Teestunde
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Hört sich an wie aus einem Musical. Mit sowas überrascht zu werden, gibt Auftrieb für die ganze Woche.
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was verführt einen Komponisten dazu, sich in einen Songtext zu vergucken....bei mir sind es zuerst Rhythmus der Sprache, Klang der Sprache, einzelne Schlagworte/Wortbilder..die Botschaft des Textes folgt später..
ist dieses treffende Bonmot von dir? Darf ich das mal benutzen?mehr Zuneigung, weniger Zustimmung..so mag ich das
Hallo @Verney , Danke für deine kritischen Anmerkungen zum Text und deine Zustimmung zum Songdemo. Ich kann jeden deiner Sätze zustimmen! Es war halt anfangs nur ein Reimspiel mit 5 vorgegebenen Begriffen. Gottseidank bevorzuge ich sogar bei solchen Spielen eine gewisse „Luftigkeit“ bei der Wortfindung. Zuerst suche ich den präzisen Begriff - aber danach erweiterte ich ihn wieder, um seine Deutbarkeit zu erhöhen. 1000 Menschen = 1000 Welten! Warum sollte ich Wert darauf legen, dass ausgerechnet mein kleines Weltbild verstanden wird? Da nehme ich als in der Zwischenzeit lieber das Missverständnis in Kauf, manchmal scheinbar beliebig zu texten.
Aber zusammen mit der Musik sollten viele Zwischentöne hörbar werden. Jedenfalls weckte die Musik von Jan Kirsten in mir unbeachtete Gefühle!!!
Was die Negation betrifft, stimme ich dir grundsätzlich zu. Aber meine Negation bezieht sich ja nicht auf meine Phantasie, sondern auf gelegentliche Stempel, demzufolge Phantasien manchmal ernsthaft für verrückt erklärt werden. Ist mir persönlich zwar nicht widerfahren, aber dennoch ärgert es mich jedesmal, wenn nicht mehr die Argumente, sondern die Psyche der Argumentierenden diskutiert wird ! Vermutlich dürfte mein Weltbild durchaus mit dem der Mehrheit schmerzlos kompatibel sein - dennoch habe ich manchmal im Ohr: Heute du, morgen ich.... - Wer das aus dem Song hört, liegt auch nicht völlig falsch. - Ähm, falls sich jemand mal Gedanken über den Titel machen sollte,..
Hallo @Verney , wir haben uns weitgehend angenähert. Ich habe keine Angst davor, dass mich mein eigenes Werk diskreditieren könnte.Verney schrieb:Wenn das tatsächlich jemand statt dessen, vielleicht auch noch unter sozialem Vorwand, als "versteckten Hilferuf" an Institutionen wie die "Telefonseelsorge" auffassen will, nur weil der Text sich etwas von dem heilen Weltgetue der Schlagerwelt abhebt, dann tut er es entweder mutwillig, um den Songwriter herabzusetzen - oder er besitzt wirklich jenen Mangel an Abstraktionsfähigkeit, der manche Mitbürger dazu bringt, Schauspieler auf offener Straße für die Rolle anzugehen, die sie in einer aktuelle Serie spielen, o.ä.
Hallo @Verney , wir haben uns weitgehend angenähert. Ich habe keine Angst davor, dass mich mich mein eigenes Werk diskreditiert.Verney schrieb:Wenn das tatsächlich jemand statt dessen, vielleicht auch noch unter sozialem Vorwand, als "versteckten Hilferuf" an Institutionen wie die "Telefonseelsorge" auffassen will, nur weil der Text sich etwas von dem heilen Weltgetue der Schlagerwelt abhebt, dann tut er es entweder mutwillig, um den Songwriter herabzusetzen - oder er besitzt wirklich jenen Mangel an Abstraktionsfähigkeit, der manche Mitbürger dazu bringt, Schauspieler auf offener Straße für die Rolle anzugehen, die sie in einer aktuelle Serie spielen, o.ä.
