4-Spur-Kasette neu abmischen

[SteinHal]

SteinHal,
Das mit dem Multibandverzerrer wollte ich aufs Mastering verschieben. Ist aber vielleicht nicht ideal. Der Quadrafuzz funktioniert ja leider nur bei Cubase. Ich habe aber schon was ähnliches glaube ich irgendwo heruntergeladen (Triple Drive by Soifer sound und Hy-MBDrive). Mal schaun. Kannst du mir noch die Frequenzen verraten? Die stehen beim Bild glaube ich nicht drauf. Und wo würdest du ihn einschleusen? Nach oder vor der Mix-Kompression? Also zur Zeit habe ich auf dem Mix:
Eq -> Kompression -> Reverb -> Saturation -> Limiter.
Saturation würde ich vielleicht weglassen, wenn der Multibandverzerrer das unnötig macht.

Auf meinem Mix ist kein Kompressor. QF ist der drittletzte
216Hz 1,5kHz 6,1kHz

 

[Nachtschicht]

SteinHal,
Das mit dem Multibandverzerrer wollte ich aufs Mastering verschieben. Ist aber vielleicht nicht ideal. Der Quadrafuzz funktioniert ja leider nur bei Cubase. Ich habe aber schon was ähnliches glaube ich irgendwo heruntergeladen (Triple Drive by Soifer sound und Hy-MBDrive). Mal schaun. Kannst du mir noch die Frequenzen verraten? Die stehen beim Bild glaube ich nicht drauf. Und wo würdest du ihn einschleusen? Nach oder vor der Mix-Kompression? Also zur Zeit habe ich auf dem Mix:
Eq -> Kompression -> Reverb -> Saturation -> Limiter.
Saturation würde ich vielleicht weglassen, wenn der Multibandverzerrer das unnötig macht.


Nachtschicht,
- wenn die Gitarre so weit links bleiben soll, dann ist entweder alles etwas unbalanziert oder der Bass muss weiter rechts, was aber auch nicht ideal ist. Ich werde mir das mal mit dem Fokus daraufhn anhören. Allgemein ist der Bass aber vielleicht auch sowieso etwas zu leise im Vergleich zur Gitarre.

- und wie du sagst, das Schlagzeug ist etwas zu weit im Vordergrund. Für sowas brauche ich immer Pausen. Ich finde es schwer, wenn man an einem Instrument alleine gebastelt hat, danach dann den Rest in passender Lautstärke dazu einzustellen.

- Mit dem "break" meinst du die letzten zwei Sekunden, wo die Stimme ganz alleine ist? dann muss ich dir recht geben. Sonst weiß ich nicht, welche Stelle du meinst.

- bei der Snare muss ich eher was wegmachen, was ich vorher hingemacht habe. Also ein zwei Eq-Einstellungen wieder runterfahren.

- Bei den Vocals weiß ich nicht, ob ich noch mehr verzerren möchte. Ich möchte einen einheitlichen Sound aller Songs, und wenn der Effekt zu stark ist, nervt er nach ein paar Songs vielleicht. Ich probier noch die Frequenzeinengung auch nach oben, die SteinHal empfohlen hat, und dann vielleicht doch nochmal "analoge" Verzerrer aus. Vielleicht bekomme ich so mehr Dreck ohne daß es eintönig wird.

- ja, und dann werde ich loslassen und mit den anderen Songs weitermachen. Kann aber natürlich sein, daß ich dabei neue Sachen entdecke, die ich dann auch bei diesem Song nochmal ändern will...

ich würde definitiv nicht bass weiter links, sondern, wie schonmal beschrieben, eher probieren, aus dem bass eine "gegengitarre" zu basteln. also octaver drauf, oktave nach oben (dann klingts scheisse), dann tiefpass drauf (klingt nicht mehr scheisse aber dumpf), dann durch ne ampsim jagen (dann klingts nicht mehr dumpf und mit dem richtigen amp und der richtigen zerre nach ner ungewöhnlichen britnoise-mumpf-klampfe) - dann hättest du einen gegenpol und die gitarre dürfte so weit aussen bleiben.

und wenn das nix ist, je nun, dann die gitarre halt wieder in die mitte. wie gesagt, breite gedoppelte gitarren sind ja sowieso auch ne stil-entscheidung, manchmal ist das mono-garagen-mässige einer einzelnen gitarre stilistisch ja auch viel passender, aber dann flasht es eben nicht so wie die klassische LR-doppelgitarrenattacke. am ende des tages alles geschmäcklerisch.

ja, ich meinte die stelle wo der gesang kurz alleine steht. da hört man den compressor "loslassen". da würde ich nix am compressor drehen sondern nur die stelle bisschen gegenautomatisieren - kein grund, nochmal ein grosses fass aufzumachen, wenn es doch so ne klar eingrenzbare stelle ist.

berechtigter einwand mit dem gesang - wenn es um einen sound geht, der sich über mehrere songs ziehen soll, dann ist auf jeden fall mehr vorsicht geboten. dann isses vielleicht auch schon genau richtig so, wie es ist.

 

[ThePilot]

Sodala, hier meine denke ich letzte Version, die ich euch vorstellen möchte:

Gerne kommen aber noch Änderungen aufgrund neuen Feedbacks rein.

