Der arme Poet

[Gel Mitglied 86343]

zu all diesen Menschen, dann denkt er an Mord.

Das nehme ich dem armen Poeten nicht ab.

Derjenige, der das wirklich denken würde, wäre kein armer Poet, sondern ein armer Irrer.

Dann darfst Du mich einen Irren nennen. Ähm, das mit dem Mord nimmst Du doch etwa nicht wörtlich, oda?

 

[verflixte13]

zu all diesen Menschen, dann denkt er an Mord.

Das nehme ich dem armen Poeten nicht ab.

Derjenige, der das wirklich denken würde, wäre kein armer Poet, sondern ein armer Irrer.

"Wenn ich hier im Forum mitlese, dann könnte ich manchmal
regelrecht ausrasten … und den ein oder anderen kaltlächelnd
mit einem bissigen Kommentar ermorden!"

hm …

ist das jetzt der gedanke eines armen irren?
oder … der hilferuf eines verzweifelten?
oder … einfach nur witzig gemeint? …
oder aber … eine völlig nachvollziehbare, weil vernünftige reaktion,
auf den irrsinn, den es hier manchmal zu lesen gibt?

nun, ich weiß es nicht! … aber, ich hüte mich dann doch gerne
vor usern, die vorschnell ein urteil/eine „diagnose“ stellen, die sie weder
sachlich inhaltlich beweisen, noch emphatisch nachvollziehen können …

 

[Turquoise]

das mit dem Mord nimmst Du doch etwa nicht wörtlich, oda?

Selbstverständlich. Es sei denn, Du zeigst mir, wie man es in Kontext des Textes als etwas anderes als eine solche Phantasie verstehen könnte. Weil der Text voller Metaphern ist?
Die Plakate - eine Metapher? Der Lärm, das Bier, die Bockwurst? Alles Metaphern?

Nein, keine Metaphern. Deshalb die Mordphantasie auch nicht. Und genau darum nehme ich das dem Poeten nicht ab. Mordphantasien bedeutet, er würde zutiefst hassen, was er da um sich herum sieht. Am meisten aber die Menschen selbst, obwohl sie gar nicht direkt, sondern nur indirekt für dem Lärm und das Gekreische verantwortlich sind, das ihn so nervt.

Der Poet hasst also das, was Quelle seiner Dichtkunst ist. Und genau das nehme ich dem Poeten nicht ab.

 

[Gel Mitglied 86343]

Der Poet hasst also das, was Quelle seiner Dichtkunst ist. U

föllig falsche Vährte. Meinst es aber bestimmt eher rhetorisch.

 

[Turquoise]

föllig falsche Vährte. Meinst es aber bestimmt eher rhetorisch.

Wie wäre es, wenn Du auf meine ziemlich offene Erwiderung nicht kryptisch antworten würdest, sondern ebenfalls offen?
_______________________

Mord ist eines der schwersten Kapitalverbrechen, das unser Rechtsverständnis als auch unsere Gesetzgebung kennt. Es hätte jede Menge Abstufungsmöglichkeiten gegeben, um deutlich zu machen, was den armen Poeten umtreibt. Doch diese hätten sich nicht gereimt. Tja...

Wenn man jetzt "an Mord" durch "daran, ein Kind zu missbrauchen" ersetzt, wird vielleicht deutlicher, wie unpassend diese Zeile ist. Da gibt es aus meiner Sicht wenig zu deuteln, zu allegorisieren oder umzuerklären. Kunstfreiheit hin oder her - der Typ im Text ist ein armer Irrer. Da hilft keine poetische Verbrämung.

 

[artname]

Ja liebe @verflixte13 :

... aber, ich hüte mich dann doch gerne
vor usern, die vorschnell ein urteil/eine „diagnose“ stellen, die sie weder
sachlich inhaltlich beweisen, noch emphatisch nachvollziehen können …

Ich denke auch so - und manchmal eben auch , denn das Leben ist einfach zu kurz und zu schön dafür.

 

[Gel Mitglied 86343]

föllig falsche Vährte. Meinst es aber bestimmt eher rhetorisch.

