Was ist das Schlimme an der Chartsmusik?

  • Ersteller artname
  • Erstellt am
Liebe Freunde der Musik, warum denkt ihr so eventmäßig: aus den Augen, aus dem Sinn? Man sieht sich immer zweimal. Zuerst der Popsong, dann die Serie, dann irgendeine historische Aufnahme, dann eine persönliche Begnung...

Ich erinnere mich, dass vor einigen Jahren eine wunderschönen italienischen Sängerin das Lied am Lagerfeuer anstimmte und wäre ich nicht in festen Händen gewesen...;-) Manche Lieder leben scheinbar ewig.

Über den italienischen und deutschen Text wird unter den Youtubeaufnahmen prominent diskutiert.
 
@artname,

hab mir noch rasch ein paar der Diskussionen zum Feierabend reingepfiffen.

Der hier bringt mein "Vorurteil" bezüglich des Verständnisses durch das Gros der Hörer auf den Punkt. Zur Erklärung: Der von Tom Tiny direkt angesprochene User A. S. hatte zuvor den Wader-Text, der ja auf der Ursprungsversion basiert, gepostet:


Tom Tiny
vor 4 Tagen
Adolf Stalin die Übersetzung ist so fürn arsch... das ist teilweise komplett falsch. Die Hälfte kommt in dem lied garnicht vor
 
Mein letzter Versuch zu Bella ciao: Wenn das Lied schon vergessen war... was ist daran falsch, dass es wieder ausgegraben wurde? Und wenn nun nur weitere 100 Jugendliche seine Geschichte kennen, was war falsch an der Wiederbelebung? - Es werden jedoch Abertausende auf der Welt sein. :)

Schönes Beispiel für die Brisanz von CHARTSMUSIK! ;-)
 
Mein letzter Versuch zu Bella ciao: Wenn das Lied schon vergessen war... was ist daran falsch, dass es wieder ausgegraben wurde?
"Ausgegraben" bedeutet in diesem Fall, dem historischen Kontext entrissen. Berühmt wurde das Lied durch den italienischen Partisanenkrieg. Der zeichnete sich durch Dinge aus, die heute gar niemand mehr wissen will. Wir mussten das Lied in der Schule noch lernen. Was die Partisanen mit Menschen gemacht haben, hat man uns damals freilich nicht gesagt.

Der andere Punkt ist, dass der musikalisch recht eingängige Titel vollkommen verhunzt und im Grunde unhörbar gemacht wurde.
 
@artname, wenn bei mehreren Millionen Downloads und Abermillionen Klicks, die da bis Ende des Jahres zusammenkommen, eine überschaubare Anzahl von mehreren Tausend "was dazugelernt" hat, die anderen Millionen aber nun glauben, es sei ein Partysong, das mit den Partisanen sei halt "eine coole Robin Hood"-Aktion aus einer TV-Serie oder halt ohne Bedeutung, weil sie es gar nicht richtig wahrnehmen, dann zeigt mir das nur eine "Brisanz": Das bei der Mehrzahl statt Halbwissen oder Miniinfos Fehlinfos ankommen, die dann halt darin gipfeln, dass jemand meint, der Wader-Text sei ja völlig falsch.

Quasi Fakenews Made by Hitparade.

Der von mir zitierte Beitrag dieses Tom Tiny war ja kein Einzelfall. Die schlagen sich da zum Teil verbal die Köpfe ein, weil da jetzt die Kenner der Ur-Version auf diejenigen stoßen, die die aktuelle Version für die einzig Wahre halten - und sich eben nicht "belehren" lassen, sondern zum Teil ziemlich ausfallend werden.

