Das Timing des Drummers! :-)

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Griaß eich!

Ich spiele nun seit fast 11 Jahren Schlagzeug. Seit 2 Monaten habe ich eine neue Band, mit ganz neuen Musikern, Menschen die ich davor noch nicht gekannt habe.

Jetzt ist es so, dass ich das Gefühl habe, das Timing in der Band stimmt überhaupt nicht, und natürlich mache ich mich als Drummer dafür verantwortlich. Gerade bei Jams oder beim Herumprobieren an neuen Nummern fällt mir bei den Probemitschnitten auf, dass wir bei diversen Teilen (z.B. nach einem Wechsel auf Doubletime) kontinuierlich das Tempo anziehen (ca. + 5 [g=45]bpm[/g], manchmal sogar ein wenig mehr). Mir/uns fällt das oft gar nicht gleich auf.

Ich führe dieses Problem auf folgende Punkte zurück:

1) Ich als Drummer bin nicht 100%ig timingsfest und lasse mich, wenn ich nicht konzentriert bin vom "Temporausch" der anderen mitziehen.
2) Meine beiden Mitschreiter (Gitarre, [g=118]Bass[/g]) sind nicht 100%ig timingfest.
3) Der Bassman hört nicht auf mich.

Wir haben seit dem probiert, zum Clicktrack zu spielen. Das war für mich kein Problem, da ich mich selber als Clicktrack-fest bezeichnen würde. Bei den Aufnahmen merkte ich dann, dass der Gitarrist wirklich "auf mir drauf war", aber der Basskollege meistens immer eine Spur vorn war, d.h. dazu tendierte, das Tempo anzuziehen.

Interessant ist, dass ich in früheren Bands nie solche gravierenden Probleme hatte. Bei meiner letzten Band neigten die Jungs dazu, immer etwas zu hängen, jedoch konnte ich das mit meiner "Autorität" als Drummer immer unter Kontrolle bringen und es gab keine Timingprobleme. Die Problemsituation mit meiner neuen Band lässt mich leider sehr stark an mir selber zweifeln, und das obwohl ich schon relativ lange Drummer bin, das frustiert mich sehr.


Ich bin jetzt ein wenig ratlos, was ich gegen diese Misere machen kann. Ob ich an mir selber arbeiten sollte (z.G. durch spezielle Übungen) oder mit der Band gemeinsam.

Vielleicht habt ihr ja eine Meinung dazu oder gute Tipps!

Herzlichen Dank im Voraus, ein frustrierter GrooveT.:-/
 
Heyho Groove T,

laß mal den Kopf nicht hängen! Ich spiele nun auch schon seit einer Weile Schlagzeug und merke solche Effekte auch dann und wann, selbst wenn man mit Leuten länger zusammenspielt.
Also als erstes ist es meines Erachtens "normal", daß das mit dem Timing so ist, da jeder von Natur aus anders empfindet. Ich will damit sagen, daß es durchaus sein kann, daß bei Deiner vorigen Band alles etwas laid back war, jetzt aber alles mehr nach vorn geht, selbst bei den gleichen [g=45]BPM[/g] Zahlen. Mit der Zeit spielt sich das schon ein, man muß nur viel zusammen spielen, nicht nur im Proberaum, sonder auch live und dann wird das schon. Sind die Musiker allerdings Profis, dann ist es etwas bedenklicher, da sollte das eher klappen. Ein Großteil ist aber nur ein Wechselspiel aus Konzentration und in der Musik fallenlassen. Wird zuviel drumherum gespielt, konzentriert sich ein Musiker zu sehr auf sein Instrument, als auf das Jammen oder den Song, kann das schnell auf Kosten des Timings und der Genauigkeit gehen. Vielleicht da mal schauen wer evtl. zu viel spielt und bei wen das Timing wackelt - diese Person dann schelten!!! :-D
Was kann man aber jetzt dagegen tun? Hmm, wenn es am massivsten "nur" der Basser ist...entweder ihm immer mit einen Klick auf die Ohren geben oder zum Klick üben lassen (das dauert aber eine ganze Weile, bis sich das von alleine bessert). Im schlimmsten Fall müßte er vielleicht gehen...aber soweit will bestimmt keiner gehen - ihr stellt ja bestimmt nicht die höchsten Musikeransprüche an Euch, wollt Weltruhm erlangen usw. - oder doch? :)
Bevor es soweit kommen sollte, ist es gut, sich gemeinsam Aufnahmen anzuhören, evtl. sogar den Klick mal mit aufzunehmen und einzelne Rhythmusproben (Registerproben) zu machen. Nur [g=118]Bass[/g] und Schlagzeug könnte dann mal die einfachsten und grundlegensten Sachen üben, außerdem mal kurz vor dem Klick, mal drauf, mal danach spielen und dabei aufnehmen, anhören usw. - das bringt oft eine Menge Erkenntnis.
Weiterhin ist es sehr hilfreich, denn Bassisten vor die Bassdrum zu stellen (im Proberaum) - kein Scherz!!! So spürt er auch die Bassimpulse und man bekommt direkter ins Gefühl, wo Deine Bassdrumakzente genau liegen.
Ich würde einfach ab und zu mit Klick spielen und schauen, wie es sich entwickelt - 5 [g=45]BPM[/g] sind nicht die Welt und wenn es nicht zu stark auffällt, kann es sogar als Stilmittel gut zur Geltung kommen.