Wie wäre es, wenn Du auf meine ziemlich offene Erwiderung nicht kryptisch antworten würdest, sondern ebenfalls offen?

Der arme Poet feiert und verehrt das Leben mit seiner Prosa. Die Außenwelt macht das Gegenteil. Die Existenz als moderner Neandertaler ist mir einfach zu wenig. Da schaue ich dem mittellosen Künstler lieber über die Schulter und nehme mir ein Beispiel an seinem liebevollen Blick auf die Welt. Auch, wenn die Menschenwelt völlig krank ist.

 

[Turquoise]

Siehste @artname, genau das zeigt mir, dass jegliche Skepsis Dir gegenüber nur zu berechtigt gewesen ist. Du bist nur dann umgänglich, wenn es Dir passt, was jemand zu Deinen Texten sagt. Ist das nicht der Fall, sprichst Du jemandem auch schnell mal jegliches seriöse Diskussionsverhalten ab und machst ihn zu Deiner persönlichen Persona non grata.

Die Außenwelt macht das Gegenteil.

Aha? Wer sagt denn das? Doch nur das Urteil desjenigen, der die anderen am liebsten dafür ermorden würde, dass sie Dinge anders beurteilen und "leben", als er selbst.

Die Außenwelt selbst - bzw. ihre Repräsentanten - dürften wie der Poet der Ansicht sein, dem Leben in vollen Zügen hinterherzujagen.

 

[Gel Mitglied 86343]

Aha? Wer sagt denn das? Doch nur das Urteil desjenigen, der die anderen am liebsten dafür ermorden würde, dass sie Dinge anders beurteilen und "leben", als er selbst.

Ermorden würde er sie vlt. nur gerne, weil sie einfach nicht sehen wollen, dass der Wille zum gegenseitigen Verständnis die Lebensqualität potenziell vermehrt. Aber ich meine, Du hast dieses Prinzip schon längst gelernt. Genauso, wie die Antithesen. (Die leider auch wichtige Lebensweisheiten sind...)

 

[artname]

Kunstfreiheit hin oder her - der Typ im Text ist ein armer Irrer. Da hilft keine poetische Verbrämung

Das erinnert mich zwar vom Tonfall bereits an den Verwurf der entartete Kunst. Und dort hörte bei mir der Spaß auf. Dort kämen mir als nächstes Bücherverbrennungen in den Sinn.

Aber von mir aus halte das LI für einen armen Irren. Das ist eben Dein persönliches Urteil! Dein gutes Recht!! Ein gutes Recht ist das!!! - Aber wenn du mich in diesem Zusammenhang gleichzeitig als Autor angreifst, dann bringe den Nachweis für Rechtsverletzungen. Sonst sehe ich das als üble Nachrede an.

Und selbst meinem LI räume ich Rechte ein. Wenn es an Mord denkt, ohne jemand KONKRETES zu bedrohen, dann mag das sein momentaner, bedauernswerter Gemütszustand sein, aber selbst seitens meiner fiktiven Figur keine justiziable Morddrohung!

ABSCHLIEßEND: sehe keinerlei Grund, dass eine Kunstfigur NICHT in die Rolle eines Verbrechers schlüpfen darf! Auch Verbrecher haben Anwälte. Auch Autoren können in diese Rolle schlüpfen. Hast du nicht unlängst Dostojewski erwähnt? Habe ich nicht oft erwähnt, dass ich sehr von Randy Newmann begeistert bin, der seinerseits Vergewaltiger, Gangsterbosse Kriegsverbrecher und ähnlich unangenehme Zeitgenossen als stolze LIs schwadronieren läßt? - und damit überzeugend zeichnet?

Und nun werde ich deine Art, mich persönlich anzugreifen, mit den Mods diskutieren.