Aus einem Partisanenlied mit ernstem Hintergrund wird damit ein Gassenhauer, dessen inhaltliche Kernaussage bei den Rezipienten verblasst und verwässert ankommt und so bei der Mehrzahl auch haften bleiben wird. Während wir von den 68ern erzogenen also noch den Kontext kennen und den evtl. auch unseren Kindern wiederum vermittelt haben, werden die ihren Kindern halt etwas anderes vermitteln bzw. gar nichts, da diese Version mit Sicherheit nur 1-2 Sommer überdauern wird. Das Lied ist damit in meinen Augen - man verzeihe mir den Ausdruck - "verbrannt".

Was kommt als nächstes? "Moorsoldaten" als Soundtrack für eine Ausbruchsszene in "Orange is the new black"? Ein Schlagervideo, in dem ein Helene Fischer-Derivat mit ein paar Kindern Legoburgen einreißt und dazu trällert "Macht kaputt was euch kaputt macht"? Ein verkürzter Schlachtruf "Die Fahne hoch, die Reihen fest geschlossen" aus dem H. Wessel-Lied als neuen DFB-Song? O.k. letzteres, dürfte den Staatsanwalt auf den Plan rufen.

Wenn denen schon nix eigenes einfällt, warum müssen sie dann Songs, die einen historischen und politischen Kontext haben, so ver-belanglosen? Gibt doch genug Sachen, die ver-belanglost werden können, die eben diesen Kontext nicht haben.

Wenn man sich aber "ich will den Kids von heute die Musik und den Kontext von damals nahe bringen" auf die Fahne schreibt, dann bitte so, dass die wesentlichen Infos, die zum Kontext gehören, auch dabei sind.

Beispiel: Während ich mir eine Rap-Version von Bella Ciao, untermalt mit Videos/Bildern von aktuellen Freiheitskämpfern (gibt auf der Welt ja reichlich Bildmaterial derzeit, können alternativ auch Fotos inhaftierter Oppositioneller/Whistle Blower/Journalisten etc. sein) sehr gut vorstellen kann, weil dann der Text im Fokus steht und die Bilder diesen Text verstärken und quasi erklären, sehe ich das bei so einer Tanznummer, wie sie nun daraus gemacht wurde, nicht erfüllt.

Wir haben seit Jahren eine Flüchtlingsdiskussion, da geht es auch um Menschen, die aus solchen Kriegsgebieten fliehen, statt zur Waffe zu greifen und in den Untergrund zu gehen. Es gibt heute erheblich mehr kriegerische Auseinandersetzungen als in den Jahrzehnten zuvor. Und da macht man dann aus so einem Lied einen Partysong und untermalt ihn mit ein paar Guy Fawkes-Gedächtnis-Banditen, die die Mehrzahl nur aus dem Fernsehen oder meinetwegen noch als Hacker aus dem Internet kennen? Da sterben tagtäglich Leute und wir feiern dann zum "Partisanen, der sein Leben gab"? Hallo?

Aber ist schon geil, dann im Club bissel zu "Bella Ciao" abzutanzen.
 
Hi @ Summerhunter, ich entnehmie den Diskussionen auf Youtube, dass die meisten in der Zwischenzeit den historischen Hintergrund des Songs kennen. In der Serie "Haus des Geldes" wurde "Bella Ciao" ja auch sehr berührend als Abschiedssong unterlegt. Mir jedenfalls kamen die Tränen.

Die abstoßende Art, wie nun im Netz über Faschisten und Antifaschisten diskutiert wird, führe ich aber nicht auf den Song zurück. Die stereotypen Antworten und Icons ließen mich mal in ersten 20 Profilen der Diskutanten blättern. Fast alle waren ohne Informationen, wirkten schnell und zielgerichtet angelegt.. Und so denke ich bei mir über Roboterkommentare :booty:

Wir müssen momentan mit der dunklen Seite des Internets leben. Und deshalb verlasse ich mich auf mich, auf die vielen angenehmen Begegnungen im real life, die mir immer zeigen, dass der größere Teil der Menschheit noch nicht so verroht ist, wie uns die Netzstrategen einreden möchten.