Ich würde sagen locker bleiben, das ist nur ein Problem der Anfangszeit, irgendwann findet ihr Euren gemeinsamen Puls!

Viele Grüße, P.
 
Griaß Di,

leider hab ich Dir auch keine Patentlösung - haste Dir sicher schon gedacht. So wie Du die Situation beschreibst, würd ich mal sagen kanns ja nicht an Dir liegen. Eine genaue Analyse, woran die Timingschwankungen liegen würde ich aber sehr empfehlen. Oft ist die Band "in sich" untight, und das meistens - man möge mir verzeihen - wegen einem derbe treibenden Gitarristen.

Also: Finde erstmal genau raus, wer - auch innerhalb eines Taktes - schwankt: manche Timinghelden kommen ja am Ende des Taktes wieder sauber raus -> klingt trotzdem scheiße.
Versuche die Passagen zu analysieren, z.B. triolische 8tel, spiel sie mit einem [g=64]Metronom[/g], das so etwas kann vor und laß den Instrumentalisten drauf spielen. Vielleicht hilft das schon, weil Nichtschlagzeuger doch immer wieder Probs beim richtigen Phrasieren/Bewerten der gespielten Passagen haben.

Zweitens laß mal immer nur zwei Instrumente abwechselnd einen ganzen Song zum Taktell spielen. Wahrscheinlich gehen bereits zwei miteinander nicht genau.

Drittens: (das hab ich beim Aufnehmen mal gemacht, mußte auch schnell gehn...) Wenns dringend ist: Abend vor der Aufnahme elektrisches [g=64]Metronom[/g] mit der eingestellten [g=45]bpm[/g]-Zahl vom Song des darauffolgenden Tages unters Kopfkissen legen: Klappt echt!

Und: ein Basser, der treibt ist uncool (siehe Musikerwitze). Basser dürfen ruhig etwas hängen, aber bloß nie treiben!

In diesem Sinne - ich hoff mein Gebrabbel hilft ein bißchen.

DaObi :)


P.S.: oooh da war wer schneller hihi: Jup, in der früheren Band hamm sich Drummer+Basser 2x wöchentlich für ne Stunde oder zwei getroffen und das ganze Programm nur zu zweit geübt. Wenn der [g=118]Bass[/g] tight auf den Drums ist, kann der Rest der Band eigentlich spielen was sie wollen.... das groovet trotzdem! :-D

