direkter Monitormix

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Hallo zusammen,

ich würde gerne einen direkten Monitormix erstellen, einerseits für Gitarre, andererseits für Gesang:

(a) Gitarre (Fender Tele mit passiven PUs) soll gesplittet werden, einmal unbearbeitet in den Rechner (dort später Guitar-Rig-bearbeitet), einmal in einen kleinen VOX-Verstärker. So möchte ich Gitarre ohne Latenzverzögerungen einspielen, der Rest vom Mix käme über die Monitore. Ich hab das mal mit einer passiven Palmer DI-Box probiert, das klang aber sofort beschissen, wenn ich über THRU den Verstärker oder auch nur ein Stimmgerät angeschlossen habe.

(b) Im Prinzip soll auch der Gesang gesplittet werden, zum einen unbearbeitet in den Rechner, zum anderen direkt mit Reverb/Room versehen und im Mix mit der Rechnermischung des Songs auf einen Kopfhörer. Reverb aus dem Rechner zu nehmen geht, die Latenz ist insgesamt aber unangenehm.

Welche Möglichkeiten habe ich mit meinem bisherigen System (Presonus Firepod, Cubase Studio 4)? Was müsste ich noch besorgen?

Für (a) wurde mir eine hochwertige Lehle Split-Box empfohlen, für (b) müsste eigentlich ein kleines Mischpult her. Ins Auge habe ich die Mackie VLZ-Kleinmixer und ein billiges Effektgerät gefasst, die ich auch außerhalb des Studios nutzen könnte. Ginge das damit (wenn ja, wie?), evtl. auch die Gitarren-Variante (um die Lehle-Box zu sparen)? Alternativen (Yamaha-Kleinmixer mit integrierter Effekt-Sektion?

Danke für Eure Hilfe!!!
Jan
 
ich weiss nicht, wie das mit dem Firepod ausschaut, aber bei manchen dieser Multi-AD/DA Karten kannst du ein externes Effektgerät einschleifen, wenn du das Routing geeignet einstellst. Wenn die Karte einen High-Z Eingang hat, kannst du das Signal erstmal verstärken und dann weiterleiten. Alternativ kann man das immer mit einem Mischpult machen, welches über Vorverstärker und Direkt Outs verfügt, also Mackie VLZ oder Onyx Serie zum Beispiel, wobei die Onyx 1620 zwei High-Z Inputs haben.
 
Hi,

danke für Deine Antwort! Soweit ich das sehe, kann der FP das nicht direkt - oder irre ich mich???

Wenn ich diesen Mixer kaufen würde (https://www.thomann.de/de/mackie_802_vlz3.htm), müsste das also gehen. Ich hab mir zwar die Bedienungsanleitung heruntergeladen, aber könnte mir jemand einen Tipp geben, wie ich für Gesang verkabeln würde, dass ich diesen unbearbeitet in den Rechner bekomme, aber mit Reverb und der Restmischung auf dem Kopfhörer?

Und: könnte ich für die Gitarrengeschichte einfach einen "out" in den Verstärker geben? Würde ich mir damit nicht dessen Eingang kaputt-schießen oder zumindest total übersteuerte Signale haben - "line" ist doch ein deutlich höherer Pegel als meine alte Tele?

EDIT: Ich sehe gerade den Preis für die empfohlene ONYX-Serie... Für einen Kopfhörer-Mix würde ich - wenn möglich - nicht so viel ausgeben wollen... Allerdings auch nicht irgendeinen Billig-Mixer, der schlechtere Preamps als der Firepod hat.

Viele Grüße, Jan
 
Reverb aus dem Rechner zu nehmen geht, die Latenz ist insgesamt aber unangenehm.

Schreit nach einem Klassiker:
Mic-Signal via Hardwaremonitoring, Hall via Software ;)
 
In einem anderen Tread hier wurde genau das mal empfohlen - dass die Latenz nicht so dramatisch ist, wenn der Hall über Send läuft, da die Zeitspanne für die Erstreflexionen ja den Raumeindruck wesentlich bestimmen. Dennoch war für den direkten Gesang (also ohne bzw. jenseits Reverb) die Summe aus Ein- und Ausgangslatenz unbefriedigend.