Ansonsten: Ein Künstler muß sich von politischen Erwägungen frei machen können DÜRFEN. Er ist niemals frei von moralischen Bedenken. Meine Gefühlslage vertritt momentan keine Partei in Deutschland. Würde ich DIE spiegeln, müßte ich von allen politischen Schattierungen Einspruch erwarten.

Solange sie die Menschenwürde nicht mit Füßen treten wollen, habe ich kein Problem damit, wenn Menschen zu einem Trauerlied tanzen. Es gibt Regionen in der Welt, da wird auf Beerdigungen getanzt. "Brothers in arms" von den Direstraits hat fast dieselbe Aussage wie "Bella ciao". Und ich habe keine generellen Bedenken, mich dazu im Tanz zu wiegen oder mich selbst vielleicht an einer härteren Variante zu versuchen.

Bei den Moorsoldaten sehe ich das anders. Da sehe ich nicht den selbstgewählten Kampf und Tod für ein Ideal, sondern nur noch eiskalten Massenmord. Wer das feiert, der empfindet für mich nur noch wie ein Roboter.

Ich weiß, dass andere user denken: Wehret den Anfängen. Aber die Anfänge wurden längst gemacht und wer von den Moralisten ging dagegen auf die Straße? Und nun soll wohl der Protest über eine Liedversion den moralischen Kampf ersetzen???
 
Zuletzt bearbeitet:
@artname, das meiste kann ich so unterschreiben.

Mit geht es halt "auf den Sack", wenn solche Songs in meinen Augen "ver-belanglost" werden. Vielleicht bin ich in der Hinsicht ein tradierter, erzkonservativer Bedenkenträger. Maybe.

Der "Protest" über eine Liedversion ersetzt für mich auch keinen "moralischen Kampf". Ich protestiere weder gegen den Song (ich finde ihn halt von der Umsetzung nicht angemessen) noch "kämpfe" ich. Mein "Kampf" beschränkt sich, wie bei den meisten, auf das alle paar Jahre zu machende Kreuzchen, immer in der Hoffnung, dass von den vielen Lügen, die ich unterstelle, evtl. die ein oder andere doch nicht real wird.

Ja, ich finde vieles sch… Und nein, ich erhebe mich nicht (mehr) und ich werde auch nicht (mehr) politisch aktiv. Man kann es Resignation nennen oder einfach Faulheit.

Ab und zu tippsel ich mir was von der Seele, weil mich was stört, so wie die Umsetzung dieses Liedes. Aber letztendlich ist mir bewusst, dass mein Getippsel weniger bewirkt als das derjenigen, die in den etwas größeren sozialen Medien als diesem Forum ihre Wahr- oder Unwahrheiten verbreiten. Ob nun in China ein Sack Reis umfällt oder wir uns hier über Bella Ciao unterhalten - wayne interessiert es?

Ich weiss auch, dass ich mit meinen Songideen und -texten, die ich seit November '17 zu Papier bringe, nachdem ich über 30 Jahre durch meine Arbeit als "Gebrauchstexter" blockiert war, Prosa oder Lyrik zu verfassen, nichts, aber rein gar nichts ändern werde. Vielleicht werden meine Ideen nicht einmal gehört und verschwinden unvollendet in der Schublade? Ich weiss selbst das noch nicht im Moment, ich bin auf einer Reise, bei der ich mich treiben lasse - sehr gespannt, wohin es mich führen wird.

Umso mehr erfreue ich mich an Threads wie diesem hier, durch die ich meinen Horizont erweitern und im Zeitalter der kaum noch stattfindenden "Live-Kommunikation" einen Meinungsaustausch mit anderen führen kann, der mich persönlich bereichert. Es tut mir einfach gut und macht Freude.

Ich glaube, über Bella Ciao könnten wir noch stundenlang schreiben, ohne dass sich großartig was an unseren Ansichten ändern wird. Dazu sehe ich das viel zu subjektiv (siehe tradierter Bedenkenträger). Aber an dieser Stelle mal ein großes Danke für die Initiation dieses Threads, der mich in mehrfacher Hinsicht inspiriert hat.

