Ausschließliche Nutzungsrechte, wieviel verlangen?

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Traumwandler

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Hallo Community,

ich glaube, tendiere dazu, meine Leistungen oft zu billig anzubieten.
Nun habe ich eine Anfrage, über eine Reihe von Musikstücken á ~3min Länge, die der Auftraggeber für diverse Videos einsetzen möchte. Es soll eine Art korporate Sound werden, die Stücke sollen also ausschließlich dem einen Kunden zur Verfügung stehen, also die ausschließlichen und uneingeschränkten Nutzungsrechte abgetreten werden.

Nun habe ich keine Ahnung was ich pro Stück verlangen sollte. Normalerweise arbeite ich so, dass ich ca 35 € Stundenlohn erwirtschafte aber ich habe noch nie alle Rechte abgetreten und bisher nur konkret für ein einzelnes Filmprojekt produziert. Außerdem bin ich nicht in der Gema. Was würdet ihr verlangen? Hab ich noch was nicht bedacht?

Danke für eure Antworten.
 
ich werde diesen thread interessiert beobachten..


leider kann ich nicht zur problemlösung beitragen ;)
 
Zu Deiner eigentlichen Frage kann ich leider auch nichts beisteuern.

Wenn ich Dich richtig verstehe, will der Kunde (eine Firma) die Musik nur Firmen-intern benutzen. Die Gema käme überhaupt nur dann ins Spiel, wenn die Videos auch öffentlich eingesetzt werden, zum Beispiel im Webauftritt des Kunden oder auf Messen.

Vielleicht kann man aber trotzdem die Gema "mißbrauchen", um einen fairen Preis zu ermitteln: die Nutzung (Abspielhäufigkeit) abschätzen und die entsprechenden Gema-Gebühren ermitteln. Diese für einen realistischen Zeitraum auf Deinen Lohn aufschlagen (die Gebührentabellen findest Du auf dem Gema-Server).

Mein - unqualifizierter - Vorschlag: doppelter Stundensatz plus fiktive Gema-Abgaben für drei Jahre. Aber das ist wirklich nur "aus der Hüfte geschossen". Hier gibt es sicher weitere Auftragsarbeiter, die ihre persönlichen Erfahrungen beisteuern können.

Bernd
 
Definitif bist du mit 35€ Stundenlohn sehr günstig. Ich weiß nicht, wie wichtig das Einkommen aus den Produktionen für dich ist, aber zum Vergleich in dieser Frage - ein EDV-Servicefirma, die für einen Freund die Netzwerktechnik wartet, berechnet einen Stundensatz von 100€ brutto. Die sind zwar irgendwie auch kreativ, aber eher in Richtung der Erklärungen, warum sie das Problem nicht lösen können.

Was mir nicht so ganz klar ist, ist die Nutzung deiner Werke. Soll das ausschließlich im Rahmen einer Firmenpräsentation genutzt werden? Falls ja, wäre es vielleicht angeraten, das vertraglich zu fixieren, damit klar ist, dass deine Musik nicht auch extern vom Auftraggeber verwertet wird. Eine solche Verwertung müsste somit, wenn es akut wird, gesondert vereinbart werden.
 
@DerGipfel

Für reinen SchraubSupport ist das ( ~ € 83 netto ) ziemlich hoch ...

@TE Ich kann Dir nur aus meiner ( SW Entwicklung ) Branche berichten. Abtretung des Weiterentiwecklungsrechtes ( Kunde bekommt die Sourcen zwecks eigener, nicht kommerzieller Weiterentwicklung ) erhöht den Aufwand um 50% ( ein willkürlicher Wert, der mMn durchaus auch höher sein könnte. Immerhin verliert man etwaige ZukunftsAufträge).

lg
Andi
 
Ja Zukunftsaufträge verliere ich dadurch natürlich schon andererseits ist gemafreie Musik ja auch immer ein ganz getrennter Markt. Größere Projekte würden sicherlich eigens dafür komponierte Musik erfordern. Der Kunde möchte ca 10 Lieder, die er uneingeschränkt für Produktvideos einsetzen kann also für mehrere Projekte nach Belieben aber natürlich braucht der Kunde nicht für jedes Video gesonderte Musik sondern es reicht wenn eines zur jeweils vermittelnden Stimmung passt. Was er genau mit den Videos macht muss ich noch erfragen, aber sie werden wohl für die Kundenaquise verwendet werden.

