Ich würde diese Kritik daher gerne besser einordnen können und vielleicht kannst du das mit greifbareren Beispielen unterlegen? Taktzeiten, Stimmführung, etc damit kann ich ehrlich gesagt nicht viel anfangen.
Da hast Du recht. Meckern alleine hilft Dir nicht.
Auch dass Du mit obigen Begriffen "nicht viel anfangen" kannst, ist zwar kein Beinbruch, wäre aber natürlich hilfreich.
Ich versuch mal als Beispiel Dein eigenes Stück zu nehmen. Noten sind kein Problem, hoffe ich jetzt. Wenn doch, versuche trotzdem zu verstehen, was ich meine (Angabe von Tönen int. zu verstehen, "h" = "b")
Die untenstehenden paar Noten sind 2 Takte aus Deinem Stück. Es beginnt am Anfang, wo die Violinen das G#5 als ganze Note spielen.
Da sind wir schon beim Thema: Zusammen mit den 16teln des Piano, die in Quinten abwechselnd B4 und E4 spielen (Markierung1) ergibt das ein minimales aber vollständiges "E-Dur". Die Welt ist in Ordnung.
Am Ende dieses ersten Takts beginnen die Celli ihr kleines Solo (was mir übrigens gut gefällt, weil diese Lage gut gewählt ist, das ist da, wo sie so herrlich "singen") mit einem Auftakt und wir sind auch schon in Takt 2 auf der "1".
Da siehst Du jede Menge Markierungen, die ich reingezeichnet hab.
Markierung 2:
In der Senkrechten ist der Strich orange, weil es bereits da ein Ungleichgewicht gibt, man aber mit gutem Willen noch die Harmonie festmachen kann: Allerdings geschlagenene 3 mal ist der Grundton(E) zu hören (Markierung 4). Als ganze Note, den ganzen Takt lang. Von oktavierten Bässen(?) sowie von den Violinen. Diese Konstellation ist ungeschickt, weil die Violinen sehr weit von den Bässen "entfernt" sind. Dass das 16tel spielende Piano auch noch den Grundton mit einbringt, nur am Rande.
Die Quinte (B) kommt gelegentlich durch das Piano vorbei (Markierung 3), wird aber durch das Übergewicht des 3fachen Grundtons "erschlagen", zumal sie immer nur kurz aufleuchtet. Die Terz des Akkords (G#) kommt durch Celli.
Markierung 5
Wir sind nun auf der "3" des 2ten Taktes. Nun ist das Kind in den Brunnen gefallen: Zwar spielen die Celli ihr Solo folgerichtig als AnfangsMotiv weiter, verlassen aber mit dem nun gespielten "B" die Terz des in Teilen noch statisch liegenden "E-Dur". Die
fehlt nun bis zum Ende dieses Taktes(!) und der Zuhörer fällt in ein "Hörloch".
Das waren nur 2 Takte, die ich aus meiner Sicht kritisieren würde.
Wenn Du mich nun fragen würdest, wie man das besser macht, gäbe es viele Möglichkeiten...
