Ibanez Prestige Gitarren: Ihr Geld wert?

[Hercular]

Hallo, liebe homerecording comunity. Ich habe mir kürzlich eine Ibanez [g=422]Gitarre[/g] für nicht sehr viel Geld gekauft und habe des weiteren auch schon diverse dieser Gitarren bei freunden ausprobiert und bin von der Qualität dieser Instumente sehr überzeugt.

Jetzt ist mir allerdings, als ich mich nach teureren Modellen umsah folgendes aufgefallen:

Jenseits einer Marke, die bei etwa 850 euro ligt tragen alle Gitarren von Ibanez entweder dieses "Prestige" in ihrem Namen oder tragen den Namen eines berühmten Gitarristen, wie Steve Vai usw.

In der Beschreibung zu den Prestige-Gitarren ist folgendes zu lesen:

"Prestige Instrumente stehen für die Kombination aus reichhaltigen Klängen, einem Aussehen wonach sich Sammler die Finger wund lecken, extremer Stabilität und müheloser Bespielbarkeit, die ein professioneller Spieler auf Tour braucht."


Jetzt wollte ich fragen, ob diese Gitarren ihr teures Geld wert sind. Wie viel macht das gerühmte Aussehen am Preis der [g=422]Gitarre[/g] aus, wieviel der Künstlername? Warum gibt es keine (oder kaum?) Ibanezgitarren über 1000 euro, die nicht unter dem Namen Prestige oder unter einem Künstlernamen laufen?

Für Antwort wäre ich sehr dankbar.

 

[lito]

dazu sage ich nur eines: wer es glaubt wird selig !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
(was Werbung alles ausmacht ! )

 

[tomric]

In erster Linie halte ich das Ganze für einen Marketing-Gag. Man bekommt heute bei Gitarren von der Stange bzw. aus Massenfertigung erst für deutlich mehr Geld ordentliche Hölzer. Der Qualitätsunterschied bezieht sich hier eher auf die verwendeten Tonabnehmer/Elektrik und die Hardware und ist je nach Modell auch durch einen simplen Austausch der Komponenten an einem billigeren Instrument zu kompensieren.

Das mit den Signature-Modellen ging ja schon in den 80ern zur Zeit der Endorserkriege richtig los. Man sucht sich als Hersteller möglichst viele angesagte "Heroes", bietet ihnen die Möglichkeit eines solchen Instruments und vermarktet es dann als Serie unter dem entsprechenden Namen. Das soll die Kids in die Läden ziehen, die darauf hoffen mit der [g=422]Gitarre[/g] ihres Vorbilds auch dessen Sound zu kaufen...

 

[Good4u]

Es gibt viele Faktoren, die den Preis beeinflussen. Neben Besagtem auch die Qualität des verwendeten Holzes, etc.....

Schlussendlich musst du aber auf dieser [g=422]Gitarre[/g] spielen und es muss dir wohl sein dabei. Wieviel ist dir gute Bespielbarkeit wert? Wieviel die Optik? Wieviel.....usw......

lg
Daniel

 

[Jote]

Nahezu jeder Gitarrenhersteller hat eine Premiumschiene für die man schöne Namen (er)findet. Wenn es auch noch Artist bzw. Signature Modelle sind um so besser, die kann man noch teurer an den Mann/Frau (Fans) bringen. Aber nicht jedes Artist Modell ist einfach nur Werbegag. Viele Künstler bringen wirklich gute Ideen ein, sozusagen als Anwender/Praktiker der mit dem Knüppel auf der Bühne steht.

Egal wie ein Hersteller seine hochwertigen Instrumente nennt, gerade in dem von dir genannten Bereich ist das Probespielen Pflicht und nur du kannst im Vergleich mit anderen Gitarren entscheiden, ist das ausgewählte Modell sein Geld wert. Meist besteht der Mehrpreis aus besserem Holz und hochwertigerer Hardware die verbaut wird. Man bekommt i. d. R. auch schon einen entsprechenden Gegenwert für sein Geld, nicht nur Müll.

