Falsett singen und mischen

[cRUSh]

Hi!

Im Homerecording hört man Falsett als Gesangsstil eher selten. Somit sind die Informationen hierzu auch recht rar.

Mich beschäftigt beispielsweise die Frage, wie ich einen Song abmische in dem sowohl Falsett als auch die Bruststimme Platz finden soll. Dies nicht gleichzeitig, sondern wie oft gehört im Refrain Falsett und in der Strophe gewöhnlicher Männergesang(sverein *g*).

Der Falsettgesang bedient andere Frequenzen. Also muss ich den Mix an der Stelle auf den anderen Spuren ausdünnen wo es nötig ist. Das bedeutet, dass ich viele Spuren doppeln muss und die klanglichen Eigenschaften jeweils anpassen muss, so dass die restlichen Spuren in der Strophe in den Höhen mehr Platz bekommen und im Refrain eher die tieferen Frequenzen von diesen Spuren unterstützt werden.

Jetzt die Frage: Kann/muss man das so machen? Oder gibt es bessere Wege?

Grüße
cRUSh

 

[cRUSh]

Mal ein dezentes *push*

 

[Eisfux]

Spuren doppeln macht wohl Sinn! Probier doch einfach mal mit dem EQ, was für Frequenzen zu bearbeiten sind!

 

[catechumen]

Was ist Falset?

Hodenkracher alla Bohlen oder BeeGees?

Kann gerade nix mit anfangen?

 

[Wyrm]

catechumen schrieb:
Was ist Falset?

Hodenkracher alla Bohlen oder BeeGees?

Kann gerade nix mit anfangen?

-I_Kzru4

hier. so was.

 

[DrNibbert]

der sänger von muse singt auch falsett, mehr kann ich dazu an klugen kommentaren nicht beisteuern

 

[cRUSh]

Gibt eine Reihe Sänger die im Falsett singen. Klar, Bee Gees haben das lange Zeit ausschließlich getan. Jimmy Sommerville.... An aktuelleren Acts wären Mika oder auch Justin Timerlake.

 

[catechumen]

Danke für die Info!

Queens of the Stoneage wohl dann auch,... zumindest Partweise.

 

[Claypool]

Hallo,
So wie ich das in Songs höre, wird da im Studio gerne und viel gedoppelt. Ich hab mal vor ein paar Jahren Backings im Falsett eingesungen und da haben wir auch einiges an Spuren verbraten, ich glaube insgesamt acht. Gemixt hab ich das aber leider (oder eher zum Glück!) nicht.
Als Lead Vocals Falsett, da braucht man wahrscheinlich vor allem einen fähigen Sänger. Man höre sich mal Live-Aufnahmen von der bereits erwähnten Band Muse an, der Typ hat's drauf, auch das Pfeifenregister noch voll klingen zu lassen. Wobei mir da noch einfällt: oft ist auf den Aufnahmen von Muse an Falsett-Stellen zum Teil recht heftige [g=23]Distortion[/g] drauf. Weiß ja nicht, inwiefern das in deinem Kontext passt, könnte dir aber auch helfen, die Vocals anzufetten.

 

[Dave1978]

Hammer-Tipps

Bzgl. Vocal-Aufnahmen habe ich eigentlich auch immer mehr Glück als Verstand, aber ich würds so probieren: Die tiefen Vocals mit grösserem Abstand zum Mikro einsingen, die Kopfstimme näher. Mittels EQ ein wenig aneinander anpassen, neben eventuellem Kompressor/[g=166]De-Esser[/g] Schnick-Schnack einen Raum auf Send legen, den tiefen Vocals weniger Anteil geben und den hohen mehr. Dann müsste es schon mal in die richtige Richtung gehen.

 

[JanMoser]

als meines wissens nimmt das menschliche Gehör "unnatürlich" hohe Töne leichter wahr als tiefere....sprich das Falsett sollte sich, einen fähigen Sänger vorausgesetzt sowieso schon mehr durchsetzen als die tieferen Parts...

ich wär beim Doppeln vorsichtig, da das schnell in der hohen Tonlage zu nem Meckervibrato effekt führen kann...
ebenso würd ich versuchen den Kompressor so gut wie möglich aussen vor zu lassen, da gerade in der rel. filigranen Tonlage die [g=4]Dynamik[/g] der Stimme entscheidend sein kann...

versuch sonst mal die Spuren 2-3 mal zu kopieren und dann die einzelnen Tracks (wirklich nur gaaaaanz) vorsichtig mit nem Pitchshifter um 1-2 Cents voneinander zu trennen....dann wür ich noch bissel pannen...

alternativ wäre wenn du die Möglichkeit dazu hast, eine MS Aufnahme sicher hilfreich

 

[tagwohl2]

nimm nen richtigen preamp, evt. komprimieren, richtiges mikro, dann übst du die technik und dann is nix mit ausdünnen..

man nennt das dann automation.

amen

 

[cRUSh]

tagwohl2 schrieb:
nimm nen richtigen preamp, evt. komprimieren, richtiges mikro, dann übst du die technik und dann is nix mit ausdünnen..

man nennt das dann automation.

Also es ging mir vor allen Dingen darum nicht ausschließlich Falsett im Song zu singen sondern nur partweise. Wenn ich beispielsweise den Refrain ein Mal normal und ein anderes Mal im Falsett singe, dann muss ich die beiden doch grundlegend unterschiedlich mischen oder? Auch was die anderen Instrumente im Refrain angeht. Da hilft mir doch auch der Preamp nicht die Frequenzen anzugleichen? Und das Mikro? Bleibt nun mal verschieden in den genutzten Frequenzen. Und wenn ich dann an einen sauberen, nicht matschenden Mix denke bleibt mir doch gar nichts anderes übrig? Oder will ich hier zu sauber werden?

Automation ginge auch (so wie ich das momentan vor Augen habe), ist aber sicher ne Menge Arbeit, da ich ja permanent mit dem EQ herumautomatisieren muss um die Frequenzen der spuren zu trennen? Oder bin ich auf dem Holzweg?

 

[tagwohl2]

klar singst du dann refrain, strophe usw. separat ein (das macht jeder). bei richtiger technik und wahl der gerätschaften (akustik blahbblha vorausgesetzt) musst du nicht "umschalten".

versuchs doch einfach mal.

wir helfen.

 

[tagwohl2]

http://pitchforkmedia.imeem.com/video/FgIDMLXt/sigur_ros_heima_music_video/


oben.. gucken.. der is nich mal gut aber es ist live.

 

[Blindschleichl]

Bitte bedenken:

Die Formantfrequenzen sind sowohl bei Bruststimme als auch bei Kopfstimme gleich und verändern sich nicht.
Sie sind abhängig von der Stimmlage und Körperaufbau des Sängers.
Somit sind verschiedene EQ-Einstellungen nicht unbedingt nötig, aber evtl. verschiedene [g=116]Mikrofon[/g]-Abstände und Kompressor-Einstellungen.

MfG
Reiner

 

[tagwohl2]

genau das habe ich bereits 3h vor dir geschrieben.

aber ist schön das wir nochmals drüber geredet haben.