ACTA

  • Ersteller RefinedRough
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Wer sagt die das es nicht so ist? ;)
Nur muss ich den Laden auch am laufen halten, sprich Investieren usw.
Aber die Mitarbeiter können genau sehen wieviel Gehalt ich mir selbst zugestehe und wie die Verträge aussehen. Bisher ist noch niemand schreiend weggelaufen.

Wohin könnten sie auch laufen?
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Und ich spreche ja die ganze Zeit davon, dass in den meisten Unternehmen eben kein Gleichgewicht mehr besteht zwischen dem was die Arbeitnehmer und dem was die Arbeitgeber (und Aktionäre etc.) verdienen. Gibt es in den Presswerken nicht auch Leiharbeiter?
Die Arbeiter sehen dieses Unrecht überall und spüren es an sich selbst. Aber weil die wenigsten gelernt haben sich konstruktiv dagegen zu wehren, nehmen sie alles an was ihnen einen persönlichen Vorteil verschafft und fragen sich erst gar nicht, ob das illegale Downloaden das gleiche ist wie Ladendiebstahl.
Jetzt wo man versucht ihnen das auch zu nehmen gehen sie auf die Strasse. Was das angeht, hat ACTA vielleicht sogar etwas gutes. Die Menschen fangen an sich mit dem System auseinanderzustetzen und den Widerstand zu üben. Das Bewußtsein wächst und ein Lernprozess hat begonnen.

Ja verrückte Welt, aber ohne Moos nichts los oder?
Wenn alles Kostenlos wäre, würde ich sofort unterschreiben! Aber ich kenne wirklich niemanden der Umsonst arbeiten will.

Wie gesagt, die Musikindustrie mag aussterben, die Musik aber wird deswegen nicht aussterben. Ich arbeite ganz normal und mache meine Kunst als Hobby nebenbei. So bin ich darin auch viel freier. Genau das werden auch viele Musiker weiterhin machen.

Ich bezahle übrigens auch weiterhin für Musik. Nur gibt es kaum noch neue Musik die mich anspricht. Schon vor dem Internet-Boom wurde die Vielfalt immer kleiner, weil man die Kontrolle immer mehr den "Marketingexperten" überlassen hat. Viele amerikanischen TV-Sender haben dieses Problem erkannt und das Ruder wieder den Kreativen überlassen. Und wie man sieht verkaufen sich die Serien-DVDs so gut wie nie zu vor, trotz Internet.

Wer hingegen auf den Kommerz steht, braucht weder kaufen noch illegal runterladen, er braucht nur das Radio einschalten. Da spielen sie ständig die selben Hits rauf und runter (das ist jedes Mal eine echte Folter für mich, wenn wir bei einer Tour länger unterwegs sind
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).
Aber dieses und andere Argumente wurden ja in solchen Diskussionen schon x-mal genannt. Es ist bei weitem nicht das Internet allein, es ist nur ein kleiner Teil des Problems.
Das werbefinanzierte Radio und Fernsehen hat die Menschen daran gewöhnt, Musik, Filme und Serien umsonst sehen zu können. Was sie dabei nicht erkennen ist, dass sie indirekt sehr wohl dafür bezahlen. Denn mit einem Teil des Geldes, das sie für die Dinge des täglichen Lebens ausgeben, wird die Werbung finanziert, die wiederum Radio und TV finanzieren.
Und vermutlich wären beide Branchen gar nicht erst so groß geworden wie sie sind, wenn es dieses Modell nicht geben würde.
 
Das werbefinanzierte Radio und Fernsehen hat die Menschen daran gewöhnt, Musik, Filme und Serien umsonst sehen zu können. Was sie dabei nicht erkennen ist, dass sie indirekt sehr wohl dafür bezahlen

Wir können ja ab jetzt Musik machen mit Productplacement im Refrain.
 
@hadl: Gute Idee, man würde eh kein Unterschied merken.
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Aber im Ernst. Warum nutzt ihr nicht den Aufschrei über ACTA und setzt einen Teil eures Kapitals dafür ein aufzuklären. Ein Zusammenschluß von Labels die gegen ACTA aber für Urheberrechte sind. Das Internet bietet euch genügend Möglichkeiten.
 
