Drum also laut - Seifenblase

[rho]

Kleines Blumensträußchen für deine Texte, Beiträge und sonstige Existenz

 

[SoulFrontier]

Ach so, nur sicherheitshalber: Ich will mich abmelden, weil ich die Absicht habe, das Schreiben mal für ein, zwei Jahre ganz bleiben zu lassen. Zugunsten all der Bücher, die ich noch lesen will.

Mach Pause, nimm @Turquoise wunderbare Vorschläge an, neue Erfahrungen, “raus aus der Spur“. Abmelden ist in Deinem Fall imo Unsinn.
Bleib einfach weg und lass den Account verwaisen. Komm zurück wenn es passt.

Egal was - mit einem Wort: mache eine mentale Entgiftungskur und fülle Dich mit ganz neuen Erfahrungen. Warte mit dem Schreiben, bis es weh tut, bis Du nicht mehr weißt, ob Du schon jemals einen Text geschrieben hast oder ob das alles nur eingebildet war. Und dann, wenn es gar nicht mehr geht, dann schreibst Du wieder. Und Du wirst mal sehen, was dann alles herauskommen will..

Wundervolle Schreibe, tolle Ideen!

Du schmeisst ein Buch ja auch nicht weg, wenn Du es gelesen hast, sondern stellst es in Dein Regal. Lass das Forum einfach mal ein Weile im Regal, passiert ja nix.

Guter Vergleich!

bin aber zugleich überzeugt, dass alle Menschen im Publikum vor allem eine Stärkung ihres Selbstvertrauen suchen. Und hier fällt mir wieder dieses verflixte "in medias res" ein. Ich würde auch in diesem Falle lieber über die positiven Folgen NACH einer Liebeserklärung schreiben wollen. Nach dem Schema: ich kann mich noch erinnern, wie ich mit mir gerungen habe, und nun...

Das wird von uns hier wohl überhaupt nicht bedacht. Hängt bei Vielen einfach damit zusammen dass sie nicht ans Publikum denken (müssen) beim Schreiben.

Diese Perspektive ist jedoch tatsächlich viel spannender und angenehmer, auch wohl ergiebiger! Auch im Sinne von : wie geil dass ich Dich los bin. (Schönes Beispiel: “beinah“ von Clueso) Puh, gerade nochmal so Glück gehabt.


Ich las heute in einem Autoren Forum. Thema Liebesgeschichten für Teenies.
Verkaufen lassen sich massenhaft wohl nur 0815 “Bad Boy“ trifft junge Frau, verliebt sich und wird zu “Mr. nice guy“ Storys. Also die große illusion vom happy end.

Mit fatalen Folgen für das reale Leben und Erleben, für das behalten und die Erwartungen an echte Arschlöcher von jungen Frauen.

Macht mich nachdenklich! Auch die unendliche Schwemme an Fantasy. Unfassbar! Die Leute beamen sich komplett weg. Die wollen sich in eine gute, völlig andere Welt versetzen mit reinen, herzensguten Rettern und schwarz weiß Bösewicht.
Ala Marvel!

Es gruselt mich! Jedoch so ist die Welt, so ist der Markt.

 

[artname]

Danke @SoulFrontier für deine Props.

Aber du hast mich eventuell nicht 100%ig verstanden. Den richtigen Einstieg in die Geschichte hat zu allererst mit MIR zutun. ICH. will doch Spaß beim Schreiben haben. Ich will mich doch beim Schreiben nicht klein machen. Das hab ich umsonst.

Nein, ich will mir mit jedem Lied zeigen, dass ich wenigstens künstlerisch mein Leben packe. Und wenn ich zweifle im Text, muß ich eine unangenehme Situation stundenlang im Kopf hin und her wenden, wehleidigen Worten und Melodien entkommen und auch noch eine glaubwürdige Lösung finden.

Wenn ich aber damit beginne, dass ich es gepackt habe, will keiner das zaudern nachträglich detailliert hören - sondern lieber Momente mit mir feiern.

Anfangs wollt ich fast verzagen,
Und ich glaubt, ich trüg es nie;
Und ich hab es doch getragen -
Aber fragt mich nur nicht, wie?

Findet ihr nicht, dass Zeile 3 am stärksten ausstrahlt und gleich danach Zeile 4. Aber fragt mich ja nicht wie. Heißt einerseits: es war sehr schwer. und andererseits: Ich hab keinen Bock, das nachträglich wieder aufzuwühlen.

Die beiden ersten Zeilen deuten Leid und Selbstzweifel nur an. Der Poet verläßt sich drauf, dass diese Kürze dem Leser und seinem eigenem Gemüt völlig ausreicht, um eigenes,schlimmes Erleben kurz zu wecken.

 

[Teestunde]

Dass ich mich an ein Libretto wage, geht schon auf Turquoises Vorschläge zurück. Und ich hab wieder angefangen, Italienisch zu lernen.

 

[notebynote]

will keiner das zaudern nachträglich detailliert hören - sondern lieber Momente mit mir feiern.

Einspruch, Euer Ehren. Anderen ergeht es genauso wie mir, wie gut das tut. Ich bin damit also nicht allein. Der Andere hat es geschafft, aus der Not eine Tugend zu machen - so könnte es gehen...
Dass Du eine positive, eine glaubwürdige Lösung (wie Du schreibst) anbietest, macht Dich zum Helden Deiner Geschichte. Nur: ohne Qual kein Held in Sicht. Die Qual ist Teil Deiner Heldengeschichte.