P.P.S.: ups, nochne Idee (hattenwermal, als der Drummer in Urlaub war): Programmier doch mah die Drums und laß die Band dazu spielen, wenn das geht (technisch): sehr interessant, was das alles zu Tage fördert. Bin gespannt, ob der uneinsichtige Basser auffen Computer auch net hört. O-Ton Drummerseinvorgänger: "der Sequenzer ist nicht tight" hrrhrrhrr.... :-D
 
Hey DaObi,

das mit dem [g=64]Metronom[/g] unter dem Kopfkissen hab ich auch schonmal probiert. Das klappt wirklich, allerdings sollte man das nicht zu laut stellen, da gibt´s ordentlich Schädelbrummen! :knock: :hammer: Gut, bei Studioaufnahmen spiele ich eh meist mit Klick, da ist mir ausgeruhtes Schlafen wichtiger...:)

Liebe Grüße von dem, der schneller war...

P.
 
moin.
ich wuerde sagen, wenn ihr alle keine berufsmusiker seid: mach dir da nach 2 monaten noch keinen dicken kopf drueber aber behalt das problem im hinterkopf.
ich denke auch nicht jeder drummer harmonisiert mit jedem bassisten und umgekehrt. wenn das problem auch ueber laengere zeit bestehen bleibt, quatscht euch zu zweit mal aus, oder such dir nen neuen bassman an deiner seite... denn dauerhaft ist die beschriebene situation ein absolutes hindernis.

gruesse von nem posaunisten
 
Was mir als Drummer echt was gebracht hat ist folgendes:
Spiel mal mit nem Klick und versuch, anstatt immer den Klick auf die Viertel zu setzen, dein Spiel am Klick "vorbei zu schieben". Das heisst, das der Klick dann z.B. immer auf die "e", das "+" oder das "a" kommt (oder um die Schwierigkeit potenziell zu erhöhen: wie wärs mit dem Klick als 4tel Triolen :p ? Ist zwar echt übelst schwer, aber das Timinig wird viiiieeeel besser)!

Man hat ja die Tendenz dass man zwar exakt mit dem [g=64]Metronom[/g] auf den Viertel kommt, aber die Noten dazwischen irgendwie "reinwurstet". Und genau das lässt sich auf diese Art gut trainieren. Gilt übrigens nicht nur für Drummer ;-)
 
Seit wann übt denn überhaupt ein Musiker ohne [g=64]Metronom[/g]? ... Ich meine jetzt nicht "rumspielen" sondern wirklich üben... Und wie schon gesagt wurde, es ist sehr hilfreich, sich die kleinstmögliche Auflösung beim [g=64]Metronom[/g] einzustellen.

Also wenn z.B. 16tel Triolen bei Tempo 80 gespielt werden, und das [g=64]Metronom[/g] nur Achteltriolen hergibt, dann diese bei Tempo 160 einstellen, und schon bekommt jeder Anschlag einen Klick. (Bei sehr langsamen Passagen ist das natürlich genauso wichtig, wenn nicht sogar wichtiger....)
 
Hi!!

hatte immer probleme mit timing...war immer "vorn" dran (stichwort schneller werden...hektisch klingen)...was mir geholfen hat, war....einfache grooves/rhythmische figuren vorm schlag, aufm schlag und nachm schlag zu üben sprich einmal bin ich immer kurz vorm klick einmal "drauf" und einmal immer dahinter...bis zu den grenzen, wo du den klick nicht mehr an "seinem" platz hörst...damit kriegst du eine bandbreite an variationsmöglichkeiten für einen groove (idee ist meines wissens nach von mick goodrick!!!). wenns dir hilft stecks deinen Bandkollegen!!!!die scheinen es anscheinend auch nötig zu haben...mfg little
 
Hi Mr. Groove T,

ich bin zwar kein Drummer, sondern von der Saitendehnerfraktion, ich kenne aber das Problem, wenn grade [g=118]Bass[/g] & Drum nicht so richtig "in Time" und vor allem noch nicht
so richtig aufeinander eingespielt sind ...

