Emotionales absolutes Tief

[deydi]

Ich finde die Frage eigentlich nicht schlecht. Was tut man wenn man keine Ideen hat, oder nicht weiß wie man sie realisieren kann?
Wie machts denn der Profi?
Die müssen ja quasie immer ne Idee haben. Was ist ihr Trick ? Gibt es überhaupt einen trick?

 

[jet2]

ein trick ist die paranoisch kritische methode nach salvador dali:

man läßt seinem "wahn" freien lauf, zeichnet seine spontanen assoziationen und improvisationen auf und setzt sich anschließend kritisch damit auseinander, was man behalten will.

 

[Yacc]

ein trick ist die paranoisch kritische methode nach salvador dali:

man läßt seinem "wahn" freien lauf, zeichnet seine spontanen assoziationen und improvisationen auf und setzt sich anschließend kritisch damit auseinander, was man behalten will.

yep finde das ist auch eine sehr gute methode und selbst wenn nix bei rumkommt verbessert man immerhin seine fertigkeiten und entdeckt eventuell neue "tricks und kniffe" für sein repetoire.

 

[tomsound]

Ja mittlerweile glaube ich, dass der völlig unbegründete Erfolgsdruck das Problem ist. Man will immer eine Rechtfertigung für all das teuere Equipment anstatt einfach Spaß an der Sache zu haben. Ich denke zumindest, dass das bei mir das Problem ist. vielleicht sollte ich mal anfangen zu reduzieren, auszumisten, was ich nicht mehr brauche bzw. nie benutze um wieder einen klaren Blick zu bekommen. Erfolg kommt ja vom machen.......

 

[musicdevil]

Ja mittlerweile glaube ich, dass der völlig unbegründete Erfolgsdruck das Problem ist. Man will immer eine Rechtfertigung für all das teuere Equipment anstatt einfach Spaß an der Sache zu haben. Ich denke zumindest, dass das bei mir das Problem ist. vielleicht sollte ich mal anfangen zu reduzieren, auszumisten, was ich nicht mehr brauche bzw. nie benutze um wieder einen klaren Blick zu bekommen. Erfolg kommt ja vom machen.......

War mir fast schon klar, dass der Thread in dieser Erkenntnis mündet
Lass dir aber gesagt sein, dass du damit absolut nicht alleine bist, es höchstwahrscheinlich Vielen so geht, oder zumindest ging.
Du hast es genau richtig erkannt "unbegründeter musikalischer Erfolgsdruck", und Suche nach Rechtfertigung fürs Geld ausgeben.
Auch der Lösungsansatz "reduzieren" u.ä. erscheint plausibel, genau wie das "sich nicht mehr unter Druck setzen".
Alles ganz locker und easy angehen, du musst keinem was beweisen, musst dich nicht rechtfertigen...

 

[Kollege]

Gibt es überhaupt einen trick?

man nehme irgendein bestehendes lied, schnappt sich die akkorde, würfelt ggf etwas durch, nimmt andere sounds ändert die geschwindigkeit, neue melodie drüber, fertig.

wieso immer alles mit gewalt aus sich herauspressen? das buffet ist reich gedeckt, kaum einer geht hin

 

[deydi]

Lol....

Wehe hier beschwert sich noch Mal einer wenn ich n Beats aus Samples mache

 

[Hyp]

man nehme irgendein bestehendes lied, schnappt sich die akkorde, würfelt ggf etwas durch, nimmt andere sounds ändert die geschwindigkeit, neue melodie drüber, fertig.
wieso immer alles mit gewalt aus sich herauspressen? das buffet ist reich gedeckt, kaum einer geht hin

Von wegen kaum einer geht hin... So scheint doch schon die meiste Musik gemacht. Nicht verwunderlich, dass man gerade ohne Kommerzdruck eben was Eigenes machen möchte, womit man sich selbst identifizieren kann.

 

[Cruba]

Und der Cajhmere fällt immer weiter... Hat alle Ansätze dieser Woche wieder gelöscht... lol Egaaal!

 

[Unik SUS]

J. vielleicht sollte ich mal anfangen zu reduzieren, auszumisten, was ich nicht mehr brauche bzw. nie benutze um wieder einen klaren Blick zu bekommen.

Alleine das Aufräumen und sortieren macht mich innerlich immer so schön frei. Ich bekomme dann wieder einen neuen Überblick und entscheide dann, ob etwas weg kann oder noch bleiben soll. Das schafft Zufriedenheit und Kapazitäten.