Und nun zurück zum Thema: Was ist das Schlimme an der Chartmusik?

Oder sind wir damit durch?
 
Lieber @Summerhunter : Danke für deine emphatische Antwort.

Zurück zu den Charts. Ich finde, gerade "Bella Ciao" ist ein Beleg dafür, dass die Charts Ausdruck des Zeitgeistes sind. Die Jüngeren verlieren den Respekt vor den Werten der Älteren. Sie produzieren AUCH - mit dem Gefühl, irgendwen provozieren zu müssen.

Hier wird hingegen gern in den Kommentaren provoziert. ;-) Aber wo sind die provozierenden Songs? Ganz wenige Künstler veröffentlichen im SV schräge Sachen. Aus den meisten anderen Beiträgen höre ich ein: "Hör mal, mal wie schön ich klinge" heraus.

Im kommerziellen Bereich winken Erfolgsproduzenten schnell ab: Alter Hut! Sie verlangen in ersten Linie etwas Frisches. Wenn schon nicht neu, dann wenigstens (jung und) frisch. Ich bin ja auch nicht mehr taufrisch :D Glaubt ja nicht, dass ich unter der Knute der Frischheit nicht zu leiden hätte... :doh:

Aber diesen unbedingte Wille zur Weiterentwicklung, der den greisen Goethe zum "Faust" trieb, den vermisse ich hier. Klar, das SV ist ein demokratisches Prinzip. Jeder darf sich stellen. Dagegen ist die Musikindustrie willkürlich, monarchisch. Aber gerade dieses kalte Auswahlprinzip läßt einem Künstler 15 Stunden am Tage Songs schreiben und produzieren.

Widerspruch?
 
Zuletzt bearbeitet:
Zu den Songvotings kann ich nix sagen, wie ich bereits schon mal irgendwo hier schrob: ich hab da einmal reingehört als ich mich angemeldet hatte, fand den "Votingknopf" irgendwie nicht und hab mich nicht mehr dafür interessiert, die Songs waren aber auch nicht mein Ding.

Auch was im Feedbackbereich oder der Mischmaschine geschrieben wird, ist für mich bisher nicht von großem Interesse gewesen, ich versteh da oft nur Bahnhof. Wenn ich nicht in Threads wie diesem hier rumphilosophiere, schaue ich mir eher nicht-Recording-Threads an bzw. suche in den Recording-Themen Antworten auf meine Fragen, die bisher größtenteils Basics betreffen wie "welches Mikro?", "wir krieg ich den Raumklang in den Griff?" etc.

Ich bin ja gerade mal soweit, Studio one so zu nutzen, wie früher einen Kassettenrecorder oder ein Tonband, also als akustisches Notizbuch. Klar spiele ich dann mit ein paar selbstgeklöppelten Beats rum, klimper bissel auf meinem Keystep dazu oder schraube an ein paar Effekten wie Hall, Echo oder so. Das war es aber auch schon. Zumindest hab ich inzwischen mit dem Keystep, einem MPD218 und zwei Mikros eine Basisausstattung.

Von einem "fertigen" Song bin ich Lichtjahre entfernt. Ich schicke diese Ideenskizzen dann an den Gitarristen, mit dem ich Anfang der 80er eine Band hatte und hoffe, dem fällt was gescheites dazu ein. Alle paar Wochen treffen wir uns und jammen dann ein wenig. Der Drummer von damals kreist noch in der Warteschleife und fragt, wann es endlich losgeht.

Die Hauptzeit verbringe ich momentan damit, eine "Richtung" zu finden. Damals haben wir so ein Konglomerat aus Deutsch-Rock, Punk, NDW, Wave von uns gegeben. Ich hab damals auch nur "gesungen", weil ich halt kein Instrument kann aber Lust auf Musik machen hatte, die Texte schrieb und sich kein anderer fand, der ins Mikro trällern wollte.

