Frequenz von vocal analysieren

[l92]

Hi,

wie der Titel schon sagt, würde ich gerne Frequenzen einer vocal Aufnahme analysieren. Ich würde gerne prüfen ob mit der Aufnahme alles okay ist und in welchen Bereichen grobe Probleme auftreten.

Ich wusste jetzt nicht ob das jetzt schon in das untergeordnete Forum der Raumakustik gehört oder zum Recording.

Gibt es da Programme mit denen ich das nachvollziehen könnte? Tut das ein visueller EQ wie Fabfilter Pro Q3 auch? Wenn ja, gibt es bestimmte Einstellungen, welche ich vornehmen sollte. Bspw. Slow Response oder dergleichen?

Bin über jede zeitnahe Hilfe dankbar.

 

[JackInTheBox]

Das hängt jetzt sehr davon ab, wie sehr du in die Tiefe gehen willst.
Den kompletten Frequenzgang kannst du dir mit einem Frequenz-Analyzer anzeigen lassen.
Da gibt es Freeware, z.B. von Voxengo: "SPAN".
Auch einige Equalizer haben einen eingebauten Analyzer. Z.B. als Freeware der NOVA von TDR.

Weiterführend gibt es mittlerweile diverse Tools, die sich zuschreiben, Resonanzen schmalbandig und Über- bzw. Unterbetonungen breitandiger automatisch auszugleichen. Meist werden einem diese Eingriffe auch gut visualisiert.
Da die Bearbeitungen der Tools aber nicht immer gleich sind, ist aber auch klar, dass die Erkennung und Korrektur eben immer auch ein wenig subjektiv ist.
Tools, die du dir mal anschauen könntest, wären NECTAR ELEMENTS, SOOTHE, FREIRAUM.

 

[Realist]

Tut das ein visueller EQ wie Fabfilter Pro Q3 auch?

Wenn Du den besitzt, dann ja. Ansonsten kannst Du auch Voxengo Span nehmen, um dir das Frequenzbild anzuschauen.

 

[l92]

Wie sollte denn eine normale frequenztabelle aussehen? Vielleicht hilft das bisschen beim Abgleich.

Habe fabfilter und span

 

[Gel Mitglieder 86341]

Das kannste knicken dein Vorhaben.

Die Performance sowie Artikulation muss stimmen ganz zu schweigen davon das man die Töne treffen muss, diese Faktoren machen eine Stimme aus, verlass dich auf deine Ohren.
Dann kommt es noch drauf an in welchen Arrangement du die Vocals einbetten möchtest, da haben Ausdruckslose Vocals keine Chance.

Mit Analysetools machst du dich kirre und wirst nachher mehr wie 10 Bänder nutzen um es anzugleichen ohne die oben genannten Faktoren in betracht zu ziehen, es wird nicht besser egal was du tust.

Kannst natürlich auch viel Hall Delay nutzen

 

[waves]

Der Plan wird so nicht aufgehen. Störende Frequenzen muss man letztendlich hörend ausmachen.

Generell kann man beim Gesang empfehlen einen Lowcut zu setzen (ca. 100-150 Hz) und sich insb. die Bereiche ca. 500 Hz, 2,5-3,5 kHz, 7-8 kHz genauer anzusehen und ggf. zu filtern.

Ansonsten sollte man sich einfach mal durchs Frequenzspektrum tasten, in welchen Bereichen unangenehme Resonanzen auftreten. Mit Fabfilter Pro Q2 wird das hier anschaulich und knapp beschrieben:

 

[l92]

Mir ist aufgefallen ich habe immer ziemlich wenig low end. Siehe Bild unten.

Habe auch die Einstellungen von FabFilter geändert zur Anzeige...

Hier mit normalen Einstellungen (denke ich)

 

[jet2]

curve eq find ich dafür gut geeignet.
hat den vorteil, daß man hier mehrere frequenzspektren übereinander direkt mit referenzen vergleichen kann
und bei bedarf auch gleich matchen kann.