Grüße, Jan
 
Sorry, hast du mir jetzt gerade zugestimmt und das als Lösung akzeptiert oder mir widersprochen? Ich habs nicht so ganz kapiert :D
 
Dennoch war für den direkten Gesang (also ohne bzw. jenseits Reverb) die Summe aus Ein- und Ausgangslatenz unbefriedigend.
Dann wurde das Prinzip nicht verstanden oder nicht angewandt:

Mic-Signal via Hardwaremonitoring, Hall via Software
 
Ich hab Dir zuzustimmern versucht - verstanden hab ich´s aber irgendwie doch nicht, ganz ehrlich :-(

Aber ich versuchs mal: Am FP kann ich ja mit dem Mix-Regler zw. Hardware und dem Softwaremix einstellen. Ich hab immer komplett auf Software-Mix gestellt, damit ich eben Raum auf der Stimme brauchte, dann aber eben mit der Latenz-Konsequenz. Muss ich - wenn ich die Anregeungen jetzt richtig verstehe - beim Softwaremix das latenz-verzögerte Direktsignal aus dem Monitorweg komplett rausnehmen, den Send-Kanal für den Raum aber nach Geschmack aufdrehen, und über den Mix-Regeler dann das Direktsignal hinzumischen?

Wenn das so wäre, hättet ihr mir gerade das Geld für einen Mixer gespart :)

Viele Grüße, Jan

Dem Gitarrenproblem würde ich dann einfach mit der Splitbox begegnen?
 
Muss ich - wenn ich die Anregeungen jetzt richtig verstehe - beim Softwaremix das latenz-verzögerte Direktsignal aus dem Monitorweg komplett rausnehmen, den Send-Kanal für den Raum aber nach Geschmack aufdrehen, und über den Mix-Regeler dann das Direktsignal hinzumischen?
So siehts aus.

Das zu monitorende Signal darf NICHT übern Sequencer kaufen, damits keine Latenz verpast bekommt.
Beim Hallanteil ist das aber wurscht, weil der so oder so verzögert wird und die Latenz da nur dazu fhrt, dass die Erstreflexionszeit verlängert wird, was im Allgemeinen für einen hübschen Hall mit dennoch sauber vorne stehendem Direktsignal sorgt
 
Muss ich - wenn ich die Anregeungen jetzt richtig verstehe - beim Softwaremix das latenz-verzögerte Direktsignal aus dem Monitorweg komplett rausnehmen, den Send-Kanal für den Raum aber nach Geschmack aufdrehen, und über den Mix-Regeler dann das Direktsignal hinzumischen?

Ja, so in etwa. Je nach Sequencer ein wenig anders.

Softwaremonitoring darf nicht komplett abgedreht werden, aber der Fader für Softwaremonitoring für das Mikrosignal muss ganz runter. Entsprechend muss Send zum Hall prefader sein.
 
Saugeil, jetzt hab ich das verstanden - und das Geld für´nen Kopfhörermix-Mischpult gespart :) Nochmal Danke!!!!!!

Dann noch das Gitarrenproblem: Klappt das, was mit der (günstigen) Palmer-DI-Box nicht geklappt hat, mit der teuren Lehle-Split-Box?

https://www.thomann.de/de/lehle_psplit.htm

Gibt´s Alternativen?

Viele Grüße, Jan
 
Klappt das, was mit der (günstigen) Palmer-DI-Box nicht geklappt hat, mit der teuren Lehle-Split-Box?
Dazu müsste man erst mal wissen, warum das mit der DI-Box nicht geklappt hat. Möglicherweise erwartest Du mangels Verständnis für die Dinge auch zu viel von diesem Konstrukt?
Denn wenns dumm läuft, dann hast Du den selben Effekt mit der Lehle auch.
 
Moin moin zusammen!