Jetzt "ertappe" ich mich immer häufiger dabei, dass ich meine Textideen als Rap anlege. Ich hätte halt nicht soviel Böhmermannvideos mit Dendemann schauen sollen ;)

Dann sitz ich hier mit dem Text und schau wie blöde auf die DAW, wie ich das jetzt so untermale, dass der Mann an der Klampfe "seinen" Stil noch irgendwie einbringen kann, der ist nämlich sehr, sehr weit weg vom Rap.

Nachdem ich ihm die erste halbwegs fertige Sache vorgespielt hatte, meinte er: klingt irgendwie nach DAF in modern und voll tanzbar. Er fand's gut, wusste dazu aber spontan gitarremäßig überhaupt nichts mit anzufangen.

Mal schauen, vielleicht zaubert er ja statt dessen was mit seinem Gitarrensynthie dazu und ich kann die Loops aus der Dose, die da noch mit drin sind, rauswerfen. Ausserdem steht bei ihm noch ein original Simmons aus den 80ern, das darauf wartet, entstaubt zu werden, das haben wir bisher nicht mal angerührt (der Drummer sitzt leider fast 100 km weit weg, hat scheinbar auch eine e-Drum-Allergie und für sein A-Set haben wir aktuell keinen Platz).

Wie ich vorhin schon schrob: ich weiss noch nicht, wohin ich gerade reise. Aber spannend ist es allemal.
 
Was ist also das Schlimme an Chartsmusik?

Nachdem ich mich erstmal schlau machen musste, wie die heutigen "Charts" (nebst Varianten) überhaupt zustande kommen und ich mir einen Eindruck davon verschafft habe, was heute so darin platziert ist, musste ich feststellen, dass ich eigentlich nichts davon kenne :(
Jedoch nahm mein Bedauern mit der Anzahl der Hörproben ab.

Trotzdem fühlte ich mich in den letzten Jahren mit der Entwicklung der deutschsprachigen Popmusik sehr wohl. Kraftklub, Mockemalör, Susanne Blech, Balbina oder Tristan Brusch. Alles Gründe, keinem Kulturpessimismus anheimzufallen und stattdessen zu frohlocken. ABER kaum etwas davon spielt(e) sich in den Charts ab.

Soweit ich mich erinnern kann, waren Hitparaden nie der Hort der Avantgarde, sondern ein Querschnitt dessen was sich qua Verkaufszahlen und Airplays als Rahmen zur Bewirtschaftung von Sendezeit am tauglichsten erwiesen hatte. Da war schon immer jedes Mittel recht: aus dem Kontext gerissene Zitate, entstellende Cover-Versionen, fragwürdige fremdsprachige Inhalte und Provokationen um ihrer selbst willen, die die Alten empörten und den Jungen gerade deshalb zur Identifikation dienten. So gesehen halte ich die hier abgehaltene Debatte um "Bella ciao" für einen Streit um Kaisers Bart.

Ich glaube aber, dass die User von recording.de ob ihres Durchschnittsalters unter dem Bedeutungsverlust von Popmusik im Allgemeinen leiden. Heute steht Musik in einem viel schärferen Wettbewerb um die Geld-, Zeit- und Aufmerksamkeitsbudgets ihrer Konsumenten, als zu Zeiten ihrer Jugend. Ich habe den Eindruck, dass sich das im Design der Popmusik an sich und ihres außermusikalischen Beiwerks niederschlägt. Was die Charts betrifft, so werden Gestaltungsformen bevorzugt die möglichst wenig Widerstand bzw. möglichst hohen Wiedererkennungswert besitzen und nur soviel variieren, um bei einem wenig erfahrenen Publikum gerade noch als "neu" gelten zu können. Die Gestaltungselemente sind meistens austauschbar und Klangdesign ist der Produktion "schwarzer Würste der Maximallautheit" gewichen.