 

[muffy]

Wie sollte denn eine normale frequenztabelle aussehen? Vielleicht hilft das bisschen beim Abgleich.

Habe fabfilter und span

Eine Frequenztabelle macht ja v.a nur Sinn, um die Range zu erkennen, in denen sich bestimmte Instrumente üblicherweise tummeln, z.B. Grundtonbereich, Obertöne und ggf. Sub-Bereich.

Eine Frequenzkurve, an der man eine einzelne Stimme orientieren könnte, macht mE wenig Sinn, da es hier eben auf die konkrete Performance ankommt.

Bei deinen Screenshots befindet sich der Grundtonbereich um 200Hz, völlig üblich für eine männliche? Gesangsstimme. Ob die Peaks störende Resonanzen sind, kann man anhang eine Eq Screenshots nicht beurteilen, muss man hören und ggf. sweepen.

Was aber auffällt ist, dass du ziemlich viel Sub-Gerumpel im Signal hast. Wenn die Stimme schon unter 100Hz nichts mehr hat, könnte man da mal unten ab 100Hz abwärts steil wegfiltern.

 

[l92]

curve eq find ich dafür gut geeignet.
hat den vorteil, daß man hier mehrere frequenzspektren übereinander direkt mit referenzen vergleichen kann
und bei bedarf auch gleich matchen kann.

Geht auch bei FabFilter, dies ist jedoch nicht mein Ziel.

Eine Frequenztabelle macht ja v.a nur Sinn, um die Range zu erkennen, in denen sich bestimmte Instrumente üblicherweise tummeln, z.B. Grundtonbereich, Obertöne und ggf. Sub-Bereich.

Eine Frequenzkurve, an der man eine einzelne Stimme orientieren könnte, macht mE wenig Sinn, da es hier eben auf die konkrete Performance ankommt.

Bei deinen Screenshots befindet sich der Grundtonbereich um 200Hz, völlig üblich für eine männliche? Gesangsstimme. Ob die Peaks störende Resonanzen sind, kann man anhang eine Eq Screenshots nicht beurteilen, muss man hören und ggf. sweepen.

Was aber auffällt ist, dass du ziemlich viel Sub-Gerumpel im Signal hast. Wenn die Stimme schon unter 100Hz nichts mehr hat, könnte man da mal unten ab 100Hz abwärts steil wegfiltern.

Danke für die Antwort. Es handelt sich tatsächlich um Sprechgesang (Rap mit AutoTune).
Ich dachte eher, dass die Stimme auch im Frequenzbereich von 100 - 200 die selben Werte wie ab 200 aufzeigen sollte. Aber wenn das alles völlig normal ist, dann bin ich beruhigt!

Um die Störfrequenzen mache ich mir keine Gedanken. Ich hatte mir selbst eingeredet das Cleaning nicht hinzubekommen. Heute habe ich mir einen anderen Unison Pre Amp für die UAD gekauft und einen Tipp von @Kassette befolgt mal näher ans Mikrofon zu gehen. Ich war tatsächlich immer 2 - 2,5 Hände vom Mikrofon entfernt und das ergab unschöne Effekte. Mit dem näher herantreten haben sich meine Sorgen also aufgelöst. Hab irgendwo mal gelesen, dass man den Poppschutz 10 - 15 cm vom Mikro entfernt behalten soll und selber auch 10 - 15 cm vom Poppschutz sein sollte.
So ab jetzt bin ich nur noch 10 - 15 cm vom Mikro inkl. Poppschutz entfernt. Total schöner Klang auch ohne Bearbeitung! Ein kleiner Pre Mix hat mich auch fasziniert! Ich liebe den NEVE Pre Amp von UAD!

