Fragen zu Aussagen bezüglich Färbung von Nahfeldmonitoren

[tubbel]

Hallo,

als ich mich nach Einstiegs-Nahfeldmonitoren erkundigte, las ich dies und jenes. Eine Aussage, wirft aber für mich ein Dilemma auf.

Die Namen der Lautsprecher tun nichts zur Sache, es geht nur darum, damit man, beim lesen nicht durcheinander kommt. Ich verkürze sehr, um zum Punkt zu kommen

Dort wurde gesagt, dass die KRK RP5/6/8 RoKit G3 zu sehr färben. Die spezifische Beschreibung der Leute laß sich eigentlich so wie JBL LSR 305, welche dann aber plötzlich als gut empfunden wurden. Ja, subjektiv, blabka. etc.

So, jetzt kommt's. Die Yamaha HS seien linearer, glasklar, fast ein bisschen kalt, Höhen fast etwas zu deutlich. Bässe seien insbesondere bei HS5 (weniger bei 7 und 8) vorhanden, gehört aber so, vom Sound-Design Seitens des Herstellers so gewollt. Dann sagen zwei Leute plötzlich die Mitten und die mittleren Höhen seien hervorgehoben (passt ja dann nicht zu der Höhenaussage). ... was viele nicht wüssten sei, dass schon bei den beliebten NS10 die Mitten hervorgehoben waren und deshalb habe man darauf so mischen können, dass jeder Mix automatisch auf Heimaudio-Brüllern und überall gut klang.

Das heißt ja dann, der Hersteller drückt einem die Mitten rein, damit man sie in der Aufnahme quasi automatisch runterdreht, damit es dann beim Endverbraucher stimmt. Mit anderen Worten, würde man es dann mit einem völlig linearen Monitor nachhören, würde man denken die Mitten sind zu schwach.

Ist das vielleicht genau die Absicht des Herstellers? Also, dass er einen mit dem, was man für ein gutes Ergebnis mindern soll extra deutlich auf's Ohr drückt, damit man es mindert?

Wieso empfehlen dann aber Leute, man soll mit einer bekannten CD Probehören gehen, ins Geschäft? Die klingt ja dann dort wie sie soll, denn der Studiomensch sollte ja die Mitten (so wie für zu hause) runtergedreht haben. Zumindest auf der Yamaha NS10 / HS5/7/8. Aber was, wenn er einen linearen LS erwischt? Dann sollte die CD doch "verschoben" klingen, weil sie ja eben auf die zu stark betonten Mitten ausgerichtet wurde. Aber lineare Monitore gelten doch immer als optimum.

Wahrscheinlich fasel ich totalen Müll.

 

[Entone]

Das heißt ja dann, der Hersteller drückt einem die Mitten rein, damit man sie in der Aufnahme quasi automatisch runterdreht, damit es dann beim Endverbraucher stimmt.

Nein, das heißt es nicht. Sondern, dass man die Mitten besonders gut beurteilen können soll. Man muss aber auch beim Mischen die Eigenheiten des Lautsprechers berücksichtigen und wissen, wie er klingt. Es geht hier auch um Transparenz/Auflösung, so dass eine Beurteilung in bestimmten Bereichen möglichst gut möglich ist. Mit NS10 kannst Du keine Tiefbässe beurteilen, deshalb sind sie nie die alleinige Fullrange Abhöre.

Mit anderen Worten, würde man es dann mit einem völlig linearen Monitor nachhören, würde man denken die Mitten sind zu schwach.

Ist das vielleicht genau die Absicht des Herstellers? Also, dass er einen mit dem, was man für ein gutes Ergebnis mindern soll extra deutlich auf's Ohr drückt, damit man es mindert?

Nein. Wieso sollte man für ein gutes Ergebnis die Mitten mindern müssen? Und vor allem ausgehend von welcher Referenz? Wenn man mit den NS10 (oder irgend einem anderen Lautsprecher) mischen kann und deren Eigenheiten kennt, dann wird der Mix gut auf andere System translaten.

Wieso empfehlen dann aber Leute, man soll mit einer bekannten CD Probehören gehen, ins Geschäft? Die klingt ja dann dort wie sie soll, denn der Studiomensch sollte ja die Mitten (so wie für zu hause) runtergedreht haben.