Ehrlich: ich habe mich in meinem Musikraum von den vielen Hardware-Geräten/Synthesizern erdrückt gefühlt. Mir fehlte förmlich die Luft zum atmen. Zudem hatte ich auch noch das Gefühl, ich müßte alle Instrumente gleichzeitig spielen/benutzen. Das schränkte meine Kreativität ein.
Der Entschluß, alles zu reduzieren fiel natürlich nicht leicht. Letztendlich bereue ich nicht, mich verkleinert zu haben. Mittlerweile habe ich wieder den Blick für andere schöne Dinge übrig und bin mit meiner Musik wesentlich effektiver. Und wenn es mit der Musik mal mit nicht so richtig flutschen will, dann wende ich mich anderen Hobbys zu. Ich bin wirtschaftlich nicht von der Musik abhängig. Auch nicht von der Gunst oder Anerkennung anderer. Die Hauptsache ist, "meine" Musik macht "mir" Spaß! Und Druck mach ich mir selbst schon mal garnicht.

Danke tomsound, das du so mutig bist, offen über deine Sorgen zu sprechen. Du bist nicht allein, und hast ganz sicher bei dem einen oder anderen offene Türen "eingetreten". Ich bin mir sicher, du kommst wieder in die Spur! Gib dir einfach Zeit!
Danke auch - und das muß auch mal gesagt werden- an alle, die sich an der Thematik mit ihren ebenfalls positiven und offenen Posts beteiligt haben. Ihr habt gezeigt, wenn es darauf ankommt und jemand Hilfe dieser Art benötigt, dann ist auf Euch verlass.

 

[tomsound]

Danke auch - und das muß auch mal gesagt werden- an alle, die sich an der Thematik mit ihren ebenfalls positiven und offenen Posts beteiligt haben. Ihr habt gezeigt, wenn es darauf ankommt und jemand Hilfe dieser Art benötigt, dann ist auf Euch verlass.

Diesen Dank kann ich auch nur nochmal aussprechen. Ich finde es wirklich Klasse wie man hier konstruktiv geholfen hat oder es zumindest versucht hat. Oft hilft es aber auch einfach nur mit anderen reden zu können um seine eigenen Probleme sehen zu können.
Also - DAAANKE!!!!!

 

[deydi]

Man sollte sich halt nicht darauf aufhängen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das alles nur noch schlimmer macht.
Hier gab's schon so viele gute Tipps.
Und man kann gut sehen, das es vielen Änlich geht. Ich habe auch schon seit Monaten dieses Loch.

Aber habe gelernt, das es nichts bringt sich ans Keyboard zu zwingen.
Ich übe mich nun am Texten. Und Versuche dazu einen Stück zu machen.

Das finde ich sogar Recht angenehm. Da der Text ca zeigt wo es denn hin soll. So weiß man wenigstens was es so ca werden soll. Dann kann man die ersten Drums Basteln, und die Geschwindigkeit finden. Mal auf die nackten drums rappen/ Singen. Und dann merkt man ja, was noch gut passen würde.

So Alls ein Tipp.

 

[Oli73]

Ich war auch schon öfters an dem Punkt. Ich war mir schon teilweise 100% sicher, dass mir nie wieder was einfällt und es passiert trotzdem immer wieder. Aber auch nur weil ich nix erzwinge. Es kommt dann eben doch der Abend an dem man melancholisch seine Gitarre schnappt und plötzlich passiert was, oder man steht unter der Dusche und hat ne Idee für nen lustigen Text oder sonstwas. Aber ich brauch immer solche Phasen in denen ich mal längere Zeit eben auch nichts eigenes mache, dann fühlt es sich auch wieder ganz "neu" an wenn man sich ans Klavier setzt. Die Lieder kommen zu mir irgendwann. Dann lieber mal mit offenen Ohren und Augen durch die Welt gehen und sich inspirieren lassen.

 

[SGW1]

Da der Thread jetzt schon etwas länger ist, habe ich nicht alles durchgelesen. Daher bitte ich schon mal um Entschuldigung, falls ich hier dopple.
Ich kenne das Problem auch, da ich seit 30 Jahren als Musiker arbeite. Also nach der Schule Musikstudium, danach (und währenddessen schon) Musik als Job. Mit dem mitunter unangenehmen Nebeneffekt, dass es laufen MUSS, da Rechnungen bezahlt werden sollten. Und dass sich die Investitionen wirklich rechnen müssen.
Im Hobby ist das glücklicherweise nicht der Fall. Wenn Gerät X mir Freude bringt und ich das Geld habe, ist es schon gerechtfertigt. Fein! Mir geht das bei meinen Hobbys, die nicht Musik sind (!) so. Ich empfinde das als sehr entspannend.
Mit einem solchen Knick, den ich auch schon öfters hatte, bin ich in der Vergangenheit immer so umgegangen, dass ich diese "emotionale Pause" als Zeit genutzt habe, mich auf mein Handwerk zu konzentrieren. Also ganz schlicht und gefühlsfrei: zu gleichen Zeiten ans Instrument, Metronom an, Skalen und andere Sachen langsam und sauber üben, immer und immer wieder. Schlichtes Handwerk ohne künstlerische Ambition.
Das hat durchaus auch etwas meditatives, wenn man einfach mal am Instrument nichts "will".
Passiert ist dann immer folgendes: Nach einer Weile (manl schneller, mal später) verbesserten sich natürlich durch diese Übekur die technischen Fähigkeiten am Instrument. Das wiederum veränderte teilweise meine Sichtweise auf das Spielen, die Handhabung des Instruments. Und dann kommen plötzlich und ungeplant wieder Ideen, weil man vor diesem erweiterten Horizont neue Möglichkjeiten findet. Und das will man dann ausprobieren ...