 

[Kassette]

Seid mal nicht so voreilig mit dem steilen abschneiden, Jungs. Die Stimme hier kann untenrum noch bisschen was vertragen. Das ist so ein Fall, wo man mit dem Pultec bei 30 oder 60 noch mal was zugeben kann. Wenn ihr vorher alles cuttet, bringt das natürlich nicht viel.

Da brauchste aber keine Frequenztabelle zu, einfach auf deine Ohren vertrauen und auch mal bisschen spielen. Nicht zu akademisch rangehen.

 

[l92]

Seid mal nicht so voreilig mit dem steilen abschneiden, Jungs. Die Stimme hier kann untenrum noch bisschen was vertragen. Das ist so ein Fall, wo man mit dem Pultec bei 30 oder 60 noch mal was zugeben kann. Wenn ihr vorher alles cuttet, bringt das natürlich nicht viel.

Da brauchste aber keine Frequenztabelle zu, einfach auf deine Ohren vertrauen und auch mal bisschen spielen. Nicht zu akademisch rangehen.

Hi,
Wenn ich nun um rund 60 hz mit dem Pultec was dazu gebe, bekomme ich einiges an rumble rein. Wie gehe ich dann mit dem low cut in dem Fall vor? Erfahrungsgemäß habe ich immer ab circa 80 - 110 angeschnitten mit max 36 dB steile.
Bewege ich mich dann im Bereich von 30-55 hz ?


Und...
Wenn ich bei 60hz mit dem pultec erhöhe, wie breit ist dann das Band?

 

[BaraMGB]

@Kassette was willst du denn mit dem gerumpel unter 100 Hz anfangen? Im Mix wird das nur unschön dröhnen.

 

[Kassette]

@Kassette was willst du denn mit dem gerumpel unter 100 Hz anfangen? Im Mix wird das nur unschön dröhnen.

Nicht alles unter 100Hz ist Gerumpel. Stimmen können von einem leichten Boost bei 30, 60 oder 100 Hz (Pultec) profitieren und Festigkeit bekommen. Vor allem männliche, denen aufgrund Mikrofon oder Stimme da unten ein wenig fehlt.

 

[sts]

@Kassette was willst du denn mit dem gerumpel unter 100 Hz anfangen? Im Mix wird das nur unschön dröhnen.

Wäre das nicht mal wieder eine Gelegenheit für eine schöne "Low Cut oder nicht?"-Debatte? Lange nichts mehr darüber gelesen, und es gibt doch bestimmt brandneue Erkenntnisse dazu. Ich fange mal an mit der gewagten These, dass ich einen Low Cut setzen würde oder nicht.

 

[Kassette]

Wäre das nicht mal wieder eine Gelegenheit für eine schöne "Low Cut oder nicht?"-Debatte? Lange nichts mehr darüber gelesen, und es gibt doch bestimmt brandneue Erkenntnisse dazu. Ich fange mal an mit der gewagten These, dass ich einen Low Cut setzen würde oder nicht.

Au ja....

 

[Kosaken-Kaffee]

Was? Gibt es da draussen wirklich Leute, die keinen Low Cut setzen?

 

[SilentWarrior]

Was? Gibt es da draussen wirklich Leute, die keinen Low Cut setzen?

Nicht jeder möchte Kastrat werden.

 

[jinglemartin]

Sonible SmartEQlive ist ein Hammer für ein schnelles Bild. Einfach mal auf Vocal stellen und machen lassen, man muss ja nicht alles 1:1 übernehmen, aber wenn der irgendwo was rauszieht, sollte man schon mal überdenken, warum

 

[Gast92251]

Ich glaube mal gehört/gelesen zu haben, dass Leute, die Dance/Elektro oder HipHop/Rap machen, alles rigoros cutten, nicht selten alles unterhalb 120 oder sogar bis hoch zu 160 Hz, so dass untenrum nur noch die Basedrum und der (Synth)Bass übrigbleiben. Diese besondere Herangehensweise wird dort "schön aufgeräumt" genannt. Und so klingt es dann auch..