Analyzer Peakt immer ins Rote, warum?

  • Ersteller Die andauernd abgelenkte
  • Erstellt am
Oh man ziemlich viele Informationen
Also ich mache es so: Bis zum entgültigen Mischen halte ich wenn es geht den Masterpegel bei ca -6. Das gelingt mir selten. Meistens sinke ich bis -20 sogar noch weiter ab. Dann mache ich einen Reset aller Fader und fange nochmal von vorne an, weil es bringt nix. Wenn es zu laut wird, markiere ich alle Fader (wenns möglich ist) und ziehe sie runter.

Ein kleine Hilfe zur Kick und Bass: ..kennt eigentlich jeder oder? :)

Kick alleine auf meinetwegen -6 pegeln, dann Bass dazumischen, zusammen => -3dB! Und nacher entscheide ich mit den Ohren.
So hast du schon einmal eine Ausgangbasis wegen der Lautstärkeverhältnisse. Bei EDM orientiere ich mich daran. Kick und Bass regele ich dann nur noch gemeinsam oder in der Gruppe.
 
Und weil das gerade so gut angenommen wird, noch kurz eine Erklärung, was es mit dem Referenzpegel -18dbfs auf sich hat:

Analoge geräte verfügen über eine Spannung, bei der die Geräte ideal arbeiten. Ist der musikalische Pegel überhalb dieser Spannung von 0dbvu, dann fängt das ding an zu sättigen oder sogar zu zerren.

Da nun diese Sättigung in vielen digitalen Plugins simuliert wird, braucht man einen PEgel, der diesem 0dbvu entspricht. Da alles oberhalb von 0dbfs anfängt sehr unschön zu clippen, (zumindest bei ganzzahliger int-verarbeitung, wie dies die meisten soundkarten machen) braucht man einen pegel weit unterhalb von 0dbfs, dass man noch genügend headroom hat, um die analoge sättigung zu simulieren.

Deshalb klingts dann auch doof, wenn man gegen 0dbfs mixt und solche plugins verwendet. Sättigung - geziehlt eingesetzt - macht zwar spass , aber auf jedem kanal ist das unschön.

Deshalb ist die regel "-18 db full scale (digitalwelt)" entspricht 0db vu (analogwelt) auch "nur" ein vorschlag, der in irgendeiner populären norm genannt wird. Aber es dauert in jedem bereich eine weile, bis der konsens gefunden wird und "jeder" sich auf dieselbe norm bezieht. im zweifelsfall müsste man bei jedem plugin in der anleitung nachschauen, ob der hersteller diese zuordnung des referenzpegels dokumentiert hat. was natürlich auch lange zeit nicht gang und gebe war und ist. (zumal dieser referenzpegel ja nicht für jedes plugin relevant ist)

verwendet man keine plugins, die eine solche sättigung simulieren und keine analoge hardware, ist es recht irrelevant auf welchem pegel man mischt, solange man 0dbfs nicht überschreitet.

so sollte das sein.... denke ich... :p ich hoffe, ich habe das alles richtig wiedergegeben.
 
Kick alleine auf meinetwegen -6 pegeln, dann Bass dazumischen, zusammen => -3dB!
Lächerlich weil es nicht funktioniert.

Gehen wir mal davon aus das dieser Trick funktioniert und du im Master auf ca -6 db auskommen willst, warum dann die Kick nicht auf -9 und den Bass soweit dazu geben bis du bei - 6 landest. oder funktioniert das dann nicht mehr :D
 
Ja welche Anzeige meinst'n jetzt? Die Kanäle? Ja da zeigts Orange oder so an das etwas drüber ist. Oft ist dann aber der Master und ich dachte um den gehts hier, rot. Und dann isses vorbei.
im beitrag ging es nicht um die master anzeige, sondern um den pegel eines analyzers. aber bzgl roter pegel im kanal oder im master kann ich noch anmerken:

Float/Integer verhalten jenseits 0dbfs
DAWs arbeiten intern eigentlich immer mit fliesskomma arithmetik. das heisst, du kannst weit über 0dbfs gehen, ohne dass es clippt. Sobald ein solches signal über 0dbfs (float) die daw aber verlässt, clippt es gehörig, da wandler und die treiber normalerweise mit ganzzahlarithmetik arbeiten, wo ein pegel > 0dbfs (integer) zu einem "überlauf" führen. ein überlauf äussert sich z.b. so: wenn du auf die maximale zahl einer 32 bit ganzzahl ohne vorzeichen (das ist 4294967295) noch eins addierst, dann kommt wieder 0 heraus.. bei einer Ganzzahl mit vorzeichen, schlägt eine sehr hohe zahl irgendwann nach -1 um. passiert sowas in einer wellenform, dann wird diese total zerheckselt, ein postiver pegel schlägt dann sofort in einen negativen pegel um visa versa und es hört sich sehr eklig an.

bei flieskomma arithmetik verschiebt sich nur die kommastelle bzw. die genauigkeit,wenn der pegel > 1.0 bzw. < 1.0 liegt

Fazit
Deshalb ist es innerhalb der daw nicht schlimm, wenn man > 0dbfs pegelt WENN keine plugins verwendet werden, die das nicht vertragen oder die analoge sättigung simulieren.