Nein, ich fürchte mich davor, zu verständlich zu schreiben! Die Welt IST verworren! Ich fühlte mich am Authentischsten, wenn ich, relativ neutral gestimmt, mehrere unterschiedliche Vorgänge gleichzeitig wahrnehmen kann. Sobald ich einen Vorgang favorisiere, fehlt mir dafür, außer einem angezogenen Pflichtbewusstsein, eine einleuchtende Begründung...
Verney schrieb:Als Countryballade oder Blues (was eher mein Metier ist) wäre das eben nicht gegangen, weil da kurze, eindeutige Geschichten erzählt werden.
Verney schrieb:Als Countryballade oder Blues (was eher mein Metier ist) wäre das eben nicht gegangen, weil da kurze, eindeutige Geschichten erzählt werden.
Hm... sehe mich selber am ehesten als Bluessänger. Und bitte darum, Künstler wie Dylan oder Joni Mitchell nicht aus unserer Runde auszuschließen. Aber du könntest Recht haben!
Ich glaube, wir verstehen uns sehr gut in diesem Punkt! Ich staune immer wieder, wieviel mir ein „Ich wache auf am Morgen / und mein Baby ist auf und davon:“ letztlich erzählt. Das weiß auch Dylan sehr genau! Gerade in seinen kryptischen Songs fasziniert mich dieser einfache, stoische Tonfall.Verney schrieb:Ich habe bewusst nicht Folk gesagt, weil´s da in den Texten stilistisch oft schon wieder etwas freier zugeht, obwohl er die gleichen Wurzeln hat.
Mit geht gerade durch den Kopf, dass Pop ganz anders in unsere Köpfe gelangt als „seriöse“ Kunst: nicht so reflektiert von studierten und spezialisierten Lehrern und Journalisten vermittelt, sondern von Schulfreunden oder Fan-Boy-Journalisten vermittelt, die mangels einer komplexen Pop-Musik-Ästhetik vor allem ihren eigenen Geschmack predigen.Verney schrieb:Es ging mir mehr um die (unbewusste) Erwartungshaltung. Wenn ich einen Text erst lese, dann stelle ich mir dazu automatisch eine musikalische Umsetzung vor. Dabei bin ich aber - bewusst oder unbewusst - meinen eigenen, meist von anderen Musikstilen geprägten Vorstellungen verhaftet.
Ich glaube, wir verstehen uns sehr gut in diesem Punkt! Ich staune immer wieder, wieviel mir ein „Ich wache auf am Morgen / und mein Baby ist auf und davon:“ letztlich erzählt. Das weiß auch Dylan sehr genau! Gerade in seinen kryptischen Songs fasziniert mich dieser einfache, stoische Tonfall.Verney schrieb:Ich habe bewusst nicht Folk gesagt, weil´s da in den Texten stilistisch oft schon wieder etwas freier zugeht, obwohl er die gleichen Wurzeln hat.
Mit geht gerade durch den Kopf, dass Pop ganz anders in unsere Köpfe gelangt als „seriöse“ Kunst: nicht so reflektiert von studierten und spezialisierten Lehrern und Journalisten vermittelt, sondern von Schulfreunden oder Fan-Boy-Journalisten vermittelt, die mangels einer komplexen Pop-Musik-Ästhetik vor allem ihren eigenen Geschmack predigen.Verney schrieb:Es ging mir mehr um die (unbewusste) Erwartungshaltung. Wenn ich einen Text erst lese, dann stelle ich mir dazu automatisch eine musikalische Umsetzung vor. Dabei bin ich aber - bewusst oder unbewusst - meinen eigenen, meist von anderen Musikstilen geprägten Vorstellungen verhaftet.
Kein Wunder, dass wir ne Menge Klischees bezüglich der Relationen zwischen Texten und Musik haben! Oder? - Ich natürlich auch! Aber da ich für viele Interpreten schrieb, fiel mir bald auf, wie willkürlich alle an der Produktion und dem Vertrieb von Pop Beteiligten noch immer Popphänomen wahrnehmen und prägen. Vielleicht ist mein Überdruss an diesem professionellen Dilettantismus eine der Ursachen, warum ich mir genau überlege, wo ich gängige Vorstelungen bediene - und wo nicht....
