Das Geständnis

  • Ersteller artname
  • Erstellt am
Verney schrieb:
"Basteln" kann ich auch zuhause.

Verstehen wir uns falsch? Mir geht es um den Effekt eines gemeinsamen und gleichzeitigen Musizierens! Um einen gemeinsamen Austausch! Wenn ein Produzent nach und nach Studiomusiker einspielen lässt, hat das keinen Einfluss mehr auf den Songtext! Und der Songtext keinen Einfluss mehr auf die Musiker. Es sei denn, der Produzent ist selber Texter. Dann achtet er vielleicht auf mehr als nur auf sein Mischpult.

Schon der Austausch per Internet „entmenschlicht“ die Songschreiberei! Es ist ein riesiger Unterschied, ob man gemeinsam oder räumlich getrennt abhört. Schon das gemeinsame Abhören per Telefonat hemmt den kreativen Austausch.

Mir imponieren Produzenten wie Franz Plaza. Der leistet sich junge Leute an Mischpult und kann sich so auf die komplexen Vorgänge des Produzierens konzentrieren. Beim Homerecording geht als erstes die menschliche Kommunikation über Bord.

Ich bemerke übrigens verblüfft, dass ich auch DAS in meinem Text meine!
 
Zuletzt bearbeitet:
Text hat mich von den Bildern bis auf die Brauerei sofort angesprochen, die Demo empfinde ich als grauselig.

Für meinen Geschmack holpern die Zeilen noch.
 
Doppelposting
 
Zuletzt bearbeitet:
Text hat mich von den Bildern bis auf die Brauerei sofort angesprochen, die Demo empfinde ich als grauselig.

Für meinen Geschmack holpern die Zeilen noch.

Herzlichen Dank für dein kritisches Feedback. ;-)

Stört dich die Komposition - oder eher deren Umsetzung?
Holpern dMn die Textzeilen oder der Gesang?
 
Bitte schließe niemals auf ein Märchen,
Wenn ich mal das Märchenschloss erwähn
Ich hab davon gehört im Lied der Lerchen
Aus Weizenfeldern hab ich es gesehn


->

Bitte schließ' nie auf ein Märchen,
wenn ich ein Märchenschloss erwähn.
Ich hab's gehört im Loblied der Lerchen.
Auf Weizenfeldern hab ich' s gesehn.
 
Bitte schließe niemals auf ein Märchen, * 5hebig
Wenn ich mal das Märchenschloss erwähn
Ich hab davon gehört im Lied der Lerchen
Aus Weizenfeldern hab ich es gesehn


->

Bitte schließ' nie auf ein Märchen, * 4hebig
wenn ich ein Märchenschloss erwähn.
Ich hab's gehört im Loblied der Lerchen.
Auf Weizenfeldern hab ich' s gesehn.

Ah ja, Danke!

Du möchtest die Zeilen 4hebig. Das ist ja auch das gängige Versmaß,

Ich habe die Zeilen 5hebig geschrieben. - das ist ein etwas aus der Mode geratenes Versmaß, klingt etwas gehobener. Und man hat als Texter einen Versfuss/Zeile mehr für die Bilder. ;-)

Aber es klingt wahrscheinlich nicht gewohnt poppig.

Ich behalte die Kritik im Hinterkopf!
 
Zuletzt bearbeitet:
Stört dich die Komposition - oder eher deren Umsetzung?
Holpern dMn die Textzeilen oder der Gesang?
Ich würde den Text komplett anders musikalisch umsetzen. Für mich kommt die Demo so rüber, wie jemand liest zur Musik einen Text. Ist natürlich 100% Geschmackssache, aber wo ist bei der Demo das Herz?
 
Verney schrieb:
"Basteln" kann ich auch zuhause.

Verstehen wir uns falsch? Mir geht es um den Effekt eines gemeinsamen und gleichzeitigen Musizierens! Um einen gemeinsamen Austausch! Wenn ein Produzent nach und nach Studiomusiker einspielen lässt, hat das keinen Einfluss mehr auf den Songtext! Und der Songtext keinen Einfluss mehr auf die Musiker. Es sei denn, der Produzent ist selber Texter. Dann achtet er vielleicht auf mehr als nur auf sein Mischpult.

Schon der Austausch per Internet „entmenschlicht“ die Songschreiberei! Es ist ein riesiger Unterschied, ob man gemeinsam oder räumlich getrennt abhört. Schon das gemeinsame Abhören per Telefonat hemmt den kreativen Austausch.

