Alte Projektdateien aus Cubase 5 (+32bit plugins) weiterverwenden/Wiedereinstieg nach 10 Jahren

[mik0r0r]

Moin Teggaz,

nach knapp 10 Jahren Abstinenz (begruendet durch Studium und darin beinhalteter Weltreise) bin ich back auf dem Parkett und seit knapp ner Woche stolzer Besitzer von Cubase Pro 9. Mein Equipment von damals ist etwas eingestaubt, im Grunde aber noch voll funktionsfaehig (auch wenn das vormals weiße Plastik des PadKontrols mittlerweile eher an ein "vintage Cremefarben" erinnert und sich das Weichplastik des MindPrint Trio in eine klebrige Angelegenheit verwandelt hat).

Voller Tatendrang würde ich jetzt gerne sofort einstygen und wieder dicke Beatz auf fette Bässe produzieren (voll Ghetto unso eben).

Jetzt stehe ich nur vor folgendem Problem:
Wie lade ich meine Sessions von damals ohne möglichst viel Aufwand ins neue Qbaze um daran weiterzuarbeiten?

Wurzel des Problems:
Damals entstanden die Sessions noch ausschließlich mit 32bit Plugins die darueber hinaus heute wirklich kein Schwanz mehr benutzt (z.B. Spectrasonics Atmosphere, Albino 2 etc.), die aber immer in als Setup noch irgendwo auf Platte und/oder CD bei mir rumliegen. Selbst mit installierter jBridge wuerde aber ein Laden der betreffenden Sessions nicht zu einem Total Recall führen.

Einziger Workaround der mir einfaellt waere auf einer separaten Partition das alte Cubase 5 installieren, Session für Session zu laden und die "missing Plugins" von damals nachzuinstallieren und dann die Spuren zu bouncen.
Bei ~100 Projekten und einer mir nicht derzeit nicht klar definierten Menge an Plugins (sicherlich 30-40 Stück) ein nicht zu verachtender Aufwand, dieses System nur zur "Vergangenheitsbewältigung" aufzusetzen.

Einer von euch eine andere, smartere Idee das anzugehen?

Grüße gehen raus an Wolfgang, der sich auch nach 10 Jahren noch hier rumtreibt

 

[Signalschwarz]

Um eine zweite Cubase-Installation anzulegen, brauchst Du keine separate Partition.
Und nein, ein anderer Weg als der von dir beschriebene existiert nicht.

 

[musicdevil]

Bei ~100 Projekten und einer mir nicht derzeit nicht klar definierten Menge an Plugins (sicherlich 30-40 Stück) ein nicht zu verachtender Aufwand, dieses System nur zur "Vergangenheitsbewältigung" aufzusetzen.

Ganz ehrlich? Ich würde an deiner Stelle komplett neu anfangen. Lass den alten Kram ruhen und schaffe mit neuem Elan und Datendrang neue einmalige Werke, spart dir ne Menge Arbeit und macht doch bestimmt auch mehr Spaß als so nen zweiter Aufguss.

 

[Signalschwarz]

mit neuem Elan und Datendrang

Ist das nicht schon das Motto von Facebook, Google und Co?

 

[Nachtschicht]

Selbst mit installierter jBridge wuerde aber ein Laden der betreffenden Sessions nicht zu einem Total Recall führen.

eigentlich schon. so du nicht damals teilweise directx benutzt hast (da würde ein VST äquivalent die settings nicht finden) kriegst du mit jbridge schon nen recall hin, alles andere recallt das eigentlich ziemlich zuverlässig. zuverlässig genug auf jeden fall dass man keinesfalls bei null anfangen muss.

und plugins die vor 10 jahren gut waren sinds ja auch heute noch. ich hab diverse bewährte mitstreiter auf der platte, die schlepp ich seit über 15 jahren mit mir rum. wenns tut, tuts. passt doch

ich würde mich da einfach bisschen in die jbridge-settings reinknien um zumindest deine wichtigsten tools von damals parat zu haben. und das ding kriegt noch die grössten zicken geladen nach bisschen klickerei in den settings kann ich heute wenn ich will sogar projekte laden die auf meinem allerersten streichertemplate aufbauten damals - lauter multipatches mit vsampler, dem wahrscheinlich mit der neuzeit inkompatiblesten VST plugin überhaupt

