Hoffnung

  • Ersteller artname
  • Erstellt am
Ich hab mir den Text nun noch einmal aufmerksam durchgelesen.
Ich erkenne da keinen Zusammenhang zum Klimawandel.
Es ist eher ein Text über eine positive Einstellung. Ein wenig melancholisch ist der Text trotzdem.
Ja, könnte ein Lied für Udo Jürgens werden!


Ich fühle nirgendwo Aufbruchstimmung zu neuen Ufern. Statt dem Ergebenheit, Melancholie und monotone Resignation.
Was? Friday für future, die Grünen überflügeln die Koalitionsparteien, Länder verbieten Plastik, Energiewende, ... alles verpennt? ;)
Wie viel Arbeit manchmal in einem Text steckt, wird selten mal zum Thema
Also, wenn Arbeit an Pop Musik überhaupt mal zum Thema wird, dann in meiner Wahrnehmung schon!
Erst aktuell ist Set Song yesterday ja wieder Thema. Und siehe da, die Story zeigt, dass McCartney die Musik an einem Morgen fertig hatte und anschließend so ca. 9 Monate mit dem Text schwanger ging.
Also, das ist imo schon ein Beispiel dafür, wie wichtig den Beatles Texte waren! Wenn der da monatelang an dem Text arbeitete.

Ich kämpfe um mein zugesichertes Recht auf Namensnennung. Aber es ist ein riskanter Fight ...:-(
Ich bin da überrascht. Meine Wahrnehmung ist, dass unter den Texten häufig fünf und mehr Namen stehen, als Urheber des Songs.
Logisch, da moderne Pop Musik immer häufiger von Teams erstellt wird. Da taucht der Interpret oft u.a. mit auf. Da wird doch wohl auch Platz für den/ die Texter sein.
Anders sicherlich, wenn ich meinen Text verkaufe und im Vertrag steht, dass ich auf Namensnennung und Tantiemen verzichte.
Warum dieser Hang besteht, den Texter zu verschweigen, weiß ich nicht
S.o. ist eher so, dass da eine ganze Horde an Namen genannt werden.
Wobei die Sünder eben die SängerInnen sind... und die Musikindustrie
Im Schlager Bereich? Im Rock oder Pop? HipHop?
Was mich betrifft, so zählen Schlager von Friedrich Holländer oder Udo Jürgens zu den absoluten Highlights deutscher Unterhaltungsmusik
Schlager ist kein Schimpfwort. Eher eine Adresse oder ein Etikett, Schublade.
Es gibt auch für mich tolle Schlager und fantastische Interpreten. Meistens aus den siebziger und achtziger Jahren.
Wie in ziemlich jedem anderen Genre.
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessant, eine solche Umsetzung des Textes hören zu dürfen. Ob man es als Schlager einordnet, ist wohl Definitionssache. Nach meinem Verständnis ist das deutscher Pop. Von der Melodieführung vor allem im Refrain und der Art der Intonation musste ich spontan an Johannes Oerding denken. Eine Passage erinnert mich auch an "Bilder von dir" von Laith Al-Deen. Manchmal wird am Ende der Strophen ganz schön (gekonnt) gedehnt und gezogen, um den Text unterzubringen, was zeigt, dass die Melodie in der Strophe nicht 100% kompatibel ist. Trotzdem professionell und ganz gut passend. Ein bisschen mehr Eigenständigkeit wäre nicht schlecht. Warum braucht es eigentlich zwei Jahre von einem Demo zum nächsten....????
 
SoulFrontier schrieb:
Ich hab mir den Text nun noch einmal aufmerksam durchgelesen.
Ich erkenne da keinen Zusammenhang zum Klimawandel.

Fremde Meinungen kann und will ich nachträglich nicht beeinflussen. Ich kann nur sagen, welche Wegweiser ich setze, um in meinem Sinne verstanden zu werden. Da sind gleich am Anfang die "Sonnenstürme". Damit meine ich kein meteorologisches Phänomen, sondern eine im wahrsten Sinne astronomische Gefahr. Die "Feuer des Sommers". die Sehnsucht nach Eis und Schnee" oder der doch irgendwie unvermittelte C-Teil.

Generell ist das mein Stil. Ich denke vieles in Texten bewusst nicht schlüssig zu Ende. Ich will authentische Gefühle nicht in intellektuelle Energie verwandeln. Anders gesagt: ich trenne in meinen Beobachtungen so gut ich es kann Gefühle von Moral.

Soulfrontier schrieb:
Was? Friday für future, die Grünen überflügeln die Koalitionsparteien, Länder verbieten Plastik, Energiewende, ... alles verpennt? ;)

Ich bin kein Politiker, sondern ein Texter irgendwo in einem Haus in der Millionenstadt Berlin. Meine Gesprächspartner sind ebenfalls Stecknadeln im Heuhaufen.DIE bestimmen meine Gefühle. Ich wohne neben einer Schule. Da war vor 3 Wochen den halben Tag FFF . Ein Tropfen auf meine glühenden Tage. ;-) - Momentan umgeben mich keine Wahlplakate. Und wenn schon, dann denke ich dabei an amerikanischen Wahlkampf. - Plastik und Meer erlebe ich bei meinen Helgolandurlauben, wenn verletzte Robben am Strand erschossen werden.
Kurz gesagt: Ich schreibe keinen gereimten Journalismus. Sondern, wenn schon denn schon, ein lyrisches Tagebuch.