Wohin könnten sie auch laufen? https://recording.de/uploads/smil470517ae17d09.gif
Und ich spreche ja die ganze Zeit davon, dass in den meisten Unternehmen eben kein Gleichgewicht mehr besteht zwischen dem was die Arbeitnehmer und dem was die Arbeitgeber (und Aktionäre etc.) verdienen.

Ja die Ungerechtigkeit besonders bei Börsenunternehmen geht mir auch Massiv gegen den Strich.
Nur auch bei sogenannten Kleinaktionären bemerkt man das ihr Rechtsempfinden erst da anfängt wo es an ihre eigenen Taschen geht.
Das ist, was ich am meisten bemängel.
Da spricht jemand für Anonymous, der Hobbymusiker ist und in der Nische bleibt.
Sich darüber freut das seine Musik über das Internet Verbreitung findet.
Finde ich auch gut und ich nutze das Internet auch, um mich zu informieren.

Schön und gut, aber der ist offenbar auch Politiker, am besten bekommt er dann noch ein Bundestagsmandat und schwupps sind ihm die Probleme der anderen egal.
Mehr noch, auch die Leute denen er jetzt vor das Schienbein tritt zahlen dann sein Gehalt.
Soll ich dem irgendwas glauben nur weil er unter dem Deckmantel von Anonymous, den Piraten und den Grünen hockt?

Es ist eine Sache ob man Musik für die Nische macht und sich bewusst dafür entscheidet oder ob man ein Stück von dem großen Kuchen möchte.
Das ist eine Entscheidung die man selber treffen muss und kann.
Ich kenne jedenfalls niemanden der etwas dagegen hat Geld zu verdienen und da ist eben das Ding.
Es gibt Leute die arbeiten in ihren Jobs und sind unzufrieden. Warum sonst teure Hobbys?
Andere nehmen in Kauf einen schweren Weg zu gehen und machen ihr Hobby, ihre Leidenschaft zum Beruf.

Ich bekomme es ja oft mit das Leute sagen "Mann deinen Job hätte ich auch gern!" aber spätestens wenn sie merken das ich mal 3 Wochen lang ohne Pause 14 bis 16 Stunden täglich im Studio gearbeitet habe, weil ich ein Projekt fertig kriegen musste und danach nichtmal einen Tag Frei habe, weil das nächste wartet, überlegen die sich das nochmal.

Dann darf ich hier hören das meine Arbeit und die der Studiomusiker die dabei waren ja eigentlich nichts von Wert ist.
Wir reden hier von Leuten die an den TV Geldern nichts verdienen und auch an der Gema nicht.
Die bekommen ihr Geld dafür das sie ein Produkt abliefern, in dem Fall einen Tonträger.
Ich würde den Job nicht machen wenn es nicht auch noch immer Hobby wäre, aber ich habe keine Zeit mir noch einen Nebenjob zu suchen, um mein Gehalt aufzubessern.
Geschweige denn das ich Zeit für Hobbys habe!

Ich habe nichts anderes gelernt und mache das schon eine Weile. Dazu kenne ich genug Musiker die sehr lange auf alles verzichtet haben, um Musik zu studieren und nun als Studiomukker zu arbeiten. Sollen die am Hungertuch nagen, nur weil das Internet ihre geleistete Arbeit zum Freiwild erklärt?
Das sind auch nur Arbeitnehmer die leben wollen. Wo ist da bitte der Unterschied zu den Leuten die bei Opel arbeiten und um ihre Jobs zittern?
Haben die sich auch nur die falsche Branche ausgesucht?
 
Ich sehe Anonymous auch kritisch. Viele Hacker aus der Vergangenheit arbeiten heute für die Großunternehmen, die sie zuvor mit ihren Hacks attackiert haben. Diese waren also im Endeffekt nur kreative Bewerbungsgespräche und die politische Botschaft dahinter (sofern vorhanden) nur Mittel zum Zweck.
Auch die Piratenpartei sehe ich kritisch. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie ebenso demontiert Enden wird, wie die Grünen (in dem Fall bräuchtet ihr euch keine Sorgen mehr wegen dieser Partei machen ;) ).
Wenn ich die Piraten wähle, dann nur, weil sie für mehr Basis-Demokratie sorgen wollen, nicht weil sie das illegale downloaden legalisieren wollen.