Mir imponieren Produzenten wie Franz Plaza. Der leistet sich junge Leute an Mischpult und kann sich so auf die komplexen Vorgänge des Produzierens konzentrieren. Beim Homerecording geht als erstes die menschliche Kommunikation über Bord.

Ich bemerke übrigens verblüfft, dass ich auch DAS in meinem Text meine!

Nein, wie verstehen uns genau richtig. Ein Tonstudio ist eben genau dafür da, dass man gemeinsam Musik macht und aufnimmt, so wie Du es beschreibst.

Wenn ich dagegen "basteln" will, brauche ich dafür kein Tonstudio.

Im Grunde fing diese Entwicklung schon mit der analogen Mehrspuraufzeichnung (insb. mehr als 8 Spuren) an. Ich weiß noch, wie pervers es mir vorkam, als ich Anfang der 80er zum ersten mal erfuhr, dass z.B. Reggea-Musiker sich teilweise gar nicht mehr zu Gesicht bekamen, sondern zu Drum Loops spielten, die Tage zuvor irgendein anderer Drummer eingespielt hatte.

Dann habe ich aber verstanden, dass trotzdem eine gemeinsame Szene hinter dem Bewusstsein der Musik stecken kann.

Jetzt sehe ich das als zwei verschiedene Dinge. Ich finde es völlig o.k., an einem Song mit vorgegebenen Mitteln zu arbeiten, wie an einem Kunstwerk, wenn die Mittel kreativ eingesetzt werden.

Ich finde es genauso o.k., und häufig noch besser, wenn eine funktionierende Livesession aufgenommen wird. Dafür ist eben das Tonstudio da. Es gibt Musik, die kann nur so entstehen.
 
Stört dich die Komposition - oder eher deren Umsetzung?
Holpern dMn die Textzeilen oder der Gesang?
Ich würde den Text komplett anders musikalisch umsetzen. Für mich kommt die Demo so rüber, wie jemand liest zur Musik einen Text. Ist natürlich 100% Geschmackssache, aber wo ist bei der Demo das Herz?

Verstehe ich dich richtig: Du findest abgelesene Texte eher unpersönlich? Ich übrigens nicht. Ich habe schon viele Dichter ihren eigenen Kram lesen hören, Dass klingt fast immer unaufgeregt! ABER: Viele Schauspieler lesen Texte derart emotional, dass ich DEREN Interpretation und nicht meine höre.

Der Jan wiederum spielt seit vielen Jahren in einer bekannten Rockband und schreibt gleichzeitig fürs Theater Musicals. Diese Mischung mag ich persönlich sehr! ;-) Ist wirklich Geschmacksache. ;-)
 
Ich finde toll, dass hier so viel los ist bei einem Text, der aus einer Spielerei entstanden ist. Da sieht man, dass Zufälle (oft) die meiste Energie entwickeln. :)
 
Ich finde toll, dass hier so viel los ist bei einem Text, der aus einer Spielerei entstanden ist. Da sieht man, dass Zufälle (oft) die meiste Energie entwickeln. :)

Liebe @Teestunde , ich habe die letzten Monate in diesen Forenspielen öffentlich geübt, weil da keine öffentliche Kritiken üblich sind. Das öffentliche Üben ohne Kommentarmöglichkeit finde ich extrem lehrreich.

Aber zufällig war von meiner Seite da nix. Ich habe jeden Tag ein anderes Stilmittel ausprobiert. Und eigentlich immer erfolgreich und immer sicherer. Da ich öffentliches Lob ablehnte, schrieben mir viele ins PF. Das fand ich ok und angenehm ;-)
 
Aber zufällig war von meiner Seite da nix.
Ich hab gedacht, das Spielerische kommt aus dem Zufall. Falsch gedacht.

Kritik, so wertvoll sie sein mag, kann einen auch ganz schön aus der Bahn werfen. Ich versuche dann meistens, das Goldkörnchen darin zu entdecken, was mich wieder aufhebt. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Verstehe ich dich richtig: Du findest abgelesene Texte eher unpersönlich? Ich übrigens nicht. Ich habe schon viele Dichter ihren eigenen Kram lesen hören, Dass klingt fast immer unaufgeregt! ABER: Viele Schauspieler lesen Texte derart emotional, dass ich DEREN Interpretation und nicht meine höre.
Mich erreicht sowas halt überhaupt nicht.

Was einen berührt ist sehr individuell, wird jedoch – in meiner aktuellen Sicht – von den immerselben Komponenten beeinflusst bzw geprägt: Genetik, Umfeld und die daraus resultierende Reflektion.