Mit Multibandverzerrung des Mixes habe ich keinen Erfolg gehabt. Allgemein tendiere ich jetzt doch zu weniger Verzerrung als anfangs gedacht. Durch Komprimierung kommt viel Energie in die Tracks, starke Verzerrung nimmt das dann wieder weg und hinterlässt Matsch. Also es wird mir immer mehr klar, daß wir das damals so abgemischt haben, weil übersteuern die einzige Möglichkeit war, das lebendig zu bekommen. Für die nun schwache Verzerrung haben sich etwas andere Plugins bewährt. Gitarre wird fast gar nicht verzerrt, Bass ein bisschen, Schlagzeug und Gesang aber noch deutlich.

Komprimiert werden die einzelnen Spuren ganz am Anfang und dann nochmal die stereoisierten verzerrten Versionen. Und nach der Kompression profitiert der Klang finde ich meist von einem Exciter oder ähnliches. Allgemein habe ich die Höhen nicht nur mit Eq sondern auch mit Excitern angehoben. Überraschend war für mich, daß es meist besser ist, zuerst die Dynamik und dann den Klang zu machen. Logischer wäre für mich zuerst Eq, Verzerrung und dann Komprimierung. Aber mit zuerst Komprimierung habe ich durchwegs bessere Resultate bekommen.
Mit den Attackzeiten komme ich langsam zurecht glaube ich. Die Releasezeiten sind manchmal noch etwas beliebig, meist nehme ich kurze, weil es halt mehr Energie hat. Meist nehme ich Parallelkomprimierung, aber meist nicht mit extrem hohem Ratio und dafür nur wenig dry signal.
Daß ich nun die einzelnen Tracks schon stark komprimiere, hat zur Folge, daß der Limiter ganz am Ende viel weniger zu tun hat und somit viel mehr Dynamik übrigbleibt, also sowohl originale Dynamik als auch Faderautomation. Faderautomation macht mir viel Spaß.
Die beim letzten Mix sehr starke Komprimierung der Höhen vom Schlagzeug habe ich etwas reduziert. Bei den lauten Beckenschlägen hat der Punch gefehlt, erstens zu leise, zweitens kein Impuls. Durch Faderautomation behebbar wäre nur die Lautstärke gewesen, nicht der Impuls. Mit längeren Attackzeiten habe ich es auch nicht hinbekommen. Dadurch ist die Hi-Hat wieder etwas unkontrollierter in der Dynamik. Aber das ist nicht nur schlecht.

Den untersten Bereich vom Schlagzeug (bis 180Hz), also die Bass Drum, habe ich durch ein Gate etwas entmümmeln können. Im direkten Vergleich merkt man es auch im kompletten Mix gut, wie dadurch alles klarer wird. Und das Schlagzeug alleine klingt trotzdem nicht unnatürlicher.

Ich habe weniger mit Kopfhörer gemischt, mehr mit meiner Stereoanlage mit großen Boxen. Da ist es viel schwieriger einen guten Klang zu bekommen.
Schlussendlich ist es ein Kompromiss: je nachdem, Kopfhörer oder Lautsprecher, würde ich teilweise gegensätzliche Entscheidungen treffen. Mit Lautspechern möchte ich mehr Höhen, mit Kopfhörern ist es dann zu grell. Der Mix ist nun auf Kopfhörern etwas hell finde ich. Weniger schlimm als auf Lautsprechern zu dumpf, finde ich zumindest.

Richtige Referenztracks habe ich nicht benutzt. Aber zum Reseten meiner Ohren habe ich regelmäßig zwischendrin meine Ohren mit ein paar mir gut bekannten Songs durchgespült.

Die Gitarre ist nicht mehr so weit zur Seite geschoben. Bei nur Bass und einer Gitarre gefällt mir das nicht. Die Gitarre wär dann auch entweder mit Kopfhörern zu laut oder mit Boxen zu leise.

Für das selber-Mastern habe ich mir den TDR Limiter 6 GE im Black Friday Sale für 15€ gegönnt. Außer der DAW (Reaper) ist das das einzige, wofür ich Geld ausgegeben habe.
Vielleicht render ich aber auch Versionen ohne Mastern und lass es testweise online mastern. Ich bin gar nicht so neugierig, ob das besser wird, aber in welche Richtung das anders wird. Aber das mache ich erst, wenn alle Songs abgemischt sind.


In jedem Fall nochmals danke an alle, die hier geschrieben haben.

 

[ThePilot]

Haben es nun nach langer Zeit endlich veröffentlicht.

View: https://jasonsfault.bandcamp.com/album/combustion
Für die, die nicht wissen worum es geht:
Es ist eine 4-Spur-Kassettenaufnahme von 1997. Das Schlagzeug hat nur eine Spur, was natürlich eine Herausforderung zum Abmischen ist. Ich bin zwar Musiker, aber bezüglich Aufnehmen und Mischen Laie. Habe es auch selber gemastert.
Am längsten hat schlussendlich das Cover gebraucht...

Ich kann mich nur nochmal bei euch für die Hilfe bedanken.