Headphone-Plugins und Mischen mit Kopfhörern - Bestandsaufnahme

[musicdevil]

Bei Morphit weiß ich nicht...
Da sind zwar auch DT770 bei, aber bezieht sich auf die 250Ohm anstatt die 80Ohm Variante und ist daher momentan noch unbrauchbar für mich. Scheint ansonsten aber was ähnliches zu machen.
Vom Gefühl her traue ich dem Sonarworks Plugin mehr (sind ja doch paar Abweichungen vorhanden)

 

[MountainKing]

Leider konnte noch keiner etwas zu Morphit sagen, oder?

nana, ich habe doch bereits was dazu geschrieben:

ch teste gerade Toneboosters Morphit und bin recht zufrieden, muß aber dazu sagen, dass ich Beyerdynamic T1 verwende, also kostete schon knapp 1000€.

CPU Last quasi nicht vorhanden.

Oh, sorry. Ich bin untröstlich.

Aber gut: Kannst Du auch etwas zu den Unterschieden zu Sonarworks sagen?

Scheint ansonsten aber was ähnliches zu machen.

Oh, ja. Sieht ähnlich aus.

Der Jeroen von Toneboosters scheint ja schon eine echter Profi zu sein, was solche Sachen angeht. Gibt doch einige Stimmen, die ihn als zu sehr "underrated" ansehen. 30 USD ist nun auch ein akzeptabler Preisrahmen, finde ich.

Sonarworks kommt ja immer mal wieder auch in Sales, wenn ich das richtig sehe.

Was ich noch nicht probiert habe, sind die Raumsimulationen "on top"; also: Isone, Hear CanOpener usw. nach Sonarworks oder Morphit. Mal sehen, was die so können.

 

[AWF]

ber gut: Kannst Du auch etwas zu den Unterschieden zu Sonarworks sagen?

Sonarworks habe ich nie benutzt und auch nicht wichtig für mich, da ja dieses Tool für mich funktioniert.

Der Preis von Morphit ist auch angenehm.

 

[Synophon]

Also ich hatte auch mal das Ding von Sonarworks mit nem DT990 Pro ausprobiert. Ist gut und macht auch was es soll. Vor allem die typische Beyer-Schärfe bei 7k ist auf ein angenehmes Level gefallen. Allerdings bestimmt ja nicht nur der Frequenzgang die Wertigkeit eines Kopfhörers. Beispielsweise die Bühnenabbildung wird ja nicht verbessert, sondern kommt lediglich mehr zum Vorschein (was natürlich besser ist

). Auch kann man einem KH dadurch nicht beibringen, jetzt mehr Details aufzuzeigen; das entscheiden das Material und die Technik.
Ein weiterer - eventuell auch nur für mich - gewichtiger Kritikpunkt ist, dass der Kopfhörer in "Plugin freien" Situationen ohne die Korrektur kennengelernt wird. Das könnte in unkonzentrierten Momenten zu fehlerhaften Entscheidungen später im Mix führen.

Just sayin' ...

 

[MountainKing]

So, ich hab mich mal näher damit beschäftigt. Interessante Sache, das.

Zuletzt hab ich nun Morphit näher angehört - nachdem ich festgestellt habe, dass der Beyerdynamic DT250 auch unterstützt wird (und den hab ich hier).

Kette am Ende bevor das Signal in den Stereo-Out geht:


1) Morphit > Redline Monitor
2) Morphit > CanOpener
3) Morphit > TB Isone

Ich habe bei allen drei Kombinationen jeweils versucht, den Klang meiner Monitore (JBL LSR 305) unter dem KH nachzubilden. Es diente dabei ein aktuelles Projekt von mir, in dem ich im Stereo-Bus auch MCompare sitzen habe, womit ich ich immer mal Referenz gegenhöre (hier zwei Volbeat-Stücke). Ich konnte also sowohl eigene Versuche als auch kommerzielles Material gegenhören.

Kurz vorab:

Sowohl mit Setup 1 als auch mit Setup 2 konnte ich den Klang wirklich sehr ordentlich an meine Abhörumgebung angleichen. Das funktioiniert nicht 100%ig, aber doch näherungswise ziemlich gut. Mit Isone bin ich nicht warm geworden; das ist mir - trotz Manual - irgendwie zu kompliziert - ich hab's gerne einfach und simpel.



