Arbeitsweise / Workflow

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Hallo Leute!

Lese hier schon seit einiger Zeit mit und nu habe ich auch mal eine Frage.

Und zwar geht es um eure Arbeitsweise generell. Jeder Homerecordling ist ja nun Musiker / Produzent / Tontechniker in Personalunion. Zwar sollte man diese 3 innerlich voneinander abgrenzen können, nur gibt es da praktisch Probleme.
Wollte ich dies nämlich tun, müsste ich ja quasi alles trocken einspielen und dann arrangieren / abmischen. Nur finde ich diese Arbeitsweise etwas uninspirierend.

Butter bei die Fische:

Wie lange bleiben [g=32]Midi[/g]-Spuren bei euch [g=32]Midi[/g]-Spuren?

Habt ihr immer schon einen [g=108]Hall[/g] als Send aktiviert beim einspielen?

Kommen Dinge wie Kompressoren, Eqs etc. schon beim kreativen Prozess zum Einsatz?

Und wenn ja, schmeisst ihr dann fürs abmischen am Ende trotzdem nochmal alle Effekte raus und setzt alles auf 0 ?

Grüße,

Sly
 
Jeder Homerecordling ist ja nun Musiker / Produzent / Tontechniker in Personalunion.
Biiiiep - Einspruch. Es gibt viele [g=79]Homerecordler[/g], die in Zusammenarbeit mit anderen ihre Songs bauen und produzieren. Nicht selten übernimmt das eigentliche Mischen am Ende ein anderer, der mehr Erfahrung hat / es einfach besser kann. Und auch schon beim Aufnehmen / Arrangieren arbeiten viele übers Internet zusammen, sieht man auch hier im Forum immer wieder. Es gibt hier sogar Schlagzeuger, die aus der Ferne Drums für andere aufnehmen / komponieren. Also: Homerecording heißt nicht zwingend "ich mache die Musik komplett allein, muss alles allein aufnehmen und am Ende noch allein abmischen". Homerecording heißt auch "Teamwork übers Internet".
 
Hallo Slytronic,

bei vorrangig elektronischer Musik ist das sicherlich zu 90% zutreffend, dass die Komponisten gleichzeitig auch Tontechniker, Klangtüftler und Produzenten sind. Und es ist auch richtig, dass man da schonmal mit seinen anderen Schizophrenen Kumpels in Konflikt gerät.

Ich erwisch mich immer wieder mal dabei, wie ich nach dem 16.[g=253]Takt[/g] schon im Mischpult ne halbe Stunde irgendwas rumzumischen versuche. Bringt natürlich GARNÜSCHT! :D Aber dagegen könnte man halten, dass gewisse dieser Eingriffe ja auch zum [g=379]Sounddesign[/g] beitragen können, und schon ist es wieder kreativ. :doh:

Aber ansonsten ist es richtig, dass das nicht sooo einfach ist, unter einen Hut zu kriegen. Da kenn ich nur ein passendes Wort jetzt für, welches man einhalten sollte: DISZIPLIN!

Ari
 
Habt ihr immer schon einen [g=108]Hall[/g] als Send aktiviert beim einspielen? Kommen Dinge wie Kompressoren, Eqs etc. schon beim kreativen Prozess zum Einsatz?

wenn mein selbstbewusstsein am boden ist,
dann kommen schon frühzeitig die fx in die spuren,
sonst nicht :D
 
:) schön gesagt jamincurl :D

same here :D
 
Grobe Einstellungen nehme ich bereits beim Einspielen vor (EQ, Dyn., auch [g=108]Hall[/g]), damit es schon einigermassen in die Richtung geht, in die es gehen sollte. Die Feinabstimmung kommt immer am Schluss.
 
Wenn ich alles alleine mache, packe ich auch eigentlich immer schon sehr früh was in die Inserts und benutze auch schon [g=108]Hall[/g] und mache es *on the fly* schon relativ *bearbeitet klingend*...