Die Leute beamen sich komplett weg. Die wollen sich in eine gute, völlig andere Welt versetzen mit reinen, herzensguten Rettern und schwarz weiß Bösewicht.

Na ja, ganz so dramatisch sehe ich das nicht, die modernen Groschenromane zeigen nichts, was die Menschen nicht schon früher massenhaft gelesen haben, alter Wein in neuen Schläuchen. Ich habe noch nie solche Fantasyfilmchen gesehen, aber es spricht doch nichts dagegen, in eine gute, friedliche Welt abzudriften.

 

[artname]

@notebynote : Ich sage absolut nichts gegen Zweifel, sondern nur etwas gegen ein förmliches Verzweifeln. Oft wird der Verzweiflung ein ironisches Kostüm verpasst. Warum nur?

 

[notebynote]

Scham?

 

[artname]

Verstehe schon, wo du hinwillst. Andere Frage: Warum gehen die allermeisten Filme gut aus? Gehst du ins Konzert, um dich als Loser feiern zu lassen? Träumst du davon, mal so richtig zu verzweifeln?

Nenn mir doch mal ein paar Nummern, wo die Verzweiflung siegt.

 

[notebynote]

Schau bspw. mal in die Gothic-Szene, ich bin kein Fachmann dafür, aber die Grundhaltung ist ja bekannt.

 

[artname]

@notebynote , gutes Argument! Ich gebe dir in diesem Punkt unumwunden Recht! Es gibt keine Mehrheitsmeinung ohne eine diametrale Minderheitsmeinung. Ich fürchte, hier enden wir beide in einem klassischen Patt.

EDIT:
Hab mich gerade mit einem Experten für Metal und Gothic über unsere Diskussion unterhalten, der deinem Einwand Recht gibt. Obwohl beide Genres textlich breit gefächert sind, ist das Baden im Selbstmitleid durchaus ein Teilsegment dieses Fächers. Also nochmals Danke für deinen Einwand.

Aber auch mir gibt er Recht. Denn natürlich geht es auch bei Gothic ums Gewinnen. Aber eben mit einer diametralen Weltsicht. Hier würde vielleicht der Zweifler oder gar Todessehnsüchtige über den bedingungslosen Optimisten siegen. Und könnte am Ende des Konfliktes ebenfalls als Sieger, quasi in medias res, abfeiern. Alles nicht so einfach.

Schönes WE

P.S. liebe Teestunde, diesen Hinweis auf Gothic würde ich aufmerksam notieren. Ich jedenfalls werde mal weitere Kontakte interviewen.

 

[Teestunde]

Verzeiht, wenn ich nicht ganz mitkomme. Ich muss erst mal recherchieren, was Gothic überhaupt WILL. In Dresden laufen viele von diesen Typen herum, aber abgesehen von ihrer Kostümierung weiß ich nichts weiter über sie. Ist so. Außerdem bastle ich an meinem Libretto. (Jetzt bin ich in meinem eigenen Thread OT. Sorry!

 

[neu]

Ohne die Antworten auf deinen Text gelesen zu haben, schreibe ich dir meinen ersten Eindruck:
Mich hätte noch mehr interessiert, warum sich die erzählende Person nicht traut zuzugeben, dass sie die andere Person liebt. Da gibt es (glaube ich) nur den "Stolz", alles andere in deinem Text sind Dinge, die zumindest mit dem Titel nichts zu tun haben. Das ist mir etwas zu wenig, zumal der Titel mich dahingehend einiges erwarten ließ.

Leider finde ich bereits den Einstieg weniger gelungen. "Nähe, die ertragen wird", klingt für mich negativ und erstmal nicht nach Vergnügen. AUßer du meintest damit eine eher als schwierig empfundene Person, in die sich die erzählende Person trotzdem verliebt hat. Dann würde es für mich wieder "Sinn machen". Das jmnd "immer noch nicht schwer im Magen liegt" ist in meinen lesenden Augen auch eine eher zweifelhafte Schmeichelei und höchstens neutral, es sei denn die beschriebene Person ist halt eine gewöhnlich eher "schwer-im-Magen-liegende" Person und trotzdem wurde sich in sie verliebt, so dass das neutrale "Nicht-schwer-im-Magen-Liegen" dann doch wieder positiv ist.

Für mich ist aber am entscheidensten die meiner Ansicht nach fehlende Fokussierung deines Textes bzgl des Titels und dem sich immer wiederholenden "Drum also laut: Ich liebe dich!"

 

[Teestunde]

Ich habe inzwischen ganz andere Sachen "am Wickel". Es gab schon berechtigte Proteste, weil ich mich nicht genug um diesen Thread gekümmert habe. Mittlerweile bin ich fast ganz weg von diesem Text. "Seifenblase" gefällt mir etwas besser. Deine Einwände sind völlig berechtigt und wenn ich wieder Luft habe, werde ich mich vielleicht noch mal ransetzen. Bis dahin!

 

[artname]

wenn du nicht mehr antwortest, wandern deine Threads langsam aus dem Focus. Dann wirst du nicht mehr so abgelenkt.

 

[Teestunde]

wenn du nicht mehr antwortest, wandern deine Threads langsam aus dem Focus. Dann wirst du nicht mehr so abgelenkt.

Ich hoffe nur, die Leute sind dann nicht beleidigt.