 

[verflixte13]

Mordphantasien bedeutet, er würde zutiefst hassen, was er da um sich herum sieht.

so … frische luft und sonne haben gut getan …
und bevor die bude von den gästen gestürmt wird
noch ein gedanke zu den „mordphantasien“:

vorab -> @Turquoise… ich halte dich für KEINEN troll !
aber, deine interpretation für ziemlich eingleisig.

denn, was einer sagt, muss nicht zwingend das sein,
was ihn im innersten auch treibt … das scheinst du
völlig auszuschliessen …

hier mein alternativer „gleisanschluss“ ->

er hasst nicht das, was er um sich herum sieht,
sondern, dass er vom -> „um sich herum“ nicht gesehen wird …

darauf lässt sich auch an anderen textstellen schliessen,
welche du anscheinend auch ignorierst …

denn selbst die „wippenden röcke/ die stolzierend
vor ihm die weltflucht ergreifen“ und sich eher von
Rabauken „nageln“ lassen … sind eher verzweifelte
aussagen/absagen an diese „schnöde“ welt und ihrer tumben bewohner,
die ihn eben nicht mit träumerischen augen saugen …

also ein überhöhter generalangriff/abrechnung auf alles und jeden,
das ihn als person/dichter/mensch/individuum usw … verschmäht …

den tatsächlich beabsichtigten mord … den kann ich nirgends herauslesen
und scheint dich anscheinend wirklich nur „rhetorisch“
zu interessieren … aber, das ist dann nicht mehr mein schuh … LG

 

[Turquoise]

Das erinnert mich zwar vom Tonfall bereits an den Verwurf der entartete Kunst. Und dort hörte bei mir der Spaß auf. Dort kämen mir als nächstes Bücherverbrennungen in den Sinn.

Du zeigst mir jetzt als "Gegenargument" ernsthaft die Nazikeule? Oh Mann...

Aber von mir aus halte das LI für einen armen Irren. Das ist eben Dein persönliches Urteil! Dein gutes Recht!!

Allerdings. So, wie auch mehr als die halbe Mannschaft aus Teestundes Stern-Text den Suizid herauslas, ohne dass sie es so gemeint hatte.

Aber wenn du mich in diesem Zusammenhang gleichzeitig als Autor angreifst, dann bringe den Nachweis für Rechtsverletzungen. Sonst sehe ich das als üble Nachrede an.

Aha. Und wo sollte ich das getan haben? Bitte bleibe mal auf dem Boden der Tatsachen.

Und selbst meinem LI räume ich Rechte ein. Wenn es an Mord denkt, ohne jemand KONKRETES zu bedrohen, dann mag das sein momentaner, bedauernswerter Gemütszustand sein, aber selbst seitens meiner fiktiven Figur keine justiziable Morddrohung!

Und wer hat das behautet? Ich schrieb, dass Mord ein Kapitalverbrechen ist. Ich wüsste nicht, was daran falsch wäre. Geschrieben habe ich es deshalb, weil malles meinte, ich wäre, was den Mord betrifft, auf der falschen Fährte. Daraus schloss ich, man solle Mord in dem Text wohl nicht als das ansehen, was es in Wirklichkeit ist.
Wenn Du das allerdings nun auf Dich persönlich beziehst, obwohl ich über das LI und den Text sprach, bestätigst Du leider meine Theorie über dich als Künstler.

ABSCHLIEßEND: sehe keinerlei Grund, dass eine Kunstfigur NICHT in die Rolle eines Verbrechers schlüpfen darf!

Ich auch nicht. Das Zauberwort heißt aber wie so häufig Kontext. Dein Text stellt eine Mordphantasie in einen Kontext, aus dem nicht etwa ein menschlicher Abgrund oder das ringen eines gedemütigten Geistes mit einer angeblich höheren Idee hervorgeht, sondern es ist die absolute Banalität des Bösen, dass jemand, der sich von seiner Umwelt belästigt fühlt, Mordphantasien entwickelt. Im Gegensatz zu Dostojewski und anderen arbeitet sich Dein Text dabei auch nicht an irgendeiner moralischen Frage ab. Sondern stellt den Mord an Mitmenschen ganz lapidar relativ deutlich ins Zentrum, als handele es sich dabei irgendeinen X-beliebigen Gedanken. Solch ein Protagonist kann mMn kein Poet sein. Das ist meine Position und dafür kritisiere ich Deinen Text. Jetzt kannst Du gerne...

werde ich deine Art, mich persönlich anzugreifen, mit den Mods diskutieren.

Vielleicht sagen Sie Dir ja, was Du selbst nicht siehst: dass ich Dich nicht persönlich angegriffen habe, sondern höflich und sachlich geblieben bin.