Aber:
Wenn alles erst mal fertig getrackt und editiert ist, hau ich ALLE Effekte komplett wieder raus und lasse den Kram minimum 14 Tage liegen, bevor es an den Mix geht. Somit behandle ich den wirklichen Mix als einen separaten Vorgang. Nur so habe ich genügend Abstand und komme dann schnell und gut voran, anstatt rumzueiern ;)
 
cooler workflow nickel
aber ich würde es nicht übers herz bringen, sämtliche effekte von ca. 20 audiospuren rauszunehmen um in 14 tagen wieder von null zu mixen!
 
ich arbeite bissel umständlich, aber am ende doch nervensparend, wegen latenzen und prozessorauslastung:
habe fertige routing-presets mit notwendigsten sachen wie eq, dynamics und reverbs für unterschiedliche instumenten.
möchte ich die [g=422]gitarre[/g] für ein stück recorden, rendere ich zuerst die "idee" und füge die dann als wav in "gitarren-preset-datei".
dann nehme ich die [g=422]gitarre[/g] auf einem [g=190]channel[/g] MIT effekten und auf einem anderem [g=190]channel[/g] OHNE effekten gleichzeitig auf. so habe ich immer noch die möglichkeit das gespielte zu korrigieren.
usw. und so fort mit anderen instrumenten...

besonders wenn ich mit millionkanäligen synth-klängen rumhantiere ist diese arbeitsweise gut, weil so halte ich die prozessorauslaustung in grenzen.
die [g=32]midi[/g] datei ist da, klar, aber die wird sofort gerendert und archiviert...

so habe ich am ende nur 10-20 audio-files zum mischen, je nach aufwand und kann ohne befürchtung von latenzen und abstürzen in aller ruhe der mix automatisieren und optimieren.
---------------------
wenn ich gefühl habe, dass der song was wert ist, dann gehe ich aufs balkon eine rauchen und kaffee trinken, beobachte wie doll manche brüste wackeln wenn eine frau über holprige straße mit dem fahrrad fährt und habe dabei die kopfhörer an den lauschern.
dort schreibe ich auf ein blatt papier alle störende sachen auf, so was mir auffällt, aber auch die neue ideen auf.

anhand diese liste arbeite ich dann weiter.

oda nicht, je nach dem. :)

vg
dragan
 
Bei mir sieht's da noch etwas "perverser" aus:
Egal, ob ich etwas alleine produziere oder ne andere Band aufnehme oder sonstwas mach ich zunächst ein Projekt für's Recording. Da nehm ich schön alles auf. Effekte mach ich da keine drauf, probiere höchstens mal mit nem EQ, wenn der einspielende gerade Pause macht ;-)
Wenn alle Spuren drin sind, schneide ich, gate und kümmere mich um's Phase-/Timealignment und dann (man wird es nicht glauben) exportiere ich alle Spuren!
Da ich beim Mixdown sowieso gerne eine andere Spurenaufteilung habe, mach ich ein neues Projekt auf für den Mix und importiere hier alle Spuren und leg los.
Also volles Reset.

Hab damit die besten Erfahrungen gemacht, vor allem, wenn die genannte Personalunion besteht. Etwas Zeit zwischen Rec.- und Mixphase ist echt notwendig. Nickels 14 Tage halt ich auch für sehr angebracht.
 
Hey Dragan, wie kannst du noch Fehler hören, wenn du Brüste wackeln siehst??? ;-)
 
Devil-Head schrieb:
Hey Dragan, wie kannst du noch Fehler hören, wenn du Brüste wackeln siehst??? ;-)

ha jo, deswegen schicke ich die sachen ins [g=94]feedback[/g] forum... man kann doch nicht an alles denken, wozu hat man kollegen? ;)
vg
dragan
 
Jeder Homerecordling ist ja nun Musiker / Produzent / Tontechniker in Personalunion.

Beeeep...ich bin einer von denen. :D
Auf meinem momentanen Level hat es sich als günstig herausgestellt, beim Aufnehmen die Finger von den Knöpfen zu lassen. Ich verliere sonst schnell mal den Überblick und das Gefühl für's Wesentliche.
Ich versuche zunächst, bestmögliches Rohmaterial auf die Platte zu bekommen und die Mischerei als seperaten kreativen Prozess zu sehen.

Edit: Ausnahme ist Guitar Rig im [g=84]Insert[/g]...versteht sich...
 
Meistens spiel ich was auf der [g=422]Gitarre[/g]. Wenn ich dann etwas Songänliches habe, fange ich an mir einen Beat zu basteln.
Dann fange ich an [g=422]Gitarre[/g] oder [g=118]Bass[/g] aufzunehmen oder mir via [g=32]Midi[/g] etwas einzuspielen. wenn da was halbwegs brauchbares bei rauskommt fange ich meist viel zu früh an, die Vocals aufzunehmen.
Von da an gehen Recorden, Mixen und rumspielen Hand in Hand.
Allerdings behalte ich für jede Stufe eine Cubasedatei. Um eventuell früher nochmal anzusetzen.
 