 

[Kosaken-Kaffee]

Ich habe dasselbe Szenario: Cubase 5 auf'm XP Rechner und Cubase Pro 9 auf'm Mac. Auf dem XP-Rechner befinden sich unfassbar geile Plugins und VSTs, die 32 bit sind und auch auf'm Mac gar nicht laufen würden, weil sie die CPU-Anforderungen gar nicht erfüllen würden (jbridge hin oder her).

Also habe ich eine Zweiteilung: Die XP Wumme nehme ich nur für's Aufnehmen und exportiere die Spuren als .wave. Die importiere ich in den Mac, wo ich das Mixing mache. So komme ich noch in den Genuss beider Welten und brauche nichts wegzuwerfen.

 

[John_Lennon]

Selbst mit installierter jBridge wuerde aber ein Laden der betreffenden Sessions nicht zu einem Total Recall führen.

Wie der Kollege Nachtschicht schon schrieb, das müsste sehr wohl gehen.

Ich lade eigentlich regelmäßig uralte Projekte, in denen viele 32-Bit-Plugins enthalten waren und der Recall klappt eigentlich immer. Cubase identifiziert ein Plugin anhand einer ID und die ist identisch, egal ob das Plugin als 32-, 64- oder jbridge-Version geladen wird. Das klappt nur dann nicht, wenn das Plugin keine ID beim Start übergibt, dann würde es nur nach Dateinamen und Pfad gehen. Aber das war meines Wissens nur bei ganz frühen Plugins der Fall (wir reden hier von RICHTIG früh, also noch ohne GUI und Erscheinungsdatum 1996) und die dürfte niemand mehr besitzen, denke ich.

Alles, was du mit Cubase 5 gemacht hast, dürfte immer noch laufen und mit jbridge auch mit vollem Recall.

 

[echoRausch]

Ich hab meine alten Systeme jeweils in eine VM gespiegelt.

Da kann ich alte Projekte laden und bequem nachschauen, wie ich das ins aktuelle System portiert bekomme. Bequemer gehts nicht.

 

[Nachtschicht]

Ich habe dasselbe Szenario: Cubase 5 auf'm XP Rechner und Cubase Pro 9 auf'm Mac. Auf dem XP-Rechner befinden sich unfassbar geile Plugins und VSTs, die 32 bit sind und auch auf'm Mac gar nicht laufen würden, weil sie die CPU-Anforderungen gar nicht erfüllen würden (jbridge hin oder her).

Also habe ich eine Zweiteilung: Die XP Wumme nehme ich nur für's Aufnehmen und exportiere die Spuren als .wave. Die importiere ich in den Mac, wo ich das Mixing mache. So komme ich noch in den Genuss beider Welten und brauche nichts wegzuwerfen.

hier kommt allerdings die problematik hinzu, dass es auf dem mac viele plugins, die es auf pc gibt, halt gar nicht gibt, und ganz alte plugins manchmal noch für motorola CPUs codiert waren und den sprung zu intel nicht mehr mitgemacht haben. oder nur noch als AU vorliegen. das ist auf dem pc alles bisschen, äh, "linearer". ich hab hier nen ordner mit oldschool-freebies, den ich seit ende der neunziger schlicht jeweils auf den neuen rechner rüberziehe.

 

[chrisspeed]

Was ist mit Recall gemeint?

 

[whitealbum]

Wenn die Projekte, die unter Cubase 5 erstellt wurden, wirklich wichtig sind, dann rate ich Dir wie Signalschwarz eine parallele Installation von Cubase 5 (was parallel mit Cubase 9 ohne Probleme gehen sollte).
Ob Cubase 5 unter Win 10 läuft weiß ich nicht, das kann aber der Knackpunkt etzt schon sein oder aber in naher Zukunft liegen.
Das heißt, Du musst die Projekte eh' auf Cubase 9 umhieven.