Ich habe in Morphit das Preset für den DT250 geladen:

Allerdings geht das Preset hier ziemlich massiv ans Werk. Die Bassanhebung ist beträchtlich und das war mir deutlich zu viel - gerade im Vergleich zu meinen Boxen.. Hier kommt jetzt das Morphing ins Spiel, das wirklich sehr komfortabel gelöst ist und es sehr leicht macht die nötigen Anpassungen vorzunehmen. Ich hab's auf letztlich 30 % gestellt:

So konnte ich sehr schön die Rolle - zum Beispiel - der Kick anpassen. Ohne die Reduzierung, war die viel zu prominent und dröhnig (auch der Bassbereich insgesamt natürlich). Aber mit den 30 % kommt das meinen Boxen recht nahe. Kann natürlich sein, dass andere Boxen hier mehr Bass bieten, klar.

Danach kommen dann entweder der Redline Monitor oder das Goodhertz CanOpener-Plugin. Beide funktionieren und beide sind in der Bedienung relativ leicht zu durchschauen; Redline noch mehr als CanOpener. Der Redline Monitor fügt mehr Höhen hinzu (bzw. dünnt das Signal etwas mehr aus), was man leider auch nicht so richtig beeinflussen kann. Beim CanOpener kann man hier mit den verschiedenen Reglern nochmal Anpassungen vornehmen. Letzterer dürfte also noch etwas flexibler zu sein.

Also:

Es sieht so aus, als käme bei mir der Morphit ins Haus und... ja und was noch? Ich weiß noch nicht, ob ich zum Redline oder zum CanOpener greifen soll.

- Redline = teurer und etwas zischeliger, dafür aber mit allen Plugin-Formaten

- CanOpener = offenbar nur AU und AAX Format verfügbar.



Naja, mal sehen .... Insgesamt eine schöne Sache jedenfalls.

 

[AWF]

Ich habe mal Morphit und Flux Hear in Folge gestestet, dass kam dabei raus:

 

[musicdevil]

Ich habe mal Morphit und Flux Hear in Folge gestestet, dass kam dabei raus:

Klingt doch ganz anständig, oder?

 

[MountainKing]

Jo, das klingt bombig.

Gut, jetzt darf man das Ergebnis natürlich nicht allein auf die KH > Kalibrierungs-Plugin > Raumsimulations-Plugin-Kette zurückführen. Da stehen bestimmte Mixing-Skills dahinter, die man hat oder eben (noch) nicht. Hast Du das Stück auch mal "normal", auf Deinen Boxen gemischt? Dann wäre ein Vergleich interessant.

AWF, wie hast Du denn Morphit und HEar als Kombination ein- bzw. aufgestellt? So, dass die Kombination soundmäßig möglichst nahe an Deine (persönliche) reguläre Abhörumgebung herankommt? So war mein Ansatz jedenfalls. Kann aber sein, dass man das auch anders angehen kann.

 

[AWF]

Jo, das klingt bombig.

Gut, jetzt darf man das Ergebnis natürlich nicht allein auf die KH > Kalibrierungs-Plugin > Raumsimulations-Plugin-Kette zurückführen. Da stehen bestimmte Mixing-Skills dahinter, die man hat oder eben (noch) nicht. Hast Du das Stück auch mal "normal", auf Deinen Boxen gemischt? Dann wäre ein Vergleich interessant.

AWF, wie hast Du denn Morphit und HEar als Kombination ein- bzw. aufgestellt? So, dass die Kombination soundmäßig möglichst nahe an Deine (persönliche) reguläre Abhörumgebung herankommt? So war mein Ansatz jedenfalls. Kann aber sein, dass man das auch anders angehen kann.

Das Stück habe ich nicht auf Boxen gemischt, war mein erster Mix von diesem Stück (warum auch immer?).

Ich habe ja seit 1 Jahr Probleme mit diesem Raum, eine Notlösung, mehr nicht. Ende Januar geht der Umzug los, nichtsdestotrotz wollte ich immer eine Kopfhörerlösung, da man ab und an auch mal auf den Balkon möchte, gerade im Sommer.

Mein Wunsch war es immer, einen Mix auf KH machen zu können und dann auf Monitore nur zu kontrollieren, scheint jetzt zu gehen.

Da ich die Beyerdynamic T1 benütze, welche wirklich saugut sind, möchte ich keine Anpassung an meinem Raum. Ich bezweifle das ich jemals einen Monitor/Raum - Setup haben werde, welcher präziser als die T1 klingen wird. Bei den T1 höre ich 0,5dB Anhebungen die auf Boxen wie 3dB klingen.

Bei diesem Mix bin ich sogar zu 90% mit Logic unterwegs, ausser dem Hall, der ist von Flux und auf der Summe ist Hofa IQ Comp, Nomad Pulsetec und Sonnox Limiter.

Nach dem Limiter kommt der IQ Analyzer, dann Morphit und als letzes Glied Flux Hear.