Wichtig aber: Nichts erzwingen. Eine moderate Übezeit pro Tag festlegen, nicht zu viel. Und auch nicht mehr als das machen. Dafür aber mal mehr auf andere Dinge achten (Familie/Garten/andere Hobbys/etc).
Diese Kombination aus "Kopf frei bekommen" und "Möglichkeiten erweitern" hat bei mir noch immer geholfen, um mich gut durch den Job zu bringen.
Vielleicht wirkt davon auch was bei Dir. Viel Glück!

 

[Klauski]

@tomsound Also besser und billiger als hier in unserer Gemeinde bekommst Du sicher kaum so viele gute Ratschläge und gute Wünsche. Ich hoffe, die Muse hat zu Dir zurückgefunden. (schaut auch immer wieder bei mir rein, in unregelmäßigen Abständen, ziemlich unzuverlässig, naja so sind sie halt - Weiber (war das jetzt sexistisch???)

Einen hab ich noch:
"Holzhacken! - hilft immer, am besten mit stumpfer Axt"
(Back to the roots)

 

[Froschkapitaen]

Ich mag Musik viel zu sehr, als dass ich sie jemals zu meinem Beruf machen könnte.

 

[artskuz]

Ja mittlerweile glaube ich, dass der völlig unbegründete Erfolgsdruck das Problem ist. Man will immer eine Rechtfertigung für all das teuere Equipment anstatt einfach Spaß an der Sache zu haben. Ich denke zumindest, dass das bei mir das Problem ist. vielleicht sollte ich mal anfangen zu reduzieren, auszumisten, was ich nicht mehr brauche bzw. nie benutze um wieder einen klaren Blick zu bekommen. Erfolg kommt ja vom machen.......

Also erst mal sollte man klären, wie man "Erfolg" für sich persönlich definiert. Für den einen ist es ein Erfolg wenn er endlich den MIDI Loop gebändigt hat oder den ersten Arpeggio erfolgreich aufgezeichnet hat. Für den anderen ist Erfolg erst wenn er den Master im Tonmeister Studium bewältigt hat für den anderen wiederum wenn er vor 3000 Leuten Live gespielt hat oder ein Deal mit einem Label abgeschlossen hat. Zum glück ist es der Begriff sehr dehnbar. Aber ich würde versuchen in meinem Leben Erfolg niemals mit Kommerz zu koppeln. Das kann vor allem im kreativen Bereich oft zu Frust und dadurch Druck und dann Blockaden führen. Meine pers. Meinung. Wenn wir unseren kommerziellen Erfolg zum Beispiel knallhart mit unserem Projekt gekoppelt hätten und uns nur daran messen würden/müssten wären wir schon lange frustriert. Aber sind wir zum Glück nicht. Aber jeder von uns hat nebenbei noch andere Hobbys, wie oben schon jemand geschrieben hat. Auch nicht zu unterschätzen. Oder eine Partnerin vielleicht. Es kam bei mir auch schon vor das der ganze Kram fast 1,5 Jahre unbenutzt vor Staub geschützt herum stand. Man kann nichts erzwingen und aus der Retorte arbeiten möchte ich nicht.

Wie sagte Peter Lustig immer?:

ABSCHALTEN!

Kann wunder wirken.

 

[artskuz]

Ich mag Musik viel zu sehr, als dass ich sie jemals zu meinem Beruf machen könnte.

Der ist auch gut. Hat was, nimmt einem auf jedenfall den Druck. Wenn was bei Rum kommt ok, wenn nicht auch ok.

 

[gyn]

Wenn was bei Rum kommt ok, wenn nicht auch ok.

Bei mir kommt eher was bei Jacky-Cola.

 

[Hyp]

Ich mag Musik viel zu sehr, als dass ich sie jemals zu meinem Beruf machen könnte.

Dann stammt mutmaßlich die meiste Musik aus deiner Sammlung von Musikern, die Musik nicht so sehr mögen wie du, weil sie sie zu ihrem Beruf gemacht haben?

Viele nehmen Druck und Auftragsarbeit gern auf sich, weil es für sie die bessere bzw. als Künstler einzige Alternative ist, zumindest in ihrem Metier zu arbeiten statt in einem anderen. Und ja, diese Musiker lieben Musik mehr als du, weil sie das auf sich nehmen.