Wenn deine Arbeit so viel härter ist, warum machst du sie dann? Dieser Zeitdruck ist doch nur durch den Erfolgsdruck bedingt. Warum nicht was "normales" Arbeiten und die Musik in Ruhe und frei vom Kommerzdruck als Hobby machen?
Ich sage nicht, dass die Musik nichts wert ist (wie gesagt bezahle ich trotz meiner Einstellung dafür), ich sage nur, dass die Art wie ihre kommerzielle Herstellung möglich gemacht wird, kontraproduktiv ist. Warum nicht die Arbeit, die nötig ist, um die realen Güter herzustellen, gerecht unter allen aufteilen, so das dadurch alle mehr Freizeit haben, die sie wiederum, für ihre Hobbys nutzen können? So vergrößert sich auch die Vielfalt und Kultur wird wieder gelebt und nicht nur konsumiert.

So denke ich darüber. Dennoch habe ich nicht vor diese Sichtweise allen anderen aufzuzwingen. Ich bin aber für eine aufgeklärte und selbstbestimmte Gesellschaft. Deswegen auch mein Vorschlag, dass sich die Labels organisieren und der angeblichen Anonymous-Propaganda ihre Sicht entgegenstellen. Machen sie das auf eine sachliche Weise und benutzen nicht die gleichen Methoden der Fehlinformation, die man Anonymous unterstellt, tragen sie zur Meinungsbildung der Bevölkerung bei und dann wird man sehen, wie die Bevölkerung dann über illegale Downloads denkt.
 
Unheimliche Randnotiz!

man könnte meinen, das was ich jetzt hier schreibe, stammt aus einem
üblen Musiker-Alptraum.

Und zwar das der "kleine Musiker" irgendwann wirklich überflüssig sein wird, indem ein
Super-Developer ein Programm schreibt, womit der normale Musikkonsument seine Songs
anhand div. Lazy-Random-Buttons selbst kreiert...und das ohne Musikhintergrundwissen.

Ein Programm das alle Möglichkeiten der bekannten Harmonielehre aus Rock, Pop, Klassik, Electro, Jazz, etc, sowie alle dazumöglichen Melodien, Rhythmen, Bassläufe, etc. von selbst generiert.
Der Anwender steppt einfach nur einzelne div. Auswahlbereiche durch, bis er das seiner Meinung nach, richtige gefunden hat. Und drückt zum Schluss nur noch auf SAVE!

Und die Musiker, mit denen live was zu verdienen ist, bzw. für die Verwerter/Plattenindustrie optisch bühnentauglich sind, wird es natürlich weiterhin geben.

Gemäß dem Motto: "Groupies sterben nie aus" ;-)

Möge dieser Tag nie kommen!
 
Wenn deine Arbeit so viel härter ist, warum machst du sie dann? Dieser Zeitdruck ist doch nur durch den Erfolgsdruck bedingt. Warum nicht was "normales" Arbeiten und die Musik in Ruhe und frei vom Kommerzdruck als Hobby machen?

So verrückt es auch klingen mag, es macht mir (wieder!) Spaß!
Denn ich arbeite mit Leuten zusammen die eben nicht so denken wie die in der normalen Wirtschaft.
Die wollen nicht pünktlich nach Hause und gehen mit genervten Gesichtern zu ihrer Frau, um der dann die Meinung über den doofen Chef zu geigen (Statt den #### in der Hose zu behalten und das beim Chef zu machen!)
So könnte ich nicht leben und wenn ich wirklich mal in die Situation komme meine Arbeit für weniger anzubieten, was übrigens schon der Fall ist dank Leuten wie Kim Schmitz und co., muss ich mich eben anpassen.