Was mich sehr gefreut hat, ich habe keine Referenz benutzt. Ich habe einfach so gemischt, dass es für mich persönlich angenehm klingt. Ist jetzt auch nur ein statischer Mix ohne Automationen, aber das Ergebnis ist für mich zufriedenstellend.
Ich denke mit bisschen mehr Übung sollte ich richtig gut (für meine Verhältnisse) mischen können.

So im Nachhinein hätte ich doch für die Gitarren einen anderen Kompressor wählen sollen, denn die Anschläge sind bisschen zu scharf, aber bei den Logic Kompressoren fand ich keinen der so klingen sollte wie ich wollte. Aber egal, ist ja nur ein Test gewesen.

 

[Schlumpfpeter]

...

Kurz vorab:

Sowohl mit Setup 1 als auch mit Setup 2 konnte ich den Klang wirklich sehr ordentlich an meine Abhörumgebung angleichen. Das funktioiniert nicht 100%ig, aber doch näherungswise ziemlich gut. Mit Isone bin ich nicht warm geworden; das ist mir - trotz Manual - irgendwie zu kompliziert - ich hab's gerne einfach und simpel.

...

Schade. ISone ist tatsaechlich nicht so einfach gehalten wie die anderen Plugins, aber da liegt mmn. genau dessen Staerke. Kannst nicht nochmal versuchen das Ding einfach stur nach Anleitung zu kalibrieren? Sollte zwischen 5 und 15min dauern. Einfach hirn aus, und stur die Reihenfolge der Anleitung abarbeiten. Das musst ja auch nur einmal machen, und dann nie wieder (es seidenn du bekommst einen spontanen Wachstumsschub im Kopf ). ich glaube du verpast hier etwas... und ausserdem wuerde mich deine Meinung im Vergleich zu den anderen Plugins brennend interessieren, da ich vor der selben Wahl stehe wie du.

 

[MountainKing]

Naja, klar. Ich bin gerne bereit, in die Kalibrierung Zeit zu investieren, durchaus auch mehr als 15 min. Allerdings ist es mir nicht gelungen, den Sound an meine Abhörsituation anzunähern. Bei CanOpener und Redline Monitor ging die Einstellung recht schnell, weil bei denen der Grundssound des Systems nicht so sehr verändert wird, wie bei Isone.

Ich habe die fragliche Prozedur der (einmaligen) Kalibrierung wirklich wie im Manual beschrieben ausführlich durchlaufen - mit Augen zu und allem. Aber es kommt dann (danach) zu dem Punkt, an dem ich es im Kopfhörer gerne so (ähnlich) hören möchte wie auf den Boxen. Mein Eindruck war, dass ich dazu noch ganz viel im Isone-Plugin einstellen müsste. Hierzu fehlen (mir?) dann die weiteren Hinweise, wie das am besten vor sich gehen sollte. Einfach am EQ im oberen Bereich des Plugins so lange schrauben bis es passt? Von den Presets (insbesondere bei den angebotenen Varianten Monitor A, B und C) lieg ich jedenfalls nicht besonders nah an meiner Situation. Da wären noch einige Eingriffe nötig. Kann ja sein, dass das so gewollt ist, aber hier bieten mir die anderen beiden den intuitiveren Weg.

Vergleich zwischen welchen Plugins meinst Du genau?

 

[Schlumpfpeter]

Ah, ok! Dann hab ich dich einfach vorher falsch verstanden. ich dachte du waerst einfach zu faul gewesen

So stellt sich das natuerlich anders da, danke fuer deine Meinung. Die deckt sich auch ein bischen mit meinen Erfahrungen, damals hatte ich auch nicht das Gefuehl das 100% gut ist was den Frequenzgang anging.

Die Boxensimulation, heisst das rausholen des Sounds aus dem Kopf, war damals allerdings besser als bei der Konkurrenz.

Ich werde in jedem Fall mal das CanOpener gegen checken. Hoert sich ja vielversprechend an und liegt auch preislich im Rahmen.

 

[EC2]

YT war so freundlich mir das hier zu empfehlen:



Aber mal so ne generelle, ganz untrollig gemeinte Frage in die Runde: Wenn ihr diese Helferlein kaskadiert nutzt, handelt ihr euch da nicht mehr Probleme bei der Beurteilung eines Mixes ein, als wenn ihr einfach darauf verzichten würdet? Erst die Frequenzen glätten, dann noch Räume drüberstülpen...da schüttet man doch das Kind mit dem Bade aus.

 

[MountainKing]

Ich werde in jedem Fall mal das CanOpener gegen checken. Hoert sich ja vielversprechend an und liegt auch preislich im Rahmen.

Ja, sollte man sich auf jeden Fall mal anschauen. VST auf Mac fehlt eben noch; das ist die Einschränkung. Ich habe nun gesehen, dass Goodhertz durchaus auch mal Sale-Aktionen macht (im Januar 2015 sogar mal 50 %). Wär' schön, wenn wieder was käme.

Ich weiß auch nicht, ob meine Abhöre in meiner Bude DIE Referenz ist in Sachen Raumakustik - wohl eher nicht. Aber wenn es gelänge, den Sound an diese Situation anzunähern, so wüsste man ja immerhin, wie sich darauf Referenzsongs anhören müssen. Das würde das Mischen erleichtern; deshalb mein Versuch, die Situationen anzugleichen.

 

[chrisspeed]

Wenn ihr diese Helferlein kaskadiert nutzt, handelt ihr euch da nicht mehr Probleme bei der Beurteilung eines Mixes ein, als wenn ihr einfach darauf verzichten würdet?

Wieso? Sicher, dass du verstanden hast, was die Plug Ins machen?

 

[EC2]

Wieso? Sicher, dass du verstanden hast, was die Plug Ins machen?

Ziemlich sicher sogar.

 

[chrisspeed]

Goodhertz durchaus auch mal Sale-Aktionen macht (im Januar 2015 sogar mal 50 %)

Sparen ist immer gut

Auf der anderen Seite-> bei jeden Kack- Sale schafft es wieder ein neuer EQ in die Liste, der aber am Ende auch nichts besser macht.

Das Geld könnte man sich auch sparen und statt dessen in sowas investieren. Damit holst du mehr aus dem Mix raus, als mit dem 20. Eq oder 35 Kompresssor.

 

[chrisspeed]

Wieso? Sicher, dass du verstanden hast, was die Plug Ins machen?

Ziemlich sicher sogar.

Warum soll ich mir dann Probleme einholen, wenn der Kopfhörer einen linearen Mix ausgibt?
(zumindest, wenn das Plug In so funktioniert, wie gewünscht)

Ist das nicht immer das Bestreben, wenn man z.B. Räume optimiert....

 

[MountainKing]

Mit diesem Video kann ich jetzt so viel anfangen. Was will der Autor damit ausdrücken? Die Plugins sind ja gar nicht auf die eigene Situation kalibiert. Trotzdem danke.

Erst die Frequenzen glätten, dann noch Räume drüberstülpen...da schüttet man doch das Kind mit dem Bade aus.

Naja, mir war es so möglich, die Mixanstrengungen relativ leicht - sozusagen virtuell - auf verschiedenen Systemen abzuhören. Man hat sehr viele Möglichkeiten des Abhörens mit ein paar Mausclicks unter der Hand:

- Kopfhörer alleine (alle hier fraglichen Plugins im Stereo-Bus deaktiviert)
- KH + Morphit (also frequenzangepasster KH)
- KH + Morphit + CanOpener oder Redline oder Isone oder Waves NX oder .... (mit letzteren nach Möglichkeit eine "Simulation" der eigenen Abhörsituation
- ohne Kopfhörer und ohne Plugins (eigene Abhöre in echt)

Bei Sonarworks (etwa statt Morphit) sind sogar noch ein paar mehr Simulationen mit drin (etwa Hifi-Lautsprecher, die NS10 und noch mehr). Auch hier schnelles hin- und herschalten möglich. Man muss nicht immerzu rausbouncen und zur Anlage im Wohnzimmer rennen oder ins Auto. Zwar hat man nicht alle denkbaren Situation zur Verfügung, aber doch einige mehr als in der normalen Mixing-Situation. Wenn der Mix sich dann in allen Varianten (also auch ohne die Plugins) gut anhört, dann ist die Chance groß, dass er es auch auf weiteren Systemen tut. So hat's ja oben auch der chris_speed beschrieben: der Mix wird sehr gut "übersetzt", "translates well" wie man neu-deutsch sagen würde. Das ist auch mein Eindruck.

Ich find's sehr interessant und MIR hilft's.

 

[NiCKEL]

Das Signal wird bei dem Ansatz durch einen heftigen EQ gequetscht. Im Falle von Isone auch glaube gefaltet. Das ist schon sehr *processed*. Keine Ahnung, was da alles mit der Phasenlage passiert. Durch das Faltungsprinzip alleine geht schon etwas verloren (zumindest kommt es mir so vor). Vor ein paar Jahren mochte ich Isone sehr gerne, zusammen mit dem AKG K701. Heute mag ich den KH lieber ohne Isone. Mit Reference3 zusätzlich im Signalweg empfand ich es eher als schlimmer statt besser :/