Drum&Bass - Erster Versuch

[pitto]

Hi zusammen,

hab mich heute mal mit Drum and Bass beschäftigt und einen ersten Track gemacht. Fand das Genre immer schon ganz interessant, weiß aber nicht, ob ich es tatsächlich getroffen habe....

Hier der Link:

https://soundcloud.com/500-khz/d-b1

Hier die neue bearbeitete Version (auch unten schon verlinkt):
Hab jetzt noch mal eine WAV eingestellt. Mich interessiert auch euer Urteil zum Mix (s. Thread weiter unten)

https://soundcloud.com/500-khz/d-b2

Für Kritik bin ich natürlich wie immer zu haben...

Schönen Sonntag noch und Gruß,

pitto

 

[Hyp]

Ich hoffe immer, dass Leute nicht ein Genre "treffen", sondern einem eigenen Stil nachgehen (der Anteile von diesem oder jenem Genre hat). Und hier ist das tatsächlich - für einen ersten Track, der sich in einem Genre versuchen will - weit mehr als erwartet der Fall

Wenn man einen Vergleichstrack aus dem Genre hernimmt , wie diesen...
http://soundcloud.com/nuagesounds/nuage-different-places-312-lp
...merkt man u.a., dass der Bass nicht durchkommt und die Snare-Sounds teils nicht snappy genug sind, auch in Relation zur Bassdrum.

Ferner ist das Arrangement unentschlossen. Auf dem Dancefloor funktionieren die ständigen Unterbrechungen nicht, es vergehen kaum mal 10 Sekunden ohne dass wieder angehalten oder Spannung rausgenommen und neu angesetzt wird. Dazu passen wiederum nicht die auf den Dancefloor abzielenden Beats.

Unentschlossen wirkt auch die verhaltene Einführung dieses Saxophon-mäßigen Sounds bei 1:48, auch die gleichzeitig startende Synth-Melodie ist zu blass, finde ich.

Hat aber Potential, deine Herangehensweise...

 

[HansAlbers]

Ferner ist das Arrangement unentschlossen. Auf dem Dancefloor funktionieren die ständigen Unterbrechungen nicht, es vergehen kaum mal 10 Sekunden ohne dass wieder angehalten oder Spannung rausgenommen und neu angesetzt wird.

Ich habe den Mix nur sehr leise gehört, aber GENAU das wollte ich auch schreiben. Es gibt ja solche Genres, wo der Beat wirklich ständig unterbrochen wird -und das macht natürlich den Anschein, als wenn in dem Track einiges los ist - aber ich komme beim Hören in keinen Flow. Bei Drum und Bass finde ich das Subgenre "Liquid" am besten, wo der Drum und Bass Beat nur noch als Teppich dient und verträumte Flächen und Reese Basses das Bett für die Melodien bilden.

Du scheinst ja auf der Suche nach einem eigenen Sound zu sein, bei dem Du auch selber gerne bleiben möchtest. Vorgestern House, gestern Tekkno, heute DnB. Ist völlig ok. Ich kenne diese Sprunghaftigkeit bei mir selber. Es gibt eigentlich nichts schlimmeres, als wenn einem der eigene Sound nicht gefällt, egal was die anderen sagen.

An "Masse" auf Deinem Soundcloud Profil fehlt es bei Dir nicht, aber wie das immer so ist - die Stammhörer/Fans sind im Grund langweilige Typen - die wollen immer das gleiche oder etwas ähnliches. Als Beispiel bringe ich immer die Band Hardflloor. Seit 20 Jahren das gleiche 909/808/303 Gebashe und die geben immer noch weltweite Live-Shows. Aufgrund des eindeutigen Sounds durften sie zig Remixe machen - aber eben immer brav das gleiche. Man kann ja gerne mehrere verschiedene Projekte machen, aber ein Projektname muss für den Zuhörer mit einem bestimmten, erwartbaren Style verbunden bleiben. Nur wenige Ausnahmebands - z.B. Depeche Mode - haben es über die Jahrzehnte geschafft, ihren Sound zu morphen und die Stammfans bei der Stange zu halten.