 

[Turquoise]

er hasst nicht das, was er um sich herum sieht,
sondern, dass er vom -> „um sich herum“ nicht gesehen wird …

darauf lässt sich auch an anderen textstellen schliessen,
welche du anscheinend auch ignorierst …

Das ist mir schon aufgefallen. Und dennoch bin ich - und das bleibt mein HAUPTARGUMENT - der Ansicht, dass jemand, der aus verletzter Eitelkeit auf Mordgedanken kommt, KEIN POET sein kann. Weil Poeten eben eine gewisse Distanz zur Welt brauchen. Sie sind immer auch in der Beobachter-Position. Wenn die Distanz nicht da ist und der Poet seine Kunst, die Welt und sich selbst nicht mehr auseinanderhalten kann, dann ist er in der Regel ein Fall für die Psychiatrie.

 

[artname]

[QUOTE Turquoise]Das ist mir schon aufgefallen. Und dennoch bin ich - und das bleibt mein HAUPTARGUMENT - der Ansicht, dass jemand, der aus verletzter Eitelkeit auf Mordgedanken kommt, KEIN POET sein kann. Weil Poeten eben eine gewisse Distanz zur Welt brauchen. Sie sind immer auch in der Beobachter-Position. Wenn die Distanz nicht da ist und der Poet seine Kunst, die Welt und sich selbst nicht mehr auseinanderhalten kann, dann ist er in der Regel ein Fall für die Psychiatrie.[/QUOTE]

Turquoise, denk dir über das LI, was du willst. Es wird wohl kaum etwas sein, was ich bei Schreiben nicht bedachte. Mich stört schon eher, dass du behauptest, ich würde das LI auf mich beziehen.

Nein, persönlich nehme ich, dass du meinst, ich vertrüge keine Kritik, weil ich deinen Ansichten über Poeten, die dMn keine sind und eher in die Psychatroe gehören, widerspreche. Ich unterscheide zwischen sachlicher Kritik, und Kritik, die mMn Menschenwürde in den Schmutz zieht. Sünde an dem Punkt sind wir angelangt, wenn du behauptest , es gäbe objektiv einen Punkt, wo man Menschen die Fähigkeit zum Dichten absprechen muß und ihnen statt dessen besserpsychiatrische Behandlung empfehlen muss!

Nach deiner Meinung gehören großartige Dichter in die Klapsmühle. Und zwar als arme Irre und nicht als Dichter

Wenn die Distanz nicht da ist und der Poet seine Kunst, die Welt und sich selbst nicht mehr auseinanderhalten kann, dann ist er in der Regel ein Fall für die Psychiatrie.

Wer aber entscheidet, ob Der Künstler Welt und Emotionen trennen kann????

Nicht nur Faschisten erklärten ihnen unbequeme Künstler für geisteskrank. Auch andere Diktaturen schickten mit genau deiner Begründung Künstler in Psychiatrien. Eine reale Gefahr für die künstlerische Freiheit in diesen Systemen. Ich finde deine Pauschalisierung ehrlich gesagt unerträglich.

ich suchte im Netz nach "berühmte Künstler, geisteskrank" und hier ist ein Auszug des ERSTEN Treffers, den ich fand. Ich weiß nicht, ob politische Absichten hinter dieser Site stehen, aber sie enthält durchaus Künstler, deren psychischen Probleme öfters erwähnt wurden und werden, ohne ihnen abzusprechen, dass sie Künstler sind.