Am effektivsten ist es, wenn ihr beiden, der Basser & Du, Euch vorbereitend alleine trefft
und Euch aufeinander einspielt. Eine gute
Übung für den Einzelnen ist es auf und gegen
[g=64]Metronom[/g] zu grooven, nicht stur auf die Eins,
sondern Synkopen zu spielen, leicht "absichtlich"
schleppen, betonen etc.

Und vor den Aufnahmen Lockerungsübungen machen, unbedingt auf eine ruhige Umgebung achten ... Der Groove zählt! ;-)

Ach ja, es ist noch kein Meister
vom Himmel gefallen, Dave Weckl zB. mußte
auch erst grooven lernen ... mit Bassmann
zusammen! Der Basser muß Dir auch genau zuhören können.

Laß Dich nicht frusten!

LG
Bluebop
 
@ptr22: Hey servus! Danke für den guten Zuspruch. Profis sind wir natürlich alle miteinander nicht, aber es spielt schon jeder zumindest 10 Jahre sein Instrument.

Ich werde mich sicher mal mit dem Herrn Bassplayer zusammensetzen müssen, aber es sicher kein leichtes jemandem zu verklickern, dass sein Timing nicht passt und dass man das Gefühl hat, dass derjenige überhaupt nicht auf einen selber hört ... :)

Danke für die Tipps!!

L.G., GrooveT.
 
@DaObi: Hola! :)

Danke auch, für deine beistehenden Worte. *g*

Das mit der Analyse ist sich eine gute Sache, ich muss es halt irgendwie gut verpacken, nicht dass sich jemand auf den Schlips getreten fühlt.

:), GrooveT.
 
@Jimmy punk: du wirst lachen, in einer meiner letzten Bands habe ich mit einem Posaunisten (+ Oktaver-FX) als Bassisten gespielt. Wir haben wirklich aneinander "geklebt", der Junge konnte halt wirklich zuhören.

Aber wahrscheinlich hast du eh recht: jetzt in der ersten Zeit wo viel gejammt und probiert wird, sollte ich mir noch keine Kopf darüber machen. Vielleicht gibt sich das dann wirklich, wenn wir an den Details feilen und jeder weiß, was er spielt.

Danke, GrooveT. :)
 
@melvin: oh super Tipp, das mit dem Click auf die Nicht-Eins. *gg* Das werd ich sicher probieren. .... 4tel Triolenclick stell ich mir "Hölle" vor! ;-)

L.G., GrooveT.
 
@elmarW: servus. Also ich übe mit [g=64]Metronom[/g], aber nicht NUR. :)

L.G., GrooveT.
 
@LittleBigMan: Servus. Ja diese Übungen kenne ich. Man kann damit toll das Microtiming variieren und so laid back oder lean forward Stimmung erzeugen ohne dass man hängt oder treibt ... wenn mans beherrscht, wohlgemerkt *gggg*

L.G., GrooveT.
 
@Bluepop: auch dir sei gedankt. Zu zweit am Timing arbeiten wird wohl das Beste sein.

Ich werd euch in ein paar Wochen berichten, wie es läuft! :)

L.G., GrooveT.
 
hi GrooveT,

ich sag mal so, mach dir mal keine sorgen, das mit dem timing ist an anfang glaub ich immer ein problem bei bands, die anfangen zusammen musik zu machen. wenn ich an meine bands denke die ich hatte, wars auch am anfang immer so, das z.b. bei breaks alle immer verschieden angefangen haben etc. das legt sich je mehr man miteinander musik macht und probt, jedoch solltest du das ganze mal den anderen besprechen, weil das wichtiste ist, meiner meinung nach, das alle versuchen miteinander zu spielen, so das alle aufeinander achten und sich am gesammten orientieren. wenn sich die anderen immer an einem orientieren und ihm folgen ist meiner meinugn nich so gut, weil es soll ja ein zusammenspiel sein und nicht ein hinterherlaufspiel.
und wegen dem bassmann: hau dich mal für nen pa sessions alleine mit ihn in den proberaum und versucht zusammen zu spielen, statt das du ihn auf dein timing züchtigen willst ;-)

gruß

lessi
 

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