Firewire adé?

Daß solche "Gags" auch gern mal nach hinten losgehen, sollte man eigentlich spätestens seit dem Formatkrieg im Videobereich wissen.

Yep! Damals hat sich mit VHS auch nicht das beste System durchgesetzt. (Betamax und Video 2000 boten da einiges mehr)

Ebenso verhielt es sich jetzt mit BluRay.

Das Etablieren von Systemen, Schnittstellen usw. hat nichts unbedingt mit purer Logik zu tun. Da nun einmal viele Rechner nicht mit Firewire ausgestattet sind, aber alle mit USB läge eigentlich auf der Hand, dass Firewireprodukte nicht unbedingt die großen Gewinnmargen versprechen und dementsprechend auch langsam einschlafen in Sachen Produktion.
 
Eben, deswegen hätte sich Apple schon bei FW einen Gefallen getan, die Lizenzgebühren schon vor ein paar Jahren zu kippen, bzw. das Gezicke um Thunderbolt gleich bleiben zu lassen...
 
Dann frage ich mich, warum kein anderer Hersteller auf TB setzt?
 
Dann frage ich mich, warum kein anderer Hersteller auf TB setzt?

Stell Dir mal vor, Du wärst ein Hersteller von Audio-Interfaces und der Markt brummt derzeit am besten mit USB-Interfaces. Würdest Du das Risiko eingehen, 'ne neue Produktlinie mit neuer Schnittstelle(ntechnik) zu launchen, das neue Produkt zu bewerben usw.?

Ich nicht.

Hab' aber auch nix mit Ökonomie am Hut. ;-)
 
Naja, im Endeffekt schneiden sich die Hersteller mit den USB-Interfaces nur selbst ins Bein.

Wobei die "echten" Studios ja so oder so auf PCIe und notfalls FW setzen....
Im Endeffekt ist es egal. Als langjähriger Macuser bin ich trotzdem FW-Verfechter ;)
 
Wobei die "echten" Studios ja so oder so auf PCIe und notfalls FW setzen....

Ja, aber mal ehrlich. Das Angebot schrumpft doch in diesen Bereichen immer mehr. Kleiner Kuchen (also Profistudios), weniger Anbieter.

Als langjähriger Macuser bin ich trotzdem FW-Verfechter zwinker

LOL... ja, ich sehe das jetzt weniger ideologisch. Dass die FW-Schnittstelle 'ne gute ist, daran besteht ja kein Zweifel.
 
Viel blöder finde ich, daß Expresscard ne Totgeburt war und mittlerweile eingestampft ist. Damit hatte jeder die Möglichkeit sich seine FW- oder USB-Schnittstellen nachzurüsten, oder DSP-Karten auch mobil zu betreiben, ggf. mittels Expansion-Chassis oder im Falle UAD direkt im Slot...
 
Ich nutze meinen Expresscard Slot für mehr USB (3) Schnittstellen. Wenn meine Platte das irgendwann mal mitmachen würde, hätte ich sogar effektiv von der Version 3 einen Nutzen. :)

Die anderen Karten, wie etwa DSPs oder UADs wären schlichtweg zu teuer, als dass es sich mobil rentieren würde.
 
was man auch klar sehen muss: es gibt derzeit nicht wahnsinnig viele anwendungsfälle wo TBolt unbedingt grosse vorteile gegenüber usb(3) bringen würde!

für externen high perfomance storage und video anwendungen macht es sinn, hier gibt es auch schon produkte.

aber für eine einzelne externe platte oder ein audiointerface bringts kaum vorteile (minimal geringere latenz vielleicht). rme schafft über usb2 30 in/outs simultan. die nutzerschaft die mehr braucht ist ziemlich schnell gezählt....

wird also auch in zukunft eher spezialanwendungen und profiklasse vorenthalten sein.
 
mit firewire gabs immer mal wieder scherereien, man weiss nie ob der chipsatz an einem gegebenem system einem hold sein wird
Das ist etwas zu sehr verallgemeinert. Bis auf die erste Charge Agere Chips gab es bei Apple bisher keine Geräte, bei denen Firewire groß Theater gemacht hat und wenn man auf PC-Seite die paar Euro mehr für eine Karte mit TI-Chipset in die Hand genommen hat auch nicht. Entsprechende Empfehlungen gab es ja sogar von den Herstellern, man musste nur lesen können. ;)
Aber manche User sparen halt lieber nen Zehner beim Chipset ohne dessen Bedeutung richtig einzuschätzen und fallen dann schön auf die Fresse. War ja früher auch schon bei Firewire-Laufwerken der Fall, da gab es ja auch klare Empfehlungen in Richtung Oxford-Chipsets...

