Führt in einem Thread über Cubase an sich zu weit, ist ja aber vielleicht dennoch generell interessant...
Irgendwer hatte das letztens mal schön dargelegt oder gewünscht, Automationen genau wie Midi behandeln zu können.
Amen! Und zwar doppelt und dreifach!
Und weißte was? In den Anfangszeiten von Logics Automation war das genau so. Bzw. war es so, dass MIDI eben auch für Automationszwecke missbraucht wurde, man dafür aber eben alle MIDI-Bearbeitungen zur Verfügung hatte. Das hatte durchaus Vorteile, denn so konnte man die Automationsparts ganz unabhängig bearbeiten, was einem einfaches kopieren, schnippeln und wasauchimmer erlaubte (besonders nett bspw.: Irgendwelche Filterverläufe stauchen oder dehnen). Der große Nachteil war der Parametermangel. Das lief seinerzeit nur über CCs und davon standen dann nur 64 zur Verfügung (die anderen waren reserviert für Standard-MIDI-Kram), da fielen dann bei einigen Plugins wichtige Parameter einfach raus. Und es war super verwirrend (ich gehe da lieber nicht in die Details).
Nachdem es dann "echte" Automation gab, fiel das raus. Was einem zwar das automatisieren aller Parameter (inkl. höherer Auflösung) erlaubte, aber eben die komfortable Behandlung erschwerte. Mittlerweile gibt's in Logic so'n Mittelding zusätzlich, nennt sich regionsbasierte Automation. Finde ich persönlich aber meistens ziemlich fummelig, weil man da andauernd umschalten und wandeln muss.
Wie dem auch sei, die ganze Automationsgeschichte scheint mir zumindest in den "großen" Sequenzern immer noch eher so klassisch angelegt zu sein (also so, wie man das mit echten Mischpulten gestaltet) und weniger auf kreativen Spaß zu zielen. Da ist mMn ganz viel Luft nach oben.
Aber selbst Midi ist so eine Sache, weil sich Befehle zum Teil nicht resetten, oder eben doch resetten, wenn der Wert nicht aktuell überfahren wird.
Pitcht Du irgendwo runter, schnippelst dann und startest in der Mitte des Songs...
Tja - wer weiß was dann passiert?
Modulationen etc. sind nie auf der 1. Wenn Du Glück hast, sind sie danach. Wenn davor ... tja, dann musst Du vor dem Schnitt immer alles genau checken, bei jeder Spur, die eventuell Daten enthalten könnte.
Auch da rennste bei mir offene Türen ein. Das ist echt ein Drama. Gerade bei Pitchbend- und Modulationsgeschichten kann man schön auf die Schnauze fallen. Schneideste was und es befindet sich der Anfang der Controllerbewegung davor oder der "Rückkehrnullpunkt" danach, klingt der ausgeschnittene und kopierte Part für'n Arsch und man muss da wieder in irgendwelchen Editoren nachbessern.
Geht ja über MIDI noch nicht einmal sauber, inmitten eines Parts mit gehaltenen Noten einzusteigen, weil die an sich den Note-On Befehl brauchen. In Logic gibt's eine Funktion namens "chase events", wenn man die anhakt, dann spielt die Note auch dann, wenn man mittendrin startet - aber leider ist das global per Song und wenn man bspw. was mit Arpeggiator macht, haut die Sache nicht mehr hin, mal abgesehen davon, dass man sich hier und da Notenhänger einfängt.
Ich hatte übrigens vor 15 oder 20 Jahren noch gedacht, Midi würde in der Entwicklung Audio immer weit voraus sein, weil Audio kam in Sequenzern erst nach Midi.
Aber das ist seit Ewigkeiten fast unangetastet geblieben. (Ist ja auch nicht schlecht, aber ich denke trotzdem dass man da viel optimieren kann)
Tja, so isses. Und für mich sieht's aktuell auch nicht so aus, als ob MIDI 2.0 da viel bringen würde.