Weil jeder Monitor anders klingt. Linearität im Frequenzgang ist die eine Sache. Nur als Anmerkung: In dem Preisbereich können wir davon ohnehin nicht wirklich sprechen. Aber die Klangfärbung kommt auch von verschiedenen Konstruktionen, Lautsprechern, Materialien. Du musst Deine Hörgewohnheiten kennen und dir Lautsprecher kaufen, auf denen Du gut mischen kannst. Da hat jeder andere Vorlieben.

Aber was, wenn er einen linearen LS erwischt? Dann sollte die CD doch "verschoben" klingen, weil sie ja eben auf die zu stark betonten Mitten ausgerichtet wurde.

Nein, sie klingt nicht verschoben, weil sie korrekt gemischt wurde, wenn der Mixmensch die Eigenheiten des Lautsprechers kennt.

 

[RefinedRough]

Marketing Gewäsch bei Boxen die wenig taugen. Linearität ist auch nicht alles, da sielt noch viel mehr mit bei einer guten Box, wie zB Impulsverhalten, crossover der Wege, Abstrahlverhalten (sweetspot), Gehäuseresonannzen...

 

[tubbel]

Nein, sie klingt nicht verschoben, weil sie korrekt gemischt wurde, wenn der Mixmensch die Eigenheiten des Lautsprechers kennt.

aber um die Eigenheiten zu kennen, bräuchte man doch wieder eine Referenz. Wie soll man sonst wissen, dass die eigenen Moni in einem bestimmten Bereich präsenter sind und man es nicht für in der Aufnahme gegeben hält?

PS: schade, auf dem Smartphone geht kein Multizitat per Text markieren. Naja, dann heut Abend.

 

[gyn]

Nein, sie klingt nicht verschoben, weil sie korrekt gemischt wurde, wenn der Mixmensch die Eigenheiten des Lautsprechers kennt.

aber um die Eigenheiten zu kennen, bräuchte man doch wieder eine Referenz. Wie soll man sonst wissen, dass die eigenen Moni in einem bestimmten Bereich präsenter sind und man es nicht für in der Aufnahme gegeben hält?

PS: schade, auf dem Smartphone geht kein Multizitat per Text markieren. Naja, dann heut Abend.

Also ich mache das so, möglichst viele (verschiedene) Musik auf den Monitoren zu hören, um mich auf ihren Klang / Sound "einzunorden". Es ist wichtig, den Sound seiner Monitore richtig einschätzen zu können, um eigene Mischungen beurteilen zu können. Ist jedenfalls meine Meinung dazu.

 

[RefinedRough]

aber um die Eigenheiten zu kennen, bräuchte man doch wieder eine Referenz. Wie soll man sonst wissen, dass die eigenen Moni in einem bestimmten Bereich präsenter sind und man es nicht für in der Aufnahme gegeben hält?

Oder einfach etwas Zeit mit ihnen, selber kennen lernen sofern man hie und da auch andere Sachen hört als nur die eigenen Mixes.

Ansonsten kommt man nicht drum herum, in irgend einer Form auch mal den Raum zu messen & zu behandeln, die Akustik kann dir nämlich auch den teuersten Lautsprecher versauen.. oder gelinder gesagt, er beeinflusst wie es klingt, wo du überbetont hörst und welche Frequenzen abgesenkt an deinen Öhrchen ankommen.

Grundsätzlich braucht man Boxen, die Fullrange möglichst linear spielen. Alles andere sind ZUSÄTZLICHE Hilfsmittel. Eine Box die fast nur Mitten darstellt kann einem halt helfen, schneller zu mischen, weil die Mitten für das Menschliche Gehör und auch für wie es auf andere Systeme translatet das Wichtigste sind. Auch wird so das Gehör nicht so schnell übermüdet von evtl. aggressiven Hochtönern und die Bässe beschönigen die Tiefmitten nicht. Da rede ich jetzt aber mehr von Böxli ala Auratones und co.

Die ganzen +- 500€ Yamahas, KRKs und JBLs möchten eigentlich möglichst ausgewogen klingen... gehören aber halt in die Budget-Sparte und können einer wirklich guten Box nie das Wasser reichen.

Sehe es wie eine Lupe - für einen gezielten Bereich besser als ohne, aber das Gesamtbild ist damit auch wieder futsch

 

[tubbel]

Also ich mache das so, möglichst viele (verschiedene) Musik auf den Monitoren zu hören, um mich auf ihren Klang / Sound "einzunorden". Es ist wichtig, den Sound seiner Monitore richtig einschätzen zu können, um eigene Mischungen beurteilen zu können. Ist jedenfalls meine Meinung dazu.

Ja, aber woher weiß ich, dass es vom Moni kommt und nicht auf allen CDs so ist, wie es fertig gemischt in den Handel gegeben wurde?

