Billigmarken - *kein* NoGo!

Jote schrieb:
...
Ich glaube, Du und ich nehmen an unterschiedlichen Diskussionen teil: An dem Punkt, an dem Du Dich eingeschaltet hast, ging es mir ausschließlich um den die Frage, ob der hier so oft verwendete Standardspruch "Wer billig kauft, kauft doppelt" (oder anders formuliert "Billiger ist in Wirklichkeit teurer") stimmt/hilfreich ist/... oder ggf. (eher meine These) sehr viel mehr nachgeplappert als durch die Realität bestätigt wird.

Wenn Dich DAS Thema interessiert, kannst Du Dich ja nochmal melden - aber ich habe den Eindruck, dass es Dir eigentlich um etwas ganz Anderes geht.

Gruß,

Simon2.
 
"Wer billig kauft, kauft doppelt" - tja, jemand der anfängt, ein Instrument zu lernen und dabei bleibt, wird mit Sicherheit doppelt und dreifach kaufen, das ist normal und deckt sich mit der Erfahrung, die wir sicherlich alle gemacht haben.

Ich habe mir Anfang der 90er meine erste [g=422]Gitarre[/g] gekauft, eine Stratkopie von Fenix (das waren wohl so mit die ersten brauchbaren Fernost- Billigklampfen) und einen Hughes & Kettner thirty Übungsamp. Das hat zusammen damals vielleicht 700 Mark gekostet. Die Klampfe habe ich über zehn Jahre gespielt (und nach für nach kaputtmodifiziert), in diversen Bands. Der Verstärker war irgend wann einmal zu schwachbrüstig, ausserdem hatte ich schon eine bessere Vorstellung, wohin klanglich die Reise gehen soll, da kaufte ich mir einen billigen Marshall Valvestate 100 mit 4x12er Marshallbox (die Box war damit das erste "hochwertige" Gear meiner Gitarristenlaufbahn).

Nach für nach kamen dann immer höherwertigere Sachen dazu, bessere Gitarren, bessere Amps. Die Sache ist aber die (es wurde ja auch schon gesagt): Als Anfänger hast Du keine Ahnung, was "Dein Sound" sein wird. Deshalb wird jede erste [g=422]Gitarre[/g] die Du kaufst auch nicht die letzte sein. Mit jedem Teil, das man nutzt wächst die Erfahrung bezüglich der gegebenen Möglichkeiten. Deswegen ist meines Erachtens das ganze Geraffel, was man mal gekauft hat, aber mittlerweile nicht mehr verwendet keine Fehlinvestition, sondern eine Erfahrung.

Ansonsten:
Ein Problem, das ich dabei habe, einem Anfänger eine günstige [g=422]Gitarre[/g] zu empfehlen, ist schlicht und einfach die mir fehlende Marktübersicht. Ohne Testen geht eh nix, aber glücklicherweise bieten sich ja auch immer wieder Leute aus dem Forum als Kaufunterstützung an, das finde ich prima.

Gruß Stephan
 
Simon2 schrieb:
Jote schrieb:
...
Ich glaube, Du und ich nehmen an unterschiedlichen Diskussionen teil: An dem Punkt, an dem Du Dich eingeschaltet hast, ging es mir ausschließlich um den die Frage, ob der hier so oft verwendete Standardspruch "Wer billig kauft, kauft doppelt" (oder anders formuliert "Billiger ist in Wirklichkeit teurer") stimmt/hilfreich ist/... oder ggf. (eher meine These) sehr viel mehr nachgeplappert als durch die Realität bestätigt wird.

Wenn Dich DAS Thema interessiert, kannst Du Dich ja nochmal melden - aber ich habe den Eindruck, dass es Dir eigentlich um etwas ganz Anderes geht.

Gruß,

Simon2.

Aber ja, wir schreiben vom gleichen Thema. :)

Ich bin aufgrund deines Beitrages #29 eingestiegen und habe die von dir gestellten Fragen aus meiner Sicht beantwortet. Weder pro noch contra für billig oder teuer. Jeder muss das selber wissen was und wieviel er ausgeben wird. Wie Stevo auch geschrieben hat, wird man als Instrumentalist sicher erst preiswert starten und später aufrüsten und gerade in der Anfangszeit ist das erste Instrument nicht selten ein Griff ins Klo, weil man es nicht besser wusste. Das ist wertneutral bezogen auf Geld. Es gibt Perlen unter den billigeren Instrumenten, wie es auch solche gibt, die nur wie "Perlen" aussehen. Darauf fallen leider erst einmal viele rein. Aber wie will man das selbst beurteilen wenn man nicht schon mehrere billige Instrumente gekauft hat mit Klo Erfahrung? Höchstens wenn es einem von jemanden erklärt wurde, das ist Gut und das Böse.