Kleines Beispiel Arbeit am Text: Gestern brauchte ich etwa 4 Stunden, um unter allen Reimen auf -ei 40 potentielle Kandidaten für eine bestimmte Zeile zu wählen. Klingt bescheuert. Isses aber nicht. Denn ich entdeckte dabei das Wortbildungsprinzip von Substantiven mit den Endungen -lei und -rei. Das wird mir künftig blitzschnell im Kopf originelle Reime auf -ei liefern.

Zu den vielen Textern eines Songs. Ich nahm mehrfach an Songwriting-Camps von Verlagen teil. War nicht mein Ding. Ich schreibe lieber allein. Gegen den Versuch von Produzenten, mir ihren Verlag in den Vertrag zu schreiben, wehre ich mich immer. mit unterschiedlichem Erfolg. Mal wird es akzeptiert. Mal verliere ich anschließend Aufträge.

Naja, Schlager ist momentan bei manchen Produzenten durchaus mit einem etwas abfälligen Tonfall verbunden. Das kann sich aber auch schnell wieder ändern. Zum Beispiel, wenn die Hiphop- Welle verebbt.
 
Zuletzt bearbeitet:
sanoor schrieb:
Warum braucht es eigentlich zwei Jahre von einem Demo zum nächsten....????

Zum Beispiel, wenn Texter, Komponist und Sänger verschiedene Vorlieben haben. Dann kommen anfangs oft Songs zustande, die keinem gängigen Vorbild entsprechen. Was den weiteren Weg des Songs sehr wohl erschweren kann, wenn man z.B. nach einem Label oder einen bestimmten Produzenten sucht. Man überlegt schon sehr genau, zu welchem Zeitpunkt man die erfolgversprechende Songs in eine Feedbackrunde gibt. Denn oft genug ist nach einer negativen
Bewertung die Luft aus dem Projekt raus.

sanoor schrieb:
Manchmal wird am Ende der Strophen ganz schön (gekonnt) gedehnt und gezogen, um den Text unterzubringen, was zeigt, dass die Melodie in der Strophe nicht 100% kompatibel ist. Trotzdem professionell und ganz gut passend
Die Vertonung stammt von einem sehr erfahrenem Filmkomponisten. Scoremusik bietet ja extrem viel Gestaltungsräume. Und die nutzt gerade er mit sichtbarem Vergnügen. Für mich als Texter bedeutet das glücklicherweise, dass ich nicht zwingend in einem alternierenden Metrum schreiben muss und somit meinen Texten formal immer mal wieder einen besonderen Touch verpassen kann, ohne den Komponisten damit vor größere Probleme zu stellen. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Teestunde schrieb:
Und da kannst du dir deine Kreativität bewahren? Dich sogar noch steigern? :)

Sehr gute Frage! Ja, kann ich. Weil mir derartige Niederlagen einfach keine Ruhe lassen. Ich suche dann täglich in meinen Erinnerungen, Büchern oder im Internet nach besseren Lösungen. Und ich finde immer neue Ansätze. IMMER.

Alles, wirklich alles, was ich später als großen Entwicklungssprung empfand, basierte anfangs auf starken Enttäuschungen. Deshalb arbeite ich am liebsten mit streitbaren Partnern. Dann habe ich auch NACH einem gescheiterten Projekt noch genügend "gegnerische" Argumente im Kopf.

Viel schlimmer als Streitköppe sind Partner, die sich stillschweigend aus dem (scheinbar) friedlichem Staub machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Viel schlimmer als Streitköppe sind Partner, die sich stillschweigend aus dem (scheinbaren) Friedensstaub machen.
Ist mir gerade passiert. Erst Begeisterung pur und dann keine Antwort mehr. - Tja.
 
???
Da war vor 3 Wochen den halben Tag FFF .
???
..ich hatte früher mal nen Aufkleber mit drei dicken F auf dem Auto..

FRESSEN, FICKEN, FERNSEHEN

..oder meint das FFF was anderes?

viele Grüße, m
 
@mWermut : FFF= Friday For Future

@Teestunde , leider sagt meine Erfahrung, dass geräuschlose Abgänge immer stärker zum Geschäft gehören. Ich schicke dann eine nette Mail, die ggf. einer späteren Arbeit nicht im Wege steht und lenke meinen Ärger durch neue Projekte ab. Ich neige zu Verbindlichkeit. Aber Verbindlichkeit wird unmodern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es geht meistens nicht um Unhöflichkeit. Der Partner ist einfach unsicher, ob er mit dem Texter weiter arbeiten soll. Wenn er sich gar nicht meldet, läßt er seinerseits alle künftigen Optionen offen. :-(

Viele Partner stehen unter extremen Leistungsdruck. Eine sensible Ablehnung eines Titels kostet leider viel mehr Zeit als ein beredtes Schweigen.
 

Ähnliche Themen

B
Antworten
23
Aufrufe
3K
Graham
Graham
Ennui
Antworten
9
Aufrufe
2K
Ennui
Ennui
moonbooter
    • Danke
  • Artikel
Antworten
0
Aufrufe
21K
moonbooter
moonbooter
twinnpeaks
Antworten
0
Aufrufe
21K
twinnpeaks
twinnpeaks

Oft gelesene Themen

Zurück
Oben