Sorry für den langen Post. Es sprudelte so aus mir raus.

 

[Orboscope]

Ein ziemliches durcheinander das ganze. Auf jedenfall würde ich wie schon gesagt nicht all diese unterbrechungen einbauen sondern einen durchgänigen Beat bauen. Zum beispiel so wie ab 3.09 der da einen Takt lang spiel, den find ich gut. Natürlich mit variationen und sich steigernd.

Auch würde ich schauen das du einige Sounds mit viel delay und Hall einbaust die das ganze so in eine wabbrigen, tief klingenden Raum einebettet. Das ganze ist sehr höhenarm, es ist immer gut irgendwelche zischenden und säuselnden Sounds zu haben, vielleicht einfach nur ein interessant gefiltertes rauschen, auch immer ein guter kandidat für hall und delay.

Der Bass ist eher ärmlich ausgefallen. Er trägt nichts zur Rythmusbildung bei und und einfach nur ein bisschen so ein brummen tut's nicht. So etwas wie Phrasenartig gefilterte oder wobbelnde Sägezähne sollten her, gut kommt auch immer auf den Stil an den man anvisiert, ob eher gechillt oder aggressiv. Bau Dir vielleicht mal eine Reezebass und experimentier damit. Ist recht einfach zu bewerkstelligen. Ein paar Sawwaves auf der selben Oktave, relativ stark in der tonhöhe gegeneinander verstimmt, schon hast du einen klassischen Reeze sound.

So, vielleicht hilft das. Viel Spass.

 

[Hyp]

...einen durchgänigen Beat bauen.

Wobei ich ermuntern würde, möglichst viel Fluss aus möglichst viel Variation herauszuholen.
Das ist der spannendste Ansatz, um das Beatprogramming auf ein neues Level zu heben, finde ich.
Habe mich z.B. in dieser Kollabo daran versucht:
http://soundcloud.com/scienceteheran/heri

Jungle, der Vorläufer von Drum'n'Bass, war auch viel weniger durchgängig. Da hat man einen gesampleten Drumloop ständig an unterschiedlichen Stellen gestartet zur Variation.
Diesen Ansatz wieder aufzugreifen und weiterzuentwickeln, finde ich viel interessanter als Standardbeats. Die Beats emanzipieren aus ihrer Rolle des Begleitinstruments!

 

[lafleur]

Es gibt natürlich viele Richtungen von DnB mittlerweile, aber ich finde, neben dem Arrangement mit den häufigen Stopps ist in der Betonung der Drums zusammen mit dem Bass generell dieser schnelle Flow nicht erreicht worden, obwohl er denke ich schon so gewollt war. Die Hihats, Snares und Bässe müssten da besser in den Flow gelegt werden um diesen schnellen Eindruck besser zu erzeugen. Da würde ich auf jeden Fall ansetzen, bevor ich mich um die Mischung kümmere.

 

[pitto]

Hi Leutz,

danke für euer Feedback. Eure Analyse finde ich ziemlich trefflich... "Durcheinander" trifft es wahrscheinlich ganz gut, obwohl der Sound und die Motivik des Stückes mir insgesamt ganz gut gefällt...

...merkt man u.a., dass der Bass nicht durchkommt und die Snare-Sounds teils nicht snappy genug sind, auch in Relation zur Bassdrum.

Ferner ist das Arrangement unentschlossen.

Schönes Soundbeispiel, werd ich mal als Referenz verwenden.... Ansonsten, STIMMT!

Du scheinst ja auf der Suche nach einem eigenen Sound zu sein, bei dem Du auch selber gerne bleiben möchtest. Vorgestern House, gestern Tekkno, heute DnB. Ist völlig ok. Ich kenne diese Sprunghaftigkeit bei mir selber. Es gibt eigentlich nichts schlimmeres, als wenn einem der eigene Sound nicht gefällt, egal was die anderen sagen

Trifft es ganz gut. Bin tatsächlich sehr am experimentieren. Hoffe, dass ich irgendwann dann mal "meinen" Sound finde... Unabhängig davon interessiert mich aber auch das Handwerk der verschiedenen Genres....

aber ich finde, neben dem Arrangement mit den häufigen Stopps ist in der Betonung der Drums zusammen mit dem Bass generell dieser schnelle Flow nicht erreicht worden,

Diese Ratschläge in Bezug auf Rhythmus und Flow werde ich mir mal zu Herzen nehmen!

