Kann man das empfehlen ?

[User70408]

Ich spiele mit meiner Coverband den nächsten Gig, und noch folgende, in einen "Raum aus Glas"

Also es ist ein Winterzubau in einem Gastro/Eventbetrieb.
3 von 4 Wänden sind, so wie auch das Dach, aus Glas.

Es passen so 250 Leute in den Raum der auch voll sein wird.

Wir spielen mit einer 6Mann Band mit Naturzeugl, Bass, Egitten, AGitten und Keyboard und 3- Stimmig. - alles in den Mischer und in die PA ...

Die Überlegung ist, den Raum vorher auszumessen und die PA zu optimieren.
Dafür steht das Dingens jetzt in der Überlegung - https://www.thomann.de/at/behringer_deq2496_ultracurve_bundle.htm

> kennt das wer, ist es zu empfehlen ?

Scheenen Dank schon mal

 

[Tobbes]

das ding kenne ich nicht.

ich würde da gar nicht mal so auf groß ausmessen gehen. stattdessen würde ich schauen, was sich an der akustik machen lässt. Gerade bei so einem unbehandelten suboptimalen Raum kann man rein nur mit nem RTA auch nur das nötigste ausbeulen. Guter Klang ist allerdings anders.

also die gegenüberliegende Wand zur Bühne - oder das was sie sein/werden soll - mit Molton abhängen. das nimmt zumindest die unangenehmeren reflektierenden höhen weg. Gleiches hinter der Bühne.

nächster schritt ist ein LineArraysystem (im Optimalfall), mithilfe dessen ihr punktuell mit mehreren scheibchen den Raum beschallt und es so ausrichtet, dass das oberste Scheibchen auf Kopfhöhe hinten auf die Wand gerichtet ist. Alternativ, natürlich nicht so gut, sind eben einfache Lautsprecher auf Stativ aber - das ist der Trick - nach vorne gesenkt. Nicht gerade in den Raum schallen, sondern leicht schräg stellen. auch hier wieder so, dass vor der Bühne als auch hinten an der Wand auf Kopfhöhe die Höhen noch einigermaßen gleichmäßig zu hören sind.

nächstes wäre das Einmessen der Anlage. Natürlich kann man das mit einem RTA machen, jetzt mehrere Referenzpunkte fürs Publikum messen und anwesende Personen mit rosa Rauschen oder schnellen Sweepings gewaltig nerven. Alternativ kann man auch einen Song nehmen und den Klang als Referenz nehmen, am 31 Bänder jede Frequenz nacheinander von hoch zu tief +12dB geben und die Frequenzen, die deutlich hervorstechen, entsprechend absenken. Danach nochmal Bypass schalten und gegenhören. Der Unterschied wird deutlich sein und sehr angenehm wirken.

 

[TomSofa]

du bringst ein bisschen wenig infos mit...

glaskisten sind scheiße. wie hoch ist denn die bude? steht das publikum dicht oder sitzen die leute und lassen sich zum futtern sanft bedudeln? wie laut spielt ihr? gibts amps auf der bühne oder geht ihr direkt ins pult und monitort? gibts überhaupt eine bühne, auf die man evtl auch die pa bzw. die höheren wege packen kann (da wären wir auch wieder bei der raumhöhe)? was gibts für eine pa?

der kneiper wird dir wahrscheinlich was husten, wenn du seinen raum erstmal umdekorierst.


ohne genaueres zu wissen schwafle ich mal...

erstmal gibts keine goldene regel für kneipenmugge, die dich zum einmessen verpflichtet. wenns klingt ist es egal, warum es klingt. die jungs aus dem pa-forum haben sich bereits wie verrückt zum thema ausgelassen, z. b. hier: http://www.paforum.de/phpBB/viewtopic.php?t=30088
ansonsten wird euch die messerei des leeren raumes auch nur nicht sagen können, wie sich die bude mit 250 mann verhält. aber das nur zur gewissensberuhigung...

den curve würde ich mir sparen weil mein system (sac) alles mitbringt, was ich zur raumanpassung benötige. ob der curve für euch lohnt, hängt von eurem zeug ab. deshalb erstmal grundsätzliches: spielt ihr über eure eigene pa? was gibts für einen mixer? gibts einen foh-mann?

falls ihr mietet und liefern und bemischen lasst, gehört einmessen auf der lieferseite dazu. weist den lieferanten nochmal darauf hin, sonst machen die das nicht freiwillig.

falls ihr mit eigenem zeug digital mischt habt ihr sicher onboard einen ordentlichen eq (mehrband para), der auf der summe ordentlich was drehen lässt. evtl. hat die mixkiste auch einen anständigen analyzer. dann haut ein messmikro (oder ne gute kugel) in einen kanal zum analysieren. ansonsten messt mit einem separaten analyzer, im einfachsten fall gibts sowas auch für's eierfone. und das ding macht es besser als nix.

mixt ihr analog ohne vernünftige eq's in der summe könnte man drauf scheißen und einen 31-bänder in die summe hängen und nach eierfone grob eq-en.

einmessen ist gut, aber wenns dann auch noch klingt, ist es noch besser - deshalb: querhörmugge mitbringen und benutzen. selbst wenn der analyzer spuckt, die ohren jedoch sagen alles ist im lot, würde ich den ohren trauen. und nochwas: es ist relativ unwahrscheinlich, dass es im gesamten raum gleich klingt und dann auch noch gut. also ansprüche und vor allem lautstärke begrenzen.

so, meine wampe ist voll und drückt von innen gegen die äuglein...