Also die 35 € die Stunde sind meiner Erfahrung nach zwar recht günstig aber nicht wirklich zu tief geschossen, laut einem Filmmusikbuch (Andreas Weidinger) verkauft man ein Minute Imagefilmmusik für ca. 200 €, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, ein befreundeter Filmmusikkomponist sprach von 40 € die Stunde, der macht aber nicht so was wie ich jetzt habe und weiß da auch nciht Bescheid. Ein Sound-Engineer verdient am Tag im Schnitt 200-300 Euro für die reine Dienstleistung, in Berlin wesentlich weniger.

Rein auf die Stunde gerechnet wäre es für mich recht einfach den Preis zu bestimmen, aber wenn man alle Rechte abtritt sollte man ja meines Wissens eben noch einiges drauf schlagen.

Leider kann man das nirgends nachlesen, in dem blöden Buch von Andreas Weidinger verschwiegt er dieses Thema fast völlig. Insgesamt hält sich die Branche hier leider sehr bedeckt vielleicht weil man Angst davor hat unterboten zu werden, dabei ist das höchst kontraproduktiv für uns alle wenn keiner weiß wieviel drin ist. Wenn ein vernünftiger Preis vom Kunden nicht akzeptiert wird, kann man es sich ja immer noch überlegen, ob man ihm entgegen kommt.

Ich denke ich werfe mal einen Blick in Portale für Gemafreie Musik und schaue, was die so für ihre Lizensen verlangen.
 
Hm.. komme da nicht so richtig weiter, die verkaufen die Lizenzen anscheinend immer nur für ein Projekt und nie ausschließlich
 
Verlange einfach etwas, das Dir zu hoch erscheint u lasse je nach Kunde ( besonders betucht o nicht ) etwas nach. Eine alte aber bewährte Herangehensweise ... u bitte - nix für ungut - :D es heißt Lizen>>z<< u Lizenzierung ...

lg
Andi
 
nix für ungut - Lachen es heißt Lizen>>z<< u Lizenzierung ...
Nix für ungut, es heisst Lizenz, aber dennoch Lizensierung.....
:D
 
smil451c7211b9e19.gif
okay, danke "Lizenz und Lizensierung"
 
nein.

zB
http://dict.leo.org/?lp=ende&from=fx3&search=lizensierung

oder
http://www.duden.de/suchen/dudenonline/Lizenzierung

Ich weiß das auch nur deshalb u erwähne es, weil mich dieses Substantiv ein gutes Jahr in unserem Hauptprodukt genervt hat :D ... Ein ganzer #### voll Variablen, Prozeduren wurden von mir minutiös umbenannt ... :) ( woraufhin einiges eine Zeit lang nicht lief, ... naja usw usf :) )

Und vlt noch eine Nahcgedanke zur Lohnfindung:
Wenn Du ein Projekt bezahlt bekommst u Dich schon aufgrund der Entlohnung wirklich gut fühlst, ist Deine Preisfindung ok :D ( und Deine Arbeit dadurch autom. besser )

lg
Andi
 
Alte und neue Rechtschreibung wohl....
Wohl dem, den es nicht zu interessieren braucht. :D
 
ja, möglich, ich hatte es geistig auch so gespeichert, fand s dann aber irgendwann komisch u hab nachgesehn u alle damit genervt ... :D
 
Okay, nachdem das nun geklärt wäre bleibt die ursprüngliche Frage bestehen.

Im Moment tendiere ich dazu, mit dem Auftraggeber auszuhandeln, dass ich in gewohnter Weise bezahlt werde und keine ausschließlichen und uneingeschränkten Nutzungsrechte verkaufe und dafür den Song im Falle einer Wiederverwertung zu den gleichen Gebühren wie auf z.B. Musiktaxi bereit stelle. Wär denk ich am einfachsten.
 

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