Bela Bartok (1881-1945) schizothymer Ästhetiker
Ludwig van Beethoven (1770-1827) Alkoholismus
Frederic Chopin (1810-1849) schizoide Persönlichkeit
Franz Liszt (1811-1866) Depression
Modeste Mussorgsky (1839-1881) Alkoholismus
Robert Schumann (1810-1856) schizoaffektiv
Richard Wagner (1813-1883) hysteriform neurotisch
Maler und Bildhauer
Albrecht Dürer (1471-1528) Melancholie
Vincent van Gogh (1853-1890) schizoaffektiv / bipolar
Wassily Kandinsky (1866-1944) schizothymer Formenkreis
Michelangelo Buonarotti (1474-1564) depressiv schizoid
Edvard Munch (1863-1944) paranoide Schizophrenie
Pablo Picasso (1881-1973) Depression
Henri de Toulouse-Lautrec (1865-1901) Alkoholismus
Dichter und Schriftsteller
Dante Alighieri (1262-1331) schizoid depressiv
Honore Balzac (1799-1850) manisch-depressiv
Charles Baudelaire (1821-1867) Alkoholismus
Wilhelm Busch (1832-1908) depressiv
Lord Byron (1788-1824) hysterisch depressiv Drogenmissbrauch
Charles Dickens (1812-1870) manisch-depressiv
Fjodor Dostojewski (1821-1881) Epilepsie
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) manisch-depressiv schizoid
Maxim Gorki (1868-1936) Alkoholismus
Friedrich Hölderlin (1770-1843) schizophren
E. T. A. Hoffmann (1776-1822) Alkoholismus
Gottfried Keller (1819-1900) schizothym
Jean de Lafontaine (1621-1695) Neurasthenie
Jakob Lenz (1751-1792) katatone Schizophrenie
Guy de Maupassant (1850-1893) Drogenpsychose
Conrad Ferdinand Meyer (1825-1898) schizoaffektiv
Jean Baptiste Molière (1622-1673) neurotisch
Gérard de Nerval (1808-1853) schizophren
Francesco Petrarca (1304-1374) Melancholie
Edgar Allan Poe (1809-1848) Alkoholismus
Rainer Maria Rilke (1875-1926) schizoide Persönlichkeit
Friedrich von Schiller (1759-1805) zeitweise depressiv
William Shakespeare (1564-1616) zeitweise depressiv
Adalbert Stifter (1805-1868) manisch-depressiv
August Strindberg (1849-1912) schizoaffektiv
Torquato Tasso (1544-1595) paranoide Schizophrenie
Leo N. Tolstoi (1828-1910) depressiv-schizoid neurotisch
Georg Trakl (1887-1914) Drogensucht
Paul Verlaine (1844-1896) Alkoholismus

Leute ihr werdet verstehen, dass ich mit Leuten, die Depressionen und Kunst für unvereinbar halten, nichts zu tun haben wollen. Ich werde deshalb beantragen, dass Turquoise in meinen Fäden nicht mehr schreiben darf. Das ist ja, wie ihr wißt ein neues Angebot der Administration.
Mods, bitte um Entscheidung.

Ich glaube nicht, dass ein Künstler sich HEUTE unschuldig dieser Diskussion entziehen kann, Nicht nach all dem Konzentrationslagern, Straflagern und verschollenen Künstlern in Psychatrien.

 

[Turquoise]

Turquoise, denk dir über das LI, was du willst. Es wird wohl kaum etwas sein, was ich bei Schreiben nicht bedachte.

Sicher nicht. Alles, was ich je zu Deinen Texten denken könnte, hast Du schon dreimal bedacht.

Mich stört schon eher, dass du behauptest, ich würde das LI auf mich beziehen.

Deine Volten werden immer faszinierender. Erst schreibst Du, ich würde Dich angreifen, obwohl ich nur über das LI sprach, und wenn ich daraus schließe, dass Du dann wohl das LI auf Dich beziehst, stört Dich das auch wieder. Wie gesagt: den Samthandschuh muss man immer parat haben bei Dir.

Nein, persönlich nehme ich, dass du meinst, ich vertrüge keine Kritik, weil ich deinen Ansichten über Poeten, die dMn keine sind und eher in die Psychatroe gehören, widerspreche.

Ja, und zwar mit einem Don't-feed-the-Troll-Schild. So sieht für mich nicht gerade die Fähigkeit aus, Kritik zu akzeptieren.

Ich unterscheide zwischen sachlicher Kritik, und Kritik, die mMn Menschenwürde in den Schmutz zieht. Sünde an dem Punkt sind wir angelangt, wenn du behauptest , es gäbe objektiv einen Punkt, wo man Menschen die Fähigkeit zum Dichten absprechen muß und ihnen statt dessen besserpsychiatrische Behandlung empfehlen muss!