Der Bass ist eher ärmlich ausgefallen. Er trägt nichts zur Rythmusbildung bei und und einfach nur ein bisschen so ein brummen tut's nicht. So etwas wie Phrasenartig gefilterte oder wobbelnde Sägezähne sollten her, gut kommt auch immer auf den Stil an den man anvisiert, ob eher gechillt oder aggressiv. Bau Dir vielleicht mal eine Reezebass und experimentier damit. Ist recht einfach zu bewerkstelligen. Ein paar Sawwaves auf der selben Oktave, relativ stark in der tonhöhe gegeneinander verstimmt, schon hast du einen klassischen Reeze sound.

Gute Beschreibung! Danke dafür, ich hab mich nämlich immer gefragt, wie die diesen Bass hinkriegen... Mal sehen...

Gruß,

Pitto

 

[pitto]

bin gerade dabei, ein paar ratschläge von euch umzusetzen... frage mich, wie man einen bass hinbekommt, der so klingt, wie der aus dem beispiel von "hyp" hinbekommt:

in welchem frequenzbereich ist der druck?
liegt die kick über oder unter dem bass? (kann es im moment nicht raushören)

hier nochmal der link...

http://soundcloud.com/nuagesounds/nuage-different-places-312-lp

 

[AUDI0N]

Du kannst Dir - wenn Du möchtest - auch einmal diesen interessanten Beitrag durchlesen.
http://www.bonedo.de/artikel/einzelansicht/drumbass-basics.html

Ein Stichwort könnte noch der legendäre AmenBreak sein, der in solchen Tracks sehr gerne und
häufig verwurstet wird. Mir hat das insgesamt sehr geholfen um in das Thema etwas mehr
reinzufinden.
Bei dem Aufbau eines solchen Tracks ist auch oft von 16 oder 32 Bar-Sequenzen die Rede.
Ich hatte sogar in diversen Forenbeiträgen darüber gelesen das es sinn macht ein Intro
mit 32 Bars zu legen damit der DJ das beim Mixen besser matchen kann.
Letzteres hast Du bestimmt nicht vor, schadet vielleicht aber auch nicht dies zu berücksichtigen.
So habe ich mir zumindest für meinen ersten D&B Track einen roten Faden legen können.

LG

 

[Hyp]

Ich schätze, die Bassdrum drückt via Sidechain-Kompression die Bassline weg in dem Beispiel, so dass sich die Frage gar nicht stellt, ob sie sich in die Quere kommen...

 

[lafleur]

Da gibts einige Sachen zu beachten, die ich auch meine zu wissen, allerdings bekomm ich es auch nicht immer so hin wie es sein sollte... wenn's halt nur so einfach wäre

zB:

Viel Compressor-Ratio und Treshold auf den Bass, als Modulationsquelle fürs Bassmovement nicht nur den LFO, sondern auch mal Envelope etc nehmen (gibt für den Massive zB. viele viele Tutorials, movement wichtig), den Bass mit der Kick tonal abstimmen und natürlich stark die Hauptkicks als Sidechainsignal benutzen und den Bass damit ducken (zur Not nen Ghostkick einfügen, oft auch Mainkick und kürzere Zweitkicks benutzen, attack und release schön anpassen), das Decay Volume ganz hoch schrauben, bei den Drums generell das Decay zurückfahren ("muss" alles kurz sein). Den Bass auch im Stereofeld auf und zu machen -> Automation. Dann noch irgendwas räumliches dazu, Hall oder Chorus ist auch beliebt.