 

[User70408]

du bringst ein bisschen wenig infos mit...

glaskisten sind scheiße. wie hoch ist denn die bude? steht das publikum dicht oder sitzen die leute und lassen sich zum futtern sanft bedudeln? wie laut spielt ihr? gibts amps auf der bühne oder geht ihr direkt ins pult und monitort? gibts überhaupt eine bühne, auf die man evtl auch die pa bzw. die höheren wege packen kann (da wären wir auch wieder bei der raumhöhe)? was gibts für eine pa?
...

@TomSofa
Hey cool, schon mal danke für die Infos

Hier noch ein paar Zusatzinfos:
> Höhe vom Raum = ca. 5m
> Vorne sitzen ca. 60 Leutchen, dahinter stehen die restlichen Leutchen um Stehtische rum
> eine 60/70er Coverband, so wie wir, will gar nicht leise sein, wir wollen es aber nicht übertreiben
> Die E-Gitten nen VOX die A-Gitten in einen Marschall A-Amp
> Keine Bühne, wir haben 7 x 5 Meter auf Zuschauerebene
> PA = 32er Analog Mischer von Yamaha mit 2 Standboxen + Sub sowie 2 so 31 Bänder EQ's
> 4 Monitorboxen wären da, glaub aber nicht das wir die brauchen, entscheiden wir vor Ort
> Unser Toni (hat aber noch keine Erfahrung mit so Käfigen aus Glas) macht den Ton vor Ort

Ja und danke für den Link

@Tobbes
Ich danke dir auch für die zahlreichen und nützlichen Tipps
Ja wir haben vor mit so Vorhangdingern, zumindest hinter der Bühne abzudecken.
Vor der Band stehen die Leutchen auf Augenhöhe, so hoffe ich doch, dass das ein wenig abdämpft
Notfalls stellen wir dort auch noch was auf

 

[TomSofa]

die bude ist ja doch ganz schön hoch. hängt da wenigstens ein bisschen klimbim drin rum? gibts vielleicht die typische fette wintergartenpalme oder an einer wand opulente ahnentafeln? wie ist denn der boden, gefliest?

solche muggen sind aufsaugeunddurchgeschichten. so richtig optimal wird das in rockig und fett nicht klingen. ich würde mal die idee mit dem einmessen zurück stellen, ihr würdet den halben tag messen und dann wahrscheinlich immer noch nicht wissen, auf welche punkte das gemessene anzuwenden ist. in solchen kisten gibts kein optimal für alle ecken.

grundsätzlich gilt hier disziplin. ihr solltet alles, was laut machen kann (klampfenamps, bassamp, ...) abolut zurück drehen. am besten spielt soviel wie möglich ins pult. der toni wird sonst keine möglichkeit haben, störendes, was von der bühne kommt (ach, die gibts ja auch nicht), in den griff zu bekommen. und macht euch den bühnensound unabhängig vom saalsound, also pa vor band, nicht dahinter. und damit werdet ihr schon monitore haben wollen (da damit gezielt wieder laut für euch gemacht werden kann.

die standboxen (ich denke mal, das werden 15er tops sein) gehören auf stative, wenn ihr von den 250 leutchen auch die hinteren noch annehmbar erreichen wollt. aber je nach raumgeometrie und vermögen der kisten könnte das schon eng werden.

für den toni gilt: so leise wie möglich. bassorgien gibts nicht. drückeklampfen werden auch schwer realisierbar. dafür wird er wahrscheinlich das blech nicht abnehmen, das scheppert sich selbst nach hinten durch.

wir hatten mal ne mugge im offizierskasino in der olbrichtkaserne in leipzig. ein schöner und sehr hoher saal. mit vielleicht 30 leutchen. das hat gedongt...

 

[clemenserwe]

für den toni gilt: so leise wie möglich.

Genau. Denkt daran, dass die Leute, die an Eurer Musik interessiert sind, nach vorne zur Bühne kommen. Die Typen, die an den Stehtischen bleiben, wollen sich eh unterhalten - wenn die Musik da zu leise ist, stört das gar nicht.

 

[User70408]

Wollte ich Euch nicht vorenthalten, gut is gangen unser Gig im "Glashaus"

Die Vorhänge - vorne und hinten, sowie die Boxen leicht nach unten neigen, und auch das nicht zu laut dreschen, hat es so ich glaube, doch gebracht und so war der Sound doch halbwegs brauchbar
Klar war der Sound nicht perfekt, beim Soundcheck war es fürchterlich ... im leeren Glaskasten waren ätzende Resonanzen ... aber als dann die Hütte voll war und mit den Vorhängen klang es, so ich finde, weit besser als befürchtet !

#t=174

Vielen Dank für die vielen brauchbaren Inputs !