Diese Spitzfindigkeiten und Verdrehungen machen es doch nur schlimmer, artname.
Wann habe ich denn Deinem LI - oder wie Du schreibst: generell "Menschen die Fähigkeiten zum Dichten" abgesprochen?
Und wo habe ich "Menschen" "statt dessen" (also statt zu Dichten) psychiaterische Behandlung empfohlen?

Es ging mir einzig darum, dass jemand mit (anscheinend völlig willkürlichen) Mordphantasien herumläuft. Die Leute definieren sich und andere idR über das, was sie tun. Herr Rösner wird für die Menschen vmtl immer der Geiselnehmer von Gladbeck bleiben, auch wenn er jetzt Bienen züchten sollte.

Man könnte sicher einen Text "der Bienenzüchter" über einen Geiselnehmer machen. Aber das würde man ganz anders aufziehen.

Nach deiner Meinung gehören großartige Dichter in die Klapsmühle.

Absouter Käse.

Nicht nur Faschisten erklärten ihnen unbequeme Künstler für geisteskrank. Auch andere Diktaturen schickten mit genau deiner Begründung Künstler in Psychiatrien.

Man sagt, erst unter Druck zeigen die Menschen, wer sie wirklich sind. Spricht so der eigentliche artname? Ich habe es von Anfang an geahnt.
Traurig.

Leute ihr werdet verstehen, dass ich mit Leuten, die Depressionen und Kunst für unvereinbar halten, nichts zu tun haben wollen.
(...)
dass ein Künstler sich HEUTE unschuldig dieser Diskussion entziehen kann, Nicht nach all dem Konzentrationslagern, Straflagern und verschollenen Künstlern in Psychatrien.

Dir gehen gerade sämtliche Pferde durch. Unglaublich.
Du brauchst nicht zur Moderation gehen. Ich schreibe freiwillig nicht mehr in Deinen Threads.

Zu meinen darfst Du gerne weiter Deine Meinung kundtun.


P.S.: Dass all diese von Dir aufgelisteten Künstler offiziell als geisteskrank gelten, glaubst Du ja wohl selber nicht. Ich kenne nur einen, über den solches gesagt wird, nämlich Hölderlin.

Abschließend möchte ich noch anmerken, dass mein "armer Irrer" aus meinem ersten Beitrag ein geflügeltes Wort und mitnichten gleichzusetzen ist mit geisteskrank.

Alles Dinge, die Du nicht sehen willst oder kannst. Schade. Aber irgendwie auch bezeichnend. Du hast ja schon meinen Mops-Thread beinahe eskaliert - völlig sinnfrei... Gib mir also hieran bitte keine Schuld. Den Schuh ziehe ich mir nicht an.

Ermorden würde er sie vlt. nur gerne, weil sie einfach nicht sehen wollen, dass der Wille zum gegenseitigen Verständnis die Lebensqualität potenziell vermehrt.

Na wenn das sooo ist... Dann geht er ja als Exempel für gegenseitiges Verständnis mit gutem Beispiel voran.

(Ach übrigens - nur um das festzuhalten: artname hat Dir für diesen Beitrag gedankt. Ich schließe daraus, Du bist damit seiner "Wahrheit" ziemlich nahe gekommen. Wir wissen also nun: man sollte nicht so streng sein, wenn jemand andere deswegen ermorden will, weil sie sein Verständnis von gegenseitigem Verständnis nicht teilen. Woran erinnert mich das bloß... *kopfkratz*)

 

[clemenserwe]

@artname
@Turquoise

Zieht nicht gegenseitig aufeinander los.
Wer einen Text einstellt, dem ist doch klar, dass nicht jeder diesen Text gut findet. Kritik muss man nicht persönlich nehmen.
Allerdings muss man als Kritiker seine Aussagen nicht verteidigen. Man äussert die entspechenden Aspekte und überlässt dem anderen, was er damit macht.

Daraus kann sich eine befruchtende Diskussion entwickeln.
Wenn es in gegenseitig Attacken ausartet, läuft bei BEIDEN was schief.