Danke für die Antworten.

Ein grundsätzliches Problem lässt sich wohl nicht mit Disziplin lösen, sondern einfach nur mit Mehrarbeit:

Wenn ich hören möchte ob etwas funktioniert, muss ich es bis zu einem gewissen Grad "ausproduzieren". Wenn ich den Song fertigstellen will, darf ich
effekttechnisch aber nochmal von vorne anfangen.

Oder tritt hier jemand den Gegenbeweis an?

Vielleicht kommt die Gelassenheit ja auch mit der Erfahrung. Wenn ich weiss, dass mein trocken recht weicher [g=118]Bass[/g] später mit der geeigneten [g=23]Distortion[/g] noch die Sau rauslässt lass ich den wohl erstmal in Ruhe.
Nur: es klingt dann halt noch nicht so, wie ich es mir vorstelle und es wird schwieriger darauf aufzubauen.

Grüße,

Sly
 
Ich mache das so, das ich während des Produzierens, alle FX in den Masterbus mache (Meist ein Limiter + ein Reverb und ein kleines Delay) dann werden zwar auch die drums mit reverberiert, aber egal, zum Produzieren gibt das einen angehnemen sound!

Zum schluss, kommt das dann alles raus, und wird richtig gemacht!


Gruss..
 
@Lacunaflow

WAT IS LOS???? o_O
Nee ohne das jetzt bös zu meinen, aber sowas krankes hab ich noch nie gehört!!!!! Ich könnt schwören, du bist der weltweit einzige auf der Welt, der sowas tut!

[g=108]Hall[/g] + Delay aufm Master, damit sichs besser anhört! :?

Ari
 
:-D

Seine frage war, wie wir vorgehen, nicht was das beste ist!

Das ich das als einziger mache sehe ich als kompliment, bin halt kein 08/15 :victory:


Aber im ernst, ich nehm den Lexicon Fake [g=77]VST[/g] LFX1310 mit den preset "Soft Voiceover" einfach ma antesten... ;-)

Besser als trocken find ich schon...


aber mittlerweile geb ich zu, nehm ich den nur noch für einzelne kanäle her, da ich viel mit dem Virus bastel, und der hatt ja alles was man an FX brauch onboard, sodass ich zumindest mit DEM gleich auf endprodukt bastel...


Gruss :)
 
komisch, das ihr alle so ANDERS arbeitet.

ich mach erst eine melo, dann frickel ich am synth rum, dann kommt der nächste synth, drums, fx... alles so lange, bis ich zufrieden bin und es voll klingt (mache trance)... effekte mache ich zwischendurch auf instrumente. manchmal muss ich was freezen oder recorden. das nervt dann schon, es wieder zu löschen, um es weiter zu bearbeiten.

an den inserts schraube ich oft noch länger rum. manchmal mach ich tage nix und dann dann dreh ich die effekte eqs lautstärken voll anders...

aber im moment bin ich zufrieden. dauert allerdings noch, bis das teil fertig ist.
 
Also um ehrlich zu sein, ich könnte meinen Workflow gar nicht beschreiben. Er ist zu intuitiv und im Hinterkopf immer trotzdem geplant.

Den Background erstelle ich mit dem Kurzweil K26. Da er bekanntlich ein mächtiges mehrkanaliges Effektgerät hat nutze ich dafür Standardeinstellungen die für die meisten Sounds vorerst zum einspielen reichen.
Also etwas Hallo hier, etwas Delay da, etwas [g=52]Chorus[/g] dort und nix auf dem [g=118]Bass[/g].

Ist der Roh-Song dann fertig werden die Spuren in PC eingespielt. Dabei entscheide ich, ob ich dann das volle Effektsystem des Kurzweils ausnutze oder nachträglich oder das vom Sequenzer.

Aber noch nicht mal dann sind die Effekte wichtig. Nur, um sich ein bißchen wohl zu fühlen. Nicht furztrocken.

Dann kommen die akkustischen Komponenten hinzu.

DANN wird erst richtig gemischt....

Aber die Grenzen sind fließend und leicht austauschbar.
 

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