Deshalb sollte man innerhalb der daw -18dbfs beachten und im master die 0dbfs - x grenze. x beläuft sich so auf 0.3-1db, je nachdem, was man mit dem signal später vor hat. (und ggf vor/nach bestimmten plugins hoch/runter pegeln, wenn mans ganz genau nimmt)

dem mp3 code wird nachgesagt, dass er auch bei hohen pegeln unterhalb 0dbfs unschöne sachen macht. Das kannst du beobachten, wenn du hoch gepegelte mp3s in die daw ziehst, da kommen dann manchmal pegel > 0dbfs raus. das sind dann s.g. intersample peaks > 0dbfs, die durch den mp3 codec erzeugt werden, obwohl das eingangssignal evtl. < 0dbfs war.
 
Zuletzt bearbeitet:
Lächerlich weil es nicht funktioniert.

Gehen wir mal davon aus das dieser Trick funktioniert und du im Master auf ca -6 db auskommen willst, warum dann die Kick nicht auf -9 und den Bass soweit dazu geben bis du bei - 6 landest. oder funktioniert das dann nicht mehr :D
Das funktioniert genauso. Das ist einfach nur, das Lautstärke-Verhältnis Kick/Bass. Als faustregel gilt, dass der track ohne bass (nur kick) etwa 3 db leiser ist, als mit bass (also mit kick und bass). das ist ein guter richtwert, von dem man ausgehen kann und dann per gehör abmischen. Ob du das jetzt bei 0dbfs machsst oder bei minus einer trilliarde dbfs kommt aufs selbe raus.
 
Dieser Trick mit dem VU Meter zu Pegeln kam aus alten Tagen und vor allem aus dem Rock Bereich.

Bei Techno etc. funktioniert das nicht wirklich weil es ja Offbeat Bassline gibt, also bis da mal Kick + Bassline einen Wert erreichen ist die Bassline so laut das man nichts mehr hört außer Bass.

Hinzu kommt das ja heute auch noch Sidechain verwendet wird, was ja aus jeder Bassline im Prinzip eine Offbeat Bassline macht.

Auf der anderen Seite ist die Kick im Techno usw. viel lauter gemischt als im Rockbereich wo ja diese VU Meter Geschichte herkam.

Ich würde diese alte Technik nicht im elektronischem Bereich einsetzen.
Ich meine, da Peakt die Kick alleine schon an die 0dB, wo also soll man da noch lauter werden?

Ne, elektronische Musik ist eine andere Welt.
 
Gehen wir mal davon aus das dieser Trick funktioniert und du im Master auf ca -6 db auskommen willst, warum dann die Kick nicht auf -9 und den Bass soweit dazu geben bis du bei - 6 landest. oder funktioniert das dann nicht mehr :D
doch natürlich, -6 dB ist ja nur eine Zahl. Es geht nur um diese 3 dB die sich dazu addieren mit dem Bass das es ausgewogen ist.
Deswegen kannst es ja auch im VU Meter machen das du im Master hast. Das schmeißt ja dann wieder raus.

(hab ich bei meinem letzten Song nicht so gemacht)
 
Alles ist bei näherer Betrachtung unendlich komplex.

Dafür gibt es simple Regeln, die in 99% der Fälle hinhauen, und man kann sich wieder höheren Zielen zuwenden.
 
Ne ist ne Faustregel. Für moderne Arrangements. Machste Klassik würde ich das nicht machen :)
Das Ding mit den Faustregeln ist halt, dass man immer noch mitdenken muss...
Klar muss man immer hinhören.
Mischern auf kleinen Boxen hilft das, da die ihr Energielevel nicht hören können. Mir hilft das weil meine Abhöre quasi unendlich Bass bietet (bildlich...) und ich manchmal 12 db Unterschied produziere. Das translatet halt schon ziemlich Kacke auf ne Boombox....
 
Braucht man dann nicht mehr hinhören nur ablesen ?
Erzähl.
Man stellt es einmal ein, so das man danach nur noch hören muss.


Einem Noob ist weder mit Aussagen über Fliesskommas geholfen,

noch damit, das kleinliche Regeln gar nicht nötig sind.
 
@Die andauernd abgelenkte , erwähntes mvmeter2 kann auch automatisch den Pegel auf -18dBFS setzen, mit Gain Match.

Ob das eine gute Idee ist, weiss nicht, ich mache sowas nicht..

Aber soll nicht unerwähnt bleiben.

iu
 
Es gibt vom Klanghelm einen ganz guten VU-Meter, einmal für Sparfüchse für lau und eine "Deluxe Edition", die mit etwas über 20 Otternasen zu Buche schlägt:


Und wer absolut keine Ahnung hat, was er mit einem Waves Sale noch anzufangen hat - Waves haben auch einen:



Bei beiden kann man den Headroom entsprechend kalibrieren bzw. bei welchem dBFS Wert = 0 dBVU ist.

-18 ist schon echt leise, wenn man vorher nur Digitalkram bzw. ohne Gainstaging gemacht hat. V.a. die ganzen Softsynths sind per default super laut.
 
Am einfachsten ist es doch, die Spuren per Clipgain nzugleichen. So mach ich da auf jeden Fall immer. Clip Gain ungefähr gleich einstellen, und schon haben die Spuren in Bezug auf LS kaum noch Unterschiede (auf jeden Fall in Reaper, und in jeder anderen DAW ist das genau so). Was macht ihr das alles so unglaublich kompliziert, muss echt nicht sein. So, jetzt könnt ihr mich wieder dissen bzw wahlweise ignorieren.
 
Steinberg hat auch ein VU Meter im super vision, aber ich hab auch ein von Waves

Also Waves zeigt mir auf der gleichen Spur (Bassline) um die 0db an, Steinberg -18db
:schulterzuck::schulterzuck::schulterzuck:
 

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