Im Song-Voting findet man verschiedene Varianten der Anpassung an Rezeptionsgewohnheiten und Bedeutungsbeimessungen. Man(n) möchte meistens so schön klingen, wie zu Zeiten "Als Musik noch richtig groß war" (Olli Schulz) und eine Popmusikpräferenz noch einen Bekenntnischarakter hatte, der ihr heute außerhalb der Nischen fehlt. Das ist das was m.E. als "schlimm an der Chartsmusik" empfunden wird.

In meinem Hang zur Nische lobe ich die mir ansonsten suspekten Empfehlungsalgorithmen der Streaming-Dienste und Web-Versandhäuser. Durch sie erfahre ich von mehr Musik, die mich interessieren könnte. Das war doch früher doch viel mühsamer.
Und zwischendurch höre ich in die Charts und finde sie grottig, fürchterlich und völlig unerträglich ;)
 
Was ist also das Schlimme an Chartsmusik?

Im Song-Voting findet man verschiedene Varianten der Anpassung an Rezeptionsgewohnheiten und Bedeutungsbeimessungen. Man(n) möchte meistens so schön klingen, wie zu Zeiten "Als Musik noch richtig groß war" (Olli Schulz) und eine Popmusikpräferenz noch einen Bekenntnischarakter hatte, der ihr heute außerhalb der Nischen fehlt. Das ist das was m.E. als "schlimm an der Chartsmusik" empfunden wird....
......
Und zwischendurch höre ich in die Charts und finde sie grottig, fürchterlich und völlig unerträglich ;)

Auch du, mein Freund Brutus :D
 
Ich habe den Original-Post wegen eines Missverständnisses gelöscht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also äh ich äh steh voll auf das neue äh Lied äh von dem Piettroo Lombbadi. Also dieses Fenomenal is äh voll gut ne, vor allem äh der Text ne.

Nur die Stelle äh hab ich nicht verstanden:

Zeig mir deinen Hüftschwung bitte nochmal (ey)
So phänomenal
Bist erste Liga, so wie Real (ey)

Weil äh also ich geh erstmal zu Penny ne.

Schönen Wochenausklang wünsch ich bei nur noch 31° in meinem DG-Büro! :drunk:
 
Durch User Nachtschicht auf diesen Kanal gestoßen. Besser kann ich selbst nicht erklären, was mich an bestimmter Musik stört. Das ändert sich auch nicht wenn sich das an irgendwelche Chartspitzen setzt.

Zur Sicherheit wiederhole ich es einfach nochmal. Mich stört dann nicht, dass es erfolgreich ist, sondern dass es eben so ist, wie es ist. Dass es aber ja so vielen anderen gefällt, ist kein Argument für mich.

Für viele Menschen klingt Tekkno immer gleich, oder Metal oder oder...

Wenn ich schlechte Popmusik höre, dann kommt bei mir tatsächlich so etwas an:





Damit sowas in den Charts landet, müssen da deutlich bessere Handwerker ran, klar. Aber so rein architektonisch ist es das.

Das ist das schlimme an einigen Projekten, da treffen sich gute Handwerker, haben aber keinen Architekten mit Visionen an Bord. Also wird ein quadratischer Wohnblock hochgezogen. Kritik wird abgekanzelt mit „aber da können ganz viele Leute drin wohnen“. Das Archtektur mehr ist, als Menschen unterzubringen, will man nicht wahrhaben. Bzw. unterstelle ich da eine mangelnde künstlerische Empfindsamkeit oder eben Gleichgültigkeit.
 
video 2 mußte ich bei 11sec anhalten ......das ist ja in den ersten 11sec schon grausam gewesen .....mir fehlen die Worte .-)

i know you want..............blabla song
 
Ohhh, warum höre ich nicht auf dich :eek:
vielleicht , weil der Bengel auf dem Coverbild so ...........keine Ahnung wie .........guggt .
Ich klick ihn trotzdem kein 2tes Mal an .....11sec war schon schlimm ...........
 

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