Also mit der Palmer PAN 01 lief das so ab: Wenn ich die Gitarre allein über die DI-Box ins Interface spielte, war alles vom Klang OK. Wenn ich aber über den "Link-Out" einen zusätzlichen "Verbraucher", also den kleinen VOX-Verstärker oder auch nur ein Stimmgerät angeschlossen habe, brach der Sound am Interface zusammen, d.h. er wurde total dünn und entprach in keinster Weise mehr dem Originalklang - damit nicht zu gebrachen.

Die Frage ist nun, ob die Split-Variante mit besserem Equipment (Lehle) funktioniert, oder ob meine Vorstellung davon generell falsch ist. Wenn dem so wäre, gibt es Alternativen für mein Vorhaben, die Gitarre zum Mix direkt, also ohne Latenz, aber inkl. Klangbearbeitung (Verzerrung etc.) mitzuspielen, sie aber gleichzeitig unbearbeitet in den Computer zu bekommen?

Dieses Anliegen werden, so denke ich mehrere Leute haben - hat jemand noch Ideen/Anregungen?

Danke!!!!

Grüße, Jan
 
Ich würde dem Problem mit einer Aktiven DI-Box entgegenwirken (wollen). Damit habe ich (selbst mit Noname Produkten) recht gute Erfahrungen gemacht.

Oder wolltest Du die Splitter-Ausgänge dann einmal mit Instr.-In des Firepod und einmal mit dem Amp verbinden? Das geht wahrscheinlich auch. (ich hab's aber noch nicht probiert)

Clemens
 
Mit dem Splitter wollte ich das in der Tat so machen: Gitarre in die Box, Ausgänge einmal in den FP, einmal in den Amp.

Wenn die Variante mit der aktiven DI-Box geht, stellt sich für mich schlussendlich nur noch die Frage der Klangqualität und die des Preises: Die Lehle-Box kostet 120€, eine aktive Palmer-Box (https://www.thomann.de/de/palmer_pan_02.htm) etwas weniger als die Hälfte. Kann jemand noch etwas zur Klangqualität zu einer der beiden oder zu beiden Varianten sagen?

Viele Grüße, Jan
 
Hallo zusammen,

wie versprochen, mein subjektiver Erfahrungsbericht für das Gitarrenmonitroring - inhaltlich zugegeben etwas überraschend...

Die Lehle-Box hab ich "klassisch" angeschlossen, also Gitarre rein, der eine Ausgang in den Vox-Amp und der andere in den Firepod. Hier musste ich den Eingangsregler (wie auch den Preamp am Vox) zwar ein gutes Stück weiter aufdrehen als wenn ich die Gitarre direkt anschließen würde, dann klappte aber alles genau so, wie ich mir das vorgestellt habe: klanglich auf beiden Ausgängen gut, und der Verstärker als Monitor ohne jegliche Latenz.

Jetzt habe ich das gleiche nochmal mit der passiven Palmer DI-Box ausprobiert: Den LINK-Ausgang an der Verstärker, und den symmetrischen Ausgang über XLR in den Firepod. Das, was das letzte mal nicht funktioniert hat und vom Sound her eine einzige Katastrophe war (s.o.), klang diesmal ohne Probleme. Latenz routing-bedingt sowieso kein Problem, und ich hatte den Eindruck, dass sich das vom Klang her nicht zur Lehle unterschied. Minimal schien mir der Klang im Rechner etwas dumpfer und nicht ganz so präsent wie bei der Lehle-Box (irgendwo muss der dreifache Preis ja begründet sein), aber das kann ich mir auch nur einbilden - für mich auf jeden Fall nicht echt hörbar. Keine Ahnung, was ich letzte mal anders und falsch gemacht habe, aber jetzt klappt´s auch mit der günstigeren Variante. Die Lehle-Box werd ich also zurückgeben.

Da auch die Sache mit dem Gesangsmonitoring klappt, bin ich voll zufrieden... Vielen, vielen Dank nochmal für Eure Hilfe, durch Eure Ratschläge bin ich jetzt ohne zusätzliche Investitionen zum gewünschten Ergebnis gekommen!!!! Ein cooles Forum...

Viele Grüße, Jan
 

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