Warum parallele Installation?
3rd Party Plugins gehen in der mit jbridge sehr gut, und die werden dann auch automatisch gezogen von Cubase, das meint der Recall.
Aber was sind mit den Steinberg eigenen VSTis und Effekten wie Quadradfuzz, Q und Co. udn auch VSTis wie Embracher Monologue etc.
Die gibt es nicht mehr auf 64 Bit und lassen sich auch nicht von jbridge auf 64 Bit konvertieren, da der Host für das Plug CUbase sein muss (in diesem Falle wäre der Host jbridge).

D.h., um ein paralleles Installieren von Cubase 5 kommt Du nicht rum.

Das führt zum Anfang zurück, willst Du Dir das antun?

Ich bin gerade dabei 32-Bit-Projekte nach Cubase 9 Pro zu bringen, funktioniert recht gut, ist aber schon zum Teil Zeitaufwand, wenn VSTis wie Monolouge und Co. vorliegen (da hilft dann nur rendern oder einen anderen Sound eines aktuellen VSTis finden, und das kostet Zeit))

 

[Saurus]

...Aber was sind mit den Steinberg eigenen VSTis und Effekten wie Quadradfuzz, Q und Co. udn auch VSTis wie Embracher Monologue etc.
Die gibt es nicht mehr auf 64 Bit und lassen sich auch nicht von jbridge auf 64 Bit konvertieren, da der Host für das Plug CUbase sein muss (in diesem Falle wäre der Host jbridge)...

Embracer & Monologue hab ich immer noch am Laufen - unter Cubase 9! Die hab ich mir aus den jeweils vorangegangenen Versionen immer mitgeschleppt. Unter C9 dann den Blacklist-Kniff angewandt et voila: laufen sie auch hier. Allerdings erfordert es dann tatsächlich das Vorhandensein einer Cubase-Version, in der sie noch enthalten waren. Könnte in dem Fall gut C5 sein. Weiß nicht mehr, mit welcher Version die beiden Kisten abgeschafft wurden.

 

[whitealbum]

Embracer und Co. laufen auch unter Cubase 8.5 32 Bit.
Diese sind im Steinberg Archiv unter "Super Old Additional SX PLugins " downloadbar.
D.h., Cubase 8.5 32 Bit als installierte Version reicht.

Ja Saurus, den Kniff kenne ich, nehme davon aber bewusst Abstand, da mir eine stabile CubasePro 9 Version wichtiger ist.
Vor allem hat mich an der VSTBridge von Steinberg immer gestört, dass die selten stabil war, und noch schlimmer, die Performance war schlechter als bei jbridge.

D.h., ich rendere den Dry Sound (ohne Schnick Schnack) und wenn ich mehr Zeit habe, suche ich unter aktuellen 64 Bit Synths dann das passende, manchmal ist es sogar besser.

 

[mik0r0r]

Jojojo, danke schonmal für den Input. Das mit den VST IDs klingt interessant. Werde wohl erstmal probieren das alles mit jBridge im Cubase 9 zu laden und schaue was passiert. Falls das nicht tut kann ich immer noch das alte System aufsetzen.

Hab mir das jbridge mal gegoennt und werd das am Wochenende mal probieren. So wie ich das verstanden habe scannt der einfach den (32-bit) Plugin-Folder und macht daraus 64bit dlls?

Darüber hinaus noch 2 Fragen:

1.) Was macht mann mit Plugins, welche in der Zwischenzeit einen Versionssprung gemacht haben, die .dll aber genauso wie davor heisst und daher eine Parallelinstallation von 1.0 und 2.0 nicht möglich ist? (Addictive Drums oder EZDrummer war da so ein Kadidat). Oder geht mit Version 2.0 auch ein Recall einer Session die mit 1.0 erstellt worden ist?

2.) Was macht man mit "32bit only"-Plugins die zur Registration einmal im Sequencer geoeffnet werden muessen? Kann jBridge die transferierten Plugins auch authorizen?