Natürlich noch irgendwie zerren und ordentlich mastern.... naja, wenns halt so einfach wäre

 

[pitto]

So, jetzt hab ich mal versucht, eure Ratschläge umzusetzen.

https://soundcloud.com/500-khz/d-b2

Im Einzelnen habe ich folgendes gemacht:

1. Neustrukturierung und neue Melodiefragmente (Andere Melodiefragmente hab ich weggelassen; Mit der Struktur hadere ich noch)

2. Snare und Percussion insgesamt: Mehr Attack

3. Bass: Viel Kompression, Bass-Layering und Subbass hinzugefügt. Sidechain mit der Kick... (Klingt eventuell ein bisschen "mumpfig"?)

4. Rhythmus: Durchgehender. Weniger Breaks, Außerdem hab ich mir den Artikel bei "bonedo" reingezogen und die Rhythmuspatterns angepasst

Bin mal gespannt, wie ihr es findet. Für mich klingt es schon deutlich "aufgeräumter"

Gruß,

pitto

 

[Hyp]

Gut gemacht
Wobei der unkonventionelle Weg mit den (zu viel) breakenden Drums nun vielleicht mehr als nötig zurück in die Konvention geschraubt wurde. Experimentiere mit agilen variablen Beats ruhig noch weiter in künftigen Tracks.

Zwei Knackpunkte gibt es für mich noch:

- Im ganzen Mittelteil von 1:30-2:49 fehlt etwas Griffiges in den Mitten. Bis 2:49 ist da allein die Snare auf weiter Flur, alles andere spielt sich verdeckt/verhalten weit unterhalb ab.
Die Twäng-Gitarre im Break in der Mitte ist auch zu winzig, die bekommt da quasi einen Solo-Auftritt, darf aber nur leise in der hintersten Ecke der Bühne spielen - das passt nicht.

- Manche Elemente ändern sich (Bassline, Chord, Melo) phasenweise nur gemeinsam brav auf dem Taktanfang... Sowas ergibt einen etwas naiv-einfältigen Ausdruck, keine groovige Verzahnung.

PS: Würde auch den Link ins Startposting einfügen, mancher hört sonst nur den alten Track bzw. denkt, es gibt nichts Neues.

 

[pitto]

Gut gemacht
Wobei der unkonventionelle Weg mit den (zu viel) breakenden Drums nun vielleicht mehr als nötig zurück in die Konvention geschraubt wurde. Experimentiere mit agilen variablen Beats ruhig noch weiter in künftigen Tracks.

Zwei Knackpunkte gibt es für mich noch:

- Im ganzen Mittelteil von 1:30-2:49 fehlt etwas Griffiges in den Mitten. Bis 2:49 ist da allein die Snare auf weiter Flur, alles andere spielt sich verdeckt/verhalten weit unterhalb ab.
Die Twäng-Gitarre im Break in der Mitte ist auch zu winzig, die bekommt da quasi einen Solo-Auftritt, darf aber nur leise in der hintersten Ecke der Bühne spielen - das passt nicht.

- Manche Elemente ändern sich (Bassline, Chord, Melo) phasenweise nur gemeinsam brav auf dem Taktanfang... Sowas ergibt einen etwas naiv-einfältigen Ausdruck, keine groovige Verzahnung.

DANKE! freut mich...

bei der Sache mit der Gitarren, muss ich mir was einfallen lassen....
Deinen zweiten Kritikpunkt versteh ich nicht so recht...

Wie sieht es aus deiner Sicht mit dem Mix und dem Bass aus?

 

[Signalschwarz]

Hörst Du selbst auch D'n'B? Falls ja, kannst Du mal einen Song verlinken der Dir gefällt bzw. den Du als Orientierungspunkt ansiehst?

 

[Hyp]

Deinen zweiten Kritikpunkt versteh ich nicht so recht...

Im letzten Part, ab 3:00, ist es besonders deutlich:
Bassline, Melodie-Synth und dieser glockenartige Synth schlagen alle immer nur gemeinsam mit der Bassdrum zum Taktanfang an (wenn doch noch mal 'ne Note dazwischenkommt, ist das Ornamentik, ändert nichts am Grundsätzlichen). Das ist halt so ziemlich das Minimum, was rhythmisch für diese Elemente überhaupt möglich ist und wird daher schnell öde.

