[Klavier] Imoremes

[Qatarsis]

Moin,

habe ein kleines Klavierstück komponiert und wollte mir ein wenig feedback holen. Passt das alles so zueinander ? Könnte mir sowas evtl. als filmmusik vorstellen, recht minimal gehalten. Ich weiss nicht ob die aufnahme gelungen ist, mache sonst eher elektronische musik.

freue mich über jede form von vorschlägen kritik etc.

hoffe es gefällt euch !

https://soundcloud.com/qatarsis/memories

besten gruß

philipp

 

[Hyp]

Am interessantesten sind noch die ersten 25 Sekunden mit der etwas bedeckten Stimmung, finde ich.
Danach wird nichts mehr verhandelt in der Musik, sie sagt da nur: "Es ist nichts Besonderes los, keine sonderliche Emotion zu verhandeln, keine Vorgänge zu vertonen". Kleine Steigerung dann in den Sekunden ab 1:01. Aber ab 1:09 schon bis zum Ende wieder die Aussage, dass nichts los ist, dass es kein Problem gibt, aber auch sonst keine nennenswerte Regung.

 

[Qatarsis]

glaub ich kann nachvollziehen was du meinst, es plätschert stellenweise einfach zu sehr vor sich hin. die ersten 25 sekunden sind schon etwas gesetzter und der rest ist im vergleich dazu zu atmosphärisch / minimal / langweilig(?)
es ist auch nicht ein klarer pfaden zu erkennen glaube ich
ich denke da lässt sich noch so einiges verbessern

danke für dein feedback

 

[ModulationMatrix]

Also als Filmmusik kann ich mir es äußerst gut vorstellen. Ich finds gut!

 

[Nightfly]

Klanglich, aufnahmetechnisch gefällt mir das auch.
Bezüglich der Komposition, habe ich es genauso empfunden, wie Hyp. Die ersten 25 Sekunden erzeugen Aufmerksamkeit, aber am Ende war ich etwas ernüchtert, weil es so richtig nirgendwo hinführt.

Mit etwas mehr Hingabe bei der Komposition, wenn du dich nicht selbst zu schnell zufrieden gibst, wird es beim nächsten Mal besser, weil grundsätzlich traue ich dir nach dem Gehörten eine Steigerung zu.

 

[Gel Mitglied 84274]

Das Keyboard ist nicht deines
Timing, Variationen, sind nicht nur zufällig, sondern echt zufällig. Der Klang des Pianos ist ehe melancholisch und die gestocherte Spielweise (Bass=nicht vorhanden, Diskant=wenig Bewegung) versucht, dem Leben einzuhauchen.
Sry, Sechs, setzen... und das Schärfste ist "ich mache eigentlich eher elektronische Musik". Ja, die Musik ist seit Anfang des 20ten Jahrhunderts "elektronisch" und ein Gigli bringt mit Mono und wachskegel-knisternd mehr Verve, als selbst Bob Moog es vermutlich je zu träumen gewagt hat.

 

[Tom81]

Timing, Variationen, sind nicht nur zufällig, sondern echt zufällig.

Der Klang des Pianos ist ehe melancholisch und die gestocherte Spielweise (Bass=nicht vorhanden, Diskant=wenig Bewegung) versucht, dem Leben einzuhauchen.

und das Schärfste ist "ich mache eigentlich eher elektronische Musik". Ja, die Musik ist seit Anfang des 20ten Jahrhunderts "elektronisch" und ein Gigli bringt mit Mono und wachskegel-knisternd mehr Verve, als selbst Bob Moog es vermutlich je zu träumen gewagt hat.

 

[Nightfly]

@NurEinDing

Sry, Sechs, setzen.

Deine Bewertung passt besser zu deinem eigenen wirren und frustrierten Herunterputzen.

 

[User70408]

Ich wär schon mal froh wenn ich so gut auf den Tasten unterwegs wär !

Bezüglich Komposition bin ich bei Hyp und Nightfly, da geht noch viel mehr.
Lass dir doch Zeit beim Komponieren.

Aufnahmetechnisch klingt es gut für meine Lauscher

 

[Qatarsis]

Erstmal danke für die zahlreichen Antworte - freue mich darüber sehr !