Meine rein persönliche und allgemein gehaltene Meinung zu Ibanez Gitarren = E-Gitarren sind wirklich gut, A-Gitarren gehen so eben.

 

[tomric]

Jote schrieb: Meine rein persönliche und allgemein gehaltene Meinung zu Ibanez Gitarren = E-Gitarren sind wirklich gut, A-Gitarren gehen so eben.

Der kann ich mich vorbehaltlos anschließen...

 

[XoechZ]

Ich spiele seit 2003 eine Ibanez JEM, zu sehen hier:

https://www.thomann.de/at/ibanez_jem7_vwh_steve_vai.htm

Damals hab ich sie um 2300 Euro bekommen. Gitarren werden wohl auch immer teurer

Da ich schon immer grosser Steve Vai Fan war, hatte ich früher schon lange mit dem Modell geliebäugelt. Als ich sie mir endlich (nach langem Sparen) leisten konnte, hab ich zugeschlagen.

Und ich bin damals wie noch heute davon begeistert. Die Qualität und Verarbeitung sind exzellent, Sound und Bespielbarkeit ein Traum. Kein Wunder, bei dem Preis muss schon was dran sein, und hier zahlt man wirklich nicht (nur) den Namen.
Wenn ich mir denke, was andere Firmen (allem voran Gibson) für Standardmodelle von der Stange so verlangen, finde ich dass das Preis/Leistungsverhältnis bei Ibanez sicher besser ist.

Aber bei Gitarren entscheidet, wie bei so vielen anderen Dingen auch, letztendlich der persönliche Geschmack. Und über den lässt sich bekanntlich nicht streiten.

Wichtig ist, wie schon gesagt wurde, eine gute Verarbeitung und eine gute Bespielbarkeit. Und da hilft nur Testen und Anspielen.

 

[tylerhb]

Hallo,

ich habe eine RG770DX seit ca. 1992 im Einsatz, entsprechend des damaligen Preises würde die wohl heute auch zur Prestige Serie gehören.

Ich sags mal so, es ist eine tolle [g=422]Gitarre[/g] und der Wizard I Hals aus unbehandeltem Ahorn ist der beste den ich jemals bei irgendeiner Klampfe gesehen hab. Spielgefühl wirklich einmalig. Ansonsten unterliegt die [g=422]Gitarre[/g] den gleichen physikalischen Gesetzen wie jede andere auch. Edge Tremelo und Holzauswahl machen das Ding nicht gerade zu einem [g=196]Sustain[/g] Monster, dafür kommt man schon recht nahe an nen authentischen Strat Sound ran. Die verbauten Dimario USA Pickus sind recht gut, für meinen Geschmack mittlerweile schon etwas zu viel [g=105]Gain[/g].

Jedenfalls sollte jedem klar sein, dass eine Klampfe für 1500€ in keinem Fall dreimal so gut klingt wie eine für 500€. Aber das ist bei jeder Marke so, ob nun ESP, Gibson, Fender, egal. Gerade eine schöne Decke mit hübscher Maserung lassen sich die Firmen überdurchschnittlich gut bezahlen. Was Klang und Verarbeitung angeht, bekommt man heue für 500€ ein tadelloses Instrument wenn sich gut informiert. Ich habe z.B. eine Dean Vendetta 4.0, die vom Eigenklang und [g=196]Sustain[/g] die Ibanez 1000 mal verbläst, logisch beim eingleimtem Hals und Mahagoni Korpus. Das Spielgefühl beim Shredden ist bei der Ibanez aber durch den Hals nicht zu toppen.

Gruß

Tyler

 

[Hercular]

Vielen Dank.

Ich wage mal das Fazit aus euren Antworten für mich zu ziehen: Das Anhängsel Prestige ist im prinzip nur dazu da denen, die gewillt sind mehr geld zu zahlen das Gefühl zu verstärken, etwas besonderes zu haben, an sich bietet die [g=422]Gitarre[/g] aber durchaus mehr als nur einen besseren Look als eine 250 euro billigere Ibanez.