil]

Jo, da ist dann halt jemand der einem direkt auf die Finger schauen kann usw., also so ein (guter) Lehrer ist schon vorteilhaft.
Wollt nur darauf hinaus, dass sich höchstwahrscheinlich der überwiegende Teil der Keyboarder das spielen selbst beibringt und das auch (je nach Anspruch) irgendwie funktioniert.
Ist vermutlich heute auch einfacher als früher, da bestimmt genug Material ala "Keyboardschule für Einsteiger" in Buch/DVD/Programm-Form existiert.

In der Realität gehts bei EDM, Hiphop, Synthiepop, Schlager, Trance, House usw. ja oftmals nur ums spielen von paar Pads, Bass, Leads, Sequenzen usw. und dabei sogar zum Großteil um "Ein-Finger-Sachen" und wahrscheinlich seltener um Sachen wo man ne Klavierausbildung bräuchte.
Kann man natürlich auch anspruchsvoll gestalten, aber kommt drauf an, wo die Reise hin gehen soll. Nen Live-Keyboarder, der da die Sängerin live auf nem E-Piano begleiten will, muss natürlich spieltechnisch mehr drauf haben.

 

[Froschkapitaen]

...
Tatsächlich lerne ich das Klavier, um meine Musik zu verbessern, die ich am PC mache und um Musiktheorie, Komposition und Improvisation zu erlernen...

Für Musiktheorie reicht dir ein Buch, Notenkenntnis macht es wesentlich einfacher.
Für Komposition solltest du ein Instrument bedienen können und die notwendige Musiktheorie kennen.
Improvisation ist dann Komposition in "Echtzeit".

Ich vermute, dein Lehrer versteht unter Keyboardunterricht Schlager mit (Einfinger-)Begleitautomatik.

Wenn der Lehrer nicht passt, passt auch der Unterricht nicht, macht keinen Spass, du verlierst die Lust...

Hier würde ich ansetzen: geeigneten Lehrer suchen.



Und einen Akkord 20 Sekunden lange halten schafft man natürlich mit Keyboardunterricht.
17,43 sec. war mein Rekord...