Ich kann dich erst sagen, dass etwas anders klingt, wenn es etwas gibt von dem es als anders unterschieden werden kann.

Lege ich 5 unterschiedlich Musikstile drauf, dann klingen die farblich halt so, wie ich es höre. Ich könnte mir vorstellen, dass man es dann eher merkt, dass es an der Box liegt, wenn man irgendein Instrument vielleicht deutlicher heraushört, das eigentlich nur ne Nebenrolle spielt. Dann beginnt man sich zu fragen: "Moment, haben die das so unausgewogen abgemischt oder geht meine Box die Frequenzen hervor auf der zufällig viel von der Gitarre liegt?".

Zurück zur Färbung. Nehme ich dann eine zweite Abhöre dazu und es klingt anders, weiß ich doch erst, dass es wohl nicht die Aufnahme ist, sondern der erste Moni einen bestimmten Bereich besonders herausgehoben hat, weil dieser jetzt nicht mehr so zu hören ist.

Weißt du? So meine ich. Vielleicht kommt es aber gar nicht auf die Färbung an, sondern, dass man viele Details hört und es ist egal, dass eine Abhöre an einer Stelle übertrieben warm klingt.

Vielleicht muss ich es auch erstmal selber hören und höre dann was ihr meint.

Ansonsten kommt man nicht drum herum, in irgend einer Form auch mal den Raum zu messen & zu behandeln, die Akustik kann dir nämlich auch den teuersten Lautsprecher versauen.. oder gelinder gesagt, er beeinflusst wie es klingt, wo du überbetont hörst und welche Frequenzen abgesenkt an deinen Öhrchen ankommen.

Klar, wenn man Absorber, Diffusoren und Reflektoren künstlich anbringen kann, kann man sich ja auch denken, dass es "natürliche" beeinflussen gibt "Schränke, Betten, aufgehängte Wäsche,...", die dann wie falsch angebrachte beeinflussen arbeiten.

Aber gut, dass du es nochmal betonst.

Bei "vermessen", meinst du da mit richtigen Messgeräten? Ich glaub für den minderbegabten Hobbytrottel, wie mich, ist das dann doch schon etwas Overkill oder? Geht es nicht eher um Schadensbegrenzung, als um Schadensbeseitigung im Hobbybereich?
Naja, wobei evtl. kriegt man sowas ja für 50,-€ bei eBay. Wie so nen Infrarotmessgerät mit dem man Wärmestrahlung misst, umbzu gucken, ob die Fenster sucht sind.

Die ganzen +- 500€ Yamahas, KRKs und JBLs möchten eigentlich möglichst ausgewogen klingen... gehören aber halt in die Budget-Sparte und können einer wirklich guten Box nie das Wasser reichen.

Ja, von den Krk und JBL wird immer gesagt, dass sie hauptsächlich schön klingen sollen, wie für den ausschließlich Musik hörenden und nicht machen den Konsumenten.

Den Yamahas wird eigentlich nachgesagt, dass sie dieses Ziel gerade nicht verfolgen, weshalb sie von "unbedarften" Leuten auch als zu bassarm bezeichnet werden und diese Leute sich dann für die Krk oder, da die Mode in den Foren-Empfehlungen gerade zu den JBL umschwenkt, für die JBL.

Während die Yamaha ja absichtlich nur den Mitte- bis Höhenbereich abbilden - und das sagen dann die Leute, die als Pros wirken - weil man ja gefälligst für den Bass auch nen Subwoofer hat oder mit nem guten Kopfhörer (hier wird immer der Beyer dt880 pro genannt) aushilft.

Dann gehen die Threads oft weiter und jemand sagt, das man aber in nem kleinen Raum besser bei 5" bleibt. Achja, und dann ist das mit dem Subwoofer plötzlich doch nicht mehr so ne gute Idee. Alle Pflichten bei. Dann kommt der nächste und sagt man könne in kleinen Räumen ruhig 6" oder besser 8" nehmen, dann spare man sich den Subwoofer, der eh in nem kleinen Zimmer nichts zu suchen habe. Ja, und DA nehme man dann den Kopfhörer für den Bass dazu.

Wir erinnern uns, dass von 8" eigentlich bei kleinen Räumen abgeraten wurde. Ja, und dann dreht man sich im Kreis und alles widerspricht sich. Dann kommt einer und löst es auf indem er sagt. Das kann man so nicht sagen mit der Raumgröße. Das muss man ausprobieren und erstmal den Raum herrichten. Dann kann man schauen, ob ein 5" oder 8" und ob ein Subwoofer dazu soll.