Genetik im Sinne von Sinneswahrnehmung, emotionaler und rationaler Intelligenz sowie der ganzen biochemischen Körperautomatismen.

Umfeld im Sinne von Erfahrungen durch Erlebtes, Impulse und Inspiration durch Andere, sowie Bildung und Zeitgeist.

Die individuelle Kombination aus Genetik und Umfeld führt dann zu einer Art Reflektionstiefe, die mitbestimmt, was Kunst mit uns macht. Ein wichtiger Faktor wäre für mich auch Abstumpfung durch Penetration in unserer Gesellschaft – da geht schon viel kaputt bzw. verloren.
 
Jetzt sehe ich das als zwei verschiedene Dinge. Ich finde es völlig o.k., an einem Song mit vorgegebenen Mitteln zu arbeiten, wie an einem Kunstwerk, wenn die Mittel kreativ eingesetzt werden.

Ich finde es genauso o.k., und häufig noch besser, wenn eine funktionierende Livesession aufgenommen wird. Dafür ist eben das Tonstudio da. Es gibt Musik, die kann nur so entstehen.

Hm... die Produkte klingen immer ausgeklügelter... aber die kreativen Kunstelemente isolieren sich immer stärker!

Mal ein Beispiel. Ich habe mehrmals während einer Studio-Aufnahme nagelneue Texte schreiben müssen, weil der ursprüngliche Text bei der Aufnahme nicht rüberkam. wow, das war so spannend wie ein WM-Finale! Kommt er rechtzeitig ins Ziel?? Derartige Erlebnisse sind unvergesslich, begründen (oder beenden) Partnerschaften!!

Heute bekomme ich irgendwann eine Mail: Habe Aufnahme in die Tonne getreten. Bitte neuen Text!“ - Das versachlicht Kunst teilweise unerträglich!

Nicht umsonst bilden sich momentan immer mehr Teams, die gemeinsam nächtelang produzieren. Siehe HipHop!
 
@nooob , ich sehe das wie Du! Und vermute, wir würde persönlich mehr Brücken finden, als eine Forendiskussion zulässt! Wie gesagt, ich denke ggfs. weiter nach ‚ :)
 
Aber zufällig war von meiner Seite da nix.
Ich hab gedacht, das Spielerische kommt aus dem Zufall. Falsch gedacht.

Kritik, so wertvoll sie sein mag, kann einen auch ganz schön aus der Bahn werfen. Ich versuche dann meistens, das Goldkörnchen darin zu entdecken, was mich wieder aufhebt. :)

Zufällig sind bei solchen Spielen nur die Stichworte! Manchmal ist die Form vorgegeben. Manchmal ist die Gestaltung völlig frei. Die meisten bleiben bei einer Form. Ich nicht!
 
Ich sollte mir langsam einen Fundus zulegen, aus dem ich schöpfen kann. Seit der von dir vorgeschlagenen Übung mit den drei unterschiedlichen Anfängen bin ich mächtig in mich gegangen. Die Sache ist nämlich komplett daneben gegangen. Zuletzt hatte ich lauter Anfänge, aber alle im selben Rhythmus. Einfach umschalten können auf völlig verschiedene Tonfälle, das muss ich üben!!!

Sorry, das ist dein Thread.
 
@Teestunde , du hast Recht: meine Neuanfänge sind fast immer mit einer neuen Form verbunden. Neues Reimschema, neue Zahl Versüße, neues Verschema, neuer Tonfall. Ich erkenne mich an dieser Art zu arbeiten.

Du musst dich eben an deiner Art erkennen. ;-)
 
Uff! Da ich (fast) nur Sachliteratur lese, ist mein Fundus an Möglichkeiten bislang sehr klein geblieben. Vielleicht hilft es schon, wenn ich mir einfach mal drei unterschiedlche Texte berühmter "Kollegen" greife und versuche, übungshalber auf diesen Rhythmus zu schreiben. Erst mal ohne den Ehrgeiz, nun gleich was Fertiges abzuliefern. Um aus dem Schema auszubrechen, das sich festgehakt hat. :)
 
Sag ich doch! Nimm aber nicht nur deinen Wilhelm Busch. Dir Dresdnerin rate ich u.a. zu Kästner. :)
 

Ähnliche Themen

M
Antworten
0
Aufrufe
20K
M
M
Antworten
0
Aufrufe
20K
M
M
  • Artikel
Antworten
0
Aufrufe
30K
M

Neue Antworten


Oft gelesene Themen

Zurück
Oben