Interessanter Gedanke. Schau Dir die viele Musikertools mal an. Von automatisierten Akkorden, bis hin zu Melodisierungen. Alles möglich. Dabei bin ich grade an einem Punkt, wo ich dem geistigen Impuls versuche nachzugehen. Erst ein Gefühl, dann (am besten eine Vorstellung), dann die Realisation. Wir (die Menschen) haben schon auf so vielen Gebieten das Heft aus der Hand gegeben. Vom autonomen Fahren bis hin zur Kaffemaschiene, die uns diktiert, wann eine Reinigung stattfinden soll. Soll das auch auf dem kreativen Gebiet geschehen?Kurz gesagt: Nähern wir uns nicht einer Zeit, wo die Roboter über menschliche Kommunikation entscheiden?
Ich benutze diese Tools v.a., mein Gehör zu trainieren. Damit ich überall Einfälle notieren kann. Ich singe Harmonien und klopfe Rhythmen bei jeder Gelegenheit. ... Aber du hast Recht, das genügt nicht. Man müsste die Gefahr der automatischen Nutzung verdeutlichen.,, nein, beschwören! Mit Hilfe von Texten?Locis schrieb:Schau Dir die viele Musikertools mal an. Von automatisierten Akkorden, bis hin zu Melodisierungen. Alles möglich
Was kann man tun? Wir sollten uns wohl komplexer äußern! Die Maschinen nutzen und das gleichzeitig in Frage stellen! Wenn alles in der Natur den kürzesten Weg sucht... ist das vielleicht der kürzeste Weg, länger zu leben?!?Locis schrieb:. Dabei bin ich grade an einem Punkt, wo ich dem geistigen Impuls versuche nachzugehen. Erst ein Gefühl, dann (am besten eine Vorstellung), dann die Realisation. Wir (die Menschen) haben schon auf so vielen Gebieten das Heft aus der Hand gegeben. Vom autonomen Fahren bis hin zur Kaffemaschiene, die uns diktiert, wann eine Reinigung stattfinden soll. Soll das auch auf dem kreativen Gebiet geschehen?
Ich benutze diese Tools v.a., mein Gehör zu trainieren. Damit ich überall Einfälle notieren kann. Ich singe Harmonien und klopfe Rhythmen bei jeder Gelegenheit. ... Aber du hast recht, das genügt nicht. Man müsste die Gefahr der automatischen Nutzung verdeutlichen.,, nein, beschwören! Mit Hilfe von Texten?Locis schrieb:Schau Dir die viele Musikertools mal an. Von automatisierten Akkorden, bis hin zu Melodisierungen. Alles möglich
Was kann man tun? Wir sollten uns wohl komplexer äußern! Die Maschinen nutzen und das gleichzeitig in Frage stellen! Wenn alles in der Natur den kürzesten Weg sucht... ist das vielleicht der kürzeste Weg, länger zu leben?!?Locis schrieb:. Dabei bin ich grade an einem Punkt, wo ich dem geistigen Impuls versuche nachzugehen. Erst ein Gefühl, dann (am besten eine Vorstellung), dann die Realisation. Wir (die Menschen) haben schon auf so vielen Gebieten das Heft aus der Hand gegeben. Vom autonomen Fahren bis hin zur Kaffemaschiene, die uns diktiert, wann eine Reinigung stattfinden soll. Soll das auch auf dem kreativen Gebiet geschehen?
Gut, die Vorzüge der Musikprogramme scheinen wir ähnlich zu bewerten!
Aber können Musikprogramme Studio-Sessions ersetzten? Bob Dylan lud ihm unbekannte Musiker zu einer Session ins Studio, gab eine Akkordfolge vor, zählte ein und ab ging die Post! Manchmal entstanden Firsttake-Aufnahmen,- und die wurden zum Evergreens.
Das ist Dilettantismus, höre ich schon die Perfektionisten rufen!
Stimmt!!! - Aber derartige Aufnahmen bestimmten teilweise die Popgeschichte!
Gibt uns das heute noch zu denken? Setzt sich sowas noch auf einer Streaming-Plattform durch?