Ablösung von echten Instrumenten durch Virtuelle?

Brocken:
1) Es gibt etwas zwischen "grottig" und "Weltklasse". Samplebibliotheken tendieren dazu, eine ganz und gar fade weil immer gleiche Klangästhetik zu fördern - stets fette Streicher und die AD-[g=149]Snare[/g]? Meine Güte. Da habe ich lieber die räudige Trommel aus dem Probenraum oder ein Streichquartett des örtlichen Konservatoriums.

Es gibt ja nicht nur die "fetten" Streicher-Vstis, sondern mittlerweile eine breite Palette vom virtuellen Kammerensemble bis hin zum Hollywood-Orchester.
Man muss sich da nur für sich das Passende heraussuchen.

2) Noch? Wie bereits erwähnt - keiner bestreitet, dass Samples heute gut klingen. Aber sie bieten einem keinen Widerstand, eröffnen keine neuen Wege, haben keine eigene Meinung, keinen Charakter. Oftmals ist es die Zusammenarbeit mit einem Schlagzeuger oder Dirigenten, die den entscheidenden Ausschlag gibt... In der Isolation schaffen nur die wenigsten brauchbare Musik. Und es macht SO viel weniger Spaß!

Der Reiz an den virtuellen Orchestern besteht ja unter anderem darin, dass man selber Dirigent spielen kann. Und Vstis machen ja auch nicht immer das, was man will..;-)

Ich bestreite ja nicht, dass diese Möglichkeiten für Heimbastler eine Offenbarung darstellen und oft das Musizieren erst ermöglichen; aber die Konsequenzen für das, was dabei herauskommt, sind nicht allzu selten desaströs. Wie gesagt: ewig gleicher Brei.

Das gilt genauso für reale Instrumente. "Ewig gleicher Brei" wird auch von vielen "realen" Bands fabriziert.
Wie EarlGrey schon richtig sagte, es kommt immer darauf an, was man aus dem Material macht.
Wie es langweilige Musikstücke gibt, die von realen Instrumenten gespielt werden, so gibt es spannende Stücke, die von virtuellen Instrumenten gespielt werden - und umgekehrt.
 
Der eigentliche Charakter der verschiedenen Siganle kommt doch nur durch wenn man selbst für das geschaffene verantwortlich ist und nicht ein unabhängiger und klinisch reiner Sampleproduzent. Es finden sich fast überall Samples ( auch in Top Produktionen ), nur werden diese so gecuttet und bearbeitet das es hinterher wahrscheinlich nur dem Kenner auffällt. Ich finde bis zu einem gewissen Punkt sind Samples gut und sinnvoll, ferner werden reine Sampletracks charakterlos und genauso klinisch rein.
 
Sagt mal, haben wir eigentlich schon den Aspekt der Gewohnheit mit reingebracht?

die wenigste Musik besteht heute noch aus natürlichen Klängen
selbst bei Filmproduktionen wird samplebasiert gearbeitet, radio, ...

ist es nicht schon aus diesem Grund klar,
dass unsere Wahrnehmung und vor allem die der kommenden Generationen für
"echte Musik" abstumpft?

Klang wird einfach unwichtiger, was zählt ist Lautheit, Druck,...

ein Beispiel
Der Cher-Effekt
ich dachte wir hätten ihn überlebt, aber neuerdings ist der wieder in Mode
da hab ich mich mit meiner kleinen Cousine (die nicht unmusikalisch ist) über diesen, wie ich finde ätzenden Effekt unterhalten, weil das gerade im Radio kam und die hat es nicht mal wahrgenommen.

Wer nimmt denn dann noch in 20 Jahren den Unterschied zwischen echter und unechter Geige wahr?
 
Emmy schrieb:
Sagt mal, haben wir eigentlich schon den Aspekt der Gewohnheit mit reingebracht?

die wenigste Musik besteht heute noch aus natürlichen Klängen
selbst bei Filmproduktionen wird samplebasiert gearbeitet, radio, ...
Öhmm... das musikalische Universum ist schon erheblich größer als der kleine Bereich des übliches Radio-Geplärres... und wird es auch immer sein.

ist es nicht schon aus diesem Grund klar,
dass unsere Wahrnehmung und vor allem die der kommenden Generationen für
"echte Musik" abstumpft?
Vielleicht, vielleicht auch nicht.

Moden kommen und gehen.
Künstliche Instrumente und T....n aus Silikon, Fraß aus dem Chemielabor. "Stars" aus der Retorte. Virtuelle "Welten" und "Freunde". Algorithmische Intonationsmeister.
Wems gefällt.
 
aber selbst das beste gitarren-[g=77]vst[/g] kann eine echte [g=422]gitarre[/g] nciht schlagen!
es sind zwar nur noch kaum hörbare unerschiede, aber diese unterschiede siind da!

gruss
tsbmusic
 
tsbmusic schrieb:
aber selbst das beste gitarren-[g=77]vst[/g] kann eine echte [g=422]gitarre[/g] nciht schlagen!
es sind zwar nur noch kaum hörbare unerschiede, aber diese unterschiede siind da!

gruss
tsbmusic
Kaum hörbar ?
Leute, was hört ihr für Musik ?
 
nein! es ist hörbar, aber die [g=77]vst[/g]-instrumente werden immer besser!

gruss
tsbmusic
 
Ein geschultes Ohr wird den Unterschied wahrscheinlich immer erkennen. Zumindest wenn die Sounds nicht sample basiert sind ...
 
und wenn die Sounds samplebasiert sind??????
 
und wenn die Sounds samplebasiert sind??????