Natürlich gehört da ein gewisser Enthusiasmus dazu, aber der kommt wohl Automatisch wenn man etwas tut das man schon immer wollte.
Notfalls muss ich mich eben irgendwann wieder mit Leuten rumschlagen denen man erklären muss wo man ins Mikro singt oder wie man eine Gitarre hält, aber im Moment kann ich es mir noch aussuchen.
Wenn es gar nicht anders geht, setze ich mich eben wieder zur Ruhe ;)

Deswegen auch mein Vorschlag, dass sich die Labels organisieren und der angeblichen Anonymous-Propaganda ihre Sicht entgegenstellen. Machen sie das auf eine sachliche Weise und benutzen nicht die gleichen Methoden der Fehlinformation, die man Anonymous unterstellt, tragen sie zur Meinungsbildung der Bevölkerung bei und dann wird man sehen, wie die Bevölkerung dann über illegale Downloads denkt.

Das wäre natürlich mal eine gute Idee, nur wurde das schon probiert die Leute zu fragen wie man es besse machen kann.
Es wurde Meinungsforschung usw. betrieben und es gibt da noch das kleine Problem das die Firmen die von Anonymous so gern als Monopolisten dargestellt werden kaum an einen Tisch zu kriegen sind, weil es da einen heftigen Konkurrenzkampf um die verbliebenen ehrlichen Käufer gibt.
 
Ich habe sie gefunden....die Urheber allen Übels ;-)

Hans-Georg Musmann (* 1935) ist ein deutscher Professor der Elektrotechnik.
Sein Hauptarbeitsgebiet ist die Audio- und Videocodierung. Unter anderem wurde unter seiner Leitung der Audiocodierstandard MP3 entwickelt.

und

Karlheinz Brandenburg, (* 20. Juni 1954 in Erlangen) ist ein deutscher Elektrotechniker. Gemeinsam mit Gerhard Stoll (IRT-Deutschland), Yves-François Dehery (CCETT-Frankreich), Leon Van de Kerkhof (Philips-Nederland) und James Johnston (AT&T-USA) entwickelte er das MP3-Dateiformat zur Audiodatenkompression.
 
Die wollen nicht pünktlich nach Hause und gehen mit genervten Gesichtern zu ihrer Frau, um der dann die Meinung über den doofen Chef zu geigen (Statt den #### in der Hose zu behalten und das beim Chef zu machen!)
So könnte ich nicht leben...

Und ich werbe für eine Welt in der niemand mehr so leben muss und die Arbeit ihre Negativität verliert. Das ist auch mein Antrieb wenn ich Kunst schaffe. :)

Das wäre natürlich mal eine gute Idee, nur wurde das schon probiert die Leute zu fragen wie man es besse machen kann.
Es wurde Meinungsforschung usw. betrieben und es gibt da noch das kleine Problem das die Firmen die von Anonymous so gern als Monopolisten dargestellt werden kaum an einen Tisch zu kriegen sind, weil es da einen heftigen Konkurrenzkampf um die verbliebenen ehrlichen Käufer gibt.

Dann muß man das halt ohne die durchziehen, wo ist das Problem?
 
Und ich werbe für eine Welt in der niemand mehr so leben muss und die Arbeit ihre Negativität verliert. Das ist auch mein Antrieb wenn ich Kunst schaffe

Womit ich behaupte; da gehört dieser Antrieb auch hin.

Die Idee einer gerechten und beglückten Gesellschaft ist uralt, wirklich uralt, jede Epoche hatte Menschen die sich dafür begeistert haben.
Die Tatsache, dass es eine solche Gesellschaft bis heute nicht gab beweist mir, dass wir Menschen zwar davon träumen können, aber für diese Art der Realität nicht taugen.

Was ich im übrigen sehr bedauernswert finde.


Aaaaberrr: ich für meinen Teil habe "Momente" in denen ich solches "versuche", mehr geht nicht. :)

Kurt Vonnegut schrieb dereinst: Auf meinem Grabstein soll nur stehen: Er hat es versucht :)
 
Sorry, diese Logik erschließt sich mir nicht. Und was meinst Du mit "es"? Was ist nicht genau geregelt? Meine Frage ging von der angeblich verschärften Providerhaftung aus. Ich hatte Art. 27 Abs. 2 Satz 2 und die zugehörige Fn.1 des Vertragsentwurfs zitiert. Darin steht, dass die Vertragsstaaten u.a. die Haftung von Providern einzuschränken haben. Das ist das genaue Gegenteil von einer Verschäfung der Haftung. Worauf fußt nun Dein Hauptkritikpunkt der durch ACTA begründeten uneingeschränkten Providerhaftung?

Mir erschließt sich nicht wie du den Vertrag analysieren kannst? Das bekommen nicht mal die besten Anwälte und Politiker hin weil es so komplex geschrieben ist und sich deswegen Hintertürchen auftuen.
Guck mal, die schlauen Menschen unter uns haben irgenwann mal ein System entwickelt zwischen den Zeilen zu schreiben. Der Teil in dem Jeder von uns schon mal zwischen den Zeilen bewertet worden ist, ist z.b. das Arbeitszeugniss. Dein alter Chef schreibt und du denkst, cool ist ja alles frisch, das liest sich ja gut. Anhand der Formulierung weiß dein neuer Chef aber das du eine Pflaume bist, weil er die Andeutungen im Text versteht. Speeking in codes.
Genauso ist das bei Vertägen auch. Was glaubst du wie viele Manager vor einem Vertragsabschluss versuchen unzulässige Klauseln in einen Vertag einzubauen in der Hoffnung das die Gegenseite esnicht findet und später eveltuelle Handhaben an Vertragsveränderungen/ Auflösungen zu kommen. Da sitzen nicht aus Spaß auf jeder Seite 10 Leute vom Firmenrat + genau so viele Anwälte. ;-)
Das ist auch ein sehr gerne genutzer Trick in der amerikanischen Anwaltskunst. Wenn du merkst das dir Zeit fehlt Beweismittel oder Zeugen zu beschaffen baust du einen absichtlichen Prozessfehler ein in der Hoffnung das die Gegenseite ihn nicht findet. Dann wird die frist verteichen lassen und dann darauf aufmerksamm gemacht. Somit hast du wieder Zeit.

Wie kannst du jetzt, bei einem Vertrag den die wenigseten Leute verstehen und die die es tun davor warnen und bedenken äussern, sagen das doch alles in Ordnung ist?

Wenn du eine Wohnung mietest und einen Staffelmietvertrag bekommst bei dem die zukünftige Miethöhe nicht festgelegt ist, vor dem dich dein Anwalt warnt, unterschreibst du den?
 
Sei getrost: Es existiert auch eine juristische Welt außerhalb von amerikanischen Spielfilmen ;-)

Bevor ich mich auf zusammenhanglose, im Internet zusammengesuchte Zitate unbekannter Herkunft stürze, sehe ich mir doch einfach mal die Passagen an, um die es geht und mache mir meine Gedanken dazu. Nur weil ich mal wo gelesen habe, dass jemand sagt, jemand der sich damit auskenne kenne jemanden, der noch größerer Experte auf dem Gebiet sei und außerdem superschlau und der fände etwas problematisch, glaube ich das doch nicht ohne es zu hinterfragen. Und wenn in den Nachrichten gesagt wird, namenlose oder von mir aus auch namenhafte Kritiker kritisieren irgendetwas, darf man wohl nach der Begründung der Kritik fragen oder nicht?

Wenn in dem Vertragsentwurf dann zB steht, dass die Vertragsparteien - sofern noch nicht nach nationalem Recht vorhanden - eine Haftungsbeschränkungen für Provider schaffen sollen, darf ich mich wohl fragen, woraus andere eine Haftungsverschärfung konstruieren.
Gleiches gilt für Deine Ängste bezüglich des ACTA-Ausschusses. Der kann den Vertrag demnach nicht eigenmächtig nach Unterzeichnung lustig verändern. Was der Ausschuss macht, steht in Art. 36 und 42 des Entwurfs. Der Ausschuss arbeitet demnach u.a. Änderungsvorschläge aus und legt Sie den Vertragsstaaten zur Abstimmung vor. Das ist alles. Wie kommst Du auf das Gegenteil?

Ich will den Vertrag im Übrigen auch gar nicht bewerten. Ich habe mich nur gefragt, ob es irgendeine Substanz hinter den hier teilweise vorgebrachten Kritikpunkten gibt. Bin neugierig. Woher kommt die Panik? Warum rennen Massen von Leuten auf Anti-ACTA Demonstrationen und halten Schilder mit dem Slogan "Recht auf Remix" hoch? Warum hat hier manch einer Angst, durch ACTA könnten jetzt irgendwelche abstrusen Urheberrechte zB am Gitarrentuning begründet werden? Mit alldem hat das Abkommen nichts zu tun.

Die hier teilweise vorgebrachten allgemeingesellschaftlichen und sozialen Kritiken mögen alle ihre Berechtigung haben. Aber warum wird das alles ausgerechnet auf das ACTA Abkommen projiziert?

Eine Antwort erwarte ich allerdings schon längst nicht mehr...
 
ach ja, noch vergessen

Wenn du eine Wohnung mietest und einen Staffelmietvertrag bekommst bei dem die zukünftige Miethöhe nicht festgelegt ist, vor dem dich dein Anwalt warnt, unterschreibst du den?

ja, weil die Staffelmiete unwirksam ist, wenn die Mieterhöhungen nicht festgelegt sind :D
 
Bin neugierig. Woher kommt die Panik? Warum rennen Massen von Leuten auf Anti-ACTA Demonstrationen und halten Schilder mit dem Slogan "Recht auf Remix" hoch? Warum hat hier manch einer Angst, durch ACTA könnten jetzt irgendwelche abstrusen Urheberrechte zB am Gitarrentuning begründet werden? Mit alldem hat das Abkommen nichts zu tun.

Das nennt man Shitstorm. Der Mob denkt allerdings, das ist die neue Form der Demokratie.

Die hier teilweise vorgebrachten allgemeingesellschaftlichen und sozialen Kritiken mögen alle ihre Berechtigung haben. Aber warum wird das alles ausgerechnet auf das ACTA Abkommen projiziert?

Weil man immer eine neue Sau braucht, um sie durch das Dorf zu treiben...
(nicht ganz ernst gemeint, nur ein bißchen)
 
Die Idee einer gerechten und beglückten Gesellschaft ist uralt, wirklich uralt, jede Epoche hatte Menschen die sich dafür begeistert haben.
Die Tatsache, dass es eine solche Gesellschaft bis heute nicht gab beweist mir, dass wir Menschen zwar davon träumen können, aber für diese Art der Realität nicht taugen.

Es beweist nur, dass das durch eine Revolution nicht zu machen ist. Daher setze ich auch auf die Evolution und für die sind die Epochen jeweils nur ein Augenblick lang gewesen. :)
 
Dann muß man das halt ohne die durchziehen, wo ist das Problem?

Das du bei den Leuten keinen Konsens finden wirst. Die meisten sind da ziemlich altbacken und wünschen sich die gute alte Zeit zurück, wo man Musik noch gemeinsam im Plattenladen an der Ecke gehört hat, wenn die Kohle für die Disko nicht gereicht hat und so (Das war eine geile Zeit, by the Way!)
 
Ich persönlich sehe im ANTI-ACTA Protest die Möglichkeit gegen eine Demokratie zu demonstrieren, die auf verschiedenen Gipfeltreffen unter AUSSCHLUSS DER ÖFFENTLICHKEIT über die Lebensweise der Öffentlichkeit bestimmt.

Ich wünsche mir direkte Demokratie und gesetzlich festgeschriebene staatliche Unterstützung neuer Medienkanäle in TV, Radio und Print, die unabhängiger und sachlich detaillierter auf aktuelle Themen eingehen - für solche Medienkanäle liessen sich schnell eine ganze Reihe von Journalisten finden, die aufgrund übermäßiger Wahrheitstreue ihren Job verloren haben. ;)
 
Ich wünsche mir direkte Demokratie und gesetzlich festgeschriebene staatliche Unterstützung neuer Medienkanäle in TV, Radio und Print, die unabhängiger und sachlich detaillierter auf aktuelle Themen eingehen - für solche Medienkanäle liessen sich schnell eine ganze Reihe von Journalisten finden, die aufgrund übermäßiger Wahrheitstreue ihren Job verloren haben.

Na ja, das ist ja schon mal geschehen. Seit 1984 haben wir z.B. das Privatfernsehen. Der Weg hierzu wurde vom Bundesverfassungsgericht 1981 geebnet und anschliessend in den Landesmediengesetzen umgesetzt und somit neue Medienkanäle unterstützt. Bei den neuen Sendern wurden dann auch solche Journalisten engagiert, wie von Dir beschrieben. Aber letztendlich hat der nachrichteninteressierte Konsument dann durch das Privatfernsehen auch so Kracher wie "RTL II News" bekommen, bzw. damals regierungskonformen Zäpfchen-Journalismus ertragen müssen (wer SAT1 Interviews mit Helmut Kohl erlebt hat, weiß was ich meine).

Es ist doch interessant, dass die politisch anspruchsvollsten und kritischsten Sendungen auf den öffentlich rechtlichen Sendern stattfinden. Selbst der Programminhalt der beiden bundesweit vertretenden "Nachrichtensender" ist dagegen sehr trivial. Was hat also die "Entmonopolisierung" der TV-Landschaft denn letztlich gebracht?

Zudem sind die publizierten Nachrichten der diversen Sender sehr ähnlich (okay, o.g. RTL II-Format mal ausgenommen). Und wieso? Nun, vielleicht sind die Nachrichten einfach wirklich so, wie sie sind. Auch wenn es Verschwörungstheoretiker nicht so gerne hören wollen...
 
Das Privatfernsehen ist leider in die Hose gegangen.
Das Problem ist, dass es keine Richtlinie gibt, wieviel "information" die privaten liefern müssen:

Siehe Interview medienpolitischer Sprecher CDU 28:00
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Es ist doch interessant, dass die politisch anspruchsvollsten und kritischsten Sendungen auf den öffentlich rechtlichen Sendern stattfinden
Das stimmt und da fällt mir gleich noch ein Problem ein, dass ich schon wieder verdrängt hatte: Die meisten Menschen würden einen Sender, der nur anspruchsvolles sendet, gar nicht anschauen.
Es müsste also so eine Art Holzhammer-Bildung zu den besten Sendezeiten auf allen Sendern gesendet werden... naja utopisch.


Nun, vielleicht sind die Nachrichten einfach wirklich so, wie sie sind. Auch wenn es Verschwörungstheoretiker nicht so gerne hören wollen...
Natürlich sind sie so, wie sie sind.
Wenn in der ARD über den Angriff auf den Irak berichtet wurde, dann wurde da sicher nichts erfunden - allerdings wurde so gut wie nie auf solch "nebensächliche" Dinge hingewiesen wie die Tatsache, dass Saddam Hussein von der CIA eingesetzt wurde.

Ich kenne kaum Berichte in den nicht-satirischen Nachrichten, die annähernd an den kritisch hinterfragenden Journalismus eines Martin Sonneborn herankommen.
Beispiel
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Moin,

mal ein interessanter Ansatz zu dem Thema:
http://blog.zdf.de/hyperland/2012/0...heberrecht-aussehen-ein-diskussionsvorschlag/

Die Idee mit der Verkürzung der Dauer bei Urheberrechten und der wählbaren Verlängerung finde ich ziemlich gut, denn so kann jeder Urheber selber entscheiden ob er seine Werke freigibt oder nicht!

Übrigens sehr interessant der Satz:
"Denn ein Problem mit internationalen Abkommen wie ACTA und das unter ähnlichen Umständen ausgehandelte TRIPS-Abkommen von 1994 ist, dass diese fast ausschließlich unter Beteiligung der Rechteverwerter, aber ohne Einbeziehung der eigentlichen Urheber und Nutzer ausgehandelt wurden."
 

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