Wegen dem Mix: Weil es wie gesagt an Mitten und Höhen fehlt, klingt es noch etwas matt.
Vergleiche auch:


www.youtube.com/watch?v=oUccAcydh0E
www.youtube.com/watch?v=9UqmVblezkI

 

[HansAlbers]

Ich hab den neuen Track nicht "analytisch" gehört, sondern ihn sehr leise auf Hifi-Boxen einfach so auf mich wirken lassen. Ohne den ersten Track noch einmal komplett gehört zu haben, unterscheidet sich der neue Track positiv von dem ersten. Das ganz lässt sich einfach besser hören, weil der Flow nicht unterbrochen wird. Keine ständigen Breaks usw. Das ist auf jeden Fall ein Schritt vorwärts in die richtige Richtung.

Ich denke der Mix ist auch ok, man konnte selbst auf sehr kleiner Lautstärke alles Wesentliche hören, was immer ein guter Test ist. Ich stelle auch gerne mal leise und gehe ins Nebenzimmer, um zu hören, was noch wahrnehmbar ist. Man kann bei den Top-Produktionen immer wieder feststellen, das selbst auf leisesten Einstellungen die wesentlichen Elemente noch zu hören sind.

Der Track an sich, hat mich von seiner emotionalen Stimmung nicht besonders mitgenommen. Er plätschert so vor sich hin, ist da, aber das war's dann auch. Mir ist schon klar, das das wieder einmal ein weiterer Test war, aber trotzdem müsste da mehr kommen.

Jeder hat ja so seine Stärken. Alle Sachen, die ich von Dir gehört habe, waren alle druckvoll und transparent gemischt, aber "bewegt" haben sie mich nicht. Vielleicht solltest Du Dich mit einem Melodien-/Harmonienschreiber zusammentun, der kein Bock auf Mixing hat, wo Du versuchst, etwas komplexere Songstrukturen, die voll auf Gefühl gehen, in Elektronik zu giessen. Am Ende des Tages kann man noch soviel Punch, Flow und Technik bringen, nur die Emotion lässt mich den Track noch mal hören.

Hier mal ein DnB Track, den ich MEGA-KILLER-GEIL finde:



Der Track haut mir oben den Vogel raus (obwohl der Sound wie ein 64 KBit MP3 klingt)

Zugegeben ist das ein sehr ungerechter Vergleich, weil Adele so schön singen kann, aber der Track Hometown ist auch als Klaviersolo ein echter Hammer. Da liegt dann irgendwie der Qualitätsunterschied zwischen einfach mal nebenbei und gut komponiert.

Deine Schwäche liegt schon längst nicht mehr im Mixing (wenn das überhaupt jemals ein Problem war - keine Ahnung). Damit ist alles in Ordnung. Dein Mixing-Niveau ist bei allen Tracks so gut, das man die Tracks einfach so zum Mastern geben könnte. Ich denke, Songstrukturen, Melodien, Harmonien, Emotionen, Gefühle könnten Dich auf ein anderes Level heben. Die Frage dabei ist, ob Du das leisten kannst oder ob Du nicht lieber den Weg der Arbeitsteilung gehst und Dir jemanden suchst, der darauf, was Du kannst, gar keinen Bock hat. (Das ist übrigens kein indirektes Angebot. Ich bin kein Musiker, sondern auch eher der technikverliebte Soundfetischist)

 

[pitto]

Deine Schwäche liegt schon längst nicht mehr im Mixing (wenn das überhaupt jemals ein Problem war - keine Ahnung). Damit ist alles in Ordnung.

Schön zu hören, ich dachte nämlich immer, dass das eines meiner Hauptprobleme ist. Und manchmal glaub ich auch, dass mir über das viele Beschäftigen mit dem "Mixen" meine musikalische Kreativität flöten gegangen ist.

Bin aber auch der Meinung, dass sich in Bezug auf Mixing bei mir einiges getan hat. Inzwischen gehe ich auch sehr viel "souveräner" mit den Mixing-Tools um. Kostet halt sehr viel Übung...