@nightfly: ja, um ehrlich zu sein habe ich das ganze zu anfang auch garnicht als ein Stück komponiert, ich setze mich meistens ans Klavier und arbeite so kleine "Phrasen" oder sequenzen aus und habe jetzt versucht diese miteinander zu verbinden - es entwickelt sich nicht wirklich glaube ich

die ersten 25 sekunden sind zum beispiel vor nem halben jahr oder so ma entstanden, während der rest vor kurzem "komponiert" wurde... meint ihr/du denn überhaupt, dass sich das, was nach den ersten 25 sekunden kommt, mit dem Anfang verbinden lässt? Das was nach den 25 sekunden kommt würde ich auch generell eher als filmmusik / soundtrack bezeichnen, so etwas zur untermalung eher, da geht es nicht richtig zur Sache
Vielleicht lässt sich das ganze auch ein wenig umstellen, dass ich mit den ruhigeren Parts anfange und den aktuellen Anfang eher gen Ende setze ?

habe von komponieren nicht wirklich ahnung, setze mich meist ran und entwerfe so kleine skizzen

@nureinping: verstehe nicht wirklich worauf du hinauswillst. ich hatte über 10 jahre klassischen klavierunterricht und würde schon sagen, dass ich gerne "keyboard" spiele . kann mich zu deinem post eignetlich nur Tom anschließen.

@DonPedro: danke ! und ja, ich habe mir auch shconmal gedacht, dass ich mir einfach mehr zeit lassen sollte, da kommt immer mal was dazu und man kann es immer weiter auspfeilen. habe von komponieren einfach noch nicht so die ahnung denke ich.

 

[BlackSnail]

Hallo,

ich kann vielleicht ein bischen Licht ins Dunkel bringen und ein paar Aussagen konkretisieren die schon getätigt wurden.

Erst einmal schönes Stück . Du bist auf einem guten Weg. Der Anfang gefällt auch mir am besten.

Man muss wissen, dass wir Menschen quasi Muster -erkennungs-maschinen sind. Und zwar hervorragende. Wir suchen überall nach Regelmäßigkeiten und wenn wir keine finden fühlen wir uns unwohl. Ein solches Muster kann zum Beispiel ein musikalisches Thema oder eine Melodie sein die immer wiederkehrt. Es kann aber auch eine rythmische Figur sein und genau eine solche hast du im ersten Teil verwendet.

Durch die regelmäßig gespielten Töne im Bass können wir das Tempo und den Takt fühlen. Im zweiten Teil schlägst du immer einen lang gehaltenen Akkord an und spielst die Melodie darüber. Weil du dabei das Tempo variierst (was nicht schlecht ist) fehlen uns jedoch die 'Anker' um dem Stück richtig folgen zu können. Dadurch werden wir unruhiger obwohl das Stück im Prinzip gar nicht schlecht ist.

Solche Stücke zu spielen und zu schreiben die etwas 'zufälliger' oder 'freier' klingen ist übrigens so ziemlich das schwerste was man komponieren kann. Denn bei den Meistern klingt es zwar so als wären keine Muster da, aber ich kann dir versichern dass sie nur sehr gut versteckt sind und wir merken so etwas unterbewusst.

Zum Thema wie man Phrasen verbindet lässt sich sagen, dass es am einfachsten ist, wenn man irgendein Element aus der letzen Phrase übernimmt. Das kann wie gesagt ein Teil der Melodie sein, oder die Rythmik oder irgendeine andere Regelmäßigkeit. Wir merken dadurch dass der Wechsel der Phrase gewollt ist. Man sollte vermeiden in einer neuen Phrase zu viele neue Dinge gleichzeitig einzuführen. Das Publikum kann sich meist nur auf eine Sache konzentrieren und wenn du zuviel variierst wird es das Stück als anstrengend empfinden. Man kann, indem man nur wenige Dinge, oder oft auch nur eins, verändert, auch gezielt die Aufmerksamkeit des Publikums auf verschiedene Elemente des Stücks richten weil unsere Aufmerksamkeit immer dem Element folgt welches sich verändert.

Ich hoffe ich habe nicht zu viel geschwafelt und konnte ein bischen helfen

Grüße und weiter so!

 

[Qatarsis]

Wow, vielen Dank BlackSnail für das ausführliche Feedback, hat mir auf jeden fall weitergeholfen und mir vor augen geführt, wo die "macken" liegen und wie ich das verbessern kann. Das war auf keinen Fall geschwafel, soviel steht fest ! Weiss garnicht was ich dazu noch schreiben soll, außer dass es mir sehr weiterhilft

MERCI