das ist aber auch etwas zu sehr verallgemeinert ;) lässt schliesslich komplett die welt der laptops aussen vor, bei denen man sich nunmal das chipset nicht aussuchen kann, und oftmals auch gar nicht in erfahrung zu bringen ist, welches den verwendet wurde. und ist es nicht gerade eine tugend eines standards, dass man sich auf die gewährleistete funktionalität verlassen kann und nicht erstmal recherchieren muss, was genau für ein chipset verbaut ist? da werden böse erinnerungen an frühe AMD-motherboard-chipsätze wach...sowas will man sich im jahr 2011 nun wahrlich nicht mehr antun...

auf desktopseite mag das nochmal was anderes sein, aber da würde ich sowieso sehr viel eher zu PCIe greifen, also zumindest wenn man eine plattform verwendet wos genug slots gibt ;) und nach wie vor finde ich, ein ziemlich schlagendes argument ist der massenmarkt - aus dem verabschiedet sich firewire gerade sehr deutlich, und das bedeutet bereits mittelfristig steigende preise, nachlassender support...ich mein, wenn selbst apple firewire vielfach nicht mehr verbaut, ein klareres signal kanns ja wohl kaum noch geben...

hingegen hab ich das USB gerät von RME bisher noch an jede schrott-dose ranhängen können und hatte von jetzt auf nachher stabile performance bei RME typischen latenzen
Mal abgesehen davon, daß USB zumindest bis 2.0 (3.0 konnte ich noch nicht testen) deutlich höhere CPU-Belastung verursacht als FW. Mit modernen Quadcore-CPUs nicht mehr so das Problem wie noch vor ein paar Jahren, aber ich verwende meine Rechenleistung lieber für Plugins oder stelle die Latenz ne Stufe runter, anstatt für den USB...

halte ich für überbewertet. selbst auf meinem über 5 jahre alten core 2 duo bemerke ich in der praxis keinen unterschied. ich kann ein projekt, dass das system maximal auslastet (auf nem core2duo ja keine kunst) sowohl mit fireface als auch mit RME-USB-dings interface (wie heisst das teil denn gleich nochmal??) öffnen und es spielt beides mal mit gleichen latenzen ab, insofern muss der unterschied selbst aus der perspektive von 5 jahre alter computerhardware doch eher marginal sein...

Bzgl. Thunderbolt:
In der c't gab es im September nen Artikel, daß Thunderbolt ab 2012 auch für PCs kommen wird. Ich könnte mir auch gut vorstellen, daß die Verzögerung lizenzrechtliche Gründe hat, da Intel die Schnittstelle mit Apple zusammen entwickelt hat. Mich würde es jedenfalls nicht wundern, wenn irgendwelche Marketingfuzzies in Cupertino gemeint haben, daß es toll wäre die Schnittstelle für eine Weile exklusiv nur in Apple-Hardware anzubieten...

Daß solche "Gags" auch gern mal nach hinten losgehen, sollte man eigentlich spätestens seit dem Formatkrieg im Videobereich wissen.

sehr gute und richtige beobachtung, hab ich so noch gar nicht gesehen...ja, da fühlt man sich in der tat an VHS erinnert :) muss man ja aber auch gar nicht so streng werten, selbst beim beispiel VHS kann man dann auch mal ganz nüchtern feststellen, dass die qualität eines standards sich eben nicht nur an den nackten zahlen bemisst, sonder auch faktoren wie support, committment und "drive" der dahinterstehenden hersteller und die fähigkeit, schnell relevante stückzahlen (und damit gangbare preise) in den markt zu bringen. auch das macht einen standard aus, und wenn man sowas mit in die rechnung mit einbezieht, dann war eben nunmal VHS unterm strich der "bessere", weil investitionssicherere standard.
 
das ist aber auch etwas zu sehr verallgemeinert ;) lässt schliesslich komplett die welt der laptops aussen vor, bei denen man sich nunmal das chipset nicht aussuchen kann, und oftmals auch gar nicht in erfahrung zu bringen ist, welches den verwendet wurde.

PCMCIA-Slots sind da noch gar nicht so lange her und dafuer gibt es entsprechende Karten. Auch fuer den Nachfolger ExpressCard sind diese verfuegbar. Genau deswegen vermisse ich ja diese schnellen, universellen Erweiterungsslots bei vielen Geraeten. Onboard FW-Ports betreffend hast Du natuerlich nicht unrecht.

und ist es nicht gerade eine tugend eines standards, dass man sich auf die gewährleistete funktionalität verlassen kann und nicht erstmal recherchieren muss, was genau für ein chipset verbaut ist? da werden böse erinnerungen an frühe AMD-motherboard-chipsätze wach...sowas will man sich im jahr 2011 nun wahrlich nicht mehr antun...

Gebe ich Dir absolut recht, liegt aber daran, dass sich manche Chipset-Hersteller nicht genau an die Specs halten und an den Hardware-Anbietern, die um ein paar Euro zu sparen diese Teile verbauen. Nicht umsonst wurden eine ganze Weile lang in professionellen Audio-PCs (DAX und Co) Gigabyte-Mainboards verbaut, weil auf diesen fuer Firewire TI-Chips zum Einsatz kamen.
Fremdchipsets sind ja schon seit einiger Zeit problemloser geworden, aber m.E. nur, weil die Interface-Hersteller darauf reagiert haben...

auf desktopseite mag das nochmal was anderes sein, aber da würde ich sowieso sehr viel eher zu PCIe greifen, also zumindest wenn man eine plattform verwendet wos genug slots gibt ;)

Definitiv, aber bei einem teilmobilen Setup sind externe Interfaces halt die einzig sinnvolle Loesung, wenn man nicht zweimal kaufen will. 32 I/Os gehen problemlos, das sollte i.d.R. auch reichen.

und es spielt beides mal mit gleichen latenzen ab, insofern muss der unterschied selbst aus der perspektive von 5 jahre alter computerhardware doch eher marginal sein...

Okay, das ist schon mal tapfer, bleibt halt die Frage wie es bspw. bei einem Projekt mit 50-60 Spuren Wiedergabe auf niedriger Latenz und gleichzeitiger Aufnahme auf > 8 Kanaelen aussieht, wenn also Audiostreams in beide Richtungen laufen.

auch das macht einen standard aus, und wenn man sowas mit in die rechnung mit einbezieht, dann war eben nunmal VHS unterm strich der "bessere", weil investitionssicherere standard.

In dem Fall war es eher, dass Konkurrenz das Geschaeft belebt. Den Preisdruck wie im VHS-Bereich gab es bei Sony oder Grundig erstmal nicht. Dadurch waren die Produkte zum Einen teuer, zum Anderen nehm ich dem Verbraucher das Gefuehl eine Wahl zu haben... ;) Investitionssicherheit gab es damals noch, mittlerweile kann man das Wort im Techniksektor streichen. Wie lange war nochmal die Lebensdauer vom Sockel 1156 ? Okay, danke :D
 
ich weiss nichtmal was das ist :)
 
oh ja, prozessorsockel sind als technogattung so wechselhaft wie die pariser mode. da darf man denke ich auch guten gewissens absicht unterstellen.
 
Interessante Statements...hab mal auf der Apple-Site nachgesehen, welche Schnittstellen in den neuen Teilen angeboten werden: FW 400 ist weg, TB immer da und dann meist doppelt..USB klar dabei, aber eben nur 2.0
ABER: Was mich wundert und die Diskussion schon fast Lügen straft: FW 800 wird von Apple immer noch verbaut. Seltsam, wo es doch (ich sag das nur mal für unsere Community) quasi nur das RME FF 800 gibt (zumindest ist mir kein anderes bekannt). Wozu, wenn TB ohne Ende gefeatured werden soll?
In dem eingangs zitierten dax-Hinweis steht ja auch, dass die Lizenz-Gebühren für FW ja sehr hoch sein müssen - Apple halt;-) und daher allein wohl USB VORERST das Rennen machen wird.
 
Seltsam, wo es doch (ich sag das nur mal für unsere Community) quasi nur das RME FF 800 gibt ...
... welches aber auch einen FW-400 Anschluss hat.

Firewire 800 ist abwärtskompatibel, so kann man mit einem Adapterkabel auch 400er Geräte betreiben.

Interessant wird es aber, wenn man eine Festplatte mit 800er Firewire und dahinter ein 400er Audiointerface betreibt - dann fährt nämlich die Festplatte trotzdem im 800er Geschwindigkeit.
(Und das alles an einem Anschluss)

Clemens
 
Stimmt, hatte ich übersehen. Aber das wär ja dann ein klarer Vorteil für FW, vorausgesetzt, es werden noch genug FW 800-Festplatten angeboten (was ich bezweifel)
 
Interessant wird es aber, wenn man eine Festplatte mit 800er Firewire und dahinter ein 400er Audiointerface betreibt - dann fährt nämlich die Festplatte trotzdem im 800er Geschwindigkeit.

Bist Du Dir da sicher ? Mein Stand war, dass der gesamte Bus auf die Geschwindigkeit der langsamsten Komponente in der Kette heruntergebremst wird...
 
Bist Du Dir da sicher ?

Ja, da vertraue ich auf die TechNote von MetricHalo:
In einer gemischten Konfiguration läuft alles hinter dem langsamsten Gerät mit geringerer Geschwindigkeit.


vorausgesetzt, es werden noch genug FW 800-Festplatten angeboten (was ich bezweifel)
Firewire-Gehäuse gibt es genug. Die gehen ja auch selten kaputt. Platten kann man reinbauen.

Clemens
 
Also doch FW...ist ja auch kaskadierbar, wenn man vomn FF 400 ausgeht
 

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