Ich denke, ich werde einfach den hs7, der in Wirklichkeit 6,5" ist nehmen. Mir Sand in die Ohren streuen lassen, damit ich glaube, ich hätte was gekauft, dass wenigstens an das Konzept einer Abhöre drankommt im Gegensatz zum als Wohnzimmer Boxen verschriehen Krk/jbl.
Irgendwann werde ich das dann besser einschätzen können und neu kaufen. (So wie ich bei den Mikros, trotz damaligen Vergleich und hin und her testen, heute andere gewählt hätte) oder ich gebe auf, weil ich es eh hoffnungslos nicht drauf habe

Sehe es wie eine Lupe - für einen gezielten Bereich besser als ohne, aber das Gesamtbild ist damit auch wieder futsch

naja, hört man sich nicht in bestimmte Bereiche rein? So, wie, wenn man in nem klassischen Konzert sitzt und der zweiten geige folgt und für nen Moment quasi den Rest im ohr ausblendet und dann wieder "rauszoomt" und das ganze Orchester hört. Kann man sich bei ner Abhöre nicht auch rauszoomen und nimmt den ganzen Bereich war? Naja, OK, wenn die Details natürlich so überzeichnet sind, dass man nicht anders kann als immer nur was anderes selektiv zu hören, aber nie den Gesamtklang.

 

[RefinedRough]

Das ist mir zu theoretisch/philosophisch

 

[MountainKing]

Ich hab das nicht alles gelesen - den ersten Post schon. Bei uns im Hessischen sagt man in solchen Fällen:

"Hey, mach' mir kei' Mopped draus..."

Will hier sagen:
Kauf Dir einfach ein paar Boxen und fang' an. Nicht zu viel sinnieren.

 

[Realist]

Meine persönliche Meinung zu dem Thema.
Jeder Mensch entwickelt im Laufe seines Lebens seine eigenen Hörgewohnheiten und nicht jeder Monitor passt zu jedem Ohr.
Da hilft wirklich nur Ausprobieren, mit welchen Monitoren man sich am wohlsten fühlt.
Ich hatte vor ein paar Jahren mal "blind" die HS80 gekauft, weil die überall für den Preis so hochgelobt wurden.
Kam ich nicht mit klar. Mein etwas schwieriger Raum allerdings auch nicht.
Ich hatte zu der der Zeit diverse Messungen am Laufen bez. Optimierung des Raumes.
Ich kaufte mir dann letztendlich die M-Audio DSM3. Die "passten" für mich von Anfang an viel besser, was auch später die Messungen bestätigten.
Neben den Messungen ist m.M. nach auch Referenzhören ein wichtiger Punkt.
Z.B. habe ich hier noch alte Sennheiser Kopfhörer aus den 80ern, die schon völlig abgerockt sind.
Wenn ich darauf einen Mix höre, weiß aber wo ich mit dem Bass stehe, weil ich die halt schon ewig kenne.
Auch referenzhören mit Analyser habe ich am Anfang bei den neuen Monitoren gemacht und würde das nicht generell verteufeln.
Für einen groben Überblick ist das nicht verkehrt.
Höre ich die Verhältnisse in Bass, Mitten und Höhen auch so in etwa, wie sie auf dem Analyser dargestellt werden?
Desweiteren habe ich halt am Anfang viel Musik gehört, die ich über die Jahre schon tausendmal auf verschiedenen Anlagen gehört habe.
Dann hat mir noch ein, zugeben schon älterer, Artikel geholfen, wo diverse Songs als Referenz angegeben wurden.
Was dort geschrieben wurde, deckte sich mit dem Gehörten auf meinen Monitoren.
https://www.soundonsound.com/techniques/creating-your-own-reference-cd
Eine gewisse Subjektivität kann man da natürlich nicht ausschliessen, aber um es wirklich richtig zu machen, müsste man wohl einen Experten hinzuziehen, der sich mit Dir und dem Raum befasst.

 

[tubbel]

DANKE nochmals an alle Beiteiligten!

Sorry auch für die Tippfehler oben und komische Grammatik. Jetzt wo ich nochmal drüber lese frage ich mich; was zur Hölle. Teilweise ganz andere Wörter (z.B. "sucht" statt "dicht"). Ich kann mich gar nicht erinnrn, dass auf'm Smartphone getippt zu haben (von wegen Autokorrektur und Wortvorschläge).