Hi,
nochmal zur Klarstellung: die Leute von Digital Audio Service sind momentan die einzigen Händler in Deutschland, die Studio Projects verkaufen. Da sie keinen Onlineshop haben, bieten sie die Geräte auch bei Ebay an, einfach auch aus dem Grund, um den Namen etwas bekannter zu machen und als Hinweis darauf, dass es die Mikes in Deutschland
wieder gibt. Zuvor wurden sie von einem anderen Vertrieb und einem Händler in Berlin vertrieben - zu extram höheren Preisen und sie galten dennoch als Geheimtipp und liefen recht gut.
Wer Interesse daran hat, sollte sie (mein Tipp) nicht über Ebay bestellen sondern direkt telefonisch ordern - Flo hat ja schon den Link gesetzt, wo das möglich ist. Direkt auf der Startseite von Digital Audio Service steht etwas zur Philosophie dieses Händlers - da ich schon ein bisserl Kontakt zu denen habe, kann ich mit gutem Gewissen sagen, dass das nicht nur leere Worte sind.
Zu Neumann, AKG & Co:
Obwohl ich hier meist Mikros im Lowcost- Bereich (im Vergleich zur Qualität) empfehle, sind mir diese Teile nicht fremd. Von Neumann hat sich bei Studiomikes mein Geldbeutel bisher noch nicht ans U87 rangetraut - ich werde es auch nicht kaufen - es sei denn, ich bekomme es irgendwo superbillig. Nicht weil es schlecht wäre - jedes Mikro ist aber doch immer wieder so speziell, dass man mit nur einem "für alle Fälle" nicht arbeiten kann. Es brauch also mehrere. Wer dann wie ich mit seinem Equipment auch ein bisserl Geld verdienen will (und wenn es nur so viel ist, dass sich das Hobby selbst finanziert) und das nicht hauptberuflich macht, kann nicht mal so einfach ~ 2600 Euro für
ein Mikro hinlegen. Da sind dann halt Alternativen gefragt. Für mich die Alternative zum U87 ist das Oktava MC012 mit dem Großmembrankopf von RTT - da ist dann zumindest eine U87- Kapsel drin
Es ist auch sehr ähnlich.... und seit ich diese Kombination besitze, kommt mein TLM 103 seltener zum Einsatz.....
Aber ich würde in Mike nie als Statussymbol ansehen - es ist ein (durchaus manchmal geliebtes) Arbeitsgerät. Bei mir gibt es zwei Mikrofone, von denen mir eines möglicherweise in diesem Jahr noch ins Haus kommt: das Brauner Phantom oder das Valvet. Wahrscheinlich wirds aus finanziellen Gründen das erstere.
Bei den High-End-Schmieden (mit den entsprechenden Preisen) werden von den deutschen Firmen Brauner und Microtec Gefell oft übersehen - sie bauen kompromisslose Mikros der obersten Klasse zu vergleichsweise moderaten Preisen - nur reden wir hier von der Preisklasse weit über 1000 Euro.
Wenn wir aber sehr gute Mikros zu für den Homerecorder zu Preisen, die für ein Hobby oder den semiprofessionellen Bereich geeignet sind suchen und die dennoch bezahlbar sind, kommen wir um einen Blick auf Firmen wie Studio Projects, Oktava u.ä. nicht herum.
Wenn ich mir ein Mikro für 250 Euro hole von einer Firma, die nur wenige Geräte im Angebot hat, in einem Billiglohnland fertigen lässt (die Herstellung von Mikrofonen ist nun mal sehr arbeitsinstensiv) dennoch aber viel Know How in die Entwicklung gesteckt hat und auch eine konsequente Qualitätskontrolle durchführt - und es mit einem vergleiche, dass aus einer ähnlichen Konzeption heraus für ein ähnliches Aufgabengebiet gebaut wurde wie eines der 1500 Euro- Klasse, werde ich zwischen den beiden schon Unterschiede feststellen - die entsprechend hochwertige und dann ebenso teure Peripherie (Preamps, Abhören.....) vorausgesetzt. Aber so groß werden die Unterschiede nicht sein - und je teurer Mikrofone werden, umso marginaler werden auch die Unterschiede. Andereseit kann und wird es aber so sein, dass ich feststelle, dass die Mikros im ähnlichen Preisbereich
und drüber von etablierteren Firmen gegen mein 250 Euro-Teil schlechter aussehen.
Wer von uns kann sich schon einen Mikrofonpark für alle erdenklichen Aufnahmesituationen zulegen, bei dem jede Situation ihr eigenes Mikro der High-End-Klasse zugeordnet bekommt. Ich kann es mir jedenfalls nicht leisten, für ORTF- Konzertaufnahmen ein Paar Schoepse für ~ 2200 Euro zu kaufen, die ich auch nur ausschließlich ORTF einsetzen kann - auch wenn ich das gerne täte. Also müssen gute Alternativen her. Ich werde aber auch wahrscheinlich nie in die Verlegenheit kommen, die Aufnahmen für eine wirklich professionelle Produktion machen zu sollen - dazu fehlt mir das Wissen eines Tonmeisters - und das Geld für entsprechendes Equipment über die Mikrofone hinaus. Ich würde zu gerne mal mit einem Neve- Pult arbeiten - noch lieber eines besitzen - aber das wird ein Traum bleiben.
Und selbst wenn ich im Lotto gewinnen würde (sehr unwahrscheinlich, weil ich nicht spiele
) - was sollte ich damit? *gg*
Soviel meine Gedanken zu diesem Thread - sorry für die Schachtelsätze
Da gäbe es noch mehr, das tue ich Euch aber jetzt nich an *gg*
Gruß Günter