 

[Gel Mitglied 86343]

@Turquoise

Das 'gegenseitige Verständnis' war mehr als Appell an Dich gedacht. Leider hat es nichts genutzt.

 

[artname]

@ Clememserwe, ich habe die Berechtigung negativer Kritik an meinem LI mehrfach und sehr nachdrücklich hervorgehoben. (siehe #30) Als gutes Recht der freien Meiningsäußerung. Ich habe außerdem einleitend angedeutet, dass mir dieses LI selbst nicht sonderlich sympathisch ist. Aber es ist eben mein lyrisches Ich.

1. Frage: Was hab ich also unterlassen, dass du mich nun darauf hinweist, mir müsse mir doch klar sein, dass es auch kritische Stimmen gäbe?

Ich habe klar geschrieben, WAS mir zu weit geht. Ich habe es dick unterstrichen.

Und dennoch bin ich - und das bleibt mein HAUPTARGUMENT - der Ansicht, dass jemand, der aus verletzter Eitelkeit auf Mordgedanken kommt, KEIN POET sein kann. Weil Poeten eben eine gewisse Distanz zur Welt brauchen. Sie sind immer auch in der Beobachter-Position. Wenn die Distanz nicht da ist und der Poet seine Kunst, die Welt und sich selbst nicht mehr auseinanderhalten kann, dann ist er in der Regel ein Fall für die Psychiatrie.

Mal abgesehen, dass nirgendwo im Text etwas über verletzte Eitelkeit steht und an Mord zu denken in diesem Falle eine unbestimmte Gefühlslage beschreibt, kein einziger Mensch KONKRET bedroht wird....

Hier wird mMn ein Angriff formuliert auf die künstlerische Freiheit UND und die große Gruppe von Menschen mit psychischen Handicaps, denen Turquoise die Fähigkeit zur Dichtung abspricht. Also ich kann mir Menschen vorstellen, die in psychischer Behandlung sind und TROTZDEM Kunst ausüben. Und die das hier lesen. Meint du nicht, dass sich diese Menschen diffarmiert fühlen?

Und es gibt ein zweites Argument. Es ist allgemein bekannt, dass Diktaturen erfolgreiche Künstler mit Hinweis auf angebliche psychische Erkrankungen verleumden bzw. sie in Psychatrien verschwinden ließen und lassen. Ich betrachte eine solche Betrachtung als zutiefst undemokratisch und nicht mit den Regeln 2.2. bzw. 2.6. der hiesigen Nutzerbestimmungen vereinbar.

2. Frage: Warum muß ich mich mit solchen Ansichten rumschlagen, mit einem Menschen, der immerfort bohrend, mich als User provoziert (ich sei kritikresistend) und die künstlerische Freiheit ignorierend

Kunstfreiheit hin oder her - der Typ im Text ist ein armer Irrer. Da hilft keine poetische Verbrämung

hier ewig rumschlagen?

Ihr könnt prüfen, ob seine Argumentation für Euch regelgerecht ist, dann ziehe ich meine Konequenzen - oder ihr weist Turquoise darauf hin, dass bestimmte Teile seiner Kommentare nicht euren Regeln entspricht,

Dann wäre das aber auch eine gute Gelegenheit, eure neue Regel anzuwenden und meinem Wunsch zu entsprechen. Turquoise das Kommentarrecht in meinen Fäden zu entziehen. oder uns wenigsten an Hand des Beispiels zu erklären, wann Euer Vorschlag greift.. und wann nicht.

 

[ElectricSheep]

Ich denke, es wird hier gerade etwas ziemlich hoch gekocht.

Situation: Es gibt einen Text, der mit der Öffentlichkeit zur Kritik geteilt wird. Es gibt hierzu nun Antworten, es gibt hierzu nun Ansichten und auch Ansichten, die sich nicht mit der Botschaft des Schöpfers decken.

DAS ist vollkommen in Ordnung und dafür ist das Forum auch da. Lasst doch einfach beide Ansichten parallel existieren. Es sind Meinungen und es ist Feedback.
Man kann sich nun auf das Wort Mord versteifen. Hierzu findet sich allerhand Interpretation. Kann man machen. Nun kann man seine Intention gegenüber dieser Auslegung erläutern, oder das Feedback hinnehmen. Beides ein Weg.
Ich denke die Bögen zum Faschismus und was hier so noch angebracht wurde, ist schon seeeeehr groß gespannt... Solche Bögen können gerne ein Thema noch weiter aufblähen und in die totale Eskalation treiben. Das muss doch nicht sein.