Der Track an sich, hat mich von seiner emotionalen Stimmung nicht besonders mitgenommen.

Ich bewundere immer die Tracks, bei denen du von Beginn das Gefühl hast, in den Track "reingezogen" zu werden. Ja das geht mir wohl noch ab....

Zugegeben ist das ein sehr ungerechter Vergleich, weil Adele so schön singen kann, aber der Track Hometown ist auch als Klaviersolo ein echter Hammer.

Jep, der Vergleich ist mal richtig ungerecht...

Adele ist halt großes Kino und auch wirklich extrem gut produziert. Aber du triffst auch einen entscheidenden Punkt. Leider fehlt mir der Gesang, daher gehe ich musikalisch immer aus Sicht der Harmonien an einen Track. Am Ende fehlt mir dann das melodische Gespür, dass dann auch noch richtig interessant zu machen.

Hörst Du selbst auch D'n'B? Falls ja, kannst Du mal einen Song verlinken der Dir gefällt bzw. den Du als Orientierungspunkt ansiehst?

Nicht regelmäßig, Ab und zu hab ich mal was bei Spotify drin. Finde das Genre halt ganz nett und wollte mal "dahintersteigen" wie bestimmte Sachen gemacht werden. (insbesondere die Gestaltung der Basslines find ich immer wieder klasse...)

Danke in jedem Fall für die Feedbacks, Versuche heute nochmals an den Kritikpunkten zu arbeiten.

 

[lafleur]

Ich finde leider nach wie vor, dass die Rhythmik nichts von DnB hat. Wie Hyp es schon geschrieben hat: es wird zwar versucht, irgendwie mit den Snares den Takt schneller zu interpretieren, es fehlt aber einfach die Unterstützung der anderen Elemente, die immer auf der 1 anschlagen und das Ganze wieder kontraproduktiv langsamer machen. Das kann man schon machen, aber innerhalb des Taktes muss sich dann irgendwie dieser typische schnelle Flow einstellen und das geschieht, indem die anderen Elemente sich auch mal in 16tel bewegen und bestimmte Betonungen einhalten (natürlich gibt es keine Grenzen und man kann machen was man will, aber es ist denke ich schon mal ne ganz gute Übung, diesen Flow auch hinzubekommen. Ist natürlich auch immer die Frage, in welche Richtung es gehen soll).




Hier z.B. ein relativ langsames Lied, in dem immer wieder der Rhythmus durch so kleine Frickeleien verschnellert wird, insgesamt aber auch relativ langsam daherkommt, aber letztlich auch alles andere als "liquid" ist.



Bei dem hier zB. entsteht sofort der Eindruck, dass die Rhythmik schneller ist, weil die Instrumente diese bestimmte Betonung im Takt haben. Aber auch nicht liquid

http://www.youtube.com/watch?v=-kN5pVjnmLw

Hier ist es stellenweise schon eher die 'liquid'-Rhythmik und es fühlt sich ziemlich schnell an, obwohl es formal jetz auch nicht unbedingt mehr bpm sind.

Vielleicht helfen dir die Beispiele ein bisschen.

 

[Signalschwarz]

Ich hatte gefragt, weil ich erfahren wollte welche Art D'n'B Du als Vorbild siehst. Es gibt ja diverse Spielarten, von "echtem" D'n'B bis hin zu diesem weichgespülten Liquid-Scheiss. Entsprechend hätte ich meine Kritik gestaltet.

Da Du leider keine Beispiele genannt hast, gehe ich davon aus wir reden über guten, alten harten D'n'B und da ist es so, dass Du dich von v1 zu v2 schon deutlich verbessert hast, aber noch lange nicht am Ziel bist.

Dieses Seba-Zeugs finde ich auch shice. Das Genre nennt sich D'n'B, weil am Anfang wirklich Drum-Beats und fette Basslines die bestimmenden Elemente waren und nicht irgendwelches dahinplätschernden Melodien und irgendwelches Gejaule. Naja, Zeiten ändern sich und mittlerweile bin ich wohl so alt, dass ich wie mein Opa früher sagen muss "früher war alles besser".