Und man muss unterscheiden, ist man Studio-Musiker, Live-Musiker, Produzent, Tonmeister oder, oder, oder.... Jeder stellt andere Anforderungen an sein Equipment und hat unterschiedliche Vorstellungen. Stelle dir doch mal vor, du kommst als Musiker zu einem Produzenten ins Studio, wo der Tonhansel zwischen lauter Behringer Geräten hockt. Du selber denkst nur: "Ach du schei..e, was soll ich für eine Stunde hier bezahlen, das kann ja nichts werden" was aber nicht stimmen muss wenn man den ganzen Kram gut beherrscht. Also, alleine aus psychologischen Gründen wird der Produzent und/oder Tonmeister sich mit einigen Edelgeräten umgeben. Abgesehen davon, viele Billiggeräte taugen wirklich nicht für ein Profistudio, das hat nichts mit Behringer & Co. zu tun.

Anders der Top40 Live-Musiker, da braucht es nicht an Top-Geräten, Top-Ausstattung oder Edelmarken. Sie sollen haltbar sein und ihren Zweck erfüllen. Sie befinden sich im [g=211]Rack[/g] und da sieht sie keiner und das Publikum was hört oder tanzt, ist es sowieso schnupps und egal. Hauptsache Party.

Der Profi-Studiomusiker wird nur gebucht, wenn er das umsetzen kann, wie es sich der Produzent vorstellt. Neben Talent, Übung, Erfahrung etc., gehört auch eine Instrumentierung dazu, die gut und teuer ist, obwohl es mittlerweile im preiswerten Bereich gute Instrumente gibt. Möchte mal den Produzenten sehen, der für eine Top10 Produktion einen Gitarristen holt, der seine 99,- Euro Squier Bullet aus dem Koffer holt und sagt: "Dann wolle wir mal, sag mir nur wo ich einstöpseln darf". :D Der ruft sofort in Klappshausen an.

Und dann gibt es die unzähligen semiprofessionellen Studios, [g=79]Homerecordler[/g] und Einsteiger in das Gebiet, die jeden Tag aufs neue entscheiden müssen/dürfen ob das Teil ein Griff ins Klo ist oder eine Perle. Die kommen dann z. B. zu HR.de und wollen von Erfahrungen anderer profitieren (oder auch nicht), wollen Kaufempfehlungen und Hilfe.

Einen bunten Schnitt dieser eben von mir genannten Personengruppen findest du in diesem Thread, jeder hat andere Vorstellungen, finanzielle Möglichkeiten, Wünsche, Anforderungen an seinen Gegenständen die er benutzt. Und da schreibst du mir auf meinen Bildschirm:..."Ich glaube, Du und ich nehmen an unterschiedlichen Diskussionen teil...." :)

Jeder wird schon mal den Griff ins Klo getan haben, im Laufe der Zeit sich entwickelt haben und was neues/besseres kaufen oder eben erkennen, teuer bedeutet nicht immer, ich bin damit genau so gut wie mein Vorbild XYZ oder bekomme den gleichen Sound hin und es wird wieder verkauft. Oder es ist überdimensioniert gekauft, weniger ist oft mehr und gerade am Anfang des Homerecording können sich viele nicht entscheiden, was bin ich? Musiker oder Audio Engineer? Da wird viel Gelumpe gekauft nur um dann festzustellen, ich bin doch "nur" Musiker/Künstler. Ist wie die Pubertät ein Entwicklungsprozess.

Simon2, und schon wieder ist deine Frage aus deiner Sicht sicher nicht beantwortet, vielleicht, weil es die universelle Antwort auf deine Frage nicht gibt. "Wer billig kauft, kauft doppelt" ist nur der Anfang von "was ist denn billig?" :)

So denn, genug philosophiert und zum Thema geschrieben.
 

Ähnliche Themen

Atlacamani
Antworten
14
Aufrufe
599
notebynote
notebynote
tim_heinrich
    • Danke
  • Artikel
Antworten
0
Aufrufe
730
tim_heinrich
tim_heinrich
moonbooter
    • Danke
  • Artikel
Antworten
3
Aufrufe
2K
moonbooter
moonbooter
moonbooter
    • Danke
  • Artikel
Testberichte Test: Eventide H9 Max
Antworten
2
Aufrufe
1K
BassExplorer
B

Oft gelesene Themen

Zurück
Oben