Ihr könnt prüfen, ob seine Argumentation für Euch regelgerecht ist, dann ziehe ich meine Konequenzen - oder ihr weist Turquoise darauf hin, dass bestimmte Teile seiner Kommentare nicht euren Regeln entspricht,

Hier kommt bei mir eine Drohung an. Ich weiß nicht, ob das gerade der richtige Weg ist.

 

[User70408]

Fühl mich grad wieder bestätigt warum ich nur mehr sehr selten hier ins Songtext Forum reinäuge ...

@artname
interessanter Text von dir
Danke auch für deine Auflistung, die ganz klar zeigt, dass kreatives Denken oft Qual und Leiden verursacht!
Ich verfolge schon lange Zeit, dass viele Dichter und Songschreiber schon mal in tiefe Löcher, von Depression, Angststörungen, Panikatacken, von all diesen finsteren Monstern heimgesucht werden ...


Bela Bartok (1881-1945) schizothymer Ästhetiker
Ludwig van Beethoven (1770-1827) Alkoholismus
Frederic Chopin (1810-1849) schizoide Persönlichkeit
Franz Liszt (1811-1866) Depression
Modeste Mussorgsky (1839-1881) Alkoholismus
Robert Schumann (1810-1856) schizoaffektiv
Richard Wagner (1813-1883) hysteriform neurotisch
Maler und Bildhauer
Albrecht Dürer (1471-1528) Melancholie
Vincent van Gogh (1853-1890) schizoaffektiv / bipolar
Wassily Kandinsky (1866-1944) schizothymer Formenkreis
Michelangelo Buonarotti (1474-1564) depressiv schizoid
Edvard Munch (1863-1944) paranoide Schizophrenie
Pablo Picasso (1881-1973) Depression
Henri de Toulouse-Lautrec (1865-1901) Alkoholismus
Dichter und Schriftsteller
Dante Alighieri (1262-1331) schizoid depressiv
Honore Balzac (1799-1850) manisch-depressiv
Charles Baudelaire (1821-1867) Alkoholismus
Wilhelm Busch (1832-1908) depressiv
Lord Byron (1788-1824) hysterisch depressiv Drogenmissbrauch
Charles Dickens (1812-1870) manisch-depressiv
Fjodor Dostojewski (1821-1881) Epilepsie
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) manisch-depressiv schizoid
Maxim Gorki (1868-1936) Alkoholismus
Friedrich Hölderlin (1770-1843) schizophren
E. T. A. Hoffmann (1776-1822) Alkoholismus
Gottfried Keller (1819-1900) schizothym
Jean de Lafontaine (1621-1695) Neurasthenie
Jakob Lenz (1751-1792) katatone Schizophrenie
Guy de Maupassant (1850-1893) Drogenpsychose
Conrad Ferdinand Meyer (1825-1898) schizoaffektiv
Jean Baptiste Molière (1622-1673) neurotisch
Gérard de Nerval (1808-1853) schizophren
Francesco Petrarca (1304-1374) Melancholie
Edgar Allan Poe (1809-1848) Alkoholismus
Rainer Maria Rilke (1875-1926) schizoide Persönlichkeit
Friedrich von Schiller (1759-1805) zeitweise depressiv
William Shakespeare (1564-1616) zeitweise depressiv
Adalbert Stifter (1805-1868) manisch-depressiv
August Strindberg (1849-1912) schizoaffektiv
Torquato Tasso (1544-1595) paranoide Schizophrenie
Leo N. Tolstoi (1828-1910) depressiv-schizoid neurotisch
Georg Trakl (1887-1914) Drogensucht
Paul Verlaine (1844-1896) Alkoholismus

Leute ihr werdet verstehen, dass ich mit Leuten, die Depressionen und Kunst für unvereinbar halten, nichts zu tun haben wollen.

@artname
ja, das kann ich verstehen

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