Grüße

 

[PlanNine]

@ChrisSpeed.
Recall bedeutet das das was du hattest auch später wieder bekommst. Einstellungen, Sound etc.
Das alles genau gespeichert wird und auch so wiedergegeben wird wie du es vor Jahren hattest.

 

[chrisspeed]

Bedeutet das, wenn ich ein 32 Bit VST normal in meiner Kette habe(ohne jbridge), dass ich es in einer 64 Bit Umgebung automatisch in jbridge geladen wird?
Oder muss es vorher schon in jbridge geladen sein?

 

[Beatback]

Die betreffenden Plugins würde ich einzeln mit dem jBridger (Exe datei) bridgen in ein eigenes VST Plugin Verzeichnis unter VST Plugins .
Bei mir läuft sogar noch Cubase SX3 parallel für alte ALL Dateien von früheren Cubase sessions.

Ich habe also von SX3 bis Cubase 9 alle versionen Parallel laufen (32 und 64Bit) um maximale Kompatibilität zu gewährleisten.

 

[John_Lennon]

Darüber hinaus noch 2 Fragen:

Punkt 1 geht, wenn das Plugin die Daten seines Vorgängers lesen (oder korrekter importieren) kann und das auch automatisch beim Laden einer älteren Version macht. Das ist aber nicht die Regel und wie es bei AD und EZ-D ist, weiß ich leider nicht. Da hilft letztlich nur ausprobieren. Du kannst aber auch beide Versionen parallel auf dem System haben, dafür musst du sie in getrennten Ordnern installieren.

Zur Frage 2: Das geht in den allermeisten Fällen. Mir ist irgendwann mal ein Plugin untergekommen, dass zur Eingabe des Challenge/Response-Codes ein so seltsam programmiertes Pop-Up-Fenster benutzte, dass jbridge damit nicht klar kam und keine Eingabe angenommen hat. Das ist aber ewig her und ich kann mich auch um's verrecken nicht erinnern, welches Plugin das war.

Aber grundsätzlich sollte das bei den allermeisten Plugins funktionieren.

 

[Gast92251]

Ich würde auch so vorgehen, wie es die werten Foristen hier vorschlugen - C5 zusätzlich zu C9 installieren.
Ich mache es so, dass ich Songs immer mit der jeweils erstellten Version abschließe, und so gut wie nie alte cpr´s in neuere Cubaseversionen importiere. Cubase-Files und Spuren etc. im/exportieren ist ansich nicht das Problem, es sind vielmehr alte Plugins und die 32/64 Bit Geschichten, worauf man achten sollte.
Wichtig ist für mich auch, dass ich alle Spuren am Ende des Mixprozesses nochmal als reines Audio rendere (alle bei Takt "Null" beginnend), so auch Gruppen oder FX-Kanäle - denn dann kann man auch zukünftig mit den WAV Files jederzeit arbeiten, dies völlig DAW und Plattformunabhängig.
Cubase bietet ansonsten eine sehr gute Auf/Abwärtskompatibilität, habe so z.B. Songs aus alten Versionen und/oder zwischen großen und kleinen und jüngeren und älteren Versionen meist sorgenlos austauschen können.
Für die 32/64 Bit "Problematik" wurden bereits Lösungen genannt.

 

[Kosaken-Kaffee]

Ich würde auch so vorgehen, wie es die werten Foristen hier vorschlugen - C5 zusätzlich zu C9 installieren.

ACHTUNG, ACHTUNG !!!
Wenn man das macht und zwar C9 als vergünstigtes Upgrade parallel zu C5 installiert, dann braucht es zum Upgrade den Dongle, auf dem C5 drauf ist. Der Supergau ist jetzt, dass C9 zwar authorisiert wird auf diesem Dongle ABER die C5 Authorisierung gelöscht wird.

Das ist mir passiert - und ich warte schon seit 1 Monat darauf, dass Cubase mir das erste Mal auf mein Ticket antwortet.