Und wie willst du eine E-[g=422]gitarre[/g] samplen damit es sich nach einem Menschen anhört, der auf ihr spielt? Es geht ganz einfach nicht. Bevor es eine naturgetreue virtuelle E-[g=422]gitarre[/g] gibt, erscheint ein schwebender [g=226]Monitor[/g] auf dem ein stabiles Betriebssystem von MS zu sehen ist.
 
ich will ja nicht meckern, aber JEDE Library ist samplebasiert. Ich glaube kaum, dass da im Moment noch welche auf dem Markt sind, die ne Hybridsynthese oder physical modelling benutzen.

Bzgl der [g=422]Gitarre[/g]: Gibt es doch schon längst, nennt sich RealStrat, RealGuitar und wie sie alle heissen. Natürlich noch nicht bis ins letzte perfekt, aber in nem guten Mix durchaus überzeugend.

Ich sehe einfach nach wie vor das Problem an der ganzen Geschichte nicht. Ich bin Pianist (herrje, das klingt immer sowas von hochfahrend ^^) und rege mich nun wirklich nicht auf, dass es die dicken Flügel und kleinen Pianos inzwischen auf ner lustigen kleinen Silberscheibe gibt. Ich setze mich auch nicht hin und analysiere jeden noch so kleinen Fliegenschiss am Sound. Wenn die Dinger ordentlich klingen, ist doch alles in Butter. Will ich es 100% real, muss ich eben das echte Instrument nehmen. Das sind nunmal die beiden Alternativen.

Ersetzen irgendwann virtuelle Instrumente die echten? Ein klares "kommt darauf an" von mir. Wenn Geld keine Rolle in einer Produktion spielt, sicher nicht. Warum auch? Warum sollte ich mir mühseelig ein Orchester im Rechner erstellen und die ganzen Feinheiten programmieren, wenn das ein echtes mal eben "on the fly" machen kann?
Kommt es aber auf die Kohle an, sind die kleinen programmierten Helferlein eine Supersache, denn selbst die 8000+ für nen Symphonic Cube rentieren sich da sehr schnell wieder.

Also: Alles wie immer. Wir Musiker und Komponisten haben einen großen Fundus an Klangerzeugern, die wir benutzen können. Einzig der Platzbedarf ist Gott sei Dank geschrumpft ;)
 
ich will ja nicht meckern, aber JEDE Library ist samplebasiert. Ich glaube kaum, dass da im Moment noch welche auf dem Markt sind, die ne Hybridsynthese oder physical modelling benutzen.
Also irgendwie hast du da was verpasst. :D
- Synful
- Wallander Instruments
- Truepianos
- Pianoteq
- LoungeLizard
- Sample Modeling

Das sind nur die, die mir auf die schnelle einfallen. Eventuell gibt's noch ein paar mehr.

Ich denke auch, daß Hybrid- oder voll synthetische Lösungen die Zukunft sein werden. Aber das wird noch einiges an Zeit dauern (wobei zumindest SampleModeling beweist, daß man mit Hybrid-Lösungen schon heute on-top der Virtual Instruments stehen kann).
 
Das meinte ich ja mit meinem Erguß ... Solange real gesamplete Instrumente im Hintergrund stehen werden die Unterschiede wahrscheinlich nicht so brachial sein. Ist ja auch vom original ... Aber durch Hybrid müssen erstmal die wirklich passenden konstruktionen gefunden werden ... denke da gerade nur an die ganzen Freeware Synthies ...

Dennoch bin auch ich der Meinung das duch mathematische Berechnungen im inneren eines Synthies der gleiche Sound erreicht werden kann wie durch eine Samplelibary. Und das obwohl da ein richtiges Original hintersteht ...
 
Bevor es eine naturgetreue virtuelle E-[g=422]gitarre[/g] gibt, erscheint ein schwebender [g=226]Monitor[/g] auf dem ein stabiles Betriebssystem von MS zu sehen ist.

Womit sich dieses Thema also erledigt hat, wobei ich mir beim schwebenden [g=226]Monitor[/g] nicht ganz sicher bin.
 


ja, ja.

-

jeder, der jemals ein physisch real existierendes instrument vor
sich hatte, sollte überzeugt sein... das wird nahezu unmöglich sein zu simulieren...

gut. die sache mit [g=32]midi[/g]-sequenzer gibts ja auch schon ewig.
nicht verwerflich so zu arbeiten.
es wurden im gegensatz zu [g=89]vsti[/g] nur "echte" instrumente
angesteuert. und nen bspw analoger roland juno 60
oder nen nord lead 3 hat einfach nen amtlicheren wumms als
irgendwas emulirtes.. imo...

mmmhh.. denke jedenfalls, dass hardware niemals durch software
ersetzt werden wird!

-
 
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