Festplattenkonfiguration SSD / HDD

[luftschlosser]

Moin Bande,

aus gegebenem Anlass kommt ein neuer PC ins Haus, wahrscheinlich gebraucht mit 128 GB SSD und 1TB HDD.

Ich hab trotz Suche nicht wirklich belastbare Aussagen gefunden, was jetzt wo hin installiert werden soll, ausser WIndows auf SSD.

HDD nur zu Backup-Zwecken ?

Was ist mit den anderen Programmen, was ist mit Samples ?

Wenn die SSD zu klein für alles ist, rüste ich auch gerne nach.

Ich nehme auch gerne Hinweise zu anderen Threads oder Websites entgegen, wo entsprechende Empfehlungen ausgesprochen werden...

PS: macht man heutzutage eigentlich noch verschiedene Benutzerkonten für Audio/Internet-Nutzung ?

Danke schonmal...

 

[tylerhb]

128 GB sind relativ knapp, allzuviel wird da nicht raufpassen. Von daher vorher gut planen. Überleg dir, welche Dinge relativ intensiv in der Plattennutzung sind und wie häufig du diese brauchst.

Die Audiospuren von Song Projekten muss man nicht zwingend auf eine SSD packen.

Ich würde in dieser Reihenfolge vorgehen:

- Betriebssystem (ordentlich extra Platz einplanen, da sich hier mit der Zeit immer viel Müll anssammelt)
- DAW Software (unbenutzte VSTis usw. nicht installieren)
- ggf. andere Programme, die nicht gigantisch gross sind, man aber häufiger mal verwendet. Die 20 GB an Vorlagen von Adobe würde ich mir z.B. sparen
- Sample Bibliotheken, die in vielen Projekten genutzt werden, z.B. Drums

 

[Liceo]

Moin

Also aus Sicht der Performance gibt es eine einfach Antwort: Alles was schnell sein soll auf die SSD (also auch Windows selbst). Eine aktuelle SSD liefert ein vielfaches an Transferraten einer HD. Zudem ist eine SSD bei zufällig verteilten lese/schreib Zugriffen klar im Vorteil.

Wenn du bei den Benutzerkonten auf die Sicherheit anspielst, dann bringt es dir nur was wenn du beim "Internet Profil/User" mit Standardbenutzer-Rechten und nicht als Admin arbeitest.

Gruss

Liceo

 

[Froschkapitaen]

Samples Libraries auf jeden Fall auf die SSD, spart RAM.

 

[luftschlosser]

Danke erstmal, das hilft schonmal ein bisschen.

Ich werds erstmal so probieren, bis die 128 ausgenutzt sind, evtl. auch (später) ne größere SSD verbauen.

Samples Libraries auf jeden Fall auf die SSD, spart RAM.

Ist das so ? Ich dachte Samples werden entweder gestreamt oder ins RAM geladen, kann man das beeinflussen ? RAM hab ich 16GB.

 

[stefangeidel]

Ich verstehe nicht, wieso so viele Ihr Sytem unbedingt auf die SSD packen wollen...

Das, was WIRKLICH lange dauert sind Ladezeiten bei Samples - zumindest wenn man aufwändige Libraries verwendet.

Das Sytem und die DAW starte ich in der Regel nur einmal am Tag. Danach ist alles wichtige sowieso im RAM. Bis alles von HDD gestartet ist, vergeht höchstens eine Minute (mit SSD 15 Sekunden). Ein VSTi oder AU von einem Gigabyte dauert da doch deutlich länger und beim kreativen Arbeiten wechsel ich da auch deutlich öfter durch...

Wo genau eine SSD RAM einspart hätte ich auch gerne nochmal in der Langfassung gehört.

Im Übrigen finde ich 128er SSDs nicht mehr zeitgemäß...

 

[Gel Mitglied 73663]

In deinem Fall würde ich die kompletten 128 GB der SSD für Partition C nehmen.
Da installierst du das BS und die entsprechenden Programme. Den Plugin-Ordner kannst Du auch unter C setzen.

Alles andere wie Wave-Dateien und Sample-Library würde ich dann auf die 1TB HDD installieren.

gruß
Bordon

 

[cherry50]

Im Übrigen finde ich 128er SSDs nicht mehr zeitgemäß...

Das kann man so unterschreiben.

Eine 512 SSD ist da für alle Fälle schon etwas besser im Plan, und ein paar anständige Soundbibliotheken passen da auch schon rauf.

LG Cherry50

 

[luftschlosser]

Im Übrigen finde ich 128er SSDs nicht mehr zeitgemäß...

Die ist halt so schon im gebraucht gekauften PC drin, der jetzt bei mir steht, aufrüsten kann ich immer noch...

Nochmal zu den Samples, werden die jetzt gestreamt oder sowieso von der SSD oder HDD ins RAM geladen und von da abgefeuert.

Dann ginge es ja "nur" um die Ladezeiten von Platte ins RAM...

 

[tylerhb]

Im Übrigen finde ich 128er SSDs nicht mehr zeitgemäß...

Die ist halt so schon im gebraucht gekauften PC drin, der jetzt bei mir steht, aufrüsten kann ich immer noch...

Nochmal zu den Samples, werden die jetzt gestreamt oder sowieso von der SSD oder HDD ins RAM geladen und von da abgefeuert.

Dann ginge es ja "nur" um die Ladezeiten von Platte ins RAM...

In der Regel läuft das so ab, dass von jedem Sample ein gewisser Anteil ins RAM geladen wird. Da ja magnetische Festplatten einen mechanischen Lesekopf haben, kann dieser nicht beliebig schnell von einer Stelle der Platte zur anderen springen, um z.B. gleichzeitig 6 verschiedene Samples zu streamen. Daher wird ein Anteil der Samples ab Startposition ins Ram geladen, um die Festplatte zu entlasten. Der Rest der Samples wird dann immer von der Platte gestreamt.

SSDs haben so geringe Zugriffszeiten, dass man diese Pufferung ins Ram nicht zwingend brauchen würde. Allerdings ist mir nicht bekannt, dass eine der gängigen Lösungen automatisch die RAM Pufferung reduziert, bzw. erkennt, dass man eine SSD nutzt. Oftmals hat man zwar die Möglichkeit, die Pufferung manuell zu konfigurieren und somit ggf. den RAM Verbrauch zu verringern. Von alleine passiert das aber nicht.

 

[Froschkapitaen]

...
Wo genau eine SSD RAM einspart hätte ich auch gerne nochmal in der Langfassung gehört.

...

Mittelbar.
Ich kann wesentlich kleinere Preload-Werte einstellen (in Verbindung mit Sample-Libraries), wegen den kurzen Zugriffszeiten der SSD.

Wenn ich Gigabyte große Sounds mit wenigen kilobyte Preload knacksfrei spielen kann, ist das schon sehr entspannend....

Aber auch das OS würde (und habe) ich auf die SSD auslagern.

 

[luftschlosser]

Konkretes Beispiel:

Angenommen, ich habe ein Projekt mit EZDrummer, 3 Kontakt-Instrumenten, Spectrasonics Trillian und natürlich die WAVs der aufgenommenen Spuren, alles auf der HDD, wäre dann nicht die HDD der Flaschenhals ?

EZD läd meines Wissens nach alle Samples ins RAM, aber der Rest ?

 

[Jeff]

Alle aktuellen Sample-PlugIns arbeiten mit diskstreaming. Es wird ein gewisser Teil der Samples (kann man einstellen) in den RAM geladen. In dem Moment, in dem das Sample im RAM angefordert wird, wird im Hintergrund auf dem Hauptspeicher (SSD/HDD) nach dem kompletten Sample gesucht. Wird es in der durch den o.g. Puffer vorgegebenen Zeit nicht gefunden, kommt es zu Aussetzern.

Konkret:
Je mehr Sampler parallel arbeiten, desto höher sollte bei einer HDD der jeweiliger Puffer der PlugIns sein - eben so, dass es stabil läuft -> es wird mehr RAM verbraucht.
Bei einer SSD kann durch die niedrige Zugriffszeit der Puffer runtergeschraubt werden, da die Samples in der Regel auf jeden Fall rechtzeitig "gefunden" werden und abspielbereit sind.

Bei einigen PlugIns (z.B. BFD) kann man einstellen, ob die Samples komplett in den RAM geladen werden sollen. Das ist im Studiobetrieb imho aber weder bei einer HDD noch SSD sinnvoll - selbst wenn man 32 oder 64 GB RAM hat.

 

[XCapt]

Konkretes Beispiel:

Angenommen, ich habe ein Projekt mit EZDrummer, 3 Kontakt-Instrumenten, Spectrasonics Trillian und natürlich die WAVs der aufgenommenen Spuren, alles auf der HDD, wäre dann nicht die HDD der Flaschenhals ?

Ja genau darum geht es - das eben die herkömmlcihe im Gegensatz zur SSD der Flaschenhals ist.

Alles was letztlich samplebasiert (wozu ich in dem Fall jetzt die aufgenommen Audiospuren hinzuzähle) muss eingelesen werden - ob RAM oder nicht Ram...und somit ist die HDD ein Flaschenhals.

Daher ist es es schon ratsam die samples auf die SSD zu legen - wofür aber natürlich ein gewisses Volumen nötig ist. Bei 128 GB ist es okay erstmal ein grundsätzlich schnelleres Betriebssystem zu haben, was mitunter schneller startet (oder eben Programm). Aber über Samplemanagement brauchst du dir bei der Größe keine Gedanken machen - dafür ist sie zu klein.