Gitarren Sample Libs und Amp (Sims) - warum hakt's da oft?

[Voltago]

Ahoi, was mir immer wieder auffällt:
Gitarren Amps sind unterschiedlich (ach, nee?), wenn sie mit Sample Libraries oder mit echten Gitarren befeuert werden.
Gitarren Sample Libraries sind unterschiedlich (ach, nee?) im Zusammenspiel mit Amps oder Amp Sims.

Ich möchte aber verstehen, warum das so ist.

Beispiele:
Meine alte Gibson SG und das UAD Marshall Plexi Plugin passen gut zusammen, da macht das Spielen Spaß. Eine Sample Lib wie Orange Tree Strawberry und das Plexi Plugin dagegen funzen für mich einfach nicht zusammen, das klingt immer komisch. Mit Strawberry und BIAS FX kriege ich aber ordentliche Sounds hin.

Was machen Sample Libs anders als eine echte Gitarre? Mir ist sowas - allerdings abgeschwächt - sogar beim Reamping aufgefallen, wenn ich mal eine selber eingespieltes Wav-File durch einen meinen echten Amps gejagt habe. Liegt's am Ende am Pegel?

 

[musicdevil]

Gibt ja unterschiedliche E-Gitarren Modelle, unterschiedlichster Bauart, mit unterschiedlichen Tonabnehmern usw. und ist doch klar, dass die auch unterschiedlich klingen. Schon allein die verwendete Saitenstärke hat nen Einfluss usw.

Was machen Sample Libs anders als eine echte Gitarre?

Keine Ahnung was du da gerade meinst. Dass man nur einer einzige Saite vermutlich fast unendlich viele Töne entlocken kann, aber nur einen Bruchteil davon samplen kann, ist dir klar?

Aber mal noch nen Zitat:
The guitar used for Shreddage II was a Musicman JP12 seven-string guitar, recorded
DI through an Avalon U5 into an RME HDSPE interface at 24/44.1. 7,915 24-bit mono WAV samples comprise the final library, clocking in at nearly 5 gigabytes (uncompressed).
(Shreddage II Manual.pdf)

Da ist also auch schon beim Recording des DI Signals gutes Equipment im Spiel.
Ich glaub allein die Musicman JP12 kostet über 3000€?

 

[Voltago]

Naja, klar ist eine Saite nicht auf nur einen Ton oder Klang beschränkt. Das ist ja weniger das Problem. Ich wundere mich halt, dass generell echte Gitarren weniger zickig sind was den Sound angeht als Libraries. Und das, obwohl meine Klampfen und mein Interface weniger kosten als das Shreddage-Zeug

 

[Entone]

Libraries sind halt Libraries. Bei einem komplexen Instrument wie einer Gitarre ist dann doch oft eine unnatürliche Statik im Sound. Da bringt dann auch der beste Amp danach nix.

Spiel mal ein und dasselbe Riff auf Deiner Gitarre. Stell Dir einmal einen bösen Metalsound ein und das andere mal einen leicht angezerrten Sound. Du wirst feststellen: Du reagierst mit Deinem Spiel auf das klangliche Verhalten des Amps, weil dieser auf die Dynamik des Spiels unterschiedlich reagiert. Da besteht eine Wechselwirkung. Zumindest, wenn Du musikalisch spielst und nicht bewusst beides mal dasselbe machst.

Wie soll das mit einer statischen Library machbar sein?

 

[musicdevil]

Ich wundere mich halt, dass generell echte Gitarren weniger zickig sind was den Sound angeht als Libraries. Und das, obwohl meine Klampfen und mein Interface weniger kosten als das Shreddage-Zeug

Du wirst selbst mit ner 100€ Klampfe bessere Ergebnisse hinbekommen, als mit jeder derzeit erhältlichen Library

 

[oati]

Mir ist sowas - allerdings abgeschwächt - sogar beim Reamping aufgefallen, wenn ich mal eine selber eingespieltes Wav-File durch einen meinen echten Amps gejagt habe. Liegt's am Ende am Pegel?

Wenn Pegel auch die Impedanz des Signales meint, dann würde ich sagen ja.

Ich bekomme regelmäßig sehr gute Ergebnisse beim Reampen mittels Radial X-Amp und echten Röhrenverstärkern.
Der X-Amp passt halt nicht nur den Pegel, sondern auch die Impedanz an, und das macht schon einen Unterschied. Amps sind nunmal